Omegon CCD Kamera Einstellungen

  • Hallo liebe Community


    ich besitze die Webcam Omegon Kamera CCD Solar System Imager. Ich verwende sie gemeinsam mit einem Skywatcher Teleskop N 200/1000 Explorer BD NEQ-5 und dem bekannten Aufnahmeprogramm Giotto.


    Wenn ich die Kamera an den Laptop anschließe, kann ich ja die Einstellungen der Kamera in Giotto aufrufen und anpassen. Es bieten sich mir relativ wenige Einstellungen, die ich verändern kann. Wie muss ich denn die Kamera grundsätzlich einstellen? Wo kann ich zum Beispiel die Belichtungszeit festlegen?


    Auf den beiden Bildern zeige ich mal, welche Anpassungen ich tätigen kann:



    [URL=https://www.bilder-upload.eu/bild-db6a40-1585945391.png.html]



    [URL=https://www.bilder-upload.eu/bild-45dd26-1585945221.png.html]



    Bei anderen Webcams werden ja viel mehr mögliche Einstellungen angeboten. Warum gibt es die (z.B. Belichtungszeit) bei meiner Kamera nicht? Was muss ich tun, um mit dem Aufnehmen starten zu können?



    Wäre super nett, wenn mir jemand ein bisschen helfen könnte!


    Vielen Dank im Voraus!


    LG

  • Hallo Yannik,


    willkommen auf Astrotreff.


    Ich kenne die SW Giotto nicht, aber in dem zweiten von dir gelinkten Bild sehe ich die Angabe <i>Einzelbildrate 30</i>- das bedeutet meinem Verständnis nach die Framerate, mit der das Video aufgenommen wird.


    30 Bilder (frames)pro Sekunde ergibt automatisch die Belichtungszeit für jedes einzelne Bild, eben 1/30s. Wobei das die max. Zeit wäre, da zwischen den Bildern noch eine kleine Totzeit liegen kann.


    Ob die SW auch länger belichtete Einzelbilder ermöglicht kann ich dir nicht sagen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Yannik,


    die Kamera ist irgendwann aus dem Jahre 2011/2012... Das (legendäre) Programm Giotto von Georg Dittie habe ich selber mit meiner damaligen ToUCam von Philips genutzt - es war eine tolle Zeit und die Video(Planeten-/Mond-/Sonne)astronomie eroberte die Amateurastronomie. Aber leider ist Beides (das Programm UND dieser Kameratyp - einfache Webcam) im Jahre 2020 absolut nicht mehr aktuell.
    Bei der üblichen Webcams kann man nix weiter einstellen - das ist ja auch nicht der Sinn der Web(!)cams. Die in der Amateurastronomie eingesetzten "Web"cams haben haben ihren Ursprung in schnellen Industriekameras (Lageerkennung, Strukturerkennung etc.) und eine entsprechend andere und umfangreichere Parametrierbarkeit.
    Du kannst tatsächlich nur die vorhanden Regler nutzen, um dein Bild nach Sicht so gut wie möglich einzustellen. Ich vermute mal, die Regler Helligkeit, Kontrast und Schärfe manipulieren nachträglich(unwiederbringlich) ausschließlich das bereits übertragene Bild. Die Regler Exposure (Belichtungszeit - welche Einheit auch immer) und Gain (Verstärkung) werden die Aufnahmeeinstellungen der Wahl sein.
    Zum Thema Aufnahmestart - na einfach den Button "Aufnahme!" betätigen... Aber vorher noch eine sinnvolle Anzahl von Bildern vorgeben - also z.B. 1000. Aufnahmeformat "avi". Ort und Zeit deaktivieren, das kann das Stacking stören.
    Aber wie schon geschrieben, meine Giotto-Zeiten sind über zehn Jahre vorbei...
    Mein Tip - auch wenn es noch mal Geld kostet: zum Einstieg eine ASI120MC-s und als Aufnahmesoftware das kostenfreie Firecapture. Damit hast du eine übliche und aktuelle Konfiguration, wo bei Problemen/Fragen dir schnell und kompetent geholfen werden kann.


    viel Erfolg - Ronald

  • Hallo Yannick,


    oh mein Gott, der Omegon CCD Solar System Imager wird immer noch verkauft? Diese Kamera ist hoffnungslos veraltet. Moderne Kameras kosten vielleicht 50,- mehr, sind aber um ein vielfaches empfindlicher und bieten deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten. Wie Ronald schon sagte, die Kamera ist technisch auf dem Stand von vor 10 Jahren.


    Ich beziehe mich auf das erste Bild von Dir. Einstellen kannst Du nur Exposure (Belichtungszeit) und Gain (Verstärkung, entspricht in etwa ISO). Allerdings sind das nur relative Skalen und keine echten Belichtungszeiten in ms oder s/100. Die Einstellungen musst Du so wählen, dass auf dem Video-Vorschaubild schon Details zu erkennen sind. Bestmöglich fokussieren dann mit dem Videobild. Ich habe bei einer ähnlichen Kamera Phillips SPC 900 immer mit möglichst geringem Gain gearbeitet, aber das kann von Kamera zu Kamera verschieden sein.
    Wenn Du was auf dem Stream erkennst und fokussiert hast, kannst Du mit "Anzahl der Bilder" dann die gewünschte Länge des Clips in Bildern auswählen. So um die 500 bis 1000 Bilder dürften für den Anfang gut sein. Dann mit "Aufnahme!" die Aufnahme starten.
    Der fertige Film wird dann durch stacken und schärfen weiterbearbeitet. Erwarte aber keine Wunder, hoch aufgelöste Bilder wie man sie hier von modernen Kameras im Forum sieht, wirst Du mit der Omegon nicht zustande bringen. Aber für den Einstieg wird es reichen. Ich hänge mal meinen besten Mars von 2013 ran, sobald er freigeschaltet ist. Da steckt dann schon gut ein Jahr Lernkurve drin.Aber für bessere Bilder müsste dann leider auch bessere Technik her.


    Ich hoffe, der Astroshop hat Dir nicht zu dieser Kamera geraten und Du hast sie gebraucht gekauft. Rund 150,- ist in meinen Augen eine Frechheit für eine 10 Jahre alte Webcam.
    Hier mal der Link zum aktuellen Angebot. Das schaudert´s einem, wenn man sich den Text durchliest. Wie gesagt, der Stand ist der vor 10 Jahren. [V]
    [url="https://www.astroshop.de/astro-kameras/omegon-kamera-ccd-solar-system-imager/p,18877?utm_medium=cpc&utm_term=18877&utm_campaign=2004&utm_source=froogle&gclid=CjwKCAjw4KD0BRBUEiwA7MFNTdMYCnVFTq8n81G77MZrzz6Do_nPuT86qShOLQxRjqEWrvHVHvyfOBoCUK8QAvD_BwE&utm_content="]Omegon Kamera im Astroshop[/url]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Kleiner Nachtrag, hier noch mal mein bester Mars von 2013 mit der SPC900NC, die den gleichen Chip hat wie die Omegon-Kamera:



    Optik war ein Celestron C8 mit f/10.
    Diesem Bild ist eine lange Lernkurve von gut einem halben Jahr voraus gegangen. Es herrschte in der Nacht sehr gutes Seeing. Die Aufnahmedaten habe ich nicht mehr, aber ich kann mich erinnern, dass ich dennoch ein paar Stunden gebraucht habe um aus dem Clip dieses Ergebnis zu zaubern.


    Wenn man sich Marsbilder anschaut, die bei guten Bedingungen mit modernen Kameras gemacht wurden, sieht man deutlich den Vorsprung in der Kameratechnik. Und solche modernen Farbkameras kosten um die 200,- also nur 50,- Euro mehr. [:(!]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Stefan


    vielen Dank für deine Antwort! Ich habe herausgefunden, dass meine Kamera eine fixe Einzelbildrate hat. Das heißt: Meine Kamera macht in einer Sekunde 30 Bilder. Nicht mehr und nicht weniger. Wie du schon meintest, ist dann natürlich die Belichtungszeit bei 1/30 auch fix.



    Hallo Robert,


    vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
    Ich werde es so ausprobieren und das Beste daraus machen. Würdest du dann generell von der Webcam- Fotografie eher abraten, weil das Prinzip veraltet ist? Ist die von dir erwähnte Kamera (ASI120MC-s) eine Webcam oder eine Kamera, die mir Einzelbilder liefern wird?


    Hallo Marcus,


    auch dir vielen Dank für deine Erklärung! Jetzt hab ich schon eine gewisse Vorstellung, was mit der Solar Imager möglich ist und was nicht. Wenn ich die Anzahl der Bilder auf z.B. 1000 setze und die Kamera in der Sekunde die fixen 30 Bilder schießt, dann hat mein Clip am Ende eine Dauer von 1000/30 Sekunden oder?
    Ich habe die Kamera vor etwa zwei Jahren beim Astroshop nach Beratung gekauft und sie leider bis heuer nicht benutzt. D.h. ich kann sie jetzt auch nicht mehr umtauschen.
    Ich werde es jetzt mit der Solar System Imager probieren und das Bestmögliche versuchen. Wenn ich es dann einigermaßen beherrsche, werde ich mir vielleicht noch eine aktuellere Kamera dazu kaufen!




    Vielen Dank nochmal für eure Antworten!



    Gruß
    Yannick

  • Hallo Yannik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Würdest du dann generell von der Webcam- Fotografie eher abraten, weil das Prinzip veraltet ist? Ist die von dir erwähnte Kamera (ASI120MC-s) eine Webcam oder eine Kamera, die mir Einzelbilder liefern wird?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da auf die Frage noch keine Antwort kam- eine ältere Webcam mit den neueren CMOS-Kameras wie z.B. die ASI120 vergleichen- das ist so, wie wenn du eine der bekannten Ritsch-Ratsch-Pocketkameras mit einer heutigen DSLR vergleichen würdest. [:D]


    Gruß Stefan

  • Hi Yannik,


    die ASI120 und andere aktuelle/aktuellere Modelle nutzen schon das "Webcamprinzip" - also möglichst viele Bilder in möglichst kurzer Zeit aufzunehmen. Da die aber auf Industriekameras beruhen und einige Generationen jünger sind, sind die deutlich schneller und empfindlicher. Zusätzlich können die aber auch längere Einzelbelichtungen - manche nur einige Sekunden, andere mehrere Minuten (auch wenn die dafür nicht direkt gedacht sind).
    Also perfekt für Planeten/Monddetails/Sonnendetails und später mal als Autoguider. Und natürlich auch als elektronisches Okular. Ein wenig Deepsky geht aber auch, zumindest mit Kameraobjektiven. Wunder darf man da mit den einzwei Megapixeln und kleinen Pixeln natürlich nicht erwarten - aber man lernt damit trotzdem alles Notwendige und wenn eine bessere Kamera her muss, findet sich immer eine Zweitverwendung wie Autoguider und Allsky/Meteore. Als Planetenkamera denke ich aber nicht, dass die 120 allzubald abgelöst werden muss. Einziger Nachteil: Als Webcam lassen die sich nicht nutzen, zumindest nicht mit Skype. Eine geeignete Optik bekommt man zwar mit dazu, aber keinen geeigneten Treiber.


    cs
    Jürgen

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!