OdM März 2020 - Die (planetar)-nebulöse Medusa

  • Die (planetar)-nebulöse Medusa



    Hallo Zusammen



    Im Jahre 1955 von George O. Abell erstmals entdeckt, ein paar Wochen später von Huge M. Johnson
    nochmals entdeckt, bis in die 1970er Jahre als Rest einer Supernova gedeutet und dann wegen
    der geringen Expansionsgeschwindigkeit und des thermischen Charakters doch als PN anerkannt:


    Wild zerzauselt in den Zwillingen / - Die Medusa -
    auch Abell 21, Sharpless 2-274, PK205+14,1, ARO388, YM29 oder als PNG205.1+14,2 bezeichnet,
    ist mit 10'x10* der größte planetarische Nebel in den Zwillingen.
    Mit ihren feinen, geschwungenen, nach Süd Süd-West wild zerzauselten Filamenten in markanter Sichelform,
    ist Sie einer der schönen, auffälligen und einzigartigen PN´s mit einem sehr starken Wiedererkennungsmerkmal.
    Vorrangig leuchtet sie in rotem Ha Licht und etwas in der OIII Linie.


    20200228180444.jpg
    -Nach Stefans Liste (SGO2000) : - Objekt Nummer 100 ! -


    Position, Lage und Daten:
    Am einfachsten gesagt liegt der PN 7°40'8,6 (oder fast 1x Faustbeite) südlich vom Eskimo (NGC2392). :)
    Auffällig liegen alle 3 großen PN`s der Zwillinge fast auf einer Linie (RA 07h30min bis 07h26 - Erdnussnebel).
    Genaue Position: RA 07h30m10,65s DEC 13´°11'53,6"
    Zum Anfahren geht es natürlich besser, wenn man 6 Canis Minoris mit 4,53 Mag erkennen kann
    oder Beta CanisMinoris (Gomeisa) als Startpunkt wählt.


    Der Zentralstern wird als weißer Zwerg mit 16Mag gelistet und ist für die meisten somit nicht erreichbar.
    Alter: Mit ca.6800 Jahren schon ein sehr betagter PN.
    Entfernung ca. 1500Lichtjahre (Angaben schwanken von 650Lj bis 7800Lj).


    Edit: Erkennbar schon unter 4Zoll (unter sehr dunklem Landhimmel). Reagiert auf UHC und noch besser auf OIII Filter.
    Des weiteren wir eine AP um 4mm empfohlen. Unbedingt in mehreren Okularbrennweiten anschauen und versuchen.


    Der Medusa Mythos zum > nachlesen.   



    Jetzt würde ich mich natürlich über eine rege Beteiligung freuen. Egal ob Berichte, Skizzen, Zeichnungen
    in jeglicher Form, oder Bilder und Fotos von Profis und denen, die es noch werden wollen.
    Auch schon früher erzielte Ergebnisse dürfen gezeigt und präsentiert werden.



    Ich freue mich schon darauf und wünsch euch einen klaren Himmel und sturmfreie Nächte.


    Grüße


    Edit; Korrektur der Formatierungen und Reparatur der Links am 25.03.2021

  • Moin Werner,


    100 Objekte schon, wow. Und dazu eine jubiläumswürdige Vorstellung. Stark Werner.


    Beobachtungstechnisch kann ich zu Abell 21 soviel beitragen, dass ich ihn schon mit einem 80 mm Refraktor und UHC gesehen habe, allerdings eine Grenzbeobachtung.


    Mit 12,5" sieht das ganze so aus:
    Bei 70-facher Vergrößerung (AP 4,4 mm) sowie OIII ist die breite Sichel deutlich direkt sichtbar. Die Innenseite der Sichel läuft nach Nordwesten diffus aus. UHC geht auch, aber OIII ist besser (in einer anderen Nacht war UHC besser).


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Werner,


    schöne Vorstellung des Objekts. Wobei der Klick auf den Mythos-Link schon fast zu gruselig war aufn nüchternen Magen ;)


    Mit den Mindestangaben von nötigen Öffnungen für Sichtungen ist das ja immer so eine Sache. Ist sicher besser sowas relativierend zu formulieren, sonst verschreckt man gleich Leute mit kleineren Geräten ;) Woher hast Du den Wert von 4", eigener Versuch?


    Wie Rene konnte auch ich den Nebel mit Kleingerät sichten, mit dem 72mm Röhrchen, 17mm Okular (25fach) und OIII. Keine Form, nur schwacher aber dennoch deutlich erkennbarer Fleck. Nicht bei Alpenhimmel, sondern einfacher Landhimmel.
    Auf die Schnelle per google hab ich auch gefunden, dass Uwe und Konsorten wohl mal auf der Silvretta 70mm als kleinste Öffnung angegeben haben, klang ein bissel nach Minimalöffnung die man braucht. Denke aber eher dass gemeint war, dass nix kleineres an Optik zur Verfügung stand.
    Denn unter gutem Alpenhimmel denke ich schon, dass auch mit 60mm eine Sichtung gelingen kann oder gar weniger.


    Ich nominiere Haley, es mal mit der "Wilhelmine" (60mm glaube ich) vom Wendelstein aus zu probieren :-))
    Aber auch bei normalem Landhimmel würde ich zumindest 60mm mal ausprobieren.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Rene und Norman


    Freut mich sehr, dass es gefällt. Wollte unbedingt noch einen PN vor der Galaxien-Saison einbringen.
    A21 ist im März zwar nicht optimal, aber noch gut machbar.
    Was mich auch besonders freut, das ihr schon unter 4" Beobachtungen gemacht habt und diese hier einbringt.
    Ist ja auch Sinn und Zweck des OdM's. Mit der Formuleirung haste recht.
    Beobachtung von Haley wäre super. Spekuliere aber, dass er schon eine Notiz darüber hat.[:D][:D]



    Grüße an Euch beide [:)][:)][:)]

  • Hallo zusammen,


    ein schöner PN, den ihr euch da als Objekt des Monats herausgesucht habt. Visuell habe ich ihn noch nie versucht ins Okular zu bekommen. Allerdings habe ich ihn ziemlich genau vor einem Jahr in vier Nächten mit meinem 10 Zoll f/5 Newton als Bicolor-Variante mit H-Alpha und OIII aufgenommen.


    Neben dem Kernbereich wollte ich nach Möglichkeit auch die feinen Ausläufer sichtbar machen. So wurden es insgesamt 20,2 Stunden Integrationszeit, aufgeteilt nach 45*900 Sekunden für H-Alpha und 36*900 Sekunden für OIII.




    Die hohe Auflösung und alle technischen Infos zum Bild gibt es hier: https://astrob.in/411048/0/

  • Wow Frank,
    was für eine Hammer-Aufnahme .
    Ich habe noch kein Bild von Abell 21 mit so einer Tiefe bewundern dürfen. Vor allem die weit umliegenden Ausläufer, teilweise sogar mit sichtbaren Schockwellen, lassen auf eine interessante morphologische Entwicklung schließen. Weiß jemand mehr dazu?


    Die vielen Stunden Belichtung haben sich auf jeden Fall gelohnt. Ich möchte nicht wissen, wieviele Stunden EBV da noch dazu gekommen sind. Naja, vielleicht ja nicht soviel, die Datengrundlage hast Du ja vorab adäquat gelegt.


    Aber mal im Vertrauen Frank, in 20,2 Stunden Beobachtungszeit schafft man visuell ein paar Objekte mehr als nur den einen PN


    Achso, ich habe vorhin geflunkert. Es war kein 80 mm-Refraktor, sondern ein 85 mm-Röhrchen unter Landhimmelbedingungen.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Werner,


    ein sehr schönes OdM hast Du uns da herausgesucht [:)]


    Ich habe die Medusa 2x in meinen Notizen gefunden. Das erste mal im März 2017 mit 21", damals habe ich notiert: Grenzen schwer zu fassen, halbmond-sichelförmig, im südlichen Teil hellere Knoten. Beobachtet wurde mit OIII und bei 225x.


    Die zweite Notiz stammt aus dem Februar 2019, damals habe ich mit dem 120er Bino beobachtet: optimal bei 28x bzw. 38x, also bei ca. 3-4 mm AP, und mit OIII-Filtern. Dann ist sie an sich einfach direkt zu sehen, die Halbmondform war allerdings etwas schwieriger festzumachen, etwas mehr Öffnung wäre da gut gewesen. Beide Beobachtungen wurden unter Mittelgebirgshimmel bei ca. Bortle 4+ gemacht.


    Ich kann also Norman und René nur zustimmen: es braucht kein Großgerät, um die Medusa sehen zu können, kleinere Geräte tun es auch [;)]


    Viele Grüße und bis übernächste Woche [:D]
    Andreas

  • Hallo Frank und Andreas




    Frank: Ich kann mich da Rene nur anschließen: Super Arbeit !!
    Da macht es richtig Spaß, in der Vollversion herum zu surfen. Tolle Farben und wilde Filamente.
    Ich freue mich rießig über das erste Foto.[:)][:)][:)]

    Hi Andreas: Danke für Deinen Beitrag mit dem 120er und 21Zöller. Ihr habt mich ja erfolgreich überstimmt, das
    es mit kleineren Instrumenten auch geht.[^][^][^]
    Freue mich schon darauf, wenn ich Dich mit Deinem 120er Bino mal
    wieder unter dunklestem Himmel treffe.
    Ja es wird Zeit, dass wir uns wieder alle zum DSM treffen. Da freue ich mich auch schon rießig darauf.
    Bis bald.


    Noch zwei Fragen an Alle:
    - Kann anhand dem klasse Bild von Frank jemand den Zentralstern genau bestimmen?
    (Es soll ein schwacher blauer in der Mitte sein)
    - Wer vergibt in diesem Fall den Namen Medusa?
    (darüber hab ich auch keine Information gefunden)



    Grüße an Euch beide und den Mitlesenden

  • Hallo Werner et al. :)


    das klingt ja wieder nach einem sehr interessanten Objekt! Jetzt brauchen wir nur noch klaren Himmel (zumindest die, die Abell 21 noch nicht beobachtet haben).


    Wegen des Zentralsterns: Im Interstellarum Deep Sky Guide ist ein Pfeil auf den Zentralstern eingezeichnet. Ungefähr in der Mitte des hellen runden Nebelbereichs auf Franks Foto sind zwei recht auffällige Sterne nebeneinander. Laut Deep Sky Guide müsste es demnach der rechte der beiden Sterne sein. Im 3UC-Katalog steht der mit 14.37 mag.


    Clear skies


    Robin

  • Hallo miteinander,


    für die Beobachter an der VSW München hatte Manfred Mauz den Medusanebel in den frühen 90ern am Sudelfeld aufgetan, und seitdem habe ich ihn gelegentlich mit Fernrohren um die 10 bis 20 Zoll Öffnung gesehen. Bei gutem Himmel mit OIII-Filter war das immer sehr eindrucksvoll ! Auch im 120mm Refraktor habe ich mit OIII-Filter schon sehr deutlich die breite Sichel gesehen, besonders gut einmal in einer sehr transparenten Nacht im Karwendel.


    Ich hab dazu mal in unserer Vereinszeitschrift geschrieben:"Und zum Abschluss noch ein eher exotisches Objekt: Der Abell-Katalog, eine Liste meist lichtschwacher Planetarischer Nebel, ist im Allgemeinen nichts für einen Fünfzöller, bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Eine davon liegt an der Grenze der Sternbilder Kleiner Hund / Zwillinge, nämlich das breite, etwa zehn Bogenminuten große Hufeisen von Abell 21, auch als 'Medusa-Nebel' bekannt. 'Da ist aber wirklich nichts zu sehen', wird der unvorbereitete Beobachter jetzt sagen. Das stimmt, ohne einen speziellen Nebelfilter - am besten OIII - geht hier gar nichts. Der OIII-Filter nimmt bis auf einen schmalen Bereich mit besonders intensiven Sauerstoff-Emissionslinien fast alles Licht heraus, sodass der Kontrast drastisch erhöht wird - und wie mit Zauberhand wird der Nebel sichtbar."


    Servus
    Ben

  • Hallo Zusammen



    Robin: Der Guide liegt bei mir im Schrank und sagt nix. [}:)][}:)]
    Habe aber gleich nachgeschaut und die Sterne verglichen. Ich tippte mehr auf den schwächeren,
    der unterhalb liegt (knapp daneben)
    Auf der rechten Seite bei der Angabe zum Objekt wird der ZS mit 15,8m geführt.
    Jetzt könnte man aber auch zu einer Doppelsternbeobachtung mit mehr Öffnung aufrufen. [:D][:D]
    Danke für deine Info und viel Erfolg bei der Zeichnung. [:)][:)][:)]



    Ben: immer wieder schön, wenn Du Deine Beobachtungsnotizen vorträgst. Ich bewundere die genauen Aufschriebe
    zu Detailangaben, Geräte und Mitbeobachter. Dein Bericht zur Medusa ist aber ein besonderes Schmankerl [:)][^][:)]



    Norman: Natürlich darf auch geschüttelt werden. [:D][:D][:D]
    Ich hab Sie auch in Erinnerung, daß erster flächiger Bereich ohne Filter erkennbar war. Bin mir aber nicht mehr
    sicher, an welchem Teleskop ich stand (hab ich mit Walter am 24" parallel beobachtet).
    Danke fürs nachschauen.[:)][:)]



    Dank und Gruß an alle


  • Hallo Rene,


    freut mich, dass dir meine Version gefällt. Auf jeden Fall ist da ganz schön was los - über die physikalischen Hintergründe kann ich aber leider nichts wesentliches ergänzen.


    Die EBV läuft bei mir meistens in mehreren Stufen. Ich arbeite an einer Version, lege sie beiseite und schaue ein paar Tage später nochmal drauf. Meistens springen einem dann direkt noch ein paar Kleinigkeiten ins Auge, die verbesserungswürdig sind. Realistisch werde ich hier bestimmt um die acht Stunden für die EBV gebraucht haben.


    Am Visuellen arbeite ich... ;) Möchte da gerne wieder intensiver unterwegs sein. So toll die Astrofotografie ist - es ist auch toll, einfach mal die eine oder andere Stunde entspannt hinter dem Okular zu verbringen.


    P.s. Am 20.11.2022 alte Forensyntax korrigiert von Stathis


  • Danke Werner! Freut mich, dass ich ein bisschen was beitragen konnte. :-))


    P.s. Am 20.11.2022 alte Forensyntax korrigiert von Stathis

  • Hallo Sternfreunde,


    ich habe es nun endlich auch geschafft, von diesem tollen Objekt einen kurzen Blick zu erhaschen.
    Die Wolkenlücke am heutigen Abend war leider nicht so groß wie im Wetterbericht angekündigt.
    Abell 21 habe ich noch nie beobachtet. Dementsprechend war ich gespannt, was der 14,5" Newton von diesem Nebel zeigen würde.
    Mein nächtlicher Stadthimmel präsentierte sich bestenfalls durchschnittlich, was einem SQL-Wert von ca. 20,4m am Pol entsprechen dürfte.
    Bei 55x und 70x Vergrößerung war nichts vom Nebel zu sehen, egal ob mit UHC- oder O-III - Filter.
    Erst als ich das Nachtsichtgerät bei 30x mit einem H-alpha-Filter einsetzte, war eine kleine, schwache Sichel zu sehen. Die Sichel selbst kam mir dabei nicht so "dick" wie in der Zeichnung oben von Werner vor. Dafür erschien mir das Filament, was in der Zeichnung oberhalb der Sichel dargestellt ist, wesentlich länger. Auch hatte ich den Eindruck, es würde parallel zum Sichelbogen verlaufen.
    Allerdings wenn ich mir das tolle Foto von Frank anschaue, dann habe ich Schwierigkeiten meinen Bildeindruck in dem Foto wieder zu finden.


    cs eike

  • hallo Sternfreunde,


    anbei noch ein Bildchen von gestern Abend (ASI-Livestack Summe < 300sec)



    Wenn man jetzt 2 bis 3m Abstand zum Monitor hat, sich das Bildchen nur in schwarz / weiß vorstellt und den dicken Knubbel oben rechts neben der Sichel wegdenkt, dann hat man ungefähr den visuellen Bildeindruck den ich gestern hatte.


    cs eike

  • Hallo Eike



    Da hattest Du ja einen kleinen Erfolg (Erstbeobachtung [:p][:p]) bei Deiner Stadtbeobachtung.
    Bei meinem ersten Entwurf war der Nebel auch noch schlanker. Rechts auf der Zeichnung ist ja noch eine Notiz von der Nachbeobachtung
    bei sehr guten Bedingungen und fast 1100m Höhe über NN. Ich hatte damals sogar noch das Glück, parallel mit 24" vergleichen zu können.
    Dein Spiegelverkehrtes Bild gibt uns einen guten Eindruck über das, was Du gesehen hast.
    Ist bestimmt hilfreich für andere Beobachter.


    Danke für Deinen Beitrag[:)]


    Gruß
    [:)]

  • Guten Morgen Werner,


    ich hatte jetzt im Februar eine ganze Reihe von "Erstbeobachtungen". Unter anderem viele Sharpless-Objekte. Solche Objekte hätte ich früher nicht versucht. Aber jetzt mit dem Nachtsichtgerät am Teleskop ist so etwas mitunter relativ einfach machbar. Wohlgemerkt - aus der Stadt heraus!
    Für mich ist es daher eigentlich kein "kleiner Erfolg", sondern ein Riesenschritt.
    Was mich immer wieder fasziniert, sind die vielen guten Zeichnungen von schwachen Objekten. Deine Zeichnung natürlich inbegriffen. Ich hab das mal im Urlaub versucht, aber die Proportionen, die Abstände oder die Lage der Sterne zueinander bzw. zum Objekt hatten dann eigentlich nicht mehr viel mit der Wirklichkeit gemeinsam. Also hab ich es aufgegeben und nutze deshalb eine kleine Kamera in EAA - Manier.


    cs eike

  • Hallo Eike


    Das mit dem Nachtsichtgerät am Teleskop hört sich interessant an. Hast Du es unter dunklem Himmel auch schon gewinnbringend testen können oder
    liegt da der Vorteil nur bei aufgehelltem Himmel. Wie dürfen wir da die Vogehensweise verstehen. Hältst Du das Nachtsichtgerät ans Okular?[8D][8D]


    Das mit dem Zeichnen ist eigentlich nicht schwer und schade, daß Du nicht weiter gemacht hast. Die Abstände und Darstellung
    ist bei jedem ein Thema und Lernprozess. Sein eigenen Style und Vorgehensweise zu finden, wird von Zeichnung zu Zeichnung geändert und
    verbessert.
    Ich zeichne von Anfang an auf meine "Reinzeichnung". Das gesehene wird heller dargestellt, um nicht nochmals 0,5 Stunden an der Zeichnung das Objekt suchen zu müssen.
    Daheim werden nur die Sterne rund gemalt, die Nebel verfeinert und die Zeichnung beschriftet. Danach gescannt, invertiert und mit Programm gleichmäßig "dunkel" gemacht.
    Somit habe ich mein Original und eine ansehliche Zeichnung auch für "Nicht-Astro Interessierte"
    Aber Sternabstände und Details ist immer noch ein Thema.[B)]



    Gruß

  • Guten Morgen Werner,


    so ein Nachtsichtgerät (NSG) für die visuelle Beobachtung einzusetzen macht irre viel Spaß. Man muß sich aber darüber im Klaren sein, dass diese Technik nicht immer und für alle Objekte gleichermaßen funktioniert. Bisher blieb es bei mir also beim jeweiligen Testen / Probieren.
    Einen ersten größeren "Live-Test" gab es für mein NSG beim letzten HTT. Ich kann mich nicht erinnern, dass da bzgl. des Seherlebnisses das Livebild keine Begeisterung ausgelöst hätte.


    Einsätze unter "richtigem" Himmel gab es bisher nur an unserer Sternwarte ( ~ Landhimmel SQL ca. 21,xx) bzw. in den Alpen (Sölden). Ich habe zZt, noch keine "Ausfuhrgenehmigung". Deshalb hatte ich das NSG leider nicht im letzten Jahr nach La Palma mitgenommen.


    Ich war mir bisher nicht sicher, wie "eingefleischte" visuelle Beobachter sich dazu positionieren. Vielleicht ist es ein ähnlicher Prozeß, wie mit dem "Goto".
    Bei CN ist das Beobachten mit NSG´s eine ganz normale Sache. Die Jungs sind dort bei der EAA - Fraktion mit integriert.
    Ich trage mich mit dem Gedanken, einen eigenen thread mal zu eröffnen, wo man auf die Schnelle mal sehen kann, was man wie machen kann. Es ist natürlich nicht meine Absicht, das dann zu einer Verkaufs- oder Vermittleraktion auszuweiten. Ob sich dann einige Sternfreunde oder Vereine damit weiter beschäftigen wollen, muß man für sich klären. Es sollte nur nicht als erstes die Frage nach dem € kommen. Das halte ich für wenig konstruktiv.


    ->Zeichnen: Vielleicht liegt es auch an einer gewissen Voreingenommenheit meiner Person. Wenn mir in der Schule etwas nicht Spaß gemacht hat, dann war das Musik, Zeichen / Kunst und Sprachen. Ich habe einen Mitstreiter, der sich mit dem Zeichnen bzw. Skizzieren beschäftigt. Vielleicht ergeben sich ja bei der geplanten Reise im Spätsommer neue Ansätze / Versuche.


    cs eike

  • Hallo zusammen,


    letzten Freitag hatte ich eine Gelegenheit und Wetter, um Abell 21 zu beobachten.
    Ein sehr schöner großflächiger planetarischer Nebel in der Form eines Ohrs oder eines nicht ganz Halbmond. Ich sah nur ungefähr die östliche Hälfte des Nebels. Im 12-Zoll Dobson auch ohne O-III Filter Nebelstrukturen kontrastarm erkennbar. Mit O-III Filter wirkt er hell und auffällig. Insbesondere der Rand, rund geschwungen auf der nördliche bis östlichen Seite, etwas gerader auf der südlichen Seite. Im Inneren schwächere, diffusere Struktur.


    Hat sich eigentlich zwischenzeitlich geklärt, welcher Stern der Zentralstern ist? Also der Stern, der im Deep Sky Guide mit Pfeil markiert ist, oder doch der schwächere Stern daneben? Den dort mit Pfeil markierten Stern habe ich gesehen, den schwächeren daneben jedoch nicht. Laut 3UC-Katalog ist er auch nur 16.28 mag schwach.


    Hier ist meine Skizze:


    Clear skies und bleibt gesund! Hoffen wir, dass man zum Deep-Sky Beobachten wenigstens alleine weiterhin rausgehen darf...


    Robin

  • Hallo Werner,


    ich kann jetzt endlich Deine Zeichnung von A21 ( Die "dicke" Sichel) nachvollziehen!
    Gestern war ich in der Sternwarte (28" Newton) und konnte den Nebel bei ca. 106x Vergrößerung mit einem O-III Filter beobachten.
    A21 wirkte dabei sehr groß und relativ hell. Die Zeichnung von Robin bringt den visuellen Eindruck gut rüber, wobei mir das obere (südl.)Sichelende heller erschien, als das untere mit dem eingebetteten Stern.
    Als wir nun bei ca. 58x mit dem Nachtsichtgerät den Nebel beobachteten, zeigte sich ein völlig anderes Bild! Die Sichel wirkt filigraner. Es werden teils gebogene "Filamente" sichtbar. Das Bild erinnert ein klein wenig an NGC 6888. Auch deuten sich Nebelausläufer Richtung Westen um zwei schwächere Sternchen an.


    cs eike

  • Servus Werner!
    Abell 21 ist fast noch aus meiner Anfangszeit als Astrozeichner, sie trägt die Nr.25, da war noch der Nordpfeil aktuell [V], gell!
    Übrigens entstand die Zeichnung am PP, mit anwesend waren Hajü + Gast und Uwe.


    <font color="yellow"><b>Abell 21</b></font id="yellow"> PN in Gem am 1.2.2014 um 1.20 Uhr/90x +OIII/ 0°C/ 81%r.F./ GG:Umi 6m2/ S:3/ Tr:2



    Eigentlich ist es an einem für mich historischem Tag entstanden, der Gast war Andreas Gottschalk vom Radiosender SWR und machte mit uns Dreien je ein Interview zum Hobby Astronomie, das dann auch eine Woche danach morgens ausgestrahlt wurde. Mein erster Auftritt im Radio.
    Ich glaube er hatte im nachhinein einen ganz "besonderen Eindruck" von uns Dreien und wird diese Nacht vermutlich nicht so schnell vergessen! [:D][;)][8D][V]


    Grüße Roland

  • Hallo Zusammen


    Hallo Robin:


    Ich gratuliere Dir zu Deinem Zeichnungserfolg. Auch Du hast den Doppelstern in der Mitte gezeichnet, der bei mir fehlte. Da muß ich
    jetzt auch nochmals nachbeobachten. [:)][:)][:)]
    Zum Zentralstern habe ich noch über WD 0726+133
    vom "Spitzer Surveys of IR Excesses of WDs" folgendes gefunden:

    Der Zentralstern der Medusa zum Nachschauen

    Es ist das 3. Bild von links oben. Ich meine jetzt, es ist der Dritte "Schwächere".



    Hallo Eike:


    28" macht natürlich Spaß und bringt mehr Licht ins Dunkle. Deine feinen Filamente mit Nachtsichtgerät machen uns neugierig. Da wird jetzt so langsam
    eine Zeichnung fällig! [:)][:p][:D]
    Danke für Deine mitgeteilten neuen Erkenntnisse



    Hallo Roland:


    Deine Nr. 25 und meine Nr. 23 im direkten Vergleich:
    Da haben wir beide noch mit den Bleistiftstrichen gekämpft. das waren noch Zeiten.
    Aber trotzdem ein schönes Ergebnis.


    Ja, von dem Interview hab ich gehört und das Ihr eure Gäster fast erfrieren läßt! [:D][:D][:D]
    Hat sich eigentlich der Reporter von den Frostbeulen erholt?



    Danke für Eure Beiträge und noch einen erfolgeichen März



    Grüße

  • Servus Werner!
    Wie es dem Reporter danach ergangen ist, kann ich Dir nicht sagen. Dazu solltest Du Hajü fragen, ob da noch Frostbeulen vorhanden sind? [V]
    Wir stehen wahrscheinlich beim SWR auf der <font color="red"><b>roten Liste</b></font id="red"> beim Wiedersehen![;)][:D]!


    Grüße Roland[:)]

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