Sonnenaufgang von Seehöhe abhängig?

  • Hallo!
    Brauche Sonnenaufgang auf Berg.
    Apps die ich mir angeschaut haben, verlangen nur gps.
    Aber muss ich da nicht auch die Seehöhe eingeben?


    Sorry, falls Frage blöd...


    Clare

  • Hallo,


    was meinst du mit Seehöhe?
    GPS liefert Höheninformationen.
    Was aber wohl keine App berücksichtigen wird/kann, ist die Horizontbeschaffenheit!


    Gruss Heinz

  • Hallo,


    Was "Clare" meinen könnte, wäre die Kimmtiefe. Wie sehr sich ein Aufgang der Sonne oder eines Sterns unter Berücksichtigung der Sichthöhe verfrüht, lässt sich berechnen.
    Eventuell hilf der Wikipedia-Artikel zur Kimmlinie weiter.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Danke für die Antwort, Heinz,
    auf dich ist verlass!



    Habe mittlerweile auch schon selbst was gefunden
    sonnenverlauf.de berechnet den Sonnenaufgang für jeden Ort.
    Zu den eingegebenen gps-Daten wird automatisch die Seehöhe ermittelt.


    Dachte bisher gps weiß nur Länge und Breite.
    Sehe aber gerade, dass google-maps auch die Höhe für jeden Ort ausgibt, also die Topographie der Erdoberfläche gespeichert hat.


    Danke,
    lieGrü Clare

  • Hallo Clare!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Clare</i>
    <br />Sehe aber gerade, dass google-maps auch die Höhe für jeden Ort ausgibt, also die Topographie der Erdoberfläche gespeichert hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich bisher immer vergeblich bei Google-Maps gesucht. Wo kann ich dasbei Google-Maps ablesen?


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo,
    mein nun schon über zehn Jahre altes Auto-Navi gab schon immer neben Länge und Breite die "Seehöhe" an. Heißt richtig beim WGS 84 MSL (Middle Sea Level). Auch meine App auf dem Handy und mein Google earth auf dem Tablet tun das.
    Bei euch nicht? Verwundert mich.
    Der springende Punkt ist aber bei der Anfrage die "Kimmtiefe". Dazu kommt noch die Refraktion am Horizont (bedeutet, dass wir ca. 0,5° unter den mathematischen Horizont blicken können. Wie gesagt, den math. Horizont. Landschaftliche Gegebenheiten schränken diesen ausser auf See meist ein. Eine genaue Definition wäre Zenitdistanz 90°.
    Ein schönes Beispiel ist die Sichtbarkeit von alpha Centauri von Izana auf Teneriffa aus (MSL 2360m). Er kratzt über den Horizont, dürfte aber aufgrund seiner Deklination von -61° das gar nicht schaffen. Aufgrund der Kimmtiefe und Refraktion schafft der das aber.
    Selbst gesehen 23. Februar 1999.
    Viele Gruesse
    Andreas_

  • Hallo Clare,


    Ich habe mir die Sonnenverlauf-Seite mal angesehen. Sehr interessantes Tool.
    Aber die berücksichtigen nicht das Bodenprofil. Man kann das sehr schön in den Alpen sehen. Wenn Du die Position auf einen Bereg setzt und danach auf ein Tal daneben, ändern sich die Zeiten nur um wenige Sekunden und nicht um einige Minuten Oder Stunden, wie es vor Ort mit Sicherheit der Fall sein wird. Das ist der Punkt den Kalle oben genannt hat. Was nützt Dir der Aufgang der Sonne über den hypothetischen Horizont von einem Berg aus, wenn Dir in der geografischen Realität ein anderer Berg im Weg steht.
    Und ob die atmosphärische Refraktion eingerechnet wird, habe ich auf die Schnelle auch nicht gesehen. Die macht je nach Standort auch gerne ein paar Minuten aus.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Avier50,
    tut mein Auto natürlich auch!
    Dachte/denke nur, dass die Seehöhe - so wie die aktuelle Position - immer "live" berechnet wird.
    Bei <s>google-maps</s>(Edit: meine google Earth) ist aber nix mit live - da müssen die Höhen also schon mitgespeichert sein.


    Hallo Heljerer,
    oje, mein Fehler.
    Meine natürlich google Earth, nicht google maps...
    Da zeigt "mouse over" aktuelle Koordinaten und Höhe.


    Aber letztendlich spricht CorCaroli das an, was ich eigentlich wissen wollte. Ob und wie Sonnenaufgangszeit auch von der Seehöhe des Beobachtungsortes abhängen.
    a) Weiß aber mittlerweile, dass das für 1500m nur ein paar Minuten sind und hoffe
    b) dass sonnenverlauf.de den Effekt berücksichtigt (weil ja Höhe angegeben).


    Danke für eure Antworten, ist doch noch ein bisserl eine Diskussion geworden!


    Clare

  • Moin,
    mir erschließt sich die Ausgangsfrage nicht ganz.


    Angenommen wir hätten eine perfekte Kugel als Erde. Wenn ich da erhöht bin, dann kann ich entsprechend weit in den Horizont die Umgebung sehen. Das ist die gleiche Logik, warum ein Windrad (~130m hoch) in der Nordsee so ab 40 km Entfernung nicht mehr sichtbar ist, denn es verschwindet hinterm Horizont.
    Für die Sichtbarkeit des Sonnenaufgangs heißt das, wenn ich ~130m hoch auf dem Windrad stehe, könnte ich die Sonne etwas früher sehen, und zwar um die Sekunden/Minuten früher, wie sie etwa 40km weiter östlich aufgeht (dort für jemanden, der nicht erhöht steht).


    Das Problem in der Realität ist, dass auf einem Hochland dieser Vorteil verloren geht, weil es ja auch 40km östlich noch Hochland ist.


    Die andere Frage wäre, wie lange es dauert, bis die Sonne über dem Horizont zusätzlich noch ein Hindernis (Berg, Gebäude) übersteigt. Dazu muss das Hindernis aus Sicht des Beobachters genau in der Sichtlinie (Bahnlinie) der Sonne liegen. (Analog, wenn ich auf einem Berg/Turm runter ins Tal schauen kann.)


    Vereinfacht nehme ich an, dass die Oberkante des Hindernis gemeint ist. Hierzu muss man zunächst wissen, wie hoch und wie weit entfernt dieses Hindernis ist. Einfacher, wie schräg muss ich nach oben schauen, um über das Hindernis zu blicken (oder wie tief kann ich nach unten schauen, wenn ich selbst erhöht stehe, das Hindernis tiefer ist). Ich erhalte so einen Blickwinkel (Höhenwinkel über Waagrechte).
    Jetzt kommt etwas Rechnen ins Spiel. Ich muss wissen wie schräg die Sonne aufgeht. Zum Frühlingsbeginn entspricht der Winkel ja 90° minus geografischer Breite. Im Sommer steht die Sonne dann höher (+ Neigung der Erdachse 23,5°) im Winter entsprechend flacher (-23,5°). Insgesamt bewegt sich scheinbar die Sonne auf einem Großkreis, d.h. 360° in 24h (oder je Stunde 15° auf ihrer Bahnlinie).


    Bildhaft geht die Sonne also auf einer schrägen Rampe auf. Dabei legt sie 15° Wegstrecke entlang der Rampe je Stunde zurück. Kennt man die Schräge der Rampe, weiß man somit auch wie viel Höhe sie dabei gewinnt, um über das Hindernis hinweg zu kommen.


    Ich mache mir eine Vereinfachung zu Nutze, dass ich ein rechtwinkliges Dreieck konstruiere, wo ich Längen einfach durch Gradwinkel (Sichtwinkel) ersetzt habe: Die schräge Seite ist die Sonnenbahn (15° je Stunde), die Höhe ist das Hindernis (in Gradwinkel). Wie schräg die Rampe ist, ergibt sich aus geografischer Breite und Jahreszeit. Da muss man einfach etwas interpolieren oder mit Sinus und Kosinus arbeiten, um die 23,5° Neigung der Erdachse jahreszeitlich korrekt unter zu bringen.


    PS:
    Viel wichtiger als diese Überlegungen ist was ganz anderes. Wenn die Sonne jahreszeitlich abhängig zu unterschiedlichen Uhrzeiten aufgeht, dann muss man für ein konkretes Hindernis erst mal prüfen, ob es tatsächlich auf der Bahnlinie liegt. Vielleicht liegt es ja einfach nur daneben, weil man den falschen Tag im Jahr ausgewählt hat.

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