M3 mit Nebenwirkungen

  • Hallo zusammen,


    nachdem es endlich mal wieder klaren Himmel gab, konnte ich meinen neuen 254/1200 Newton erstmals richtig austesten. Zielobjekt war M3 und lieferte mir auch ein (für mich) überraschend gelungenes Bild, zu dem ich auch direkt eine Frage habe. [:D]


    Die Daten:


    Canon EOS 250D


    Skywatcher Newton 254/1200


    auf EQ6 SynScan


    101x30sek bei ISO 1600 (nur so kurze Belichtungszeiten, da Wind einige Bilder verwackelte)


    DSS, Fitswork



    Größer: https://cdn.astrobin.com/thumb…TRONI_1824x0_sWXLOnwG.jpg


    Allerdings fiel mir auf, dass der Bereich des Kugelsternhaufens einen recht dunklen Hintergrund hat, während das "Umfeld" eher heller wirkt.


    Besser zu sehen ist das, wenn ich die Helligkeit übermäßig erhöhe:



    Größer: https://up.picr.de/37926398gw.jpg


    Der Effekt scheint durch die Nachbearbeitung in Fitswork zu entstehen; Normalerweise orientiere ich mich da an gesehenen Tutorials: Ich Ebne zuerst mit "Hintergrund ebnen Nebel" ("ebnen Sterne" erzeugt bei mir ähnliche Ergebnisse), streche dann per Gradiationskurve und entferne anschließend eventuelles Rauschen und schärfe das Bild.


    Bereits nach dem Ebnen tritt dabei der Sichtbare Effekt auf.


    Hier erhoffe ich mir nun Hilfe und würde mich über Tipps und Tricks freuen, wie ich dieses Phänomen bändigen kann. [:)]


    Viele Grüße und CS
    Tobi

  • servus Tobi,


    die Ebnen-Funktionen in Fitswork sind oftmals tricky, und man muss sie den Gegebenheiten gut anpassen.
    Probier mal "Hintergrund ebnen automatisch", das eliminiert oftmals Gradienten recht gut - geht natürlich nicht besonders toll bei großflächigen Nebeln, bei dem Kugelhaufen sollte es ganz gut klappen.
    Vorher kannst Du noch "Zeilen gleichhell" machen, wenn es nötig ist: zieh dazu den Kontrast in Fitswork hoch und schau, ob Du zeilenartige Helligkeitsunterschiede hast. Dier bekomme ich oftmals vom Lichtschacht meiner DSLR, und selbst das Flat kriegt die nicht ganz weg. Deshalb schalte ich diese Funktion noch vor dem Hintergrund-ebnen.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hi Stefan,


    danke schonmal für die Tipps!


    Ich habe mich mal drangesetzt und versucht, Deine Methode umzusetzen. Heilligkeitsunterschiede in den Zeilen habe ich zunächst nicht wirklich feststellen können, zumal mir die Funktion "Zeilen gleichhell" nur einen dunklen Rand links und rechts brachte.


    Ohne diese Funktion und mit "Hintergrund ebnen automatisch" siehts zumindest schonmal etwas besser aus:




    Das Haufen hat einen "ordentlichen" Hintergrund, passend zur Umgebung. Nun zeigt sich allerdings eine leichte Vignettierung, was schonmal mehr Sinn ergibt.


    Ich muss zugeben, dass ich keine Flats gemacht habe. Kann es sein, dass ich mit Flats diese Vignette wegbekommen würde?


    Viele Grüße und CS
    Tobi

  • Hallo Tobi,


    Flats sind ja genau dafür da, um Vignette und Abschattungen durch Staub auf dem Sensor zu kompensieren. So gesehen steht die Chance gut, dass Du die Vignettierung durch Flats weg bekommst. Voraussetzung ist natürlich, dass es wirklich Vignettierung ist und kein weiteres Artefakt der Ebnung.
    Und spare bei den Flats nicht am falschen Ende. Flatboxen und Folien machen das Leben deutlich einfacher.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • servus Tobi,


    da hatte ich fälschlicherweise angenommen, dass Du Flats gemacht und verwendet hast.
    Unbedingt machen ! Das erlaubt Dir dann, mittels der Ebenen-Funktionen in Fitswork den Hintergrund so "flach" zu machen, dass Du gezielt den Kontrast so einstellen kannst, dass auch sehr schwache Strukturen herausgearbeitet werden können. Ist bei Kugelhaufen weniger relevant, sehr wohl aber bei Galaxien und Nebeln.
    Die Flats kannst Du auch nachholen, sofern Deine Kamera nicht dann irgendwie anders im Strahlengang hängt. Beim Newton ist das manchmal schwierig, bei meiner rotationssysmmetrischen FFC geht das sehr gut. Zwar bekommt man nicht alle Staubkringel weg, aber das wird wohl nie der Fall sein.
    Wenn Dein Hintergrund schön flach ist, probier in Fitswork mal die DDP-Funktion aus, die sollte die schwächeren Sterne Deines Kugelhaufens noch besser rausarbeiten und das Zentrum etwas dämpfen.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Tobi ,


    Wie Stefan schon schreibt sind da wohl Flats Darks und Bias pflicht . Man siehts ja eigendlich dem Bild an . Du hast ja insgesammt 30min belichtet . Das ist wenig , da hilft das dollste stecken nach dem stacking auch nichts mehr um noch die Sterne am Rand von M3 hervorzuheben . Da Bild raucht auch sehr stark geschuldet der 30sek. Aufnahmen . Je mehr du steckst , je mehr sieht man das .
    Wieso schneidest du M 3 so stark aus dem Originalbild heraus ?

  • Hallo zusammen,


    danke für die weiteren Tipps und Hinweise!


    Flats habe ich aktuell leider nur von meinem Meade 8" SC rumliegen, entsprechend werde ich da nochmal neue machen. Die ungefähre Drehung der Kamera habe ich noch im Kopf (wollte mir da auch immer schonmal ne Markierung anbringen)


    Meine Bisherigen Flats habe ich gemacht, indem ich einen weißen Laptop-Bildschirm vor den Tubus gehalten habe. Das Ergebnis konnte sich aber m.E. sehen lassen. Das teste ich dann nochmal aus!


    Andre: An den Rändern hatte ich leider mit Koma zu kämpfen, das habe ich dann einfach weggeschnitten. Sollte ich das lieber dran lassen, auch wenn diese Bereiche quasi nicht zu gebrauchen sind?


    Viele Grüße und einen schönen Sonntag
    Tobi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tobi1002</i>
    <br />An den Rändern hatte ich leider mit Koma zu kämpfen, das habe ich dann einfach weggeschnitten. Sollte ich das lieber dran lassen, auch wenn diese Bereiche quasi nicht zu gebrauchen sind?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Tobi,


    das musst Du selbst wissen. Vielleicht solltest Du Dir mal einen Komakorrektor anschaffen. Ansonsten "vergeudest" Du ja im Grunde rund die Hälfte Deiner Chipfläche.


    Beim Monitor würde ich noch mal prüfen, ob die Ausleuchtung wirklich homogen ist. Oft ist sie das nicht. Mit Folien oder Boxen bist Du auf der sicheren Seite.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Marcus,


    da ich erst seit einem halben Jahr aktiv fotografiere und als Student leider finanziell begrenzt bin, möchte ich mich erstmal richtig einarbeiten und nach und nach schauen, welches zusätzliche Equipment nötig wird und für mich sinnvoll erscheint. Ein Komakorrektor wird dann sicherlich recht weit oben auf der Liste stehen, zunächst werde ich allerdings erstmal ohne einen solchen weiter testen und probieren.


    Da die Folien/Boxen ebenfalls nicht gerade günstig zu sein scheinen, werde ich darauf auch erstmal verzichten müssen. Vielleicht bastel ich mir da selber was, eine gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche dürfte ja nicht so schwer hinzubekommen sein.


    Bin da für Tipps natürlich ebenfalls sehr dankbar [:)]


    Viele Grüße und CS
    Tobi

  • servus Tobi,


    falls der Laptop-Monitor nicht gleichmäßig ausleuchtet, kann man einen Diffusor dazwischen bringen, der die Belichtungszeit natürlich länger werden lässt: ein weißes Blatt Papier. Da sowohl Monitor wie auch Papier sehr dicht / unmittelbar vor der Öffnung sind, werden kleine Unregelmäßigkeiten ausgebügelt, da diese ja nicht scharf abgebildet werden.



    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Tobi,


    für mich sieht es eigentlich nicht so aus, als seien fehlende Flats die Ursache für das Phänomen. Es liegt m. E. auch keine Vignettierung durch Abschattung bei der Aufnahme vor. Es handelt sich eher um eine radiale Abnahme des Bildrauschens. Besonders in der gestreckten Version der Überarbeitung erkennt man beim Reinzoomen, dass die scheinbare Helligkeitsabnahme von einem helles Rauschen verursacht wird, das von innen nach außen abnimmt. Die Flächen der Bildecken sind schließlich vollkommen glatt und gleichmäßig rauschfrei (bis auf JPG Artefakte um die Sterne herum).


    Ich kenne Fitswork nicht so gut aber es scheint mir so, als sei vielleicht beim Entrauschen etwas daneben gegangen. Seltsam ist, dass das Rauschen in Bezug auf den Hintergrund nur zum Hellen hin variiert. In Photoshop passiert so etwas, wenn man eine dunkle Ebene im Modus "Aufhellen" über das Bild legt, um das dunkle Rauschen zu clippen und den Hintergrund zu ebnen.

  • Hallo Tobi


    Mit welcher Software bearbeiten Sie Ihre Fotos? Ich muss im Voraus sagen, dass ich keine Erfahrung mit Fitswork habe und alles im Photoshop bearbeite.
    Normalerweise beginne ich, das Bild zu begradigen und zu prüfen, ob Daten verloren gehen (Clipping). Ich wiederhole dies einige Male, damit das Histogramm ordnungsgemäß von der linken Seite freigegeben wird, jedoch nicht bis zu dem Punkt, an dem viele Hintergrundgeräusche auftreten. Normalerweise betone ich mit Ebenen und stelle auch sicher, dass die Farben im Histogramm so nah wie möglich beieinander liegen.
    Entfernen Sie danach normalerweise die Farbverläufe und stellen Sie sicher, dass das Rauschen nachlässt und der Hintergrund so glatt wie möglich wird.
    Ich benutze hier immer TIFF-Dateien, um diesen Verlust nicht zu verursachen.
    Ich habe Ihr Foto schnell für nicht mehr als 15 Minuten bearbeitet.
    Ich hoffe, dass Sie hier ein bisschen Nutzen haben, die Programme, die ich hier benutze, sind zu 90%
    CS5. Ich verwende auch die folgenden Filter von RC astro&gt; GradientXTerminator und die Filter von NIK Collection.
    Ich war so frech, das selbst zu versuchen, und es gibt immer noch viel Raum, um mehr daraus zu machen. Wenn Sie den Beweis sehen wollen, werde ich versuchen, ihn hochzuladen. Ich habe das schon einmal gemacht, aber ich bin kein Held darin



    Grüße und CS,
    Klaas

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