• am Montag war es ziemlich klar, sodass ich trotz Mond den Stern CC Andromedae fotometriert habe.
    Leider kam ich erst eine Stunde nach Dämmerungsende am Abend dazu, dass die erste Aufnahme losgelegt hat.
    Der Stern ist ein Delta Scuti-Stern mit einer Periode von 3 Stunden und einer Amplitude von etwa 0.m25. Spannenderweise ist dieser Stern nur etwas mehr als 1 ° nördlich des Andromedanebels.


    Optik: FFC 190/760mm f/4
    Kamera: Canon EOS 6D(mod) (==>)ISO 2.500
    334 Einzelaufnahmen je 2 sec, mit 28 sec Intervallpause
    Obere Kurve: Lichtkurve
    untere Kurve: Vergleichsstern (Helligkeits werte so angepasst, dass sie ins Diagramm passen).


    Zur Fotometrie: ich hatte den Stern schon vor einer Woche fotometriert, hatte dabei aber die Belichtungszeit mit 15 sec (bei ISO 2.500) viel zu lange angesetzt. Der Stern ist im Maximum 9.m2 hell. Bei 15 sec Belichtungszeit gerät die Kamera an der Sternposition voll in die Sättigung. Und so konnte ich die gesamte Messreihe (über 500 Einzelaufnahmen) glatt wegschmeissen.
    Selbst bei 5 sec Belichtungszeit war er nur knapp unter der Sättigung, sodass ich am Montag nur 2 Sekunden Belichtungszeit gewählt habe.
    Beim zweiten Versuch kamen nun 334 Einzelaufnahmen zusammen.Die Helligkeitsauflösung/ Standard-Abweichung liegt bei 0.01 mag. Damit kann man die kleine Amplitude des Sterns gut nachweisen.


    Die gemessenen Werte passen gut zu den Katalogangaben, lediglich die Periode konnte ich nicht ganz bestätigen: nach 2h 50m musste ich wegen Wolken abbrechen. Das sieht man recht gut zum Ende der Messreihe: die Lichtkurve wird "unruhig", was auf größer werdende Messungenauigkeit schließen lässt - da kam die Front langsam an.

    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Stefan,


    eine schöne Lichtkurve. Ich habe CC And in meinem Buch vorgeschlagen als Objekt für Deep-Sky-Freunde, die eigentlich nur M31 mit Tele (z.B. 200 mm) aufnehmen wollen. Die haben dann nämlich CC And meistens mit im Bild. Je nach Belichtungszeit (Du hast da ja Deine Erfahrungen gesammelt) könnte man eine Lichtkurve erstellen.


    Ich habe z.B. mit ISO 1600 und 32 s belichtet (200 mm f/2.8) und war gerade noch unter der Sättigungsgrenze. Die gesamte Aufnahmezeit war 1:40 Std, dann kam massive Taubildung auf. Die Periode des Delta-Scuti-Sterns liegt bei ca. 3 Std. Das Minimum habe ich gut erwischt, leider auch nicht die ganze Lichtkurve.


    Ich möchte Deine Aktivität zum Anlass nehmen, an alle, die auch ähnliche Serien haben oder machen wollen, CC And zu vermessen. Das geht mit Muniwin recht schnell.


    Bei Deiner Lichtkurve sieht man zum Ende hin recht gut die aufkommende Bewölkung. Die Streuung wird nämlich größer. Ich würde übrigens die ISO-Zahl verringern und die Belichtungszeit verlängern. Versuche noch mal ISO 800 und 6 Sek. was Deinem entsprechend würde. Die Genauigkeit sollte dann noch besser werden, obwohl sie schon recht gut ist.


    Noch ein Hinweis zur Sättigung. Du hast eine 500er Serie wegwerfen müssen. Das ist blöd. Deshalb mache ich immer erst eine Serie und schaue mir diese mit Fitswork (Maus auf Stern und Alt+L) an. Und Achtung: Hast Du so die richtige Belichtungszeit, darfst Du den Fokus nicht mehr verändert. Das würde die Flächenhelligkeit des Sterns ändern.


    Weiter so, ich finde Deinen Beitrag spannend.

  • servus Erik,


    danke für die lobenden Worte.
    In der Tat, auf den meisten M31-Feldaufnahmen sollte dieser Stern mit drauf sein. Wenn man schon wegen der Sätttigung die Helligkeit nicht aus den länger belichteten Einzelaufnahmen ermitteln kann, dann könnte man ja zu Beginn oder am Ende der Aufnahmenserie eine kürzer belichtete Aufnahme machen. Aber das ist dann natürlich nur eine Einzelaufnahme, viel spannnender ist es, eine Lichtkurve wie oben zu erzeugen. Und das geht auch bei fast Vollmond (im Gegensatz zur DeepSky-Fotografie).
    Das mit der niedrigeren ISO-Zahl hab ich auch im Hinterkopf, zumindest für so helle Sterne. Dann muss ich halt mal eine Dark- und BIAS-Bibliothek für ISO 800 machen. Für ISO 2.500 hab ich die (ist meine Bibliothek für DeepSky-Aufnahmen) sowieso.
    Der Vorteil der hohen Verstärkung ist, dass ich auch bei schwächeren schnellen Veränderlichen eine hohe zeitliche Auflösung bekomme. Mein schwächster schneller Veränderlicher hatte weniger als 14 mag, und ich habe dennoch mit einer zeitlichen Auflösung von 30 sec fotometrieren können. In der Regel sind meine Sterne auch schwächer, CC And war mein bislang hellster Veränderlicher, den ich fotometriert habe.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

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