Hallo Freunde der Dunkelheit,
ich weiß - das Thema ist leidig und oft diskutiert, ich habe auch viel gelesen und möchte die Diskussion nicht von der Basis starten.
Meine Gedanken:
Ich würde mir in naher Zukunft gerne den 16"er von ES mit f/4,5 holen. Da ich beidseitig Astigmatismus habe, kommt für mich eigentlich nur eine Beobachtung mit Brille in Frage (ich will nicht auf die Dipotrx ausweichen, weil auch noch andere durch meine Okulare schauen sollen). Bei kleineren Brennweiten könnte ich vielleicht auf die Brille verzichten, das müsste ich aber vorher erst nochmal in Ruhe ausprobieren. In der Vergangenheit habe ich immer komplett mit Brille beobachtet.
Ich habe noch einen alten (~15 Jahre) GSO-Dobson in 8" und mit dabei einen TS-Okularkoffer mit einer handvoll Plössls in unterschiedlichen Brennweiten. Brillentauglich ist logischerweise anders Meinen 12" mit u.a. einem Satz Hyperions habe ich vor Jahren schon abgegeben und davon kann ich somit nichts mehr nutzen. Die Hyperions waren vom Einblickverhalten ok, das Gesichtsfeld geht nach heutem Stand der Technik aber vermutlich besser.
Meine Fragen:
1. Würdet ihr zwingend einen Komakorrektor bei f/4,5 empfehlen? Wenn ja, was spricht denn für oder gegen einen "Brennweitenverlängerungsfaktor"? Es gibt ja einige Anbieter, die die Brennweite nicht angreifen (Baader, TS, ES..), der Paracorr schlägt aber 15% drauf. Visuell dürfte das doch keinen Unterschied machen, Lichtsammelleistung ist doch mit der Öffnung identisch?! Macht halt bzgl. AP nen gehörigen Unterschied...
2. Habt ihr einen Überblick über gute brillentaugliche Okulare?
Bisher habe ich nach meinen Recherchen folgende Übersicht im Kopf (mal unabhängig von Qualität, Preis und Gewicht):
a) Wenn ich mit dem Komakorrektor die Brennweite NICHT verlängere, würde ich mit 25-30mm einsteigen, Tendenz eher zu 25. Ich habe hier nicht viel mit größerem Gesichtsfeld gefunden, eigentlich nur
- Panoptic 27mm mit 18mm Pupillenabstand
- Hyperion 24mm mit 17mm
- ES 68° 28mm oder 24mm mit ~20mm
- ES 82° 24mm mit 17,5mm oder 30mm mit 22mm Augenabstand
Mit Komakorrektor wäre vermutlich auch die mindere Abbildungsleistung mancher Okulare an schnellen Systemen nicht so gewichtig?! Habe ich etwas übersehen? 17mm ist schon grenzwertig und ich weiß nicht ob ich damit in der Realität klar käme (das müsste ich nochmal testen zuvor). Reicht ~70° beim Übersichtsokular? Ich denke mehr ist mit großen Pupillenabstand aktuell nicht drin, oder?
b) Nach unten hätte ich jetzt erstmal sowas angepeilt wie: 17, 14/12, 7, 5. Dann je nach Budget noch 6, 4 und 3. In den Bereichen sind mir eigentlich nur drei Reihen ins Auge gesprungen.
- Die Delos-Reihe mit durchgehend 20mm Pupillenabstand (aber auch "nur" 72°). Da müsste ich auf 8mm, 6mm und 4,5mm ausweichen oder z.B. das 8mm erstmal streichen.
- Zumindest für das 17 und 12er noch die ES 92°-Reihe.
- die Morpheus-Serie in entsprechender Staffelung
Habe ich hier noch etwas vergessen? Gibts aktuell ein vernünftiges Zoom-Okular für die niedrigen Brennweite, was sowohl genügend Feld bietet und auch vom Augenabstand i.O. ist? Normalerweise schränken die Zooms ja je nach Brennweite das Gesichtsfeld stark ein, oder? Das Nagler-Zoom 3-6mm hat 10mm Augenabstand, hier müsste ich mir also sicher sein, dass ich in der Brennweite ohne Brille beobachten kann. Das müsste ich vorher moch klären.
Preislich wäre wohl als Übersichtsokular das ES 68° in 28 oder 24mm und danach dann abstufend die Morpheus am sinnvollsten. Abschließend, neben den oben genannten Fragen/Problemen, hier nochmal meine Hauptprobleme:
A. Reichen die 68° als Übersichtsokular oder ist das schon "steinzeitlich" in der heutige Okularlandschaft? Ich meine, wir sprechen ja schon von 100° und mehr, wenn es nicht brillentauglich sein muss....
B. Würdet ihr die Morpheus an nem f/4,5 einsetzen oder eher komplett auf Delos o.ä. gehen?
C. Wie kann ich sinnvoll prüfen, ab welcher Brennweite an Okularen ich vielleicht auf eine Brille verzichten kann? Mir steht aktuell wie gesagt noch der 8" Dobson zur Verfügung mit ein paar billigen TS-Plössls in unterschiedlichen Brennweiten. Kann ich das mit dem System testen oder hat das was mit dem Öffnungsverhältnis oder was anderem zu tun? Ich kann mir optisch nicht erklären, warum der Astigmatismus bei hohen Vergrößerungen nicht mehr so zum Tragen kommt, daher weiß ich nicht auf was ich da achten muss oder wie ich es testen kann.
D. Habe ich was vergessen?
Danke euch!
Christian