Bild Zentrierfehler bei SCT

  • Hallo zusammen


    Bei meinem SCT erscheint das Bild nicht in der Mitte des Okulars bzw. Kamera. Das macht mir beim Einordnen massive Schwierigkeiten (Ich habe Wochen gebraucht die Ursache herauszufinden). Jetzt habe ich mal im Netz gesucht wie das Bild zentriert werden kann und habe eigentlich nur eine Methode gefunden bei der die Abschattung des Fangspiegels zentralsymmetrisch eingestellt werden muss (Beschrieben von Wolfgang Strickling).
    Da heute Nebel ist habe das mit einem 2.5km entferten Flugzeugpositionslicht gemacht und erhalte folgendes Bild im Okular (fotografiert mit Handy). Sieht für mich gut aus.


    Schliesse ich die Kamera an und drehe von Hand die Kamera auf dem Sitz, sieht man den Versatz.





    Ich möchte nicht einfach an den 3 Schrauben Sekundärspiegels drehen ohne zu wissen was ich tue. Kann mir jemand helfen?


    Teleskop Celestron 8" 2000mm.
    Okular 9mm
    Kamera Canon 500D.

  • Hallo Konrad,


    willkommen in unserem Forum.


    Du musst nur sicherstellen, dass das defokussierte Licht einer Punktquelle (Stern oder entfernte Kunstlichtquelle wie von Dir verwendet) einen Kringel ergibt, der in der Bildfeldmitte stehend perfekt symmetrisch erscheint. Dann weisst Du, dass die optische Achse des Fernrohrs mit der optischen Achse des Okulars fluchtet.


    Den zweiten Test brauchst Du nicht zu machen. Denn die Kamera in der Steckhuelse zu drehen, zeigt nur dass die mechanische Achse nicht mit der optischen Achse fluchtet. Und da die Kamera bei loser Klemmschraube sowieso in der Okularaufnahme klappert, ist das beobachtete Ergebnis eines Kreisbogens ganz normal.


    Also nochmal - Stern (oder kuenstliche Quelle) mit geringer Vergroesserung defokussieren und sicherstellen, dass das Abbild der Eintrittspupille mit dem Fangspiegelschatten genau zentrisch ist, wenn es sich in der Bildmitte befindet. Falls nicht, die Fangspiegelschraube drehen die in die Richtung der Fangspiegelschattenexentrizitaet zeigt. Also, zeigt der Fangspiegel auf "vier Uhr", halte einen Stift (oder Deinen Finger) vor das Teleskop waehrend Du durchschaust. Du kannst so die Richtung der Abweichung feststellen. Steht der Stift in einer Position, die seinen Schatten ebenfalls auf vier Uhr bringt, dann schaue, welche der drei Schrauben dieser Winkelrichtung am naechsten liegt.


    Dann drehe die Schraube einen winzigen Betrag und merke Dir die Richtung, in der Du gedreht hast. Der defokussierte Kringel wird sich im Okular seitwaerts bewegen. Stelle ihn mit dem Teleskop wieder in die Mitte und schaue, ob das Bild symmetrischer geworden ist oder ob sich die Dejustage verschlimmert hat (nach Murphy's Gesetz ist die erste Drehrichtung immer die falsche). Ist es besser geworden, drehe ein weiteres winziges Stueck in dieselbe Richtung. Andernfalls wechsle die Drehrichtung.


    Ist der Kringel dann symmetrisch, wiederholst Du die Uebung mit hoeherer Vergroesserung, wobei die Drehinkremente nochmals kleiner werden.


    Die Winkelrichtung der Abweichung kann sich ebenfalls aendern. Zum Beispiel zeigt der Schatten jetzt noch ein winziges Stueck in Richtung "7 Uhr". In dem Fall musst Du an einer der beiden anderen Schrauben drehen.


    Klingt komplizierter als es ist. Wichtig ist, kleine Verstellungen vorzunehmen, um nicht uebers Ziel hinauszuschiessen. Letzteres passierte mir, als ich vom Newton kommend mein erstes SCT kollimierte. Der Fangspiegel hat einen starken Vergroesserungseffekt und kleine Verstellungen haben eine grosse Wirkung.


    Letzter Kommentar: Dein Bild zeigt merkwuerdige Schlieren. Hast Du durch ein Fenster beobachtet?

  • Hallo Juergen


    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Letzte Frage zuerst: Ja der Test war durch ein Fenster. Ich dachte für diesen Versuch reicht es aus.


    Gemäss Deiner Erklärung sollte eigentlich meine optische Achse stimmen, denn der Kringel sieht doch doch sehr symmetrisch aus.
    Egal, ich habe jetzt den Fangspiegel neu eingestellt, konnte bisher aber noch keinen Test machen da ich entweder nicht zuhause war oder das Wetter nicht mitmachte.

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