Back home again ...

  • Back home again ...


    und er wird in "unseren Kreisen" bleiben ...


    der sicher optisch mit beste 8-Zöller in Europa, vielleicht sogar weltweit.
    Ich hänge mich mal etwas aus dem Fenster: der könnte es wohl lockerst mit jedem Zambuto aufnehmen ...







    Nach kanppen 20 Jahren wird der bald mal eine neue Verspiegelung bekommen, hat er sich verdient.
    Dann dürfen 200/1760mm wieder "ins Rennen"


    Freude zum neuen Jahr!


    Greetz Hannes

  • Hallo Hannes,


    ich glaube, das ist der erste Newton-Beitrag, den ich von dir sehe. [:D] Wirklich ein tolles Teil. Das muss ein Traumgerät für Planeten sein: Scheinbar hervorragende Optik, sehr niedrige Obstruktion, Öffnung noch nicht Seeing-anfällig und die Rockerbox sieht auch gut aus. Aber:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach kanppen 20 Jahren wird der bald mal eine neue Verspiegelung bekommen, hat er sich verdient.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist es wirklich so, dass sich der 20 Jahre alte Spiegel mit einem heutigen Top-Spiegel messen kann - nicht bezogen auf das Alter, sondern auf die Herstellungstechnik? Bei einer Linse würde ich das verneinen, sofern es sich nicht um Fluorit handelt.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Moin Dominik,


    neenee, ist nicht der erste Spiegel-Post, den ich gemacht habe. Hast aber Recht, das Verhältnis fällt eher zu Gunsten der Linse aus [:D][;)]


    Nun, der Spiegel ist ein Selbstschliff aus dem Hause Heins, und der gute Rüdiger kann das wirklich.


    Dieser Spiegel hat mir in den "härtesten Spiegel-Linsen-Thread"-Zeiten [;)] zu Anfang der 2000er Jahre gezeigt, was ein guter Spiegel zu leisten imstande ist. Und zu der Zeit habe ich viel mit russischen dreilinsigen Apos zu tun gehabt [;)]


    Ich habe noch nie wieder eine solche Cassini-Teilung bei über 500fach gesehen oder den zunehmenden Mond bei über 1000 fach (okay, das war aber auch seeingmässig ein Ausnahmeabend ...), wie mit dem Langen. Und ich hab schon so einige Teleskope vor den Augen gehabt.


    Greetzle Hannes

  • Hallo Hannes,
    einen eleganten langer Newton mit wenig Obstruktion hast Du da.[:P] Da ich selber zwei gute f/8 Newtons (6" f/8) mit geringer Obstruktion besitze, bin ich neugierig mehr über diesen Newton zu erfahren. Was hat es mit dem Newton auf sich? Woher stammt die Optik? Wie groß ist der Innendurchmesser des Tubus?
    Der Beste 8" Newton ist natürlich schwer möglich, aber was überzeugt Dich da bei diesem 8" besonders und warum haben wir von diesem langen so selten was gehört? [:)]
    Servus,
    Roland

  • Moin Roland & all (jetzt n paar Worte mehr),


    nun, dieser Newton begleitet mich schon etwas länger ... 2001 auf dem ITV habe ich ihn "kennengelernt". Damals gingen ja noch die großen "Spiegel-Linsen-Apo-Newton...-werweiswass"-Diskussionen ins Land und ich war (obwohl immer für einen guten Spiegel zu haben) doch mehr als "Linsenwilli", "Apohannes" oder was auch immer verschrieen ;)
    Auf besagtem ITV zu Stumpertenroth´er Zeiten habe ich dann bei Rüdiger (der hat den Spiegel geschliffen, das Teleskop gebaut) mal durchgeguckt, damals an de bekannten Testtafel, die einige 100m entfernt an einem Holzmast befestigt war. Dachte "naja, so dülle kann das Teil nicht sein" - weit gefehlt: in meinem damaligen 6er/f8er China FH (der - trotz "China") von der Abbildung gut war (klar bis auf den Farbrestfehler eines f8er-FH´s) waren deutliche Unschärfen insbesondere auch seeingbedingt zu sehen. In dem langen Newton - warum auch immer - scharfes und vor allem ruhigeres Bild.


    Uuups[:0].


    Neugierde war geweckt. Abends dann wieder zu Rüdiger hin, Newton gucken. Und da hab ich ja meine DS-Kandidaten ... damals hatte der DS zeta Boo eine Distanz von ca 0"6 - mit welch geradezu arroganter Lässigkeit der Lange den trennte - das hätte auch ein Refraktor sein können. Nix dieses sonst gerne vom FS verursachte "Gematsche", was mir immer so auf die Nerven ging und auch geht ... nadelfeine Sternpünktchen - wie es sein muss.
    Ich bin dann noch etwas über den Himmel gerockt mt dem Langen - geiles Teil! Hat doch mein refraktorphiles Weltbild unter damaligen Umständen "erschüttert". Nicht, das ich der Linse nun abgeschworen habe, aber endlich gab es mal einen Spiegel, der diesen meinen Ansprüchen abbildungsmässig Genüge tat. Öffnung ist ne feine Sache. Aber der häufig dabei mitgelieferte Abbildungsmatsch (Seeing, mäßige Spiegelqualität, FS-Obstruktion und so) eben nicht.
    Naja - irgendwie kam dann "haben wollen" - und Rüdiger bot dieses Ausnahmeteleskop (hat, soweit ich mich entsinnen kann, auf eben diesem ITV auch den Selbstbaupreis eingeheimst - Rüdiger korrigier mich, wenn ich falsch liege) auch zum Verkauf an.


    Naja - mit zuwenig Geld und einem Ford Fiesta, den ich damals hatte, hatte ich schlicht die ungenügenden Finanz- und Transportressourcen [;)]. Sollte noch sieben Jahre dauern. 2008 Konnte ich den Langen dann doch für einen sehr fairen Preis bekommen. Hatte ihn dann acht Jahre um ihn dann an einen Freund weiterzugeben. Hatte dem Freund aber immer wieder gesagt "wenn Du den mal abgeben möchtest, denk zuerst an mich" - der Lange sollte ja in unseren "MASH/Hamburger"-Kreisen bleiben.
    Jouh und nun haben wir getauscht, Freund bekam einen kompletten Tasco-16-V-Newton und einen 110er Schiefspiegler (so daß er auch einen guten Deal gemacht hat) und ich den Langen wieder zurück.


    Beobachtungen - als ich den Langen "das erste Mal hatte" - wie oben schon geschrieben ... einmal bei Ausnahmeseeing mitten in Düsseldorf: Saturn bis über 500fach - Cassini, da hätte man einen LKW durchschicken können ... zunehmender Halbmond bis etwas über 1000fach ... terrassenartige Strukturen in den Kraterwänden von Kopernikus, Details auf dem Mond ohne Ende ... und dann auch bei 500 fach einen Sternaufgang über der unbeleuchteten "Erdlicht"-Mondseite; wobei bei 500fach der "Horizont" nur noch recht wenig optische "Krümmung" hatte. Als Himmelstester einige DS um die 0"5 bis 0"6 in CrB ...


    Okay, 8" sind eben "nur" 8", klar wird jeder gleichwertig verspiegelte 12er oder 20er mehr bei DS leisten. Aber diese A b b i l d u n g s q u a l i t ä t ist es, die mich zu der Aussage "sicher einer der besten Europas, vielleicht sogar weltweit" motiviert hat.
    Zu den technischen Daten ... ist also ein 200er mit einer Brennweite von 1760mm - also f8.8. Der FS hat einen Durchmesser von 30mm - FS-Obstruktion ist also 15%. Geschliffen wurde der Spiegel von Rüdiger Heins, der dann auch das Teleskop gebaut hatte. Wenn ich mich nicht falsch entsinne, wurde der Spiegel mal getestet und soll einen Strehl von um die 0.99 haben (Rüdiger, falls ich falsch liege - korrigieren [:)] )


    Warum ich dazu noch nichts oder nicht viel geschrieben habe ... ja weiss ich auch nicht sooo genau ... Kam wohl irgendwie immer was anderes dazwischen [;)]


    Soweit zum "Langen" ... Greetz Hannes

  • Moin Hannes,


    schön das die alte Röhre wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist.
    Motivation für mich war der 8“f8 Dobson von Martin Birkmayer.
    Aber „weltbester Achtzöller“.....?
    Ungefähr zur gleichen Zeit hatten Stefan H., Helge S. und Armin Q. auch solche langbrennweitigen 8“er geschliffen und gebaut.
    Die Optiken waren auf einem ähnlich hohen Qualitätslevel und haben erfolgreich Refraktoren geärgert.


    Stefans 8" Dobson


    Helges Telekomdobson


    Noch ein paar ergänzende Bemerkungen zu dem Teleskop.
    Der Rohling ist noch ein Originaldingens von Schott, richtig dick, ca. 35 bis 40 mm.
    Das Schleifen und Polieren hat unendlich lange, ca. 120 Stunden gedauert.
    Nicht weil es so unendlich schwierig war, sondern weil ich mich ganz eng an die Anleitung von Hans Rohr gehalten hatte. Der Spiegel wurde mit mehr Schleifmittelabstufungen als heute und ganz langsam zum Ziel gestreichelt.
    Das alte Buch von Hans Rohr ist top und motivierte mich zum Spiegelschleifen.
    Aber die Technik hat sich weiterentwickelt, man geht heute in großen Teilbereichen wesentlich rabiater an den Spiegel ran und kommt deutlich schneller zum Ziel.


    Das Parabolisieren hatte hier den kürzesten Anteil. Ohne Meß und Prüfzeiten waren es zwanzig Minuten, denn bei diesem Öffnungsverhältnis liegen Spähre und Parabel nicht weit auseinander.
    Die Auswertung erfolgte mit einem Programm von Martin Trittelvitz und ergab den gemittelten fast unglaublichen Wellenfrontfehler von Lambda 1/18. Da die Erfassung des Parabelschattens bei dem Öffnungsverhältnis recht viel Spielraum zulässt, sind die Messergebnisse durchaus kritisch zu betrachten und geben nur einen Hinweis, dass es wohl ganz gut passt.
    Die Angabe von Strehlwerten war zu der Zeit noch nicht modern, ist wohl auch nur bei Interferometern, wo die ganze Fläche erfasst wird, sinnvoll. Der Spiegel wurde bisher nicht mit einem Interferometer ausgemessen.
    Ich sehe das mit der Messerei eher locker, für mich ist der Sterntest entscheidend.
    Im Laufe der Jahre habe ich schon ein paar Optiken gesehen wo interferometrische Auswertung und Sterntest nicht zusammenpassen. Trotzdem sind Interferometer wohl stand der Dinge, wenn sie richtig angewendet werden.


    Der Spiegel wurde in einem Geaxtubus von Gerd Neumann verbaut und hat einen 25mm o. 30 mm Diagonalspiegel von Lichtenknecker (so genau weis ich es nicht mehr).


    Beim Sterntest zeigte der 8“er dann intra und extrafokal identische Beugungsmuster.
    Bei gutem Seeing war beim Saturn auch hin und wieder die Encketeilung sichtbar.
    Jupiter sah dann wie Hubble für Arme aus, auf Ganymed waren Strukturen sichtbar und beim Mond auch die schmale Alpenrille; alles im Vergrößerungsbereich ca. 300 bis 500 fach.


    Ich würde mich freuen, wenn Du die lange Röhre zum ITV mitbringst.
    Da mal wieder durchgucken, streicheln und in den Tubus schnuppern, dass wär´s.
    Helge hat übrigens seinen 8“ er neu verspiegelt und hübsch gemacht.
    Er will ihn auch nach Gedern mitschleppen.
    Da könnten wir so einen Vergleich machen, Du weist schon...

  • Hi Rüdiger,


    ohne ein erfahrener Spiegelschleifer zu sein, kann ich mir vorstellen, dass die höhere Anzahl an Schleifmittelabstufungen mit zu dem wirklich phantastischen Ergebnissen beigetragen haben. Und auch der Teleskopaufbau selbst ist wirklich gut geworden. Hab dem Gerät neben dem Telrad ja noch n optischen Sucher verpasst - nu isser komplett.


    Ja, werde mal sehen, ob ich ihn zum ITV mitbringe, warum nicht? Muss ihn aber erstmal auch noch neu verspiegeln lassen. Und wenn Helge seinen Langen auch mitbringt, klaro, so einen side-by-side-Vergleich bekommen wir dann bestimmt hin. Die ca 130 Tage schaffen wir auch noch [;)]
    Greetzle Hannes

  • Hallo Hannes, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ohne ein erfahrener Spiegelschleifer zu sein, kann ich mir vorstellen, dass die höhere Anzahl an Schleifmittelabstufungen mit zu dem wirklich phantastischen Ergebnissen beigetragen haben<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Als mittelmäßig erfahrener Spiegelschleifer kann ich dir sagen, dass die Anzahl der Schleifmittel-Abstufungen damit nix zu tun hat. Selbst eine visuell auffällige Anzahl verbleibender Pits in er Oberfläche dürfte bei Planetenbeobachtung praktisch nicht stören, eher schon am Mond bei schwach kontrastigen Details am Auflösungslimit.


    Was hier zählt ist, dass man so einen relaxten Spiegel selbst mit einfacher Messtechnik relativ leicht per Fullsize-Tool auf einen hohen Strehlwert bringen kann, ohne Zonen und kleinere Welligkeit. Bei schnelleren Spiegeln ist das ungleich schwieriger und war bis vor 20 Jahren nicht die Regel.
    Glatte Oberfläche, kleiner Fangspiegel und dünne gut matt geschwärzte Streben sind hier wichtig und ergeben hohen Kontrast besonders bei mittlerer Detailauflösung, was am Planeten für sehr guten Kontrasteindruck sorgt.


    Falls einer unserer Fünflinge (240mm f/4,5) zum ITV kommt, kannst Du im Fall von gutem Seeing ja mal ein Vergleichsspechteln machen. Ich sage voraus, die schneiden gleichwertig ab, speziell der von Stathis.


    Gruß,
    Martin

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