Newton 150/750 auf Lidlscope-Montierung?

Hi Lars,

optisch ist das sicher ein grosser Sprung zum sechszoelligen Newton. Ist das der von Skywatcher (150P) ?

Das wird provisorisch auf der Montierung gehen, wenn Du die Rohrschellen adaptiert bekommst. Ist das schon die Montierung mit dem Schwalbenschwanz? Da kannst Du einfach die Schwalbenschwanzplatte umschrauben. Du wirst wohl auch ein zusaetzliches Gegengewicht brauchen.

Allerdings sind die Moeglichkeiten mit der LIDL-Montierung natuerlich begrenzt, da sie nicht fuer ein so grosses Fernrohr konzipiert ist. Um die Neugier zu befriedigen, mal durch ein so grosses Teleskop durchzuschauen, geht das. Dauerhaft wirst Du eine groessere Montierung brauchen.

Ich war selber mal in der Situation, einen 150/1300er Newton als Tubus guenstig zu bekommen. Natuerlich wollte ich ihn sofort ausprobieren, aber meine massive Selbstbaumontierung war noch nicht fertig. Kurzum habe ich das Geraet auf einer EQ2-ahenlichen Montierung betrieben, die eigentlich schon mit einem 114/900er Newton ueberlastet war. Es ging, und ich habe beispielsweise zum ersten Mal Galaxien im Virgohaufen damit gesehen. Auf Dauer sinnvoll war dann das Upgrade auf die schwere Selbstbaumontierung.

Hallo Lars,

bezüglich Monterung- probier es einfach aus, zusammenbrechen wird die Montierung nicht, höchstens wird es stärker wackeln. [:)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mich generell bei dem Lidlscope etwas stört: die Objekte die ich beobachte werden relativ schnell dunkel, sobald ich ein Okular mit kleinerer Brennweite einsetze.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mit dem 70/700 hast du bei 100x nur noch eine Austrittspupille von 0,7mm, mit dem 150/750 liegt die bei 107x bei noch guten 1,4mm, also ein annähernd 4x so helles Abild. Die 0,7mm AP erreichst du mit dem Newton erst bei 202x- das ist schon ein deutlicher Gewinn.

Gruß
Stefan

Hallo Lars,

Wackelig wird’s sicherlich sein, aber zusammenbrechen wird die Montierung nicht. Das größte Problem wird vermutlich wirklich das fehlende Gegengewicht sein, denn das kleine, originale der Monti wird nicht ausreichen.

Du kannst Dich darum herumschummeln, indem Du die Monti azimutal betreibst. Dazu den Kopf in Polhöhe so weit schwenken, dass die RA-Achse senkrecht steht. Die DE-Achse liegt dann horizontal oben drauf. Daran dann den Tubus, dann kann er nicht mehr abhauen. Das Gegengewicht hält die Monti dann hinreichend in der Balance.
Du hast so in Azimut aber keinen Schwenkbereich von 360º, weil eine Achse der RA-Schnecke im Weg ist. Eventuell musst Du das Teleskop also ab und zu umstellen. Aber das ist bei einer azimutalen Monti ja kein Ding.

Bei nächster Gelegenheit dann nach einer größeren Monti Ausschau halten. Für einen 6“er würde ich mindestens eine Monti der EQ-5 Klasse wählen. Oder eine Dobson-Monti basteln, für den 6“er dürfte eine Einarmgabel reichen.

Bis dann:
Marcus

Hallo Lars,

die Schwalbenschwanzplatte ist die Platte, die mit dem Tubus von der Montierng abgenommen werden kann. Sie wird beim Aufsetzen des Tubus an die Montierung geklemmt.

Ich hoffe, der Newton hat einen Parabolspiegel. Sonst wird das Abbild sehr schnell unscharf, und leider gibt es im Billigbereich schwarze Scharfe, die so etws verkaufen. Die verlinke Seite gibt hierzu keinerlei Information.

Wie Stefan schon schrieb, bietet ein 150 mm ein viel helleres Bild bei gleicher Vergrößerung. Anders gesagt, kannst du viel höher vergrößern, bevor das Bild zu dunkel wird. Das Ganze bleibt natürlich nur scharf, wenn ein Parabolspiegel verbaut ist. Ansonsten kannst du das Gerät nur für geringe Vergrößerungen sinnvoll einsetzen.

Zum provisorischem ausprobieren kannst du vielleicht den Tubus auch mit Gewebeband (Panzertape) an die vorhandene Schelle Montierung befestigen. Die Lidl Montierung ist aber viel zu wackelig, um längerfristig Freude damit zu haben.

Warum baust du du dir nicht eine einfache Dobson Montierung selbst.
Diese Bauart ist prinzipiell viel stabiler, da der Schwerpunkt des Tubuses durch die Azimutachse geht und keine Gegegengewichte braucht.
Hier ein paar Beispiele:
http://www.strnad-emskirchen.de/lisa_dob.html
http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=94845
http://sterngucker-frankenberg.de/76mmdobson.htm
http://www.star-shine.ch/astro/eigenbau/eigenbau.html
http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=40518
https://ngc6960.wordpress.com/tag/eigenbau/

Hey Lars,
Du solltest alles immer selbst probieren.
Am Ende wird das Stativ für die meisten Anforderungen wohl nicht reichen.
Bist Du visuell oder fotografisch unterwegs??
Hast Du einen stationären Standort oder braust du durch die Gegend - z.B. wo es dunkler ist...?
Clear Skies
Dietrich

Hallo,
ich habe selbst den genannten Lidl mit der abgebildeten Lidl Montierung sowie einen Skywatcher Newton 150/750, uebrigens definitiv mit Parabolspiegel.
Der Lidl ist auf dieser Monti ein "Wackeldackel" und kaum sinnvoll zu gebrauchen. Er macht einfach keinen Spass, speziell mit etwas stärkerer Vergrößerung. Ein Objekt zu halten, ist fast unmöglich.
Auf einer EQ 3 Montierung dagegen zeigt der Lidl, was er wirklich kann, und das ist gar nicht mal schlecht! Trapez mit vier Sternen, der epsilon Lyrae zweifach länglich im richtigen Positionswinkel usw. Auf der Originalmonti schafft der das nicht, weil schon das fokussieren das ganze Bild zerreißt.
Ein 150er Newton auf der Lidl mag zwar technisch möglich sein, wird aber nur Unanehmlichkeit, um es mal vorsichtig auszudrücken, bereiten. Der zittert bei jedem kleinsten Anlass, schon beim Anfassen des Fokussierraedchens. Zum Abgewoehnen!
Uebrigens zeigt mein Newton bei Vergrößerungen bis 230fach beeindruckende Mondbilder, die Rille im Alpenquertal kommt bei gutem Seeing gerade so heraus!
Ein Vergleich: sicher könnte ich einen LKW auf PKW Reifen montieren, er könnte damit rollen, aber mehr nicht!
Einen guten Rutsch!
Andreas

Hallo Lars,
ein f/5 Newton 150/750 hat immer einen Parabolspiegel, ausser er wird vielleicht von einer bekannten Kaffeefirma verschleudert. Mach dir darüber bitte keine Sorgen mehr!
Dein Test mit einer so hohen Vergrößerung durch eine geschlossene Fensterscheibe sagt gar nichts aus. Obwohl heutzutage Fensterglas sehr eben ist, eignet sich der Durchblick nicht zum testen und schon gar nicht bei so hoher Vergrößerung.
Löcher in den Tubus bohren? Sakrileg!
Da gibt es bessere Möglichkeiten, z. B. Rohrschellen. Die kann man sich aus dickeren Sperrholz selbst herstellen. Damit ist der Newton später auch einmal auf einer parall. Montierung verwendbar.
Ich selbst bin kein Freund von Barlowlinsen. Die billigen sind suboptimal, die besseren teuer. Da musst du selbst Erfahrungen sammeln.
Das wird sowieso in nächster Zeit eine deiner Hauptaufgaben sein.
Da wirst du vieles lernen, was geht und was nicht. Und das geht eben am sinnvollsten mit so einem Teleskop, wie du jetzt hast und nicht mit einem Highend Gerät für den zehnfachen Preis!
Nach dem dritten verbastelten Teleskop hat du dann das richtige gefunden.
Dazu wünsche ich dir für dieses Jahr viel Erfolg!
Andreas

Hallo Lars,
zur Montierung ist die Tabelle interessant:
http://www.deepsky-brothers.de/SinnvKombiTEL_Monti.htm
Es sollte also mindestens eine echte EQ3 sein um befriedigend beobachten zu können.
Eine Astro 3 ist ein Grenzfall. Ich kann es nicht genau erkennen, ob Du eine echte Astro 3 hast oder eher eine EQ2. Ich würde es erstmal mit der vorhandenen Montierung ausprobieren und im Hinterkopf behalten, dass nerviges Nachschwingen bei einer EQ3 deutlich geringer sein wird. Die EQ5 oder ähnlich (Vixen GP, ADM) wär noch ein Sprung nach vorne und wird oft auch für Astrofotos mit 6" f/5 Newtons benutzt. Allerdings wird dann die Montierung auch merklich teurer und schwerer.
Die Celestron ADM oder Vixen GPD2 kann visuell z.B. auch mit deutlich längeren 6" f/8 Newtons benutzt werden ohne nervig nachzuschwingen.
Servus,
Roland