Reise- Apo oder Teleobjetive ?

  • Hallo,


    wenn ich ein Teleobjetive (kein Zoom) nehme , dann lese ich:


    10 Elemente in 8 Gruppen (1 asphärische Linse)


    und bei einem Apo:


    3-Element FPL53 Triplet-Objektiv für farbreine Abbildung


    Wie so kommt das eine mit sowenig aus ?


    Ist es deswegen schlechter? oder nicht farbrein?


    Abgesehen vom Preis, der Unterschied ist noch nicht mal groß....


    Bitte um Aufklärung....Danke

  • Hallo Jörg,


    Ein APO ist ausschließlich auf unendlich optimiert, ein Foto Objektiv soll im gesamten Entfernungsbereich scharf abbilden.
    Ein APO braucht für Fotoanwendung eine zusätzliche Bildfeldebnungslinse, bei einem Teleobjektiv ist diese im Design eingebaut.
    Oft haben gute Teleobjektive ziemlich große Öffnungsverhältnise (z.B. 200 mm f/2,8 oder 400 mm f/4), lichtstärker als die üblichen APOs.

  • Hallo Jörg,


    Außerdem sind Teleobjektive oft viel kürzer als ihre Brennweite. Das geht nur, wenn die vorderen großen Linsen eine sehr kurze Brennweite haben und hinten eine verlängernde Baugruppe sitzt. Dazu kommt heute oft ein Bildstabilisator, der weitere zusätzliche Linsen erfordert.


    Foto-Objektive erreichen ihre beste Abbildungsleistung oft erst bei Blende 8. Das ist für Astro-Aufnahmen dann nicht optimal. Mein Nikon f/5,6 200-500mm Zoom ist schon ziemlich unhandlich, aber es liefert bereits bei Offenblende ordentliche Schärfe. Leider ist es für die typischen Reisemontierungen bereits zu schwer, und die Stativschelle ist mit ihrem einzelnen 1/4" Gewinde ein Witz für Astroaufnahmen.


    Klassische Teleobjektive kamen oft mit wenigen Linsen aus. Das Hasselblad 250mm Objektiv für 6x6 cm Rollfilm, das bei den Apollo-Raumflügen dabei war, hatte nur 4 Linsen. Die Abbildungsleistung musste damals aber längst nicht so hoch sein wie für heutige Bildsensoren mit 25-50 Millionen Pixeln oder mehr.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Jörg,


    viel wurde schon geschrieben.


    Meine Ansicht dazu:


    - Zooms lassen wir wegen der Transmission durch die vielen Linsen/Luft-Übergänge außen vor,
    - klassische Teleobjektive ohne Stabi kommen mit weniger Glas aus,
    - ein Apo üblicher Bauweise braucht einen Bildfeldebner, also +2 oder 3 Linsen.


    Wählt man geeignete Teleobjeltive kommt man bis max. etwa 600mm Brennweite gebraucht in einem noch bezahlbaren Bereich (Bsp: EF 1:4/600mm L), i.d.R. ist aber bezahlbar bei 400mm Ende. Es gibt Teleobjektive die auch am Himmel gut arbeiten, aber die sind nicht unter den preiswertesten. Dafür sind sie uneingeschränkt Tageslichttauglich und bieten die systemeigenen Automatikfunktionen und meistens eine rel. geringe Mindestentfernung, zudem sind sie abblendbar. 1 - 1,5 Stufen gelten als Minimum für ein optimales Bildergebnis. Ein Apo in vergleichbaren Brennweitenbereichen mit Ebner und Adaption kommt in vergleichbare Preisregionen, ist aber speziell für diese Anwendung gemacht. Das bringt ggf. einen echten Vorteil. Dafür ist die Öffnung meistens geringer und Abblenden ist nicht vorgesehen.


    Letztlich bringt die Zielsetzung die Lösung. Für universellere Nutzung schlägt die Waage zum Tele, für eine Astronutzung zum APO aus.


    CS
    Jörg

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