Der Zauberer und seine Astromagier

  • Seid gegrüsst, ihr Astromagier, kommet näher und höret, was ich Euch zu erzählen hab.



    Irgendwo weit vor 7200 Jahren, vom Stern Kepheus, dem mythischen äthiopischen König, nahmen die Photonen den Weg in unsere Richtung. Und sie sind nicht die ersten, seit 4 Millionen Jahren hat ein grosser Zauberer, ein Illusionist, Schöpfer und Zeitreisender den Kosmos ihrer Existenz enthüllt.


    Und noch mehr Jahrtausende später, nach 1.135.297.080.000.000 km, wanderte sein photonischer Geist zum bläulich-wasserfelsigen Planeten. Er hat die letzten 100 km der Atmosphäre passiert und ist durch die Linse des Teleskops einer Erdastromagierin gelandet. Und durch all die Zeit ist der Geist des Weltraum-Assistenten Dank des Zaubers der Relativitätstheorie keine Sekunde gealtert. In der Tat, wenn wir uns in einem photonischen Geist wiederfinden, würden wir auf der Oberfläche des Zauberers landen und gleichzeitig durch die Linse des Teleskops geleitet werden. Das ist die Macht des Zauberers, allgegenwärtig und zeitlos. Zuvor untersuchte ich die alten Schriften des Weltraumzauberers und verwies zusammen mit einigen Mitgliedern der Gilde der Astromagier auf einen dunklen Berg, um komplexe Ausrüstungen zur Jagd auf den Zauberer zu errichten.
    Die ganze Nacht sammelten wir, sogar ein Teil der nächsten, fleissig die Photonen des Zauberers. Ich liess sie eine kleine Platte treffen und machte Elektronen daraus. Und dann, indem ich menschliche Magie benutzte, zeichnete ich jede Art von Entladung auf und sammelte sie in einem Gerät, das die Leute eine Photokamera nennen. Dreissig Mal hab ich die Scheibe geöffnet, hab 30 Minuten damit verbracht, Photonen zu sammeln und 30 Mal die Seele des gefangenen Zauberers sorgfältig vorbereitet.


    Ich wusste, eine Windböe, eine zufällige Berührung des Astroassistenten (als Teleskop bekannt), eine Verunreinigung in der magischen Pfote oder irgendetwas anderes, hätte das Glas auf mindestens einen 10. Teil der Dicke des menschlichen Haares verschoben, und der Geist des Zauberers wäre verloren gewesen. Selbst nach einem so gut durchdachten und erfolgreichen Fang würde jeder normale Mensch vor einem Problemen stehen, und wüsste nichts mit dreissig Teilen der Seele des Zauberers anzufangen. Aber in den letzten 15 Jahren haben die Astomagier eine ganze Reihe von verdeckten Verfahren ausgearbeitet, um diese Teile perfekt zu blenden und die kleinsten versteckten Details des Raum-Assistenten zu extrahieren.


    Die Gilde der Astromagier warnte mich, dass ich kein Geheimnis lüften sollte. Selbst untereinander kommunizieren sie mit einer seltsamen Sprache, mit der sie nur an geheimen Orten sprechen. Auch, wenn man sie in einer obskuren Kneipe mittellos erwischt, würden sie eher für einen Humpen von Gestensaft ihre Seele an den Teufel verkaufen, als denn ein unverständliches Geheimnis verraten, grinsen einen an und sagen, jeder Zauber muss eingeübt werden.


    Schliesslich hab ich es doch geschafft, es steht vor euch ... das Bild eines riesigen Raumzauberers auf dem Stuhl einer Molekülwolke, während die unsichtbaren Kräfte mit Sternenkugeln spielen. Und es ist erstaunlich, wie langsam und lang dieses Spiel stattfindet. Vom oberen bis zum unteren Rand bewegt sich das Licht über 100 Jahre. Obwohl Tausende von Lichtjahren von hier entfernt, sieht es so gross aus wie der Mond. So riesig, dass sogar seine Hände für 30 Jahre voneinander getrennt sind und er braucht eine erstklassige Wizard Fähigkeit, bekannt als Schwerkraft, um die Bewegung der Sterne in solchen Entfernungen auszurichten.


    Abgesehen davon, dass er ein Passagier durch Raum und Zeit ist, habe ich erwähnt, dass er ein Magier und Schöpfer ist? Ein Samen in Form eines massiven Sterns, der neben einer fruchtbaren Molekülwolke von bis zu 10.000 Sonnen von einem anderen, längst vergangenen Zauberer aufgestellt wurde, um zu explodieren und unseren Zauberer trägt. Und er ist so jung und voller Energie mit seinen Schockwellen und der Schwerkraft, die eine kompakte Molekülwolke auslöste und massive heisse Sterne erzeugte. Ihn, seinen Lieblingsstar, seinen Liebling und als der Tod des Zauberers benannt, hielt er neben dem Zeigefinger seiner linken Hand und befahl ihr , ihn anzuzünden und zu erleuchten.


    Das ultraviolette Licht des Sterns traf den alten Wasserstoff, aus dem der Zauberer hergestellt wurde. Alt, da alles im Grossen Knall geschaffen wurde, ein Zauber, an dem selbst die grössten Astromagier an Fain scheiterten. Doch Wasserstoff absorbierte unser unsichtbares ultraviolettes Licht und verwandelte es auf magische Weise in rote Roben des Zauberers. Es gab auch den bläulichen Sauerstoff, der von den längst toten Sternen erzeugt wurde, der dem roten Wasserstoffmantel an bestimmten Stellen einen violetten Glanz verleiht.


    Durch sorgfältiges Studium der Astromagier, der Neigung, der letzte Kniff des Grossen Zauberers, offenbarte er sich uns nur wegen unserer seitlichen Position in Bezug auf die Wolke, in der er nistet. Sein linker Arm ist oben und nicht links von der rechten Seite. Sein Gesicht ist auch auf der rechten Seite des Körpers. Wenn wir ihn aus einer anderen Richtung beobachten würden, wäre der Zauberer völlig verschwunden. Wir hätten ihn nie getroffen und seine Macht wäre nur eine Ahnung von den Kräften gewesen, die zwischen den blauen Sternen und der purpurfarbenen roten Wolken operieren.


    Habet Dank der Weiterentwicklung der menschlichen Magie, danke unserer sanften Sonne, dem galaktischen Gravitationszauber, der uns bewahrt und dieses Staubkorn an den Ort gepflanzt hat, wo das Universum des Zauberers seinen wahren Meister offenbaren kann.



    Aus den alten Aufzeichnungen der Astromagier:


    Caroline Herschel, Schwester des berühmten visuellen Astromagier William 1787, entdeckte zuerst die vom Zauberer geschaffenen jungen Sterne, und anschliessend verführten ihn die Astromagier im NGC-Katalog unter der Nummer 7830.
    Der Charakter des Zauberers wurde erst später entdeckt und ist im Sharplesskatalog als Sh2-142 bekannt.


    Nun, gehabt Euch wohl, AnarWynn [:D]




  • Hallo Reni, endlich mal ein neuer Text von dir, und passend in Wort zum Zauberer. Auch wenn er nicht so lang ist, wie bei Nympha-Plejaden, hat es Spass gemacht ihn zu lesen.
    Hast du im Feld Sterne entfernt? Doch bei dieser kurzen Belichtung hast gleichmäßig viel herausgeholt und Ha ist sehr natürlich und klar. Schön, schön, magischschön :)
    Auf einen regenfreien Tag und klare Nacht, Carsten

  • Hallo Anar, ein schöner Beitrag - zwar im falschen Forum (Beobachter), aber umso schöner, denn sonst wäre ich nicht drübergestolpert. Mir ist es noch nie recht gelungen, die Figur des Zauberers in Fotos dieses Nebels zu sehen. Kannst Du präzisieren, wo seine Körperteile sind?


    Es mag Dich interessieren, dass er seinen Hut in unsere Richtung geschleudert hat. Sterndeuter nennen ihn Pismis-Moreno 1, schaue hier den fünftletzten Eintrag namens Pi-Mo 1:
    https://www.freunde-der-nacht.…w%C3%BCrdige-sternhaufen/


    Gruss, Christopher

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