Schmidt-Kamera von Dr. Vehrenberg

  • Hi Guntram,


    nach meinem Wissen war das eine 14"-Schmidtkamera von Celestron. <s> Die Oeffnung war allerdings kleiner, da sich die 14" auf den Hauptspiegel bezogen. </s> (Gestrichen, siehe unten).


    Edit: Hier ist ein Bild von dem Ding:


    http://www.danilopivato.com/in…midt_celestron_14inch.htm


    Montiert auf einer schweren Zeissmontierung deutscher Bauart.


    Gerade bei der Bildersuche stolperte ich ueber eine Aufschrift auf dem Tubus der damaligen 14"-Schmidtkamera von Celestron: "600mm f/1.7". Demnach war die freie Oeffnung 353mm (ca. 14 Zoll). Ich wundere mich, ob der Hauptspiegel passend ueberdimensioniert war. Bei den Profi-Schmidts ist jedenfalls der Hauptspiegeldurchmesser signifikant groesser als der Schmidtplattendurchmesser, um volle Feldausleuchtung zu gewaehrleisten. Beispielsweise hat der Schmidt am Observatorium Hoher List 34cm Korrekturplattendurchmesser, aber 50cm Spiegeldurchmesser. Haengt natuerlich auch von der Groesse des Filmes ab. Am HoLi waren das 9x9cm^2-Platte (die im Dunkeln per Glasschneider aus 9x12cm^2-Platten hergestellt werden mussten). Wenn Celestron das System nur fuers Kleinbildformat gerechnet hat, braucht der Hauptspiegel nicht so viel groesser zu sein. Fuer Kleinbildfilm reicht eine Durchmesservergroesserung um die Filmdiagonale aus, also 43mm. Der Hauptspiegel muss dann also 396mm groess gewesen sein, oder knappe 16 Zoll.

  • Hallo Jürgen.


    Vehrenberg hatte eine 14" Schmidtkamera von Celestron in Namibia auf dem Gamsberg im Einsatz.
    Meine Frage hat sich mittlerweile beantwortet. Denn nach dem Blättern im Buch kam das Lesen, und der Hersteller ist darin auch angegeben: Es war Lichtenknecker.
    Daten: f= 100cm, Korrektionsplattendurchmesser 30cm , Spiegeldurchmesser 45cm.


    Viele Grüße,
    Guntram

  • Hi Guntram,


    da hat er wohl zwei gehabt, wahrscheinlich fuer jede Hemisphaere eine. Wobei die Daten der lichtenkneckerschmidtkamera mehr Sinn machen in Bezug auf Hauptspiegeldimensionierung. Mit der Kamera von LK konnte er bis zu 15cm Bilddiagonale vignettierfrei ausleuchten.

  • servus Guntram,
    Hans Vehrenberg benutzte in der Tat zwei Schmidt-Kameras. die spätere war die oben beschriebene C14 Schmidt-Kamera, die erste, mit der die Aufnahmen am Nordhimmel gemacht wurden (von Falkau aus) die 30/45/100cm Schmidt-Kamera.
    Soweit ich weiß, ging die Kamera irgendwann an die Sternwarte Grenchen in der Schweiz:
    http://www.jurasternwarte.ch/sternwarte/30jahre/30jahre.htm.


    Ganz genau weiß ich den weiteren Weg des Spiegels (ein 45cm Kugelspiegel) nicht, aber es stellte sich heraus, dass der Spiegel doch erheblich astigmatisch war. Dies sieht man auf den Feldaufnahmen im Messier-Buch nicht, aber bei höherer Vergrößerung der Bilder fiel die Unschärfe doch auf.
    Daher hat Dany Cardoen (der betrieb eine Weile eine Feriensternwarte in Puimichel/Südfrankreich) den Spiegel parabolisiert. Ich hatte das Vergnügen, mit genau diesem Spiegel auf der Sternwarte in Diedorf (http://sternwarte-diedorf.de/) zu beobachten. Dort war er als Provisorium eingebaut, bis der für den 45cm Newton vorgesehene Hauptspiegel fertig war.
    Anschließend soll der Spiegel wieder in Grenchen in einem Newton-Teleskop verbaut worden sein. Leider scheint die Homepage der Sternwarte dort nicht mehr ganz aktuell, es finden sich keine Informationen zum derzeitigen Instrumentarium.
    Wie gesagt, diese Informationen sind nicht ganz sicher, hoffentlich stimmen sie trotzdem einigermaßen.


    Schmidt-Kameras werden heute ja praktisch nicht mehr benutzt. Man kriegt keine Filme mehr, das Handling ist monster-umständlich (einschließlich scharfstellen), und Filme sind den modernen Chips hoffnungslos unterlegen. Da aber die Schmidt-Kamera immer eine gebogene Fokus-Ebene hat, kann man normale CCD/CMOS dort nicht einsetzen.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

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