M 101 - neu bearbeitet

  • Guten Abend allerseits,


    bei der Arbeit mit dem Refraktor 160/1600 ist im Mai 2018 ein experimenteller Datensatz der
    wunderbaren Feuerradgalaxie entstanden - ganz unbedarft ohne Flats und Darks. Im Grunde
    hatte ich mich ganz auf das Problem des montierungsbedingt unmöglichen Guidings konzentriert.
    Die Belichtungszeiten sollten zu einem Kompromiss zwischen Ausschussquoteund SNR führen.


    Als ich mir nun das fertige Bild aus 2018 angeschaut habe, war eine Verbesserung leicht
    vorstellbar. Nach kritischer Sichtung der Einzelframes sind diese Summenbilder neu verarbeitet:
    L = 720 x 7,5 = 90,0 min
    R = 129 x 12 = 25,8
    G = 246 x 9 = 36,9
    B = 195 x 9 = 29,25
    Zusammen 3 Stunden sind nicht viel Material für die Tiefen, aber die Auflösung in den hellsten
    Teilen schien mir die Bearbeitung doch wert zu sein. Immerhin war wieder eine 25%ige
    Zumischung der RGB-Luminanz zum Luminanzkanal gewinnbringend.


    Hier das Ergebnis in 50% der originalen Auflösung:


    (auf astrobin in 100%: https://www.astrobin.com/full/gg77vl/0/?real=&mod=)


    Der Bildausschnitt ist am Rand schon durch Gradienten beeinträchtigt, aber ich wollte nicht
    weiter beschneiden, damit die Begleitgalaxie ganz rechts noch im Bild bleibt. Überhaupt ist der
    Hintergrund wieder eine Welt für sich - links unterhalb dieser Begleitgalaxie scheint ein ferner
    Galaxienhaufen zu liegen. Um keine Details zu beeinträchtigen habe ich auf jegliches
    Entrauschen verzichtet.
    Die H-alpha-Gebiete sind wie es aussieht in M101 recht prominent.


    Gruß Lars

  • Hallo Lars,


    ...das hast Du richtig gut gemacht, Dein M 101 sieht prima aus. Man muss aber etwas vom Monitor zurücktreten, da mit man die wahre Pracht wahrnimmt. Ich ich finde es gut, dass Du zu einen hier schön große Bilder reinstellst, so dass man Details gut ausmachen kann, auf der anderen Seite den Hintergrund so hervorhebst, dass das Drumherum in From von Galaxien oder feine Armstrukturen der Galaxie noch erkennbar werden.


    CS
    Peter

  • Hallo Lars, ich finde den M101 gut gelungen. Für 3 h ein super Ergebnis. Die zentralen Strukturen sind sehr schön. Die Ha Bereiche sind gut rüber gekommen. Hast du seperates Ha dazugemischt?


    Die von dir angesprochenen Gradienten sehe ich nicht, ich sehe ein Hintergrundrauschen, dass man mit einer angewendeten Luminanzmaske bestimmt einfach in den Griff bekommen kann. Wenn man noch was machen will, könnte man sich um die violetten Sterne kümmern.


    Aber wie gesagt, Daumen hoch hierfür.
    Viele Grüße
    Volker

  • Hallo Lars,
    mit gefällt Dein M101 richtig gut. Was mir auffällt, dass die Sterne sehr natürlich ausschauen und keine Halos zeigen.
    Vor einiger Zeit haben wir mal über das Zustandekommen von Halos geredet und die Filter in Verdacht gehabt. Jetzt bin ich neugierig wie man die Halos wegbekommen kann?
    Ich finde es auch jeden Fall toll und das Bild ist richtig schön geworden. [:)]
    Servus,
    Roland

  • Hallo Leute,
    danke für die netten Zeilen !


    Die Darstellungsgröße ist immer so ein Problem. Ich hoffe es ist bei jedem System bzw. Browser möglich, mit ein paar Tastenbefehlen das Bild größer oder kleiner zu bekommen.


    Bei den hellen Sternen habe ich nochmal nach der Ursache der violetten Ränder gesucht. Der Vergleich der Farbkanäle zeigt, daß im roten und blauen der Fokus wohl nicht ganz getroffen war - normalerweise ist rot nicht unschärfer als grün, und nur blau sollte bei der Brennweite seeingbedingt etwas abfallen. Nun sind also die Sterndurchmesser im Grünkanal etwas kleiner, somit fehlt das Grün in den Sternrändern. Das überarbeite ich bei Gelegenheit.


    Gesonderte H-alpha-Aufnahmen gab es nicht, aber bei M33 ist es ja ähnlich, daß die H-alpha-Gebiete schon im Rotkanal zu sehen sind. Als Referenz für die farbliche Abstimmung habe ich diese Aufnahme von Barry Wilson verwendet:
    https://www.astrobin.com/398012/?nc=user
    Dort sind es 32 Stunden Belichtungszeit an einem 140er Refraktor und die Details sind sagenhaft.


    Bei der Bearbeitung war übrigens die ABE-Funktion in Pixinsight sehr hilfreich, die ich auf jeden Kanal angewendet habe (automatic background extraction).


    (>> Roland) Zu den Halos meine ich, daß es hier wegen der nicht so starken Streckung keine Probleme gibt. Bei NGC 7331 bzw. bei Stephans Quintett sind sie wiederum aufgetreten, dort war das SNR besser und eine stärkere Streckung möglich (und notwendig). Allerdings hatte ich bei M 101 mit einer maskierten Streckung gearbeitet. Dennoch glaube ich, daß diese gegen die typischen Halos mit der recht scharfen Helligkeitsstufe zwischen Stern und Halo nicht viel hilft.


    Für das nächste Frühjahr kommt M 101 bei mir auf die Liste zum "Nachbelichten".


    Gruß Lars

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