M33 bei 800mm und 30 sec EZB

  • Hallo, Kollegen,


    ich war auch mal wieder bei 2 klaren Nächten draußen und habe mich auf die Dreiecks-Galaxie M33 konzentriert.
    Mit meinem 8" f/4 Newton habe ich nur die Rohbilder ausgewählt, die runde Sterne zeigten (50% der Bilder) sowie auch leicht elliptische Sterne, die um 1 Pixel gestreckt waren (40% der Bilder). Der Rest kam weg (10% der Bilder). Montierung war die NEQ6 von SW.
    Mit der Canon 77da habe ich dann 644 x 32 sec bei ISO 1600 herausgeholt.
    Leider habe ich mir ohne Filter in meinem Industriegebiet viele Gradienten eingefangen, die ich nur teilw. mit dem Programm REGIM beseitigen konnte. Es wurden nur Aufnahmen bei hoch stehendem M33 über den Zenit hinaus gemacht. Zuerst erhalte ich tiefmittelbraune Bilder, dann im Zenit Mittelgraue und danach im SW violette Bilder. Das Ergebnis seht ihr hier. Hatte mir auch von einem U.S. Video jeden Schritt aufgeschrieben und ausprobiert. Dieses Video hilft aber nur bei einem Gradienten und nicht den Vielen, die ich hier habe.
    Wenn ihr einen Trick mit PS oder einem anderen kostenlosen Programm kennt, lasst es mich wissen. Auch alles von Fitswork getestet, hilft alles nichts. Hintergrund ebnen variabel: da wird wirklich alles plattgemacht, grausig!
    Alles natürlich ungeguidet und die meiste Zeit im Haus verbracht. [:)] An den Bildern ist nichts geschärft, nichts entrauscht oder auch weichgezeichnet; keine Sterne wurden verkleinert, nicht mal das Lasso habe ich benutzt [:D], dafür aber mehrfach Hintergrund ebnen Nebel sowie Zeilen gleichhell, um die Helligkeit gleichmäßiger zu bekommen . Zudem: entrauschen bzw. weichzeichnen: Details verschwinden; die hellen Stellen schärfen: das Ergebnis sieht nur komisch aus; Sterne verkleinern: Sternqualität verschlechtert sich.
    Irgendwann musste ich die beiden Nächte verbinden, an welcher Stelle, ist mir unklar. Direkt die Rohsummen-Stacks? Da sehe ich erst einmal keinen Unterschied zu einem einzelnen Stack...ich habe daher teilbearbeitete Bilder der beiden Nächte genommen und mit Fitswork addiert. Es könnte sein, dass ich mir dadurch nicht ganz runde Sterne geholt habe (Drehung + Verschiebung). Sehe aber gerade: kleines gekürztes .jpg hier: leicht ovale Sterne, mein großes .tif zuhause: runde Sterne! Das kann ich nicht ändern.
    Hier mein Bildversuch:



    viele Grüße und bald wieder cs
    Andreas

  • ...und hier eine weniger gestreckte und abgedunkelte Version, ebenfalls mit REGIM remove gradient, sieht nicht ganz schlimm aus, finde ich, dafür sind bereits erste Details verlorengegangen, da zu stark abgedunkelt:



    viele Grüße und besseres Wetter
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    gefällt mir!
    Das Problem mit den Gradienten ist mir nur zu gut bekannt.
    Du hast auch sehr hoch gezogen, mit den feinsten Ausläufern kommen natürlich auch die Gradienten maximal durch.
    Vielleicht einfach etwas beschneiden bei den violetten Ecken.
    [;)]
    Regim -remove Gradient? muß ich auch mal testen.
    Bescheidene Kritik - wo sind die Halpha Regionen geblieben?
    Entrauschen wird meißt eh übertrieben, lass es lieber rauschen als Details zu verlieren. Hubble Bilder rauschen auch![:D]


    Trotz allem Super Bild.


    CS
    Dirk

  • Hallo, Dirk,


    Danke für Deinen Beitrag!
    zu den HA-Gebieten: dies ist eine Aufnahme ohne Filter bei lichtverschmutztem Himmel und ich habe keine Farbe bevorzugt. Also entweder der lichtverschmutzte Himmel oder die filterlose Aufnahme sorgen für das schwache HA-Rot. Die Kamera ist modifiziert.
    Zudem, ich habe bei Peter's M33 (Pete_xl) gesehen, dass in seiner Aufnahme das HA ebenfalls relativ schwach ist. Ist dann wohl normal?


    viele grüße und besseres Wetter
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    schönes Bild und was die Bearbeitung angeht, so ist weniger oft mehr, die Einstellung gefällt mit. Gradientenentfernung auf die brutale Art mache ich so in PS:(es muss einem aber klar sein, dass sich dabei grundsätzliche Farbverschiebungen ergeben)
    1. Ebene kopieren, 2. Ebene2 umkehren, 3. Ebenenmodus Farbe, 4. Ebenendichte 50%. Jetzt hast du ein SW Bild. Ebene2 jetzt weichzeichnen mit 250 Pixel oder ähnlich.
    Im Ergebnis hast du ein farbarmes Bild (ggf. Sättigung erhöhen mit Modus Farbe), das je Radius von 250 Px einen eigenen Weißabgleich hat. Es gibt Motive da klappt das gut. bei anderen, z.B. bei Motiven mit großflächigen farbigen Objekten, da holt man sich auch dort die Farbe raus. Außerdem sind oft die Kanten ein Problem. Wie gesagt: die brutale Art.
    Gruß,
    ralf

  • Hallo Andreas,


    so schlecht finde ich die Ergebnisse gar nicht, besonders das erste. Ok, es ist insgesamt bzgl. der Sättigung sehr konservativ, etwas verrauscht, könnte mehr Tiefe haben und wohl mehr Struktur im Zentrum von M33 vertragen. Aber du hast nicht geguided und sehr kurze Belichtungszeiten benutzt, nicht geschärft und nicht entrauscht. Also, mit Verlaub und nicht böse, sondern eher nett-ironisch-ernst gemeint, was erwartest du dann mehr von dem Bild? Dafür ist es doch super! Ich glaube jedoch, das Bild würde schon ein bisschen von den nicht ausgeführten Techniken profitieren, wenn sie dezent angewendet würden.


    Viele Grüße 20 km nach Süden,
    Peter

  • Hallo, Ralf und Peter,


    besten Dank für das Lob, Kritik und Tipps!


    (==>) Ralf: Deinen Tipp werde ich mal testen und über das Ergebnis berichten. Habe ich mal ausprobiert: alle Gradienten weg, führt zu einem ähnlichen Ergebnis wie meine nachstehende Vorgehensweise, nur Hintergrund noch "glatter" und damit unnatürlich: alles recht gut, nur es bildet sich auch hier ein dunkler Bereich um die Galaxie selbst, der mir nicht gefällt und der manuell mit Lasso entfernt werden müsste.
    Aus einem U.S.Video habe ich mir folgende Vorgehensweise aufgeschrieben:
    - Pipette-Werkzeug anklicken: Hochstelltaste festhalten und vier Markierungen an den Bildecken anbringen
    - Bild - Duplizieren: o.k. - 2 gleiche Bilder - das Kopie-Bild wählen
    - Kopierstempel-Werkzeug anklicken: Größe 129 (100, 100): die hellsten Sterne wegklicken (Alt-Taste: dunkler Bereich)
    - Filter: Weichzeichner- Gaußer Weichzeichner - 250 Pixel: o.k.
    - Bild - Korrekturen - Gradationskurven: leichte Kurve ziehen, um das Bild auf mittl. Helligkeit zu bringen
    - Originalbild auswählen: Bild - Bildberechnungen - Quelle: Kopie auswählen - Füllmethode: Subtrahieren - Deckkraft 100%; Versatz 50; Vorschau vergleichen: klicken o.k.
    - Pipette-Werkzeug: Markierungen löschen mit Shift + Alt-Taste -fertig!


    (==>) Peter: ich habe die Farbsättigung schon stark angehoben. Nachdem ich die vielen starken Gradienten gesehen habe und nicht weiß, wie sie als wichtiger Vorschritt beseitigt werden können, erschien es mir sinnlos, jetzt überhaupt noch mit der "Feinjustierung" weiterzumachen.


    Hier mein letzter BB-Versuch: habe etwas den Hintergrund verändert und etwas entrauscht und eine Kleinigkeit geschärft. Meine BB-Fähigkeiten sind leider sehr begrenzt.



    vielleicht nimmt sich Peter Meiner an...[:)]


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    du hattest mich gebeten, mal deine M33-Daten zu bearbeiten und mir 2 gestackte 16bit tiffs der beiden Aufnahmenächte geschickt.


    Folgendes habe ich gemacht:
    - Gradientenentfernung in APP
    - Weiterbearbeitung in PS (globale Korrekturen mit Tonwertkorrektur, Gradationskurve und Camera Raw Filter, Luminanzmasken, um bestimmte Korrekturen auf helle oder dunkle Bildbereiche anzuwenden)
    - Beschneiden, Farb- und Kontrastanpassungen in Lightroom.
    - abdunkelnder Verlaufsfilter als Versuch, den störenden horizontalen Gradienten an der unteren Bildkante abzuschwächen.



    Astrobin [im geschlossenen Staging Bereich]: https://astrob.in/full/21wlz3/0/


    Es war keine "Intensivbearbeitung". Man hätte sich z. B. mehr Mühe mit dem horizontalen Gradienten an der unteren Bildkante entfernen können. Der ist problematisch, weil er in die äußeren Galaxienarme hineireicht und die Weiterbearbeitung der Galaxie limitiert. Keine Ahnnung, wo der herkommt, er ist recht schmal, aber heftig, nahezu horizontal, reicht über das ganze Bild.


    Die Farben hätte man deutlich mehr oder auch weniger betonen können. Ich habe das gewählt, was ich für die "Mitte" gehalten habe. Man sieht Ha-Bereiche und die blauen Cluster, aber nicht zu bunt, hoffe ich. MAn hätte auch die Sternfarben intensivieren und andere finale Anpassungen machen können. Ist alles Geschmachsache und es ging ja nicht um ein perfektes Bild, glaube ich.


    War auf jeden Fall interessant und hat Spass gemacht, mal "fremdzugehen".


    Etwas Manöverkritik ist sicher erlaubt, da folge ich ja deiner eigenen Tradition [;)]. Du hast mir ja schon geschrieben, warum du so kurz belichtet hast. Aber meiner Meinung nach sind die Einzelbelichtungen für diesen Fall deutlich zu kurz. Dadurch sind die Signale der schwachen Ausläufer der Galaxie schlicht gar nicht in den Daten enthalten. Man zieht sich m. E. dadurch auch zwangsläufig Farbrauschen hoch, das später Detailschärfe kostet, wenn man es dann abschwächt. Der fertige Stack ist so dunkel, dass man in APP auch mit Kontrastverstärkung/Streckung die Arme der Galaxie nicht sicher erkennen kann. Deswegen war das Platzieren der Kontrollkästchen für die Entfernung der Gradienten in der Nähe der Galaxie sehr problematisch. Das führte dazu, das entweder Galaxienarme beeinträchtigt wurden, oder zwischen den Armen ein minimal dunklerer Bereich entsteht, der erst dann sichtbar wird, wenn man später das Bild stark streckt. Dann limitiert er das Strecken der Galaxie. Unter dem Strich sehe ich hier keine Vorteile in der kurzen Belichtungszeit, sondern eher Nachteile, wenn man sich durch den Verzicht auf das Guiden dann zusätzlich zu schwachen Signalen auch Unschärfen und Eiersterne einhandelt. Ich hatte damals mit meiner unmodifizierten Pentax M33 ab 90s aufwärts fotografiert und dabei die ISOs runter genommen. Und 27 GB Daten für 5,5 Stunden Licht sind schließlich auch noch ein Wort. Aber bitte Andreas, jeder nach seiner Fasson[:)]


    Viele Grüße und schönen Abend noch,
    Peter

  • Hallo, Peter,


    Ich bin Dir sehr dankbar für Deine Bemühungen und auch für Deine Kritik! Das Bild sieht um Welten besser aus als Meines, obwohl Du nicht an die Grenzen gegangen bist, ja sogar vorsichtig gearbeitet hast.
    [:I] [:)]
    Wahnsinn, wie schnell Du das Bild bearbeitet hast! Daran sitze ich mehrere Stunden. Für die Rauschreduzierung hast Du Deine Spezialprogramme verwendet, nicht wahr?
    Ich habe noch ein paar Fragen zur BB:
    Hast Du beide Roh-Summenstacks zur Gesamtdarstellung von dann 322 min verwendet?...und...an welchem Punkt der Bearbeitung hast Du diese beiden Stacks verbunden?
    und...hast Du bei den Rohsummen-Stacks irgendeinen Unterschied im Rauschen oder so gesehen (der Bildausschnitt ist natürlich leicht unterschiedlich)? einmal 299 Bilder, einmal 345 Bilder...


    Zur Kritik: Du hast jetzt für die Langzeitbelichter gesprochen. Wahrscheinlich hast Du mit allen Deinen Punkten Recht. Bei entsprechend wesentlich mehr Einzelaufnahmen sollte man laut Tino und Ralf aber doch ein ähnliches Ergebnis erreichen können, sobald man hintergrundlimitiert ist, was ich ja locker bin.
    Vielleicht ist aber auch eine DSLR für diese Art von Belichtung einfach zu unempfindlich oder... man muss eine spezielle BB-Methode für diese 30sec und kürzer verwenden. Ralf scheint eine solche Methode entwickelt zu haben; ich dagegen als BB-Amateur versuche durch extremes Strecken das für mich Mögliche herauszuholen.
    Werde aber auch in Zukunft mal versuchen, mit dem Newton länger zu belichten, manuell mit Leitrohr [:D]. Du machst mir das wirklich schmackhaft!...auch, wenn es bei meinem hellen Himmel möglicherweise nichts bringt, denn ich belichte ja die starke LV mit...[:)]


    viele Grüße und nochmals Danke für Deine Bearbeitung
    Andreas


    P.S. das .tif-Bild mit den kleineren Sternen, dem sehr geringen Rauschen und der besseren Auflösung sieht wirklich toll aus! Sehr gut gemacht! [8D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hobbyknipser</i>
    <br />...Ich habe noch ein paar Fragen zur BB:
    Hast Du beide Roh-Summenstacks zur Gesamtdarstellung von dann 322 min verwendet?...und...an welchem Punkt der Bearbeitung hast Du diese beiden Stacks verbunden?
    und...hast Du bei den Rohsummen-Stacks irgendeinen Unterschied im Rauschen oder so gesehen (der Bildausschnitt ist natürlich leicht unterschiedlich)? einmal 299 Bilder, einmal 345 Bilder...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Guten Morgen Andreas,


    du hattest ein paar Fragen....


    <font color="red"><i>Hast Du beide Roh-Summenstacks zur Gesamtdarstellung von dann 322 min verwendet?</i></font id="red">
    Du hattest mir 2 DSS-Stacks als tif Dateien geschickt. Ich habe beide verwendet. Allerdings habe ich sie nicht genauer analysiert, sondern nur in APP gesehen, dass sie beide unterschiedliche, aber starke Gradienten haben und beide sehr wenig Kontrast. Ich habe dann beide Bilder zunächst einzeln mit dem "Remove Light Pollution" Tool behandelt und dann mit "calibrate star colors" anhand der Sternfarben auf den gleichen "Tonus" kalibriert.


    <font color="red"><i>...an welchem Punkt der Bearbeitung hast Du diese beiden Stacks verbunden?</i></font id="red">
    Die beiden kalibrierten Summendateien habe ich als "Lights" in APP geladen nur mit "Mittelwert" ohne Datenreduktion gestackt. Also, ja, das anschließend weiter bearbeitete Summenbild enthält damit die gesamten 322 Minuten Belichtungszeit.


    <font color="red"><i>...hast Du bei den Rohsummen-Stacks irgendeinen Unterschied im Rauschen oder so gesehen?</font id="red"></i>
    Rauschen war in den Rohdatenstacks nicht zu erkennen. Dazu sind sie auch viel zu dunkel, selbst gestreckt. In APP war mit der maximalen Vorgabe für die "Streckrate" kaum etwas zu sehen. Ich habe auch nicht besonders auf Rauschen geachtet, ehrlich gesagt, sondern hab sie einfach miteinander verrechnet.


    <font color="red"><i>Für die Rauschreduzierung hast Du Deine Spezialprogramme verwendet, nicht wahr?</font id="red"></i>
    Nein, ich hab keine "Spezialprogramme" verwendet. Beim anschließenden Strecken in PS zeigte sich ein Rauschen erst sehr spät, die Bilder rauschen kaum. Das liegt sicher i. W. auch an der gigantischen Zahl von 645 Lights, die da miteinander verrechnet wurden. APP liefert nach dem Stacken ein 32bit Tiff, wenn man will. Das habe ich in PS mit Tonwertkorrekturen vorsichtig schrittweise gestreckt, bis erstes Rauschen auftrat, dann nach 16bit gewandelt und nik dfine (war mal kostenlos) mit Standardwerten benutzt. Das Ergebnis habe ich mit einer Luminanzmaske auf die dunklen Bildteile angewendet. Weiteres Entrauschen hab ich nicht machen müssen. Ähnlich bin ich mit dem Schärfen vorgegangen: vorsichtige globale Schärfung im Camera Raw Filtermodul und dann Anwendung nur auf die hellen Bildteile mit Luminanzmaske. Man hätte hier mit Hochpassfiltern verschiedener Frequenzen und dem Selektiven Scharfzeichner von PS sicher noch viel mehr rausholen können. Aber darum ging es ja hier nicht.


    Einige Bemerkungen noch:


    Die Sterne sind nicht so besonders schön. Es sieht aus, als wären einige schlechte Lights mit verrechnet worden, oder die Nachführung war insgesamt suboptimal. Vielleicht wäre das Ergebnis insgesamt besser/schärfer geworden, wenn man nur die besten X % der Frames verwendet hätte, oder mehr schlechte Frames aussortiert hätte.


    Ich schätze, beim Stacken (DSS) wurden nur Darks und Flats verrechnet und ansonsten alle Bilder je Session gestapelt. APP und wahrscheinlich auch PI normieren die Lights zusätzlich noch. APP bietet zusätzlich die Möglichkeit einer "lokalen" Normierung, wenn im Laufe der Serie wechselnde Gradienten vorkommen. Damit werden Gradienten schon stark reduziert, <u>bevor</u> die Frames gestapelt werden. Es könnte gut sein, dass diese Technik hier ein viel besseres Ergebnis gebracht hätte. Deshalb hatte ich nach deinen Originalframes gefragt, aber 26 GB sind dann doch etwas viel für einen Transfer [;)]...


    Du hattest um Kritik gebeten. Deshalb noch eine persönliche Meinung, wenn du erlaubst: im Moment bist du quasi 3-fach limitiert. Einmal hast du einiges an Lichtverschmutzung zu beherrschen. Dann verzichtest du auf Guiding und hast deshalb sehr kurze Belichtungszeiten. Und schließlich du benutzt Freeware für die Bildbearbeitung. Jedes für sich genommen ist vielleicht gut beherrschbar. Aber die Kombination setzt dir
    einen Deckel drauf, der eine Weiterentwicklung deiner Ergebnisse stark behindern dürfte. Wahrscheinlich willst du nicht von Hamm in die Wüste ziehen [:D]. Aber an einer der anderen beiden Fronten könnte man vielleicht zukünftig angreifen [:)].


    Viele Grüße und hoffentlich kommen meine offenen Worte nicht in den falschen Hals.....


    Peter

  • Hallo, Peter,


    nochmals vielen Dank für die ausführlichen Antworten! [:)]
    Mach Dir keine Sorgen, ich vertrage Kritik und bin keine Mimose.
    Erst mal muss ich Dir mitteilen, dass mir Dein Ergebnis so gut gefiel, dass ich einen großen Ausschnitt Deines Bildes hier in CN... DSLR... M33... eingestellt habe und Dich als Bildautor genannt habe. Ich hoffe, das stört Dich nicht! Ich habe Deine Bearbeitung sehr gelobt, aber vergessen, zu erwähnen, dass das Ergebnis von Dir nur quick & dirty war.
    Falls Du es wünscht, kann ich das noch in einem neuen Beitrag erwähnen oder Du machst es selbst; sorry! Ich möchte Dein Image bei CN ja nicht beschädigen. [:)]


    zur Kritik: Meine Ansprüche an ein Endergebnis sind viel geringer als Deine! Ich war schon zufrieden, dass es mir gelungen war, die blauen Sternklumpen /Sternhaufen in M33 darstellen zu können und in Deinem Ergebnis kommen sie noch viel deutlicher heraus... Damit ist bei M33 mein Ziel bereits erreicht.
    zu den benutzten Programmen: Ich nutze PS noch gar nicht richtig aus: zu wenig Ebenentechnik und fast nie Masken. Da steckt noch viel Potential in PS! PS CS4 hat übrigens Geld gekostet!
    Bei den 644 Aufnahmen habe ich keine Flats, Darks, Bias gemacht. Kamera hat noch keinen Staub und Vignettierung ganz am Rand sehe ich erst, wenn ich bei der BB sehr stark strecke.
    zu den längeren Einzelbelichtungen: Du kannst meine Vergangenheit ja nicht kennen: früher habe ich viel länger einzelbelichetet: einmal sogar mit einem 5" f/5 Achromaten ohne Filter 45 min am Stück (Gamma Cass. Gebiet mit IC59/63). Da hatte ich ein fast schneeweißes Rohbild, das sich sogar noch bearbeiten ließ. Es zeigte ausgebrannte Sterne, sehr viele Hotpixel und starke atmosphärische Artefakte. Dann eine 30 min Aufnahme mit dem C9.25 von M42, runde Sterne, aber das Bild war so glatt, dass es wie ein Gemälde (Aquarell) wirkte. Auch den Pferdekopfnebel habe ich mit 30 min Aufnahme (mit Filter) mit einem ED80 aufgenommen,etc. Habe auch sehr viele 10 min Aufnahmen mit dem C9.25 (M38, NGC2261, M27, etc.) gemacht. Guiden mit dem C9.25 ist kein Problem: hohe Brennweite (Seeing), große Sterne (Obstruktion): kleine Nachführfehler merkt man nicht, da sie in den Sternen selbst untergehen. Das Problem ist nur, einen Leitstern zu finden!
    Wenn ich nur will, kann ich auch mit dem 8" f/4 Newton manuell guiden. Da nehme ich mein 90/910mm Leitrohr, wiegt 3 kg und sehe, dass ich eigentlich alle 5 sec die Motoren steuern muss, winzige Änderungen an der Lage des Leitsterns, so genau läßt sich mit dem Ding guiden.
    Mit einem meiner 6" f/4 Newtons sind mir mit einem 500mm Leitrohr 6 min Aufnahmen mit runden Sternen gelungen, war aber Glück?
    Das Alles ist natürlich anstrengend und ich werde älter. Bei den wenigen klaren Nächten, die wir noch haben, überlege ich schon: welche Anschaffung lohnt sich überhaupt noch...?
    Zusatz: 30 sec ist doch schon lang belichtet: habe es auch häufiger mit 10 sec, 6 sec und 0,7 sec (Trapez M42) probiert: wenn DSS aufgibt, keine Sterne oder überhaupt nichts im Stack zu sehen ist, dann geht es aber mit Fitswork. Da habe ich 100e Einzelbilder manchmal erst mal in kleine helle .tif-Ausschnitte verwandeln müssen und dann diese Ergebnisse manuell Bild für Bild addiert. Schau Dir Ralf, 30sec, an: 2 sec oder Peter (Starlightfriend) hier: 1 sec; was sollen sie denn sagen? [:D]
    Ich möchte noch erwähnen: habe vor kurzem auch NGC 281 belichtet: 17x10 min. mit 2 Nebelfiltern hintereinander.


    viele Grüße und Danke für Deine vielen Informationen!
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    ich bin kein Deepskyfotograph aber Deepskyfotobetrachter. ;)
    Mir gefallen Dein 1 und 3. Bild schon recht gut. Die Farben von M33 gefallen mir sogar besser wie die Variante vom Peter, da sie natürlicher wirken. Bei Dir ist allerdings noch "rötliches" Störlicht rechts im Bild zu sehen.
    Das Bild vom Peter zeigt kein rötliches Störlicht und die Spiralstruktur kommt noch etwas weitläufiger und schöner heraus...
    Nachtrag:
    Die Variante vom Peter ist sehr schön geworden. Das Einzige, was mich ein bisserl "stört" ist, dass es mir einen Tick zu "rötlich" wirkt. Kann man es irgendwie hinbekommen, dass die Gasnebel im M33 etwas rötlich herauskommen aber die Galaxie selber nicht?
    Servus,
    Roland

  • Hallo, Roland,


    besten Dank für Deine Bewertungen!
    Meine Rohdaten sind alle ohne Filter gemacht. Da kommen die Emissionsnebel nun einmal relativ schwach heraus, trotz modifizierter Kamera. Wenn man rötlichere E-Nebel haben möchte , muss man extra HA-Aufnahmen machen und diese über die filterlose Aufnahme legen. Man kann aber vermutlich auch mittels BB dieses schwache Rot betonen; habe ich mal versucht, ist mir aber schlecht gelungen. Das HA ist sehr schwach.
    Peter hat hier nur ein kurz bearbeitetes quick & dirty gemacht, um zu zeigen, dass sein APP Programm meine starken Gradienten in den Griff bekommt. Es sind ja nicht seine Rohdaten, daher sollte man ihn nicht auffordern, seine BB zu korrigieren, meine Meinung. Er hat ja geschrieben, kein pretty picture mit einer längeren Bearbeitung.


    Ja, man sieht häufiger weißliche Gebiete von bläulichen Sternen, so wie bei mir oder auch im Astronomie Das Magazin Nr. 05, Seite 58 von Bernhard Hubl (das ist auch das Zentrum völlig ausgebrannt). Dann gibt es andere Aufnahmen, da ist alles so wie bei Peter dargestellt. Was da wissenschaftlich exakt ist, keine Ahnung.

    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

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