Der Asteroid vor 65 MJ und die Meeresversauerung

  • Hallo Hans,


    ich kann von dem Artikel leider nur die ersten Zeilen lesen, aber es kommt mir schon etwas gewagt vor, die beim Asteroideneinschlag entstandene Schwefelsäure (aus Schwefeldioxid und Wasser unter oxidativen Bedingungen gebildet) mit Kohlensäure (H2CO3) zu vergleichen und daraus Prognosen für die Zukunft abzuleiten. Man vergleicht hier ja eine äußerst starke Säure mit einem schwach sauren Puffersystem, das man in jeder Sprudelfalsche vorfindet. Dass eine Versauerung der Meere generell schlecht ist, ist aber natürlich unstrittig...


    Viele Grüße,
    Marco

  • Das war ja blöde, der Artikel sollte einsichtig sein.
    Hier die letzten Auszüge:
    "Und was hat all das mit der Gegenwart zu tun? "Möglicherweise mehr, als uns lieb sein kann", sagt Henehan, der inzwischen am Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam arbeitet. Denn auch heute versauern die Ozeane. Das durch Schornsteine und Auspuffe ausgestoßene Kohlendioxid löst sich im Meerwasser und bildet dort Kohlensäure.


    Schon jetzt ist der pH-Wert global um fast 0,1 gesunken; und wenn es nicht gelingt, die CO2-Emissionen zu beschränken, könnten es bis zum Ende dieses Jahrhunderts 0,3 werden - der Säureschock wäre damit vergleichbar mit jenem zur Zeit des großen Artensterbens.


    Reicht das, um einen Kollaps des marinen Ökosystems auszulösen? Nein, glaubt der Erlanger Paläontologe Wolfgang Kießling. "Die Verhältnisse am Ende der Kreidezeit unterscheiden sich fundamental von den heutigen", sagt er. "Heute haben wir es mit einer globalen Erwärmung zu tun." Damals hingegen sei die Erde abgekühlt.


    Henehans Co-Autorin Pincelli Hull von der Yale-Universität hält es trotzdem für denkbar, dass das Ökodesaster in den Meeren bereits begonnen habe - auch wenn es schwierig sei, die Umstände vor 66 Millionen Jahren mit den heutigen zu vergleichen. Zumal nach dem Asteroiden-Crash Ausnahmezustand auf der Erde herrschte: Feuerstürme walzten Wälder nieder, Tsunamis rasten durch die Ozeane, Staub verdunkelte die Erde. Aber auch heute sei das Meer vielfältigen Stressfaktoren ausgesetzt, argumentiert Hull. "Es kommen Überfischung, Überdüngung, Erwärmung und Verschmutzung zusammen."


    Die Versauerung könnte unter all diesen Faktoren als besonders starke Triebkraft des Niedergangs wirken. "Damals hat sie das Ökosystem in eine Abwärtsspirale hineingetrieben", sagt Hull. 100.000 Jahre habe es gebraucht, sich zu erholen."


    Gruß Hans

  • hmm, wer von Meerwasser spricht und da keine Unterscheidung der "Schichttiefen" vornimmt, klingt für mich nicht seriös. Meint er jetzt oberflächennahe Gewässer wie die Nordsee oder auch die tausende Kubikkilometer Wasser tief am atlantischen Rücken? Da dürfte nach meinem Kenntnisstand noch gar kein anthropogener CO2 der letzten 100 Jahre angekommen sein; mangels Austausch.


    Wenn's Wasser wärmer wird, nehmen die Ozeane zudem eher weniger Gase auf. Wenn's Eis schmilzt, steigen die Pegel, das Verhältnis von Landmasse zu Wasserfläche verschiebt sich. ... zu viele Unbekannte, über die keine Aussagen gemacht werden.


    Auch kenne ich nicht den Sauerstoffgehalt zur Zeit der Dinos. Hat nicht mal jemand ermittelt, dass die Größe der Landtiere vom Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre abhängig sei? Wenn dem so ist, war er vor 65 Mio wohl höher als aktuell die 21%. Sprich es gab eine komplett andere Atmosphäre. ... ah, hier steht was darüber ...
    https://www.wissenschaft.de/as…nen-innovationsschub-aus/

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!