Abgewurzelte Schrauben entfernen

  • Hallo,


    In einem gebraucht erworbenen CCD Filterrad sind in der Frontplatte irgendwelche ollen Schrauben abgewurzelt. Da nun ein neuer Teleskop-Adapter angebracht werden soll, müssen die raus.


    Frage an die Experten: Wie macht man sowas?


    Also ich habe schon mal an den Teilen rumgedrückt und sie bewegen sich nicht. Entweder die Schrauben'reste' sind fest angeknallt oder da ist noch ein Kleister dabei. Die Gewindelöcher sind Sacklöcher. Eigentlich sollen die das auch bleiben, damit dahinter kein Licht ins Gehäuse fällt. Wunsch wäre, die Gewindelöcher hinter wieder verwenden zu können. Großflächig rausbohren geht natürlich, aber dann sind die Gewinde hin. Gibt es da was mit etwas mehr Finesse? (Außer 'Neue Frontplatte besorgen!').





    Wie sieht's aus?




    Besten Dank & Clear Skies,
    Gert

  • Autsch, das sieht boese aus.


    Waren das diese Linsenkopfschrauben mit Inbus? Meine Lieblings-Hass-Schrauben, da der winzige Inbusschluessel, der benoetigt wird, die Schrauben im Nu abnudelt da die Schraube im Verhaeltnis zum Inbusloch viel zu gross ist.


    Ich denke, da hilft nur Ausbohren und der Schnitt eines Neugewindes, entweder groesser als das Alte, oder als Helicoil ausgefuehrt. Helicoils sind Gewindereparaturen, wo Spiralfedern zum Einsatz kommen, die in ein groessres Gewindeloch eingedreht werden, um das kleinere Loch mit der passenden Gewindesteigung wiederherzustellen.


    Und dann auf jeden Fall vernuenftige Schrauben nehmen, z.B. einfache zylindrische Inbusschrauben (solange der Platz reicht). Die halten dann auch.

  • Hallo Gert,


    abgebrochene Schrauben kriegt man mit einem sog. Schraubenausdreher (Linksausdreher) raus, ohne das Gewinde zu zerstören.
    Man muss jedoch zuvor zentrisch ein Loch die Schraube bohren, in die der Linksgewinde Schraubenausdreher eingeschraubt werden kann. Nicht zu viel Kraft aufwenden, da sich sonst die Schraube konisch weitet und damit noch fester sitzt.


    Hier eine Anleitung:
    https://www.befestigungsfuchs.…rundgedreht-kein-problem/

  • Guten Morgen Gerd
    Hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber sind es sicher Schrauben gewesen?.
    Sind innen die Durchgangslöcher zu sehen?
    Auf den 2 Bildern scheint es eher so als ob es eingefressene Abdrücke von Schrauben sind.
    Aber OK... Ausdreher für M3 ist sicherlich Sonderwerkzeug, ich kenne das nur bis M4.
    Versuch mit 1,5-2mm Bohrer zentrisch ein Loch zu bohren und dann eine Uhrmacherschraubendreher
    oder Ähnliches fest in die Bohrung zu stecken und dann mit einer Zange zu drehen.
    Beim drehen von oben auf den Schraubenzieher drücken.
    Gutes gelingen
    MfG
    Andreas

  • Servus zusammen...


    ich gebe Andreas recht: das sind keine abgerissenen Schrauben, da waren vier Abstandsschrauben am werkeln die sich in das Material reingedrückt hatten.
    Nimm ne Feile und feile vorsichtig den Grat weg, dann siehst eh ob da noch etwas nachkommt.


    lg
    Winni

  • Autsch,
    bevor du da ausbohrst ... Der Bohrer braucht etwas, damit er nicht wegrutscht. Also vorab zuerst mit einem Dorn (oder eine andere gehärtete Spitze) die Lochmitte markieren (anschlagen). Dann solltest du genau wissen, was für eine Schraube darin ist. Du möchtest verschmeiden, dass das umliegende Innengewinde weggebohrt wird. Wenn du Glück hast, kannst du in ein passendes Bohrloch einen Sechskant einhämmern/einpressen, mit dem du die alte Schraube dann ausdrehst. Aber das halte ich für unwahrscheinlich, denn durch das dafür notwendige Einpressen verklemmt die Schraube ja noch mehr.


    So versenkt, wie die aussieht lässt sich auch kaum ein Schlitz einfräßen/einsägen/eindremeln. Dann käme man anschließend mit einem Schlitzschraubendreher weiter.


    Auch wenn das nur eine Minischraube ist. Schrauben sind allgemein durch ihren Herstellungsprozess härter als vergleichbare Legierungen ohne "Umformung". Da etwas zu Bohren ist somit immer tricky.


    Schraubsicherungsklebstoffe (Loctite und andere) kann man durch Erhitzen (250°C) angreifen, wenn die Schrauben sich nicht so lösen.

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  • Hallo,


    Ich glaube Andres und Winni haben recht. Das kann eine Platte mit Druckschauben gewesen sein. Was für ein Kerl hat die festgezogen? Und das bei so einem mini-kleinen Ami-Gewinde. Ich habe mal einen starken Magneten rangehalten. Also Stahl ist es nicht, Messing würde man an der Farbe erkennen, Edelstahl sieht auch anders aus, und Alu-Schrauben nimmt niemand.



    Weiß jemand einen alten Mechaniker-Trick, wie man sowas flach feilt, ohne die Eloxierschicht großflächig zu verkratzen? (Ich weiß ist an der Stelle pure Kosmetik!)


    Besten Dank & Clear Skies,
    Gert

  • Hi Gert, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiß jemand einen alten Mechaniker-Trick, wie man sowas flach feilt, ohne die Eloxierschicht großflächig zu verkratzen? (Ich weiß ist an der Stelle pure Kosmetik!)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich würde mal einen richtig scharfen Bohrer so 10-12mm nehmen, den mittig in diesen Dellen aufsetzen und leicht schräg gestellt per Hand drehen, damit kannst du vielleicht diesen Grat abschaben.

  • Gert,
    nix "flach", einfach mit einer Schleif-Kugel "glätten". So Kugelaufsätze gibt es für Dremel und Co. oder von Hand mit großer Murmel (oder abgerundete Stielspitze vom Besen) und Schleifpapier. Danach wie bei einer Karosserie ausspachteln ... oder alle Neune gerade sein lassen und Lackspraydose drüber.

  • Ich würde den Grat vorsichtig mit einem scharfem Stechbeitel entfernen.


    Ansonsten, weil das Thema ja Schrauben ausbohren war, es gibt auch Spiralbohrer die "links" rum schneiden ( https://www.bohrerdiscount24.d…in-338-hss-g-linksbohrer/ ) . Damit bohrt man dann ein neues Kernloch in die abgedrehte Schraube, meist löst sich dabei schon der Rest der Schraube und das Gewinde ist gerettet. Mit den sogenannten Schweineschwänzen hab ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, meist durfte das Werkstück nach dem Versuch mit dem Ausdreher zur Erodierung, das war immer teuer und langwierig.

  • Hallo,


    ich schließe mich meinem Namensvetter an, "Schraubenausdreher" taugen m.W. wenig, erstmal mit den Linksbohrern versuchen, wenn das nix bringt, kann man es mit den Ausdrehern versuchen, aber sehr vorsichtig, da durch den Druck der dabei erzeugt wird oftmals gerade in Alu das Gewinde verformt wird. Gefühl ist bei der Aktion das wichtigste Kapital. Wenn der abgerissene Gewindeteil raus ist mit einem Senker VORSICHTIG den Grat abnehmen.


    CS
    Jörg

  • Hallo zusammen...


    ist nun außer "rumlabern" noch nix passiert in zwei Tagen?!?![:D][:D][;)][:o)]
    Freunde der Nacht...[8D]


    Spass beiseite:


    Was spricht dagegen die sichtbaren Kreuzschrauben rauszudrehen, geht dann dieser "Deckel" nicht ab?
    Falls es tatsächlich Schrauben sein sollten, was es nicht sind, dann gehen die garantiert durchs Gewinde durch und stehen unten über, dann hat man schon mal einen Ansatzpunkt was rauszudrehen...


    Mach keine Wissenschaft draus, Gert, zeig uns mal was, Daumen nach oben!
    [;)][:)]


    lg
    Winni, der dachte die Sache wäre schon ausgestanden...[;)]


    edit: Name falsch geschrieben...

  • Hallo Winni,


    Nein, nein, die verwurzelten Stellen haben nichts mit der Befestigung der Frontplatte vom Filterrad zu tun. Die wird mit den Schrauben am Gehäuse befestigt und geht auch wunderbar ab. (Nix auf der Rückseite zu sehen) Es geht um den 2zoll Adapter. Der 'normale' von SBIG ist per M48 Gewinde einfach in die Frontplatte geschraubt. Das Gewinde sieht man ein wenig auf dem ersten Foto. Es muss da aber beim Vorbesitzer ein anderes Teil gegeben haben, mit Zug/Druckschrauben, die die arme Frontplatte zermatscht haben. Sowas Ähnliches zum befestigen von Fotobajonetts will ich da auch anbauen, und genau dazu brauche ich Löcher mit Gewinden, um damit den Adapter anzuschrauben. Daher mein Schreck, als ich die vermatschten Stellen sah und dachte, dass ich da nun meine eigenen Befestigungen nicht machen kann, weil da Schraubenreste drin stecken. Aber nach der jetzigen Diagnose geht es einfach die Stellen einzuebnen und dann meine eigene Adapterkonstruktion draufzubauen.


    Frage: Mein Adapter ist eigentlich auch blos eine 3mm Alu-Platte mit Ausschnitten, Gewinden & Löchern usw. Kennt jemand eine Quelle, wo man z.B. eine CAD Datei hinschickt und (preisgünstig) in der Post ein geschnittenes Aluteil wiederkriegt? (Laser? / Wasserstrahl? etc. ?)


    Clear Skies,
    Gert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winni</i>
    <br />Hallo zusammen...


    ist nun außer "rumlabern" noch nix passiert in zwei Tagen?!?![:D][:D][;)][:o)]
    Freunde der Nacht...[8D]


    Spass beiseite:


    Was spricht dagegen die sichtbaren Kreuzschrauben rauszudrehen, geht dann dieser "Deckel" nicht ab?
    Falls es tatsächlich Schrauben sein sollten, was es nicht sind, dann gehen die garantiert durchs Gewinde durch und stehen unten über, dann hat man schon mal einen Ansatzpunkt was rauszudrehen...


    Mach keine Wissenschaft draus, Gert, zeig uns mal was, Daumen nach oben!
    [;)][:)]


    lg
    Winni, der dachte die Sache wäre schon ausgestanden...[;)]


    edit: Name falsch geschrieben...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Moin Gert,


    es ist doch nun wirklich keine Aktion, hier das Ganze mal zu erledigen. Platte abbauen, Kernlöcher von innen ausbohren, Gewinde nachschneiden (auf jeden Fall metrisch, und kein Ami-Gewinde), dann wieder anschrauben, Adapterplatte zur Not an der Drehbank aus dem Vollen drehen, eloxieren und anbauen.


    Wenn ich schon lese CAD-Datei..... auf weia.


    Gruß und cs,


    René


    PS: Zur Not das Gerödel zu JD-Astronomie schicken und machen lassen. Ich mache bekanntlich Nichts mehr, sonst wäre Alles schon fertig, auch das Eloxieren.

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