Roter Himmel in der Nacht?

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Simbathedog</i>
<br />Ich habe eben wie ich mein Fahrrad angeschlossen habe im Osten ein rotes "Leuchten" gesehen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Wo hast du denn dich und dein Fahrrad angeschlossen, dass du somit ein rotes leuchten in einer Wolke beobachten konntest ? Ich vermute mal nicht an eine Leitung mit dem man E-Autos aufladen kann,wo du dich angeschlossen hast. [:D]

Ein rotes Leuchten kann verschiedene Ursachen haben, indem hier die Quelle recht schwierig zu ermitteln sein wird. Die Sonne kann mit dem aktuellen Sonnenstand auch nicht dafür verantwortlich sein.

Hi,

in der Eckesteht der noch etwas tiefstehende Mond- durch Wolken etwas verdeckt könnte er der Schuldige gewesen sein

gruß stefan

Könnte auch mit den Waldbränden im Westen Kanadas darauf zurück zu führen sein. Die Auswirkungen dieser riesigen Waldbrände reichen nun bis nach Europa und können mit Bestrahlung wie die Sonne hier in der Atmosphäre in 17 km Höhe die Staubteilchen dann den Himmel rötlich erscheinen lassen.

Hi Ronny,
nein, keine Waldbrände in Kanada, sondern ein Abstich in Duisburg. Ich komme auch aus der Gegend und kenne dieses rote Leuchten sehr gut. Was genau bei einem Abstich in einem Stahlwerk passiert kann ich nicht sagen, aber der glühende Stahl ist "frei" und erleuchtet für ca. 1 bis 2 min. den Himmel. Ansteigende Amplitude sehr steil, absteigende deutlich flacher. Bei einer Kokerei passiert das auch, ist aber soweit ich weiß keine mehr im Betrieb. Wer nicht aus unserer Gegend kommt sollte sich das unbedingt anschauen (würg) ist eine regionale Attraktion, genau wie die beleuchteten Treibhäuser in den Niederlanden.
Viele Grüße,
ralf

Hallo Ronny,

den selben Gedanken wie Ralf hatte ich auch, denn ich kenne es aus meiner Nachbarschaft bei Arcelor-Mittal in Bremen Nord. Ich hatte mir die Gegend von Düsseldorf auf Google-Earth angesehen, daber da waren die Angaben doch zu ungenau, weil es auf den ersten Blick nirgendwo nach Schwerindustrie aussah.

Damit Du aber einen Eindruck davon bekommst, wie so etwas aussieht, habe ich erst in meinem Gedächtnis und dann in alten Fotos gekramt. Und da war doch eine totale Mondfinsternis am 28.09.2015, zu der ich zusammen mit meinem Sohn nachts gegen drei Uhr in die Wiesen gefahren bin. Mit dem Teleskop hoffte ich auf Wolkenlücken, und weil fast alles dicht war, hat mein Sohn inzwischen interessante Objekte am Horizont abgelichtet.
So zeigten zwei Fotos die Szenerie um 04:45 und um 04:51 Uhr MESZ (dieses ist das spätere):

und das war dazwischen um 04:48 Uhr mit etwa dem selben Bildausschnitt:

Die Fotos wurden mit 280mm Brennweite aus einer Entfernung von ca. 14km gemacht. Da kannst Du Dir leicht vorstellen, wie so etwas bei tief hängenden Wolken oder viel Dunst aussieht.

Viele Grüße
Manfred

Ronny,
ganz allgemein ...
Es ist immer hilfreich, wenn man die genaue Uhrzeit, den Standort und die Blickrichtung sowie die Blickhöhe festhält, wenn man ein unbekanntes Objekt oder Phänomen fragend in die Runde wirft.
Falls sichtbar und man sich etwas auskennt kann man Blickrichtung und Höhe auch durch Angabe des Sternbilds ersetzen: Z.B. "... da flog was durch den Wagenkasten (Ursa Major)".

Nur so kann man nach in Frage kommende Flugzeuge, Satelliten, Boliden oder was sonst noch in Frage kommt recherchieren. Ansonsten wird es zum Ratespiel. Man glaubt kaum, wie groß z.B. der Sichtbarkeitsbereich eines Boliden sein kann, der irgendwo in 80 km Höhe aufleuchtet ... der wird im Umkreis von mehreren 100 km gesehen und wenn irgendwo eine Lücke vom Ausmaß eines Bundeslandes wie Hessen/Bayern etc. ist, dann meist, weil es dort bewölkt war. Mit mehreren Angaben kann man dann sog. Peillinien aufzeichnen und per Dreieckspeilung den genauen Ort der Erscheinung eingrenzen bzw. dessen Trajektor (Bahn-/Flugkurve) bestimmen.

Für Satelliten und Flugzeuge gibt es spezielle Datenbanken, mit denen man entsprechende Objekte abgleichen kann. Z.B. die Webseite Flightradar24.com, die in Echtzeit alle Flugzeuge am Himmel zeigt.

In Deinem Fall täte ich mal Standort und Blickrichtung auf Google-Maps einzeichnen und nachschauen, ob und welche Industrie dort ist. Vielleicht war dort ne Kirmes oder eine Veranstaltung in einem Stadion oder vielleicht doch ein Hochofen-Anstich. Einen nächtlichen Hochofen-Anstich habe ich mal als Kind (70er Jahre) in Duisburg leuchten sehen können, als Thyssen-Krupp noch August-Thyssen-Hütte hieß. Es war seinerzeit bedeckt und die Wolken über dem Hochofen leuchteten regelrecht orangerot auf. Ich habe es noch drastischer in Erinnerung als Manfred auf dem Foto.

Wenn man zufällig mit dem Smartphone ein Foto/Video macht, kann man nachträglich über Gebäude auf dem Foto und Standort (Straßenkreuzung etc. bzw. perpektivische Fluchtlinien im Foto) nachträglich sehr genau Peillinien erzeugen. Selbst wenn das Foto erst nachträglich ohne "Beobachtungsphänomen" gemacht wird, ist es sehr hilfreich.

Hallo Ralf,

bei einem "Abstich" im Hüttenwerk wird ein Hochofen geöffnet und das feuerflüssige Roheisen fließt in eine Pfanne, in der es dann zur Veredelung ins Stahlwerk gefahren wird. Je nach dem wie das Werk gebaut ist hast Du diese Lichterscheinung am Horizont. Kann auch entstehen, wenn die bei der Verhüttung entstehende feuerflüssige Schlacke im Schlackenwagen auf Halde gefahren und dort abgekippt wird.

Dass das, wenn man es von außen sehen kann, eine lokale Attraktion ist, kann ich verstehen, einerseits stamme ich aus einer Stahlfamilie, andererseits ist das extremst Bilderträchtig, wenn die Schlacke wie ein Vulkanauswurf die Halde herabläuft und dabei erstarrt bzw. das blendend helle Metall aus dem Ofen in die Pfanne(n) oder Kokillen fließt.

CS
Jörg

Hallo Jörg,
ich wusste doch, dass sich da einer auskennt. danke für die Info. Ich habe zwar auch schon Stahlwerke besucht, aber an welcher Stelle die Schlacke oder das Eisen den Himmel erleuchtet, das konnte ich mir nicht herleiten. Ich glaube übrigens, dass es eher die Schlacke ist als das Roheisen, denn der Lichtanstieg ist recht schnell, der Abfall recht langsam, genau so, als würde etwas auskühlen. Als Vergleich vielleicht, eine vergessene Herdplatte die orangerot glüht und dann ausgestellt wird.
Viele Grüße,
ralf

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Hallo #128515;
Ich beobachte schon seit einiger Zeit den roten Himmel. Heute Nacht ist es besonderst stark. In Richtung Süden. Der Himmel ist grau Orange und färbt sich sehr rasch ins rötliche heute sogar richtig blutrot. Der Vorgang dauert ca 1 bis 2 Minuten. Dann ist es weg, als hätte wer das Licht aus geknipst. Taucht gerade alle 15 bis 20 Minuten auf. Das sind Nordlichter. In unseren Breitengraden hier in dieser rötlichen Form zu sehen. Weil hierzulande wenns nordlichaktivität hier gibt bei uns, kommt es abgeschwächt bei uns an. In anderen Teilen der Erde sieht man sie grün.
Lg chrissi #127752;

Hallo Chrissi,
Nordlichter sind sehr unwahrscheinlich. Die sind kaum so hell, daß sie so auffällig sind.
Ich hab im Jahr 2003 welche bei Rostock gesehen und die waren grau mit leicht(est)er Rotfärbung. Fotographisch gut nachweisbar aber visuell an der Wahrnehmungsgrenze.

Gruß Armin

Hallo Chrissi,
Polar(Nord)lichter in südlicher Richtung? Und das im Sonnenaktivitaetsminimum? Da würden die Geoforscher und Astronomen Kopf stehen und es stünde in jeder Zeitung! Wenn man neben einem Stahlwerk wohnt, ist die Abstich -Erklärung unangefochten Favorit.
Ich freue mich schon auf das nächste Polarlicht. Wird aber noch ein paar Jahre dauern, leider.
Viele Gruesse
Andreas

Manchmal ist es auch einfach nur eine Natriumdampflampe mit fehlerhaften "Starter", die alle paar Minuten an und wieder ausgeht oder aufgrund eines Bewegungsmelders immer wieder für ein paar Minuten brennt.