Plejaden - ein Geschenk

  • Anfang Oktober besuchte ich meine Mutter in Bayern. Früher nahm sie mich oft mit und ich konnte durch das Teleskop viele Sterne, Nebel und Galaxien sehen. Bilder hat sie nie gemacht, wir haben nur beobachtet. Diesmal schien sie nervös zu sein, sie sagte, wir machen heute Fotos. Wir packten alles zusammen und fuhren am Abend auf einen Berg und suchten uns einen Platz, wo der gesamte Himmel zu sehen war. Das Aufbauen ging schnell, wir haben nur 20 Minuten gebraucht.
    Während sie suchte, war ich ein stiller Beobachter und musste oft schmunzeln. Nebenbei telefonierte sie mit ihrer Astrofreundin, fluchte, lachte und dann „Ah, da ist Alamak“. Es war wie damals, als ich noch klein war und dachte jetzt an meine Ausrüstung und wann ich es endlich mal wage Deep Sky zu beobachten. Plötzlich hörte ich meine Mutter sagen „Endlich, komm, schau dir das an“. Es war Andromeda, so wie ich sie kenne. Die Mitte sehr hell und außen herum die schönen Spiralarme, und dann noch die hellen Zwerggalaxien M32 und M110. Dann zeigte sie mir noch den offenen Sternenhaufen M52, NGC7541 und so gegen 1 Uhr sagte sie dann, es sei so weit, sie will Fotos machen. Ich habe erst jetzt bemerkt, dass sie immer noch mit ihrer Freundin telefonierte und hörte Wörter wie „Mist“ „Wo ist das?“ „Ah, hab ich gefunden“ „Wieso bist du nicht hier?“ Was? Du bist schon mit den Fotos fertig?“ Irgendwann hörte sie sich sehr weit weg an und ich bin eingeschlafen.


    Ich wachte mittags im Gästezimmer auf und wanderte schlaftrunken in ihr Arbeitszimmer. Dort sah ich im PC dieses Foto. Das erste Foto meiner Mutter. Auf dem Schreibtische lag ein Blatt mit den ganzen Daten, wie es verarbeitet wurde und der Nachricht, dass ich es heute hier posten darf.




    Belichtungszeit: 9x20 Minuten- Gain 4 %- offset 123- dark-flat
    Software: Nebulosity-PixInsight-PS


    Und


    Happy Birthday und ein Dankeschön an Reni.


    Wie klein die Welt im Internet doch ist
    [:D][8D][^]

  • Hallo Ralf,
    ich werde es ihr ausrichten. Danke


    Viele Grüße, Michael




    Bis jetzt habe ich nur den Mond und die Planeten fotografiert und will mich, wenn der Vollmond vorbei ist an Deep Sky wagen. Mich würde interessieren, wer diese Astrofreundin meiner Mutter ist und ob sie mir auch einige Tips geben kann.:D

  • Hi,


    seht toller Bericht. Ihr wart draussen und du bist eingeschlafen...aufgewacht im Gästezimmer. Kannst du mir sagen wie das mit dem Teleportieren funktioniert? Irgendwie habe ich das in meiner Kindheit verlernt [;)]


    Nein, im ernst, du darfst ihr ausrichten. Super Bild, bitte mehr davon *wo ist der "daumen hoch" wenn man ihn braucht...oder der "like-Button". [:D]

  • Hallo Ronny,


    hahaha nur die Mütter kennen den Trick, ich kann mich echt nicht mehr erinnern, wie ich ins Bett gekommen bin hahahaha
    Ja, danke, ich sag es ihr. Im November ist Orionnebel dran, da bleib ich auf jeden Fall wach,denn da muss ich nicht so lange warten, bis der Orion erscheint. :D

  • Hallo Michael,
    das ist ja unglaublich. Ich kenne nur wenige Frauen, die sich für Astronomie begeistern können/wollen. Was für ein Teleskop nutzt Deine Mutter, wo ungefähr in Bayern habt's die Bilder ausgenommen?
    Der Himmel muss sehr gut zu sein, wenn M31 visuell die Spiralarme mit Staubbänder bezeigt hat.
    Ist die Reni Deine Mutter?
    Und Du bist aus Bayern nach Berlin gegangen. Nur aus Neugier was zieht einem aus Bayern nach Berlin :)
    Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch. Das Bild ist erstklassig geworden.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,
    freut mich, danke. Es war in der Nähe von Königsberg, und besuchte sie während der Ferien. Sie hat SW ED80, welche Kameras es waren, weiß ich nicht und Reni ist die Astrofreundin, die telefonische Hilfe geleistet hat. Ich weiß nur, dass sie auch hier im Forum ist, und gestern Geburtstag hatte, mehr auch nicht. Vielleicht will sie sich nicht zu erkennen geben.


    Die Nacht war wolkenlos und wir hatten Glück, denn die Tage davor und danach waren bewölkt und regnerisch.

  • Hallo Michael,


    mit dem geposteten Bild von Deiner Mutter komme ich nicht so recht klar.
    Ich setze mal voraus, dass Neugier in dieser Form toleriert wird.


    9x20 Min. egal bei welchem Gain und sonstigen PC-Trick`s, um Alkyone`s
    Zopf farblich so hinzukriegen bedarf es andere Aufnahmetechniken als
    angegeben.
    Wie wurde das schöne Bild wirklich gemacht?


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo Marwin,
    warum? wo ist das Problem? 180 min. bei gutem Himmel, alles glaubwürdig. Michael kann dir da sicher nicht viel weiter helfen.
    Neugier ist das Eine. "Wie wurde das Bild wirklich gemacht" ist aber nicht mehr Neugier, sondern eine latente Unterstellung. Das scheint in letzter Zeit Mode geworden zu sein, gefällt mir gar nicht.
    Gruß,
    ralf

  • Hallo bitte Ralf,
    das hat mit Unterstellungen nichts zu tun. Das Bild geht so nicht mit 9x20 Minuten.
    Auch nicht mit den angegebenen Softwares. Darum der hinweis von mir mit Zopf des
    Sternes Alkyone. Michael kann ja eine Antwort auf meine Frage schreiben.
    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo Marwin,
    Michael ist 16 und offensichtlich begleitet er seine Mutter nur.
    Schau dir doch mal diese Bilder und Daten an:
    http://www.astrofreunde-franken.de/plejaden.html
    In den BU´s sind auch die Aufnahmedaten zu finden.
    Aber WARUM soll das nicht gehen deiner Meinung nach? Wir sehen hier ein verkleinertes Bild der Region, da kann sich auf anderen Ebenen ja noch vieles verstecken, verzogene Sterne, Rauschen oder so etwas. Die Tiefe ist nicht fragwürdig bei 3 Std. Belichtungszeit und gutem Himmel und ob sich die Farbe so einstellt oder nicht ist eine Frage der Verarbeitung und der Technik. Wer mit PI arbeitet ist sicher nicht auf den Kopf gefallen. Wie viele Bilder hast du von den Plejaden gemacht?
    Und wenn du schreibst, "wie ist das Bild wirklich gemacht" dann unterstellst du entweder Unwissenheit oder eine Fälschung, und da wäre ich an deiner vorsichtiger.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Servus,


    speziell an Marwin,


    es ist eine ganz normale klassische Astronomieaufnahme der Plejaden mit einer CCD Kamera, das erkennt man auf den ersten Blick. Des Weiteren, diese Art der Aufnahmen gibt es Hunderte im Internet und Alcyone … nun, wenn man sich an die Regeln hält, ist der Zopf keine Kunst.


    In der Photographie übernimmt die Physik des Fotoapparates den überwiegenden Teil der Detaillierung des Bildes. Aufgrund dieser Abhängigkeit von den optischen und mechanischen Automatismen des Apparates und den nachfolgenden chemischen und/oder elektronischen Bildverarbeitungsprozessen (die hier keine Tricks sind) ist es für uns Fotografen nicht schwer, eine individuelle Handschrift nachzuweisen. Genauso wie jeder Pinselstrich individuell, typisch, unverwechselbar in einem Kunstwerk die Art und Weise des Künstlers widerspiegelt, ist hier gerade die Belichtungszeit (nicht die Gesamtzeit, sondern jeweils) das Entscheidende, wie letztendlich das Bild auszusehen hat und noch einige Dinge, die jedoch gerade hier nicht relevant sind.




    Schau Dir dieses Photo an, so ähnlich und doch unverwechselbar in vielen kleinen Details https://www.portalastronomico.com/pleyades/

  • Hallo Michael,
    Königsberg in Unterfranken. Das scheint eine gute Astrogegend zu sein.


    Es werden hier Zweifel am den Daten zum Bild geäußert. Ich kann zu dem Bild nichts sagen, außer, dass es recht gut ist. Ansonsten wirkt es für mich als Deepskyfotolaie glaubwürdig.
    Das einzige was ich mich beim Lesen tatsächlich gefragt habe "ist der Michael 3 Stunden in der Kälte neben dem Teleskop seiner Mutter gelegen und hat die Mutter ihn anschließend ins Auto getragen und dann in das Gästezimmer gelegt".
    Es ist schon klar, dass es so nicht gewesen sein kann, aber es erinnert mich an Aufsätze wo ich noch klein war ;)


    Die Reni kenn ich leider nicht. Kann gut sein, dass sie nicht will, dass man sie hier als Frau erkennt. Manche Frauen denken, dass sie von den Männern nicht ernst genommen werden, was aber heutzutage schon lange nicht mehr so ist. Im Gegenteil freuen sich die meisten Männer, dass es heute einen größeren Frauenanteil gibt wie früher.
    Servus,
    Roland


    Nachtrag:
    Hallo Reni,
    ich habe Deinen Kommentar überlesen. Herzlichen Willkommen im Forum und herzlichen Glückwunsch zur Teamarbeit mit der Mutter vom Michael.
    Das Bild ist aus meiner Sicht spitzenmäßig geworden und besser wie das verlinkte Bild aus Südamerika.

  • Hallo Ralf,


    zu deiner Frage, wie viele Bilder ich vom Siebengestirn gemacht habe,
    müßte ich ehrlich zum Zählen in die Dateinen gehen.
    Ich habe hier im Forum noch kein Bild eingestellt aber unter meiner
    fb Adresse Marvin-Rosita Gronegger sind sie als Profilbild drauf.


    Wenn ich fragte, wie das Bild wirklich gemacht wurde, steckt eine ganze Portion Neugierde in meiner Frage. Es bezieht sich ja nicht auf die Leistung der Fotografin sonder auf die Angabe der Daten wie das Bild bearbeitet wurde.
    Techniken wie ich die Nebel so schön ausarbeiten kann und bei 20 Minuten Bel.Zeit die Sterne farbig bleiben, (bei 9 Bildern a 20 Min.) kenn ich halt noch nicht.
    Da ist es doch gut, dass man hier im Forum darüber diskutieren kann.


    (Ob das Bild in Franken erstellt wurde? Link Astrofreunde-Franken ist
    eigentlich wertlos. Da wird nicht über die Bildbearbeitung informiert.)


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo Reni,
    nachträglich Alles Gute zum Geburtstag.


    Für Deine Informationen ein recht liebes Dankeschön.


    Die Verlinkung von Dir sagt mir was in Chile für Siebengestirn
    Astrofotos gemacht wurden. Jetzt stellt sich mir die Frage, ist das
    grmph......überhaupt blztblzt u.s.w.


    ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass der Text der sehr netten Geschichte nicht zu dem hochkarätigen Plejadenbild passt.
    Die Frage mit der gleichen Bel.Zeit und den Sternfarben habe ich ja
    bei Ralf schon geschrieben. Die Sternfarben und z.B. die Ausarbeitung des Meropenebels passen meiner Erfahrung nicht zur angegebenen Belichtungszeit.
    Wenn das aber so machbar ist, bin ich für alle Infos sehr dankbar.


    So, und jetzt habe ich mal eine Vermutung. Wollte der junge Mann hier
    ein "bißerl" imponieren mit seinem Post?


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hi,


    jetzt wo ich mir mal alle Antworten durchgelesen habe bin ich doch etwas verdutzt. Ich will zwar nichts behaupten oder jemanden zu unrecht beschuldigen, aber ich würde mich zumindestens sehr freuen wenn sich (==>)mschwzr diesbezüglich mal melden würde um die Sache eventuell aufzuklären.


    Auch die Tatsache, wie es jemand anders schon geschrieben hat. Wenn du 16 bist, hast du ja warscheinlich eine gewisse größe und ein gewisses Gewicht. Wie hat deine Mum dich schlafend vom Teleskop ins Auto und vorallem vomAuto in euer Haus/eure Wohnung bekommen. Und das ohne das du etwas mitbekommen hast. Ich meine du wirst ja warscheinlich mehr als 40 oder 50 Kilo wiegen und da durfte es für eine Frau denke ich mal schwierig werden.


    Wie gesagt, ich will hier niemanden etwas unterstellen. Aber mal logisch betrachtet ist es schon eine ungewöhnliche Geschichte. Fototechnisch kann ich dazu nichts sagen, da ich bisher noch keine Erfahrung in der Astrofotografie habe.

  • Hallo Marwin und alle anderen Zweifler,
    die Frage wie unser Michael ins Bett gekommen ist, ist bestimmt sehr interessant, und sicher geeignet um einen Fake nachzuweisen. Meine Theorie: Die Mutter wollte endlich mal ihre Ruhe haben, hat ihm eine Flasche Schnaps spendiert, damit sie in Ruhe Astrofotos machen kann. Völlig besoffen und mit Blackout hat sie ihn dann später ins Gästezimmer gewuchtet, oder er ist lallend und kotzend selber den Weg gegangen und kann sich nicht erinnern. Vielleicht waren auch noch Drogen im Spiel, oder ein Loch im Raum-Zeit-Kontinuum :)
    Mich interessieren allerdings mehr die astronomischen und Kameratechnischen Fakten und da geht es z.B. darum, warum die Sterne nach 20 min. Belichtungszeit noch Farben zeigen und nicht ausgefressen sind. Antwort: bei einer guten Astrokamera mit z.B. einer Full-Well-Kapazität von bis zu 220000 Elektronen ist die Dynamik derart hoch, dass die Sterne sehr, sehr spät ausbrennen. Und auch dann noch enthalten die Randbereiche dieser Sterne alle Farbinformationen, die durchaus noch bei der weiteren Verarbeitung Verwendung finden können.
    Wenn jemand einen Fake aufdecken will, dann mit Fakten und nicht mit "in den Raum werfen und dann mal gucken", so nach dem Motto: die laufen 100 m in unter 10 Sek.? Das kann doch gar nicht sein, ich brauche dafür 30 Sek. Die sind doch alle gedoped…
    Grüße von,
    ralf (der sich demnächst sicher auch für seine Bilder rechtfertigen muss)

  • Servus Marvin,


    schade, dass der Link zu Deinem Plejadenphoto net mehr da ist. Ich fand auf Deiner fb Seite die Naturbilder so perfekt, die Sättigung und klare Farben, so, wie ein Landschafts- und/oder Makrophoto auszusehen hat. Das Photo von dem Strand mit Palmen verleitet einen zum träumen. Als Photographin verstehst Du es mit Deiner Kamera umzugehen und hast doch auch hier Fokus-Stacking genutzt, um bei den Aufnahmen dieses Ergebnis zu erzielen. Dann weisst Du auch, dass es eher auf die Aufnahmen unterschiedlicher Fokuspositionen ankommt, das bedeutet dass das Hervorheben und die Aufmerksamkeit beim Fokussieren jeweils auf einen anderen Teil des Motivs trifft, um am Ende auf diese Weise ein endgültiges Bild erstellt wird, bei dem das gesamte Motiv scharfgestellt wird. Welches Programm hast Du dort verwendet, Zerene oder Helicon Focus?


    Um ehrlich zu sein, fand ich Deine Plejaden mit den zarten bläulichen Schleiern viel schöner, als diese oben hier. Meine Vorstellung, wie ein Plejadebbild auszusehen hat mag etwas anders sein, als bei euch allen. Die Plejaden sind für mich runde Sterne und jeder von ihnen hat eine eigene Schönheit. Ganz besonders Pleione, ein Stern, als würde er rauchen, denn unaufhörlich steigen Gasringe von ihm auf.


    Deshalb werde ich Dir, Marvin, meine Antwort schreiben, wenn ich „meine“ Plejaden mit den zarten blauen Gasschleiern hier in einem neuen Thema poste. Mit dem Photo hier oben kann ich mich nicht identifizieren, denn das kräftige Blau war eher der Wunsch einer anderen Person.
    Dann schreibe ich gern, WARUM ich lange Einzelbelichtungen und automatische Nachführung , die ein höheres S-R- Verhältnis erzielen und dadurch zu weicheren, sauberen und dataillierteren Bildern führt, EQ6pro, guider mit QHY5L-LLC mit Verwendung von PHD autoguiding nutze und somit die Nach-/Bearbeitung mit PI/PS ein Kinderspiel ist. Doch genug jetzt, alles hat seine Zeit, bis bald. AnarWynn

  • Hallo AnarWynn,
    genau, wenn du den Nebel reduzierst, wirst du die Sterne runder bekommen und nicht so wir hier. Plejaden sind auch einer meiner Lieblingsobjekte. Da hilft nur fixieren, fixieren, fixieren. Da bist du mit der automatischen Nachführung echt im Vorteil. Hast du das Foto schon gemacht?


    Klare Nacht, Carsten

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