Guten Morgen zusammen,
inzwischen bin ich bin einem weiteren Schmalbandmotiv zu Ende gekommen, welches sicher zu den beliebtesten zählt. Nach dem ersten Anlauf im vorigen Jahr war ich sehr gespannt, was die Daten jetzt ergeben würden.
Die Aufnahmen entstanden wieder am 130er bei f = 766 mm mit der ASI1600mmc.
Am 6.09. und 12.09. konnte ich 14 bzw. 26 x 180 s H-alpha belichten (Astrodon 5 nm) und am 22.09. gleich 31 x 240 s [OIII] (Astronomik 6 nm).
Wie so oft hat man es in dieser Gegend mit einem großen Kontrastumfang zu tun. Die berühmte "Cygnus Wall" ist sehr hell und lässt sich zusammen mit den Dunkelwolken nicht optimal darstellen. Für die Kanalzuordnung habe ich es bei RGB = HOO belassen.
Hier zunächst das gesamte Bildfeld in 33% (bei astrobin in 66%):
Für die Wand habe ich dann versucht, die Helligkeitsverteilung anzupassen. Der Ausschnitt mit 50% Auflösung (bei astrobin in 66%):
Im Golf von Mexico fiel mir noch ein Stern mit einem ungleichförmigen kleinen Nebelfleck auf und das erinnerte mich an einen Beitrag im Nachbarforum mit einer Aufnahme vom Capella-Observatorium:
http://www.capella-observatory…bula/NGC7000GreatWall.htm
Es handelt sich um einen Veränderlichen, nämlich den FUor Stern V2493 Cyg, der einen recht ungewöhnlichen Helligkeitsverlauf zeigt und den Nebel erst vor wenigen Jahren dermaßen erhellt zu haben scheint. Auf der Seite sind zwei wissenschaftliche Arbeiten verlinkt, speziell zu diesem Stern und zu den vielen Herbig-Haro-Objekten, die in der Dunkelwolke entdeckt worden sind. In der Gegend des fraglichen Sterns sind vier Gruppen von Sternen (LkH#945; 185 bis 189) bezeichnet.
Wie man sieht kommt der "neue" Nebel auch in der Schmalbandaufnahme zum Vorschein, hier ein Ausschnitt in 100%, etwas aufgehellt, 90° gedreht, Norden ist oben:
Wie haben es also mal wieder damit zu tun, daß sich in den Objekten über die Jahre etwas verändert, zwar nicht viel, aber wie ich finde recht interessant. In so manchem Bildmaterial wird sich bestimmt etwas dazu finden lassen.
Gruss Lars