Mein erster Mond

  • Hallo,


    hier mein "Observationsbericht", bitte um Entschuldigung das der text so lang ist, aber ich bin noch immer voll euphorisch. Falls ich hier falsch bin, einfach in die richtige Ecke verschieben.


    23 Uhr, der Rucksack ist gepackt, das Teleskop und die Kamera verstaut, die Stative am Rucksack befestigt, Handy aufgeladen, Powerbank ebenso, Lampen sind da wo sie sein sollten...es geht los.


    Kurzer Stop an der Tanke, ich brauche noch was zu trinken. Dann geht es aber wirklich los. Ich habe mich aus Transporttechnischen Gründen dafür entschieden aussen rum zu fahren und so mehr Straße als Wald zu fahren. Ich will mein Teleskop schließlich noch länger haben. Navi lotst mich, sollte also klappen. Hat es auch, fast. 2 mal habe ich mich verfahren. Das erstemal hat mich mein Handy auf einen dunklen Waldweg geschickt und meinte nach schätzungsweise 2 Kilometern ich möchte bitte wenden und in 500 Metern links. Offensichtlich hab ich eine "Einfahrt" verpasst. Also langsam zurück....aber weder Links noch rechts ist irgendwas was als Weg zu deuten wäre. Also zurück zur Straße und auf verdacht einfach mal weiter fahren. Aha, jetzt rechts dann 3 Kilometer und noch einmal nach Links...sollte ich hinbekommen. Da wo ich Links abbiegen sollte ist aber nur eine Baptisten Kirche...Nee sorry Siri aber beten will ich jetzt nicht, also Route neu berechnen und 1 Kilometer zurück und dann nach Links. Irgendwie fährt sich mein Fahrrad immer schwerer. Ich steige ab und schiebe knapp einen Kilometer, dann endlich sehe ich es...das "Flugfeld vom Segelflugplatz.


    ungefär in der Mitte angekommen, erstmal die Kamera aufbauen, das ist die einfachste übung und gelingt mir sogar ohne zusätzliches Licht. Kurzer Blick nach oben, ja die Wolken werden weniger und die die noch da sind sind sehr dünn...
    Da ist er...das Himmelsobjekt meiner Begierde...der Mond im Süden...ungefär.
    Als nächstes das Teleskop. Das war etwas kniffliger und ich machte mir quasi alles an was mir irgendwie leuchten kann. Nach gut 15 Minuten stand auch dieses. Jetzt...wo sind sie denn...aha linke Rucksacktasche. Meine Okulare auf die Ablageplatte gelegt und erstmal gucken wo ist den Polaris (so hieß er doch der Polarstern oder?). Sucher darauf ausgerichtet, hat mich gut 10 Minuten gedauert und nu mal gucken. Im Teleskop ist alles Schwarz. Ich justiere und justiere aber es bleibt schwarz. ICH VOLLIDIOT...ich habe vergessen die Schutzkappe am Teleskop abzumachen...also nochmal neu...diesmal andersrum..weil jetzt hab ich mir mein Sucher komplett verstellt.


    Nach gut 20 Minuten war nun endlich mein Sucher justiert und das was im Sucher in der Mitte ist, ist auch im Okular in der Mitte...
    Also Teleskop einmal grob richtung süden und den Mond im Sucher anpeilen. Gar nicht so einfach. an dieses Seitenverkehrte muss ich mich erst gewöhnen. Nach weiteren 3-5 Minuten sehe ich ihn. im 20mm Okular...Wow, selbst jetzt schon bildschön. 2x Barlow Lens drauf und nochmal gucken...nanu? Wo issa denn jetzt? Oh ich habe mein Teleskop wohl etwas verstellt. Nach kurzer Suche habe ich ihn wieder....AUA, das ist aber wirklich sehr hell. Also Okular runter Filter drunter und Okular wieder drauf...wow. wunderschön mal sehen was ich da so sehe. Helle und dunkle Flecken...Mist ich habe mein Buch zuhause gelassen. Welcher Feck ist denn jetzt was? Egal ich starre bestimmt 20-30 Minuten durch das Okular und verfolge mit dem Teleskop unseren Trabanten. Ich schaue mir alles an. Irgendwann entschließe ich mich zu einer kurzen Raucherpause.


    Während der Pause schaue ich mich um. In dem Augenblick wie ich mich umdrehe schreit mich etwas an...aus ca. 50 Meter Määäääh....Wo kommen die denn her? Waren die schon die ganze Zeit hier? Ah da hinten ist ein Mensch. Die Schafe laufen weiter und der Mann kommt kurz näher.
    Mit Segelfliegern hätte ich ja gerechnet..aber Schafe? Der Mann lacht und erklärt mir das diese quasi den Rasen mähen wenn der Platz nicht in benutzung ist und er seine Schaafe nun ans andere Ende vom Feld treibt.


    Er will auch mal gucken, ich richte das Teleskop auf den Mond, was diesmal deutlich schneller ging und schritt kurz beiseite. Ein "Wow" brach aus ihm herraus. So hat er den Mond noch nie live gesehen. Er bedankt sich und lässt mich wieder walten. ich schraube nun das 6mm Okular drauf und betrachte mir die Krater am Terminator oder das was ich als Terminator denke und bin total am staunen. Wow, so schön. Da ein großer, da ein kleiner..und da noch einer..und da....Ich kann mich einfach nicht Satt sehen. Zwischendurch die Kamera auf den Mond richten volle Zoomstufe und Feuer....Bild naja...das mit der Kamra ist eher schlecht als recht...aber was macht der Mond eigentlich...kurz geschaut, Teleskop nachgeführt und schwupp...das war zu weit. Ah da ist er ja, sieht noch immer toll aus. Ich bewundere den Mond weiter. Wow, so viele Krater...ich finde ihn einfach Bildschön.


    Ich mache etwas pause...was ist denn das da...in östlicher richtung...ungefär 30° hoch...ist das nicht der Gürtel des Orion...hab mal von gehört...aber ist er das? Mal sehen...da...das müsste Riegel sein...ich hole mein Handy raus und schau nun doch nach...und tatsache...Orion. Mal sehen ob ich da mehr sehen kann. Ich versuche mein Teleskop darauf auszurichten. Ich sehe mir die Sterne des Gürtels oder Band oder was auch immer an. Moment...bei dem unteren Stern was ist das? Ist das ein zweiter? Nochmal gucken ob ich den schärfer bekomme. Tatsache...da ist ein 2 Stern....Hey mein erster Doppelstern. Stolz wie Bolle zünd ich mir noch ne Zigarette an und schau mich kurz um...oh Wolken, und die sehen dick und viel aus. Zeit abzubauen...egal...war sehr schön heute. Ich habe den Mond gesehen und meinen ersten Doppelstern gesehen. Orion wird beim nächsten mal nochmal genauer betrachtet.


    Danke Mond, danke Orion...und ganz wichtig...danke liebes Atrotreff-Forum. Dank euch weiß ich so ungefär wie ich mein Teleskop bedienen muss. Aber ich brauche auch noch viel Übung.


    Über beide Ohren strahlend fahre ich wieder nach Hause. Wow, meine erste Observation mit meinem Teleskop. Klasse, eine sehr schöne Nacht heute.



    Ich hoffe der Bericht ist nicht zu lang, oder gar langweilig für euch. Aber ich wollte meine erste Freude mit euch teilen...

  • Moin Ronny,


    dankeschön für Deinen ersten Beobachtungs- und Erlebnisbericht. Mir hat es Spaß gemacht, den zu lesen. Die erste Nacht scheint ja wirklich gelungen gewesen zu sein, klasse!



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hallo Ronny,


    na das klingt doch nach einem erfolgreichen "First-Light". [:)] ... Wie war Dein Eindruck vom wackeligen Aufbau des Stativs? Dauert schon 'ne Weile, bis es sich nach dem Fokussieren wieder beruhigt hat, wa? Der Umbau zum Dobson mit einer stabilen Rockerbox lohnt sich definitiv. [;)]


    Vielen Dank für's Mit-rausnehmen. Ich mag diese lebensnahen Berichte, wo das Kopfkino die beschriebene Szenerie gut wiedergibt, inkl. blökenden Schafen. [:D] Prima, sehr unterhaltsam. ... Erinnert mich an eine Nacht, als Hufgetrampel aus der Ferne auf mich zukam. Ich hatte meinen Wiedereinstieg ins Hobby im Januar 2008 und hatte mir einen sehr schönen Beobachtungsplatz im Feld ausgesucht. Das direkt neben dem Weg eine Weide war, wurde mir erst nach einigen Wochen richtig bewusst, als die Viecher im Frühjahr wieder darauf weideten. Ich kam an dem Tag auch erst im Dunklen an dem mir mittlerweile vertrauten Platz an und während ich konzentriert am beobachten war, kam plötzlich aus dem Nichts das Hufgetrampel auf mich zu ... und stoppte ein paar Meter vor mir am Weidezaun. [:0] Es war stockfinster (ich lebe auf dem Land) und ich bekam schon etwas Panik, weil ich erst keine Idee hatte, was hier gerade passiert. Dann machte es "klick" in meinem Kopf: Mein Beoplatz liegt direkt an einer im Winter "unbewohnten" Kuhweide und die Viecher sind nun wieder aus dem Winterquartier zurück. [:I]


    Apropos Orion ... Im Schwertgehänge „unterhalb“ der Gürtelsterne findest Du M42, den großen Orionnebel. Der macht in jedem Instrument was her. Aber natürlich am meisten bei klarem, mondlosen Himmel. Aber da der so hell ist, geht der Zentralbereich auch bei Mond ... wenn dieser nicht gerade am Orion vorbeizieht ... [;)]


    Viel Erfolg weiterhin ...


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Hallo Ronny,


    Das ist ein sehr schöner Bericht, man spürt förmlich deine Begeisterung. Und auch von mir herzlichen Glückwunsch zum gelungenen First Light. Und Hut ab, dass Du Dich mitten in der Nacht auf den Acker gemacht hast.


    Der Mond ist immer wieder eine tolle Sache, auch bei niedrigen Vergrößerungen. So richtig Spaß bringt er meiner Erfahrung nach bei Vergrößerungen ab 100x aufwärts. Aber da braucht man auch entsprechend Öffnung, gute Okulare und nach Möglichkeit eine Nachführung. Aber all das kommt mit der Zeit von alleine, spätestens wenn Du Dich mit dem Öffnungsfieber infiziert hast. [:D]
    Ein schöner Mondatlas ist auch eine feine Sache. Stelle den auf einem Notenständer neben Dein Teleskop, dann kannst Du anfangen einzelne Krater zu identifizieren. Auch in und zwischen den Kratern gibt es viel zu beobachten, was man ohne einen Hinweis im Atlas oft einfach übersieht.


    Spannend finde ich, dass der Schäfer mitten in der Nacht mit seiner Herde unterwegs war. Meine Beobachtungsplätze sind so abgelegen, da ist mir nachts noch nie jemand begegnet.


    Weiter viel Erfolg und bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Ronny,


    Begegnungen der <i>dritten Art [;)]</i> hatten wir/ich auch schon.
    Spaziergänger mit und ohne Hund.
    Wenn man dann gefragt wird, ob man schauen darf, sind Jupiter und Saturn meist der <i>Bringer</i>.


    Weiterhin viel Spaß und bewahre Dir Deine Begeisterung.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo ihr lieben,


    danke für eure netten Worte. Schön das euch mein Bericht gefällt. Es war mein First Light, und ich fand den auch am Mond sehr schön. Es hat einfach total viel Spaß gemacht. Und ich freue mich schon auf die nächste Nacht, aber ich denke heute Nacht wird es wohl nix...es soll heute Nacht stark bewölkt sein...schade.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Marcus_S Erstellt am: 13.10.2019 : 10:39:11 Uhr


    Moin Ronny,


    dankeschön für Deinen ersten Beobachtungs- und Erlebnisbericht. Mir hat es Spaß gemacht, den zu lesen. Die erste Nacht scheint ja wirklich gelungen gewesen zu sein, klasse!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist sie wirklich. Es hat mir auch sehr viel Freude bereitet. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hico Erstellt am: 13.10.2019 : 11:33:41 Uhr


    Wie war Dein Eindruck vom wackeligen Aufbau des Stativs? Dauert schon 'ne Weile, bis es sich nach dem Fokussieren wieder beruhigt hat, wa? Der Umbau zum Dobson mit einer stabilen Rockerbox lohnt sich definitiv. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So instabil fand ich es ehrlich gesagt garnicht. Aber das mit der Rockerbox werde ich mir auch noch anschauen. Bin mir nur nicht sicher ob ich eine Rockerbox am Fahrrad transportiert bekomme ohne Anhänger [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mettling Erstellt am: 13.10.2019 : 11:51:31 Uhr


    So richtig Spaß bringt er meiner Erfahrung nach bei Vergrößerungen ab 100x aufwärts.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn die Verpackung meines Teleskopes mich nicht anlügt bringt mein Teleskop schon 116x bzw wohl auch232x. Also die Krater konnte ich sehr deutlich sehen. Hat echt Spaß gemacht diese zu bewundern.
    Mich würde mal interessieren wo das Mondauto geparkt wurde...aber den werde ich wohl nicht sehen denke ich mal.[:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mbba Erstellt am: 13.10.2019 : 12:19:24 Uhr


    Hallo Ronny,


    Begegnungen der dritten Art hatten wir/ich auch schon.
    Spaziergänger mit und ohne Hund.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hab mich total erschrocken, weil ich mit den Schafen absolut null gerechnet hätte. Aber der Schäfer war total nett und die schafe sind meckernd weiter gezogen. Jetzt weiß ich es das diese auch da sind, und damit kann ich auch leben. Unheimlicher fand ich den Abschnitt durch den Wald...holla die Waldfee da isses nicht nur dunkel...die "schreie" irgendwelcher Vögel oder sonstwas sind schon echt unheimlich wenn man mit denen nicht rechnet[:0]

  • Moin Ronny,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Aber das mit der Rockerbox werde ich mir auch noch anschauen. Bin mir nur nicht sicher ob ich eine Rockerbox am Fahrrad transportiert bekomme ohne Anhänger [:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn Du eine Dobson-Variante überlegen solltest... man könnte ja auch darüber nachdenken, die Höhenräder-Kanalrohrdeckel abschraubbar auszuführen, den "Rockerturm" in den Innenabmessungen so groß zu bauen, daß das Teleskop da (in eine Decke oder so gehüllt) reinpaßt und dann gleich noch zwei Gurte und ein Rückenpolster an den Rockerturm dranzubauen. Dann kann man das ganze Ding zum Transport auch auf dem Fahrrad auf den Rücken nehmen.
    Und der Rest des Gerödels kommt dann auf den Gepäckträger (oder in Packtaschen).



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">man könnte ja auch darüber nachdenken, die Höhenräder-Kanalrohrdeckel abschraubbar auszuführen, den "Rockerturm" in den Innenabmessungen so groß zu bauen, daß das Teleskop da (in eine Decke oder so gehüllt) reinpaßt und dann gleich noch zwei Gurte und ein Rückenpolster an den Rockerturm dranzubauen. Dann kann man das ganze Ding zum Transport auch auf dem Fahrrad auf den Rücken nehmen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wäre eine Idee. Muss mal schauen welches Holz am leichtesten aber dennoch stabil ist. Oder ich guck ob ich mir einen Anhänger versuche selber zu bauen. Quasi mein "Fahrendes Observatorium". Bräuchte ich nur einen dieser alten "Blech" oder Metallanhänger (diese mit der großen Metallwanne) und da dann meine Dobson Montierung irgendwie rein bauen. Zum aufstellen in der Waage könnte ich ja ein zusätliches Rad an der Schere (Deichsel) anbauen und auf allen seiten noch "Stützen" die das ganze auf dem Feld stabilisieren und ausballancieren.
    Das wäre eigentlich mal eine Idee...ein Observationsanhänger fürs Fahrrad[8D]

  • Hallo Ronny,


    na da ist sie ja, die erste gescheite Beobachtungsnacht auf freiem Feld! Vielen Dank daß Du uns mitgenommen hast (ich war selbst zu träge mein Teleskop auf den Balkon zu stellen, aber ich hab den mond schon mehr als 27x gesehen ;-)...


    Mir hat das lesen Deines Berichts sehr gafallen, so mit allem drum und dran.
    Wegen Vergrößerung, die Packungen hübschen ein wenig auf, wie die Verbrauchsangaben beim Auto, nur umgekehrt. Weniger ist beim Teleskop realistisch.
    Bei einem Newton gilt: 1,5xÖffnung in Millimetern. Du hast 76mm? Also 114x maximal. Kann ein wenig mehr oder ein wenig weniger sein je nach Okular Vefügbarkeit.
    Mehr geht zwar mathematisch und optisch, nur hast Du dann ein verschwommenes Bild was Dir nix bringt an Details. Das wirst Du schon selbst feststellen. Denk nur an meine Worte wenn Du mal 223x anliegen hast, bevor Du das Teleskop beschimpfst ;-).


    Das mit den Schafen ist auch typisch für so eine Nacht. Mal sind es Wildsauen, Rehe die durchs Korn rascheln, bellende Füchse (hattest Du den Hund dabei eigentlich?), und fliegende Viecher. So ein Schrck auf dem Feld irgendwann gehört auch dazu ;-). Schafe hatte ich aber noch nicht.


    Viel Spaß weiterhin, Dobson Kasten bauen würde ich im November/Winter wenn Dauerbewölkung ist und man gefrustet rum sitzt ohne beobachten zu können ;-). Dann ist üblicherweise Bastel und Pflegezeit. Auch eine Antitau Heizung/Isolierung könnte Sinn machen, wirst Du noch in feucht-fröhlichen Nächten feststellen. Mit Tau meine ich ein Beschlagen eines, oder beider Spiegel.


    CS,
    Walter

  • Hi Walter,


    Danke für deine Antwort, es freut mich das auch dir mein Bericht gefallen hat. Je nach Wetter und Zeit werden bestimmt noch einige folgen im laufe der Zeit. Denn jetzt habe ich erst richtig Feuer gefangen. Jeden Tag blick in die App und auf meine Wohnzimmer-Wetterstation (20 Euronen im Supermarkt). Leider zieht der Himmel gerade wieder zu, also wird heute das Ausrücken wohl flach fallen...schade eigentlich.


    Zu deiner Frage, ja Simba war mit. Habe seine Decke (welche ich im Bodenfach zum auspolstern für mein Teleskop hatte, ausgebreitet und er hat sich nachdem er die Gegend weitläufig erkundet hat dann irgendwann darauf zusammen gerollt und geschlafen. SImba kommt eigentlich überall mit hin. Er ist zwar in den ersten Minuten mit anderen Menschen und Tieren etwas überdreht lässt sich aber schnell wieder erden. Die Schafe waren ihm unheimlich und er hat beschlossen sich hinter mir zu verstecken (diese feige Sau, soll mich doch beschützen[:D]).


    Das schöne bei meinem Hund ist, er war nie woanders als bei mir seid seiner 8 Lebenswoche...entsprechend entfernt er sich nur soweit wie er mich noch sehen kann. Okay gestern Nacht war das wohl auch auf 500 Meter kein Problem, Rotlichtlampe (Fahrradrücklich) war ja die ganze zeit an. [:)]

  • Hi Ronny,


    ja, schön zu lesen, deine Freude und Begeisterung springt regelrecht aus dem Bildschirm heraus. [:)]


    Mit einem "Stabilen" Stativ bzw. Montierung ginge das noch viel schöner, da kann man auch mal ranstupsen, ohne das Ziel zu verlieren. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn die Verpackung meines Teleskopes mich nicht anlügt bringt mein Teleskop schon 116x bzw wohl auch 232x.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, vergrößern kann man beliebig, nur macht das keinen Sinn, weil das Bild ab einer gewissen Grenze nur noch dunkler, aber nicht mehr gewinnbringend größer sichtbar wird.


    Mit deinem 76/700 würdest du so mit ca. 80-fach bereits annähernd 100% aller Details erkennen, mit 150-fach ist die sinnvolle Grenze erreicht. Die 116x sind eine durchaus noch gut nutzbare hohe Vergrößerung für deine Optik.


    Probiere das einfach mal tagsüber aus. Suche dir ein etwas entferntes Objekt (Hausdach mit Schiefer, Dachpfannen...), schau es dir mit dem 20mm und der Kombination 20mm+Barlow an, dann steck das 6mm ein (das dir zu den 116x verhilft) und versuche dann noch das 6mm+Barlow (das wären die angegebenen 232x).


    Die Aussage auf der Verpackung bezieht sich also rein auf das, was mit dem Beipack möglich ist, nicht aber, ob das auch sinnvoll ist.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    danke für deine Worte. Ja mir hat das auch echt einen riesen Spaß gemacht. Mir kamen die 3 Stunden da draussen wie 3 Minuten vor (etwas übertrieben aber so ähnlich)[:)]


    Ich will auf jedenfall noch mehr observieren. Wie schon im Observationsbericht gesagt, werde ich auch Orion nochmal genauer gucken. Da war schließlich mein erster Doppelstern den ich selber gesehen und auch als solchen erkannt habe.


    Ich hatte auf dem Weg dorthin sogar über Handy Space Odity von David Bowie gehört um mich etwas darauf einzustimmen zu den Sternen bzw. zum Mond zu reisen. Und irgendwie war es für mich auch fast eine Reise zu einer anderen Welt. Alles so neu, so beeindruckend und einfach nur unfassbar schön.


    Mir war vorher nie so richtig bewusst wie schön und beeindruckend das da über uns ist[:)]

  • Hi,


    ich habe meine Bilder von meiner ersten Observationsnacht nochmal gesichtet. Die meissten waren leider Ausschuss, aber 2 sind mir doch irgendwie gelungen, und die möchte ich gerne zeigen[:)]


    Ist zwar nicht sooooo toll, weil keine Spiegelreflexkamera, sondern nur eine Bridge aber immer hin[:)]




    Edit:


    Und hier das letzte. Es zeigt die Sicht auf dem Himmel kurz bevor ich wieder Heim gefahren bin. Irgendwie hat das Bild was finde ich [:)]


  • Hallo Ronny,
    danke für deinen lebhaft-anschaulichen Bericht! Und die Bilder sind doch ein vielversprechender Anfang! Wenn die Luft ruhiger ist und der Terminator (die Schattengrenze) direkt über den Mond verläuft, wird der Anblick noch interessanter und vielfältiger. Die Fülle der Details in dieser Gegend nimmt dann deutlich zu.
    Viele Grüße und CS
    Martin

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