kleine Reisemontierung kaufen oder doch nicht?

  • Hallo liebes Forum,


    nach langer Zeit des Lesens der Beiträge hier im Forum (finde ich wirklich interessant und sehr informativ) habe ich mich gerade angemeldet, da auch ich gerne sehr gute Fotos von der Milchstraße mit Vordergrund machen möchte.


    Folgende Ausrüstung steht:


    Nikon D850,
    Zeiss Milvus 2.8/18,
    schweres Stativ mit Drei-D-Kopf,
    Kabel-Intervallauslöser



    Zur Sache:


    Gestern habe ich die ersten Versuche unternommen - mit ISO 3200, Blende 2.8 - und festgestellt, dass ich nicht länger als 10 sek. belichten kann, da ansonsten die Sterne anfangen "oval" zu werden, das Rauschen ist deutlich sichtbar. Daher möchte ich auf ca. ISO 400/200 runter und um die Vignettierung zu verbessern, möchte ich das Objektiv auf Blende 4, besser auf Blende 5.6 abblenden. Infolgedessen muss die Belichtungszeit erheblich verlängert werden, um viele Sterne/Staub/Nebel der Milchstraße doch noch sehen zu können. So etwa 12 min. Gesamtbelichtungszeit sollten dafür hoffentlich ausreichen. Ich müsste also 72 x 10 sek. belichten, was - trotz Intervallauslöser - sehr aufwendig erscheint. Mit dem angedachten Erwerb einer sog. kleinen Reisemontierung wie zB. Vixen Polarie oder Skywatcher Star Adventurer o.ä. könnte ich die Beleichtungseinheiten auf 4 x 180 sek. reduzieren.


    Was meint Ihr?


    Für Eure Anmerkungen, Vorschläge und Hinweise bin ich sehr dankbar.


    Viele Grüße,
    Os

  • Hallo Os (steht für was? Oswald? :) )


    mit dem Star Adventurer hast du in jedem Fall eine solide Reisemontierung für Fotos mit deiner NIKON. Ich würde da aber nicht gleich mit 180 sec. einsteigen, sondern mich über 30, 60, 90 usw. ranarbeiten. Das wichtigste dabei ist, die Montierung möglichst genau einzunorden, was einfach Übungssache ist. Über die Polarie kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht habe, aber der Star Adventurer gilt wohl allgemein als stabiler. Wenn du also auf den Geschmack kommst und doch ein 100er oder 200er Objektiv drauf packen willst, bist du da auf der sicheren Seite.


    Schöne Grüße


    Peter

  • Guten Abend liebes Forum,


    hier einer meiner ersten Versuche. Hierbei handelt es sich um eine Einzelaufnahme des Sternenhimmels, da ich bislang noch nicht mit dem DSS zurechtkomme. DSS hat teilweise Bereiche mit verschwommen und verwaschenen Sternen wiedergegeben und sah hinterher noch schlechter aus als die Einzelaufnahme. Auch in Sachen Bildbearbeitung tue ich mich noch schwer. Ich habe versucht Anleitungen auf youtube zu folgen. Die Bearbeitung war aber mehr ein Herumspielen mit dem Bildbearbeitungsprogramme nach Try und Error. Der Vordergrund wurde noch einmal extra mit niedriger ISO aufgenommen und anschliessend in das Foto eingefügt. Wie Eingangs berichtet, ist das Rauschen aufgrund der hohen ISO stark sichtbar. Daher hatte ich mir ja überlegt, mittels eines Trackers, Aufnahmen mit niedrigerer ISO, längerer Belichtungszeit mit etwas abgeblendetem Objektiv zu erstellen.


    Was meint Ihr, sollte ich noch weiter mit DSS üben oder mir gleich den Tracker gönnen ?


    Schönes Wochenende,
    Os


  • Hallo Os,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Os</i>
    <br />DSS hat teilweise Bereiche mit verschwommen und verwaschenen Sternen wiedergegeben und sah hinterher noch schlechter aus als die Einzelaufnahme.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    versuche es mal mit der Software "Sequator". Zwar habe ich damit auch nicht die Ergebnisse erhalten, die ich mir erhoffte (Horizont zu hell), aber das muss nix heissen.[;)]


    Gruß
    Ronald

  • Hallo Herr Zauberer Os,


    erstmal sieht das Bild für ein Einzelfoto doch gut aus.


    Zweitens Sequator würde ich benutzen wegen dem Vordergrund.
    Bei den Einstellungen Spielen (oft ist weniger mehr).
    Ich nutze Groundfreeze mit manueller auswahl (zeichen), HDR und AdobeFarbraum, den Rest mache ich danach.


    Drittens, nehme ich für Vordergrund und Hintergrund auch unterschiedliche Aufnahmen.
    Vordergrund nicht nachgeführt und laaaaange belichtet und Hintergrund nachgeführt.
    So kann man auch praktisch Vertikalpannoramen erstellen, nur am Rande.


    Den Vordergrund würde ich (wenn gewünscht) via Photoshop oder so Stacken.
    Den Hintergrund Via Sequator.
    Beide Bilder an ein ander anpassen und zusammen fügen fertig.

  • Hallo liebes Forum,


    vielen Dank für den Tipp mit Sequator. Das Stacken war mit diesem Programm erfolgreicher als mit dem DeepSkyStacker. Anfangs hatte ich vergessen das Häkchen "Vordergrund Freez" zu setzen mit der Folge, dass die Sterne in den Ecken als Linien und nicht als Punkte abgebildet wurden.

    Liegt es vielleicht am Vordergrund, mit dem DSS nicht so gut klar kommt ?


    Schönes Restwochenende,
    Os

  • Hallo liebes Forum,


    ich möchte wirklich nicht nerven, aber beim lesen der vielen Angebote bin ich über ein weiteres Instrument gestolpert:


    Fornax LighTrack II mobile Montierung & Astro Tracker für Astrofotografie


    Es soll sehr präzise nachführen, bin mir jedoch nicht sicher, ob ich dass überhaupt brauchen würde, da ich überwiegend mit meinem 18ener Fotos von der Milchstrasse machen möchte ...


    Einen schönen Tag,
    Os

  • Hallo Os,


    dann nimm die Omegon Mini-Tracker V3.
    * Nachführungs Art ist gleich
    + halb so teuer,
    + KEIN STROM (kurzschlussgefahr)
    + wirkt wertiger
    - nur 60 minuten statt 107 Minuten pro Nachführung,
    - kein Sativ inklusive und
    - Kein ST4 Anschluss.... äh naja wer da mit Nachführkammera Arbeitet wird eher eine EQ nutzen oder andere Fotomontierungen nutzen.



    18mm kann man laut 500er Regel 27,5 (17 sec bei Ctop 1,6) ohne Nachführung nutzen (mag ich auch nicht aber 15 Sekunden gehen (bei Crop).
    Wenn ich jetzt mit 18 mm (kommt ja auch auf die Blende an) Nachführe und z.B. f4 Blende bei ISO 800 nutze würden ja 100 sec +- Als Belichtung pro Frame ja je nach Standort hinkommen.


    Da wird die Elektronik nichts besser machen als die Mechanik, außer feutwerden und kurzschließen...[:o)]

  • Hallo Sven,


    ich habe mir heute Mittag den Omegon Mini Tracker LX3 bestellt und freue mich wie ein kleines Kind, es in meinen Händen zu halten und es auszuprobieren.


    Meinen Kugelkopf Benro B2 werde ich darauf montieren und darauf wiederum die Kamera mit dem 18ener aufsatteln.


    Die 500-Regel funktioniert bei meiner Kombination leider nicht, selbst bei 20 sek. hatte ich leicht eierige Sterne. Erst bei 10 sek. sind die Sterne punktförmig.


    Sobald ich wieder den nächsten Versuch starten kann, werde ich die Kamera auf ISO 200 einstellen, das Glas auf 5,6 abblenden und 10 x 90 sek. belichten. Ich hoffe es klappt, jedenfalls bin sehr gespannt. Bin mir nicht sicher, ob ich auch Darks benötige, werde jedoch sicherheitshalber 4 Darks machen.


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Os

  • Hallo Oguz,


    dann bin ich jetzt neidisch auf deine Mini-Track. [;)]
    Ich wünsche viel Erfolg.



    Die 500er Regel ist auch nur ein grober Wert.
    Wenn du genau ausrechen wollen würdest, müsstest du den Pixelversatz berechnen.
    Wenn du Lust hast, der Rechner hilft um ArcSec/Pixel zu berechnen:
    https://13parsec.de/index.php/einsteiger-guide/astro-rechner


    Bei der 500er Regel muss man ja den Formatfaktor 1,5 (bzw Canon 1,6) beim Ergebniss dividieren.
    Mir ist das aber auch zu eierig bei den Sternen.
    Deconvulution könnte helfen (Franks Videos)
    https://www.youtube.com/watch?v=_L8jDksLksU
    Da sind viele gute/lehrreiche Videos.


    Ich bin zur Nutzung von Regim (OHNE VORDERGRUND!) gerade übergegangen, da hat man echt gute Möglichkeiten mini ovale, rund zu bekommen (Deconvulution, Einzelpixelbearbeitung,...)


    Zum einsorieren und zeigen (angeben) kann man gut
    Astrometrie.net und Astrobin.com nutzen.




    Zu deiner Mini-Track:
    Mein Tip such dir eine/zwei Handy Apps.
    Ich nehme SkyMap App zum Sterne suchen und Polaris App (wenn ich sie denn irgendwann brauche) zum justieren von Polaris im Polsucher.
    Guck mal nach einer gebrauchten EQ 2 für 30€-50€, da kann man dann noch besser den Tracker aufstellen, ohne die EQ wirklich zum nachführen zu nutzen... wobei wenn diese akzeptabel justiert ist müsste man alle 60 Minuten die EQ um eine Stunde weiter drehen und nicht die Kamera neu ausrichten....
    (an die "Profis", ist das richtig gedacht?)




    Zur Belichtungszeit:
    Mach die das Diagramm an der Kamera auf.
    Das Diagramm sollte von link losgelöst sein (dunkler Bereich) und Rechts noch etwas platz haben (Heller bereich).
    Recht anschlag lässt dich meist Daten in den Stizen verlieren, links Anschlag, nimmst du mögliche Daten garnicht auf.


    Ich habe zur Zeit f4 mit 1600ISO auf 50 sec. belichtet und es passt ganz gut.
    Mach dir keine sorgen wegen hoher ISO, meist geht 800 (bei DSLR) ganz gut.
    Wenn du genaueres zur Belichtungszeit usw. recherchieren willst, fang hier an:
    https://astrofotografie.hohman…etechniken/belichtung.php
    Da sind viele Unterseiten alles zur Belichtung (aber man muss suchen).





    Es ist ja hoffentlich klar, ich(wir) erwarte(n) Bilder.....[:o)][:o)][:o)]
    Viel Spaß und Erfolg, bericht mal vom Mini-Tracker, ich bin auch interessiert an dem Ding.



    Viele schöne Sterne wünsche ich dir, Sven

  • Und noch eine kleine Frage an das liebe Forum:


    Welche App verwendet ihr, um Polaris bzw. den Nordpol im Polsucher (EQ-500) einzunorden?


    Zur Zeit habe ich vier Apps auf meinem Smartphone (Polaris-View, SAM Console mini, SynScanPro und PolarAlignment).


    Komisch ist nur, dass die Position des Polarsterns von den Apps jeweils unterschiedlich - bis zu einer Stunde Differenz- angezeigt wird.


    LG, Os




    PS:
    Hatte vor am kommenden WE das hoffentlich vorteilhafte Wetter zu nutzen und die ersten Fotos mit meinem MiniTracker LX3 zu machen.


    PPS:
    Hab mir noch die Polhöhenwiege vom Star Adventurer dazugekauft.

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