Lust und Frust der ersten Schritte

  • Hallo an alle!


    Meine ersten Schritte mit dem neuen Teleskop möchte ich euch nicht vorenthalten.
    Vorgestern kam alles vom Teleskop-Express an. Als Neuling habe ich erstmal über das Gewicht der EQ5 gestaunt und mich dann daran gemacht, alles zusammen zu bauen. Sieht ja schon mal ehrfurchtgebietend aus!
    Dann Gegengewicht dran und den Mak festgeschnallt. Am Abend zwischen den Wolken den Mond und den Jupiter vorbeiwandern sehen - wow!
    Gestern dann die SkyScan GoTo montiert und das ganze auf den Balkon geschleppt. Einstellung von Ort, Datum usw. kein Problem. Dann der Versuch, den Mond anzusteuern. Hilfe! Wohin dreht sich die Optik? In eine ganz andere Richtung.
    Alles versucht, nichts hat geholfen. das ganze wieder in die Wohnung, nochmal ein Video angeschaut und alles nachgemacht.
    Mittlerweile war der Himmel total bewölkt, aber der Versuch, im Zimmer Star Alignment durchzuführen, hat zumindest Ergebnisse gebracht, die höchstwahrscheinlich richtig sind. Jetzt wurden die Sterne nachvollziehbar angefahren.
    Weiß zwar immer noch nicht, was ich falsch gemacht habe (Ausrichtung nach Norden war okay), aber Hauptsache, es scheint jetzt zu klappen. Blick auf die Vorhersage: Grummel, jetzt muss ich wohl erstmal warten ...


    Schöne Grüße und vielen Dank an alle, die mir bisher geholfen haben.


    Peter

  • Hey Cidrin,
    ein häufiges Problem ist die richtige Datumseingabe. Die Synscan-Hadbox möchte MM/DD/YYYY haben. also erst der Monat!
    Die alten Astro-Hasen halten alles kleiner als EQ5 für Spielzeug. Die EQ5 für "na ja, damit kannst Du anfangen" und mit einer EQ6 gehört man dann zu den echtens Astros dazu. Nach oben offene Skala...
    Clear Skies
    Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    ich fürchte, da habe ich was Gröberes falsch gemacht als das Datum, nachdem die Montierung den Mond am Nordhimmel gesucht hat[:I] Aber danke für den Hinweis!
    Was die Ausstattung angeht, habe ich versucht, einen Kompromiss zu finden zwischen schon gut brauchbar und noch finanzierbar, falls ich mich doch nicht dafür begeistern könnte. Mit der EQ5 bin ich nach den ersten zwei Tagen (LOL) schon mal ganz glücklich.


    Schöne Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,


    Was auch gerne bei den Einstellungen vergessen wird, außer das man die amerikanische Datumseingabe nicht beachtet [;)], ist, dass man die Sommerzeit nicht auf <i>yes</i> stellt.
    Die Einstellungen lieber doppelt und dreifach prüfen.
    Wenn das alles stimmt, das Stativ samt Achsenkreuz vor her nach Norden ausgerichtet ist, der Breitengrad genau, soweit es die Skalierung hergibt, eingestellt ist, sollte das Alignment (zwei oder drei Sterne) gut laufen. Für rein visuell sollte das genügen.


    Ich kenne das, dass das GoTo sonst wo hin fährt.
    Eigentlich immer falsche Eingabe. Zu schnell drüber gehuscht [;)]... ...
    Oder auch Stativ mit Achsenkreuz <i>schlampig</i> aufgestellt. So nach dem Motto <i>jaaa... endlich freier Himmel und raus...</i>.
    Ruhe bewahren, auf zehn oder zwanzig Minuten kommt es nicht an.


    Auch Deine <i>Trockenübung</i> ist gut. Immer mal wieder machen, rein zum üben.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • O mei!
    Meine Trockenübungen verlaufen wieder frustrierend.
    Noch mal zum Verständnis:
    Das N-Bein der EQ5 zeigt nach Norden.
    Das Teleskop blickt ebenfalls nach Norden, also Richtung Polaris. Es steht auf 12 Uhr, das Gegengewicht steht auf 6 Uhr.
    Oder ist das falsch?


    Schöne Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,
    wo die Stativbeine stehen spielt keine Rolle. Auch wo das Teleskop hinschaut ist egal. Die Polachse muß nach Norden zeigen.
    Daher auch der Name Polachse. Und die Polachsenhöhe entspricht deinem Breitengrad.


    Gruß,
    Armin

  • Hallo Armin,


    die Polachse zeigt nach Norden, aber je nachdem ob das Teleskop auch nach Norden, nach Osten oder Westen zeigt (in der Ausgangsposition) fährt die Steuerung woanders hin. Wenn ich alles korrekt aufgestellt habe (oder denke, ich habe es) und dann die ganzen Angaben in der Handbox tätige, kommt die Abfrage nach dem Alignment. Zur Probe wähle ich 1-Stern Alignment und z.B. Arkturus. Und dann gehts mal dahon, mal dorthin. Ich begreife es nicht.


    Schöne Grüße


    Peter

  • Heißt dass, wenn Du dich einmal zum Alignment durchgekämpft hast, dass die Montierung falsch (meinetwegen nach „links“) positioniert und dass Du, wenn du danach alles ausgeschaltet hast, alles wieder auf Null steht und Du dich erneut bis zum Alignment durchgewühlt hast, sie dann wieder falsch positioniert, aber z.B. nach „rechts“ fährt?
    Irgendwo machst Du in der Prozedur einen grundsätzlichen Fehler wenn Du 2x hintereinander aus deiner Sicht alles identisch machst, aber komplett gegensätzliche Ergebnisse rauskommen.
    Grundsätzlich ist der Montierung ziemlich egal in welche Richtung das Teleskop zeigt. Also es besteht keine Beziehung zwischen der Teleskoprichtung und dem Alignment, ABER logischerweise sollte das Teleskop beim Start des Alignments parallel zur Polachse stehen (also Richtung Polaris). Zumindest geht die Montierung davon aus, dass das so ist. Wenn Du es quer dazu klemmst oder davon stark abweichend, zeigt das Teleskop natürlich irgendwohin, obwohl die Montierung eigentlich die korrekten Wegstrecken in RA und Dekl. zum Alignmentpunkt gefahren ist.

  • Hallo Peter,


    ich mache es so:


    Stativ mit Stativplatte mit der N-Makierung nach Norden aufstellen.


    Somit zeigt auch der Bolzen, an den die Azimuthschrauben anschlagen, auf der Stativpllatte nach Norden.


    Dann das Achsenkreuz (Montierung) drauf und mit den Azimuth-Schrauben nach Norden justieren.
    Dazu müssen beide Schrauben betätigt werden.


    Breitengrad ist ja eingestellt und somit zeigt auch die Polsucheröffnung nach Norden und zum Polarstern.
    Zumindest annähernd, was für das visuelle Beobachten reicht.


    Dann kommt das Teleskop drauf.
    Danach balanciere ich das Teleskop aus, so das das Teleskop es bei geöffneten RA- und Dec-Klemmen in keine Richtung weg läuft.


    Danach dann das Ganze wieder in die Grundstellung zurück, RA- und Dec-Klemmen wieder festsetzen. Teleskop zeigt mit seiner Öffnung nach Norden.


    Dann Strom auf die Montierung und die Einstellungen und das Alignment durchführen.


    Nach dem Beobachten das Teleskop parken, also wieder in die Grundstellung zurück, in der Handsteuerung unter <i>Utilities, Parc Scope</i>.
    Strom aus, wirst Du auch drauf hingewiesen.


    So könntest Du das Ganze bis zum nächsten Beobachten stehen lassen, wenn das Wetter mit spielt [;)].
    Bräuchtest nur Datum, Uhrzeit und Sommerzeit eingeben.
    Alignment nicht mehr.
    Darfst dann natürlich nichts verändern.
    Stativ anstoßen oder eine der Achsen lösen.


    Schau mal ob ein Handbuch für die Montierung dabei ist.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Servus Peter,


    Bist du auch auf auf die GoTO Teleskope auf der "deutschen Montierung " reingefallen aber kennst den Sternenhimmel nicht wirfklich ß


    Also "Autostar" und etc.. erklären dir wirklich alles ??


    Mir ist es ebenso ergangen vor Jahren ..aber ich hab mich rechzeitig von meinem Acht Zoll Goto-Teleskop verabschiedet und bin zum Dobson 12 " dann umgestiegen.


    Fotografisch geht damit natürlich nichts mit einem Dobson Telesop ..klare Sache ..aber visuell, es ist unglaublich was mit 12 " zu sehen ist .( halbwegs dunkler Himmel natürlich vorraus gesetzt.



    So richtig visuell in die Materie einsteigen , da ist ein gutes Dobson das beste.


    OK , ich bin ein Dobson-Fan..oder "Dobsonaut" , aber sind super Teleskope - vor "kleine Dobsons von sechs bis zehn Zoll" vor allem für Einsteiger.


    Ist aber nur meine Meinung.


    Natürlich..ohne GOTO , wie bei den allermeisten Dobs muss sich der oder die angehende Hobbyastronom oder Amateurastronim, auch etwas mehr mit dem Sternenhimmel selber beschäftigen, allen voran auch mal die markanten Sternbilder am realen Himmel lernen und erkennen


    Ich hab nichts gegen GOTO-Teleskope allgemein...


    Aber es gibt ja Menschen, die bezeichnen sich wohl als Hobby oder Amateurastronomen und können mit dem bloßem Auge nicht mal die hellsten Sternbilder und Sterne überhaupt noch erkennen oder gar benennen.


    Aber "Goto" machts eben möglich.


    Freundliche Grüße

  • Vielen Dank für die Unterstützung.
    Mein Fazit: Es ist doch ein Unterschied, ob ich genau oder weniger genau einnorde. Als Südbalkoner habe ich da echt ein Problem. Ich kann zwar vom Nordbalkon aus Polaris sehen, aber wenn ich das Teleskop dann wieder auf den Südbalkon trage, gelingt mir die Ausrichtung nach Norden mit Kompass dann nicht mehr so supergenau.
    Aber da muss ich mich durchbeissen. Die Genauigkeit der Nachführung wird immerhin besser und die "wilden" Irrfahrten des GoTo haben aufgehört.
    Für meine Frage nach dem Alignment mache ich aber besser einen neuen Thread auf, sonst wird das hier zu unübersichtlich.


    Schöne Grüße


    Peter

  • Dann nur noch abschließend hierzu: Das Alignment ist an die Position des Stativs gebunden. Sobald du die Position veränderst (Teleskop mit Stativ von Nord nach Südbalkon tragen und dann per Kompass wieder „ausrichten“) sind die Aligmentdaten nicht mehr verwendbar.
    Achtung: Magnetischer Nordpol ungleich Polaris!
    Genauigkeit der Einnordung sollte bei wenigen Bogenminuten liegen (das sind Zehntel eines Grads). „Pi mal Daumen“ klappt in anderen Bereichen, aber nicht hier in der Astronomie und schon gleich nicht beim Alignment. No chance ...


    PS: Man kann auch ohne Polaris zu sehen einordnen. —&gt; schau mal Handbuch, ob deine Montierung / Software das kann.[:)]


    Andreas-TAL

  • Danke Andreas!
    Meine Montierung kann ein Polar Alignment durchführen, dazu muss ich aber mindestens ein 2-Star-Alignment machen.Dieses Problem bin ich gerade in einem anderen thread am diskutieren.


    Zu deinem Argument: Wenn ich am Nordbalkon einnorde, dann habe ich doch die optische Achse auf Polaris und damit auch in Bezug zum nach Norden (Pol) ausgerichteten Stativ. Dann müsste ich doch auf dem Südbalkon das Stativ nur wieder zum Nordpol ausrichten und hätte die optische Achse wieder auf Polaris. Oder mache ich da einen Denkfehler?


    Schöne Grüße


    Peter

  • Ja, aber du bewegst doch die Montierung, oder (Nord —&gt; Südbalkon)? Damit ist alles futsch. Das einzige was passen könnte wäre die Höhe von Polaris, das aber auch nur, wenn die Balkone absolut planebenen Boden haben. Haben sie nie, Wasser muss ja abfließen...
    Und dann reicht die Genauigkeit bei weitem nicht aus, das mal so nach Norden zeigen zu lassen.
    Kurze Rechnung:
    Ich schätze mal deine Stativbeine sind unten so 100 cm auseinander, beschreiben also (theoretisch) einen Kreis mit 1m Durchmesser und der Montierung im Zentrum. Wenn du das Stativ 8mm um diesen gedachten Mittelpunkt „drehst“, bewegst du es um 1 Grad. Du solltest aber höchstens 0,5 Grad (meine Schätzung, aber ich denke das könnte visuell ausreichen) daneben liegen. Also du müsstest die drei Stativbeine, absolut ebener Boden vorausgesetzt, auf +/- 2mm genau in die identische Position wie beim Nordbalkon bringen ...
    Respekt, wenn du das schaffst ...


    Norde das 1x genau auf dem Südbalkon ein und male Dir dann wenigstens mal Kringel um die Stativbeinspitzen auf dem Boden, dann hast Du das schon mal festgelegt und kannst das beim Aufbau reproduzieren. Dann geht es „nur“ noch drum die Montierung (die ist ja auch „horizontal“ verstellbar) in nahezu identischer Position auf das Stativ zu bringen.

  • Oje, Mathematik kann so grausam sein. Aber klar, wenn du das so vorrechnest, wird klar, dass das nicht hinhauen kann.
    Danke nochmal!


    Schöne Grüße


    Peter

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