Optisch sauberer Kitt (für Nicht-Astro)

  • Hi,


    ich wusste nicht wohin damit, aber bei Optik Selbstbau schien es mir am besten aufgehoben.


    Meine Frage zielt darauf. Kann mir jemand einen Tip geben für ein<font color="red">en</font id="red"> Kit<font color="red">t</font id="red"> oder Kleber mit dem ich sauber zwei optische Flächen miteinander verklebe.


    Objekt der Behandlung: Meine Tauchbrille. Die hat plan/konvex geschliffene Gläser (meine Brillenstärke) das auf die plane Gläser eine Taucherbrille von der Stange aufgeklebt wurde. Das hat mir mal ein Optiker so machen lassen vor Jahren. Nun ist eines der Gläser abgeflogen. Und der Optiker weiß nix mehr von (andere Manager/Personal/...?). Ich muss da selber ran.


    Da wir ja gelegentlich mit verkitteten Linsen zu tun haben - kennt jemand ein geeigneten und beziehbaren Kleber/Sprühkleber für so was? Das muss sicher nicht 1A werden wie bei Achromatobjektiven/Okularen. Aber irgendwas besser als Uhu oder Patex von Obi?


    Danke für etwaige Hinweise,
    Walter

  • Walter,


    anderen Optiker suchen? Werde ich auch machen: ich hatte neulich ein Okular dabei, das eine (Anti-)Astigmatismuslinse bekommen soll - der gute Mann hat erstens angefangen, wild rumzuputzen, um dann doch einzusehen, dass die Reflexe so nicht weggehen, und wollte dann das Okular zerlegen, um zu sehen, wo er innendrin die Linse einbauen kann - zum Glück ging kein Gewinde auf, so schnell konnte ich gar nicht Stopp rufen. [:O]
    Soll heißen: nicht jeder begeistert sich für solche Sonderaufgaben und ist auch fähig dazu.


    Ich weiß, das hilft Dir nicht so richtig weiter, aber ich wollte meinen Schrecken mal teilen...


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Kurt,


    danke schon mal, jetzt hab ich ein Suchwort das viel Nützliches abwirft im Internet :-).


    auch Dir Holger, hmm da wäre noch der andere Optiker, der mit dieser Tauchbrille nix zu tun hat. Aber er ist weniger schickimicki - da gehe ich auch mal hin fragen.


    CS,
    Walter

  • Moin Walter!


    Verstehe ich das richtig: außen auf das plane Taucherbrillenglas soll wasserbeständig ein planes Brillenglas drangepappt werden? Also Glas, flach auf flach? Und da willst Du dann durchsehen? Mehr nicht?


    In so einem Fall würde ich mal verschärft über Epoxidharz nachdenken: Am handelsüblichsten in Form von Uhu plus. Das allerdings ist zart gelblich, bei der lächerlich geringen Schichtdicke aber sicher zu verschmerzen. Sauber zusammenrühren, ausgiebig entgasen lassen (z. B. in einer Einwegspritze) und dazu auch die ganze Topfzeit ausnutzen und dann einen luftblasenfreien Tropfen zum Verkleben nutzen. Klarer sind die teuren Einbettharze aus der Mikroskopie (z. B. Fa. Struers) oder die Modellbauharze (gibt es z. B. bei Conrad, aber nur größeren Gebinden).
    Das Uhu plus kann man aber durch zarte Variation des Mischungsverhältnisses einstellen, von zäher bis härter (steht im technischen Datenblatt irgendwo). Etwas zäher könnte vielleicht wegen der Durchbiegung des Taucherbrillenglases durch den Wasserdruck eine Überlegung wert sein.


    Sekundenkleber wäre zwar noch einfacher, aber meines Wissens nicht so toll für längere Zeit wasserfest. Und wenn dann das Brillenglas zuerst ab- und dann in den Korallenstock fällt, wie findet man das wieder?



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hallo,


    es gab da mal einen glasklaren Silikon-Kleber (flüssig, nicht Gel-artig) von Conrad zum Platinen vergießen.
    Der härtet möglicherweise so klar aus, dass er für deine Zwecke geeignet ist. Das Zeug hieß TSE399.
    Damit habe ich zu analog-Film-Zeiten meine Dias zwischen zwei Glasrahmen eingegossen (nie mehr Verpilzung!).
    Lang ist's her. Pilze sind bis heute keine da!


    klare Grüße
    John

  • Hi,


    auch Euch schönen Dank.


    Ja es ist nur ein Schnorchel Glas, zweiteilig. Die "Brillengläser" sind auf der einen Seite absolut plan. Ich tauche damit also maximal 5 Meter ab. Aber es darf natürlich kein Wasser zwischen die Gläser rein. Sonst bleibt das Salz dort unauswaschbar. Uhu Plus klingt am einfachsten offline zu kaufen. DAs bisschen Gelb schreckt nicht. Es muss halt Salzwasser ab können und optisch bläschenfrei. Spritze, ob die Apotheke so was hat?


    Ich geh erst mal zum anderen Optiker...


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,
    ich weiß, das es sowas auch in der Motorradszene gibt. Da werden Gläser in das Visier des Helmes eingeklebt.
    Vielleicht suchst du mal in der Richtung weiter!

  • Moin Walter,


    Uhu plus gibt's wohl in nahezu jedem Eisenwarenladen, Farbenladen, Baumarkt, Modellbauladen, Industriebedarf. Aber ordentlich verklebt kriegt man die Teile wohl nie mehr auseinander.
    Einwegspritzen gibt es in der Apotheke, ich denke, 10 ml sollten einigermaßen passen. Vielleicht gucken die einen etwas komisch an, aber solange man keine Kanülen dazu haben will...
    Das Entgasen kleiner Mengen ist eigentlich ganz einfach: Kleber anrühren, in die Spritze geben, Kolben einsetzen, Kolben runterdrücken, bis das Harz fast aus der Öffnung kommt, Finger (Handschuhe!) auf die Offnung, Kolben nach hinten ziehen, Schaumbildung bewundern. Kolben einige Zeit festhalten, dann vorsichtig wieder vorschieben, bis das Harz fast aus der Öffnung kommt, Finger (Handschuh!) auf die Öffnung usw.


    Gutes Gelingen!


    Nochmal Grüße von


    Marcus

  • Hallo Walter,


    wenn es ein optischer Feinkitt sein soll, den gibt es z.B. bei Pieplow & Brandt ( http://pieplow-brandt.de/produkte/kittmaterialien/ ). Vermutlich ist das Spiegel-Schleifset von Stathis dort gekauft. Eventuell könnte er wissen, wie man dran kommt. Optische Feinkitte sind entweder 2-Komponenten Kitte oder sind UV-härtend. Ich denke für deine Zwecke muss es kein optischer Feinkitt sein.


    Wie schon geschrieben, könnte im Bereich Auto/Motorad etwas zu finden sein. Conrad und Konsorten wären auch eine Anlaufstelle.


    Was ich noch erwähnen kann ist Sekundenkleber. So einen Kleber habe ich zum Aufkitten meiner Selstschliff ADC-Keilplatten auf ein Trägerglas verwendet. Nicht zu wenig auftragen damit sich keine Blasen bilden. In der kurzen Zeit wo der Kleber noch flüssig ist die beiden Teile hin und her schieben zur gleichmäßigen Verteilung. Falls das mal wieder auseinander soll, dann im Wasserbad erhitzen. So bei 70-80°C wird Sekundenkleber wieder zähflüssig und lässt sich lösen.


    Übrigens wichtig zu wissen: Hat die Taucherbrille echte Gläser oder Kunststoff?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Walter,


    ja, Sekundenkleber wollte ich Dir auch noch empfehlen - der ist schön dünnflüssig und verteilt sich gut. Und du kannst mit einem Wassertropfen üben, um die richtige Menge rauszufinden.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi alle,


    noch mal vielen Dank, ihr seid großartig :-)!


    Ja, Glas oder Plexiglas? Beim Brillenglaselement bin ich ganz sicher es ist Glas. Bei der Taucherbrille nur zu 98%. Wie kann ich da sicher gehen? Es ist übrigens verspiegelt von der Wasserseite - ein zeichen für Glas?


    Ich kann ja ein Foto machen ...


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    das Foto hilft sehr zum Verständnis. Links ist das Glas noch drin. Wurde das vom Optiker flächig verklebt, oder ist das einfach aufgelegt und am Rand fixiert. Wenn das flächig verklebt war, dann müsste das bei der rechten Seite sichtbar sein, also Klebereste an den Gläsern. Am Rand fixieren ist sicher einfacher und versaut dir nicht die Gläser, falls die Kittung nicht klappt. Ich vermute, der Optiker hat das nur am Rand geklebt. Ein optischer Kitt hält eigentlich bombenfest, das fällt nicht einfach so auseinander.


    Gruß
    Andreas

  • Hi Andreas,


    wieder nicht selbst drauf gekommen - ojeh. Tatsächlich fand ich es interessant, dass das lose Glasstück absolut sauber ist, wie aus der Schleiferei direkt. Und die Fläche auf der Tauchscheibe auch sauber, nur am Rand eine Bordel(?)/Erhebung. Ich dachte das wäre ein sehr sauberer Kitt und am Rand halt übergequollen. Nicht vom Originalglas zu unterscheiden vom Feeling und Optik auf der Fläche.


    Aber jetzt bin ich mit dem Fingernagel ran und die (ich nenne es mal Bordel, wie ein Miniwall am Mondkrater Plato ;-)) ging leicht ab. Der Optiker hat tatsächlich ringsum schließend einen Kleber als Schnürchen aufgetragen und das dann rangepresst. Offenbar so gut, daß nie ein Luftspalt und Kavitation entstand. Man sieht es rechts sehr schön auf dem Foto - geht durch das CE Zeichen.


    Aber ich wollte ja nocht zum Optiker Meister deswegen... Aber wenn er es nicht macht weiss ich jetzt wie ich es machen muss nur das Mittel ist noch fraglich, vermitlich trotzdem der Sekundenkleber?.


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    nein, nicht der Sekundenkleber, der ist zu dünnflüssig und zieht Dir wegen der Kapillarkräfte sofort unters Glas. Damit kann man Optik wunderbar versauen, hab ich schon ausprobiert :( Der eignet sich nur für flächige Verklebung.


    Nachtrag: -zumindest der Kleber, den ich zuletzt hatte. Ich glaube, den gibt es auch mit gelartiger Konsistenz, das wäre ok.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Walter,


    ich schließe mich der Warnung von Holger an, der Sekundenkleber nur für flächige Verklebung. Da aber das Glas der Taucherbrille schon tief im Rahmen sitzt, ist eine flächige Klebung schwierig. Man kann den Kleber nicht mehr ausdrücken, indem man die beiden Gläser gegeneinander hin und her schiebt. Beim Verkitten von Linsen wird das so gemacht, um den Kitt möglichst gleichmäßig und dünn zu bekommen. Linsen werden auch gewöhnlich verkittet, bevor sie gefasst werden.


    Hast du beim Tauchen Probleme mit Beschlag zwischen den Gläsern? Wenn die Klebung nicht richtig abschließt, könnte Feuchtigkeit eindringen. Du brauchst einen Kleber der gut abdichtet. Den bringst du als Wurst auf den Rand auf und legst dann das Glas ein. Vielleicht kann dir der Optiker doch noch weiterhelfen. Er hat sicher einen geeigneten Kleber, den man auch zum Einkleben von Brillengläsern verwendet. Es hätte mich gewundert, wenn ein Augenoptiker Glas auf Glas verkittet, das kommt bei Billen eigentlich nicht vor.


    Gruß
    Andreas

  • Hi,


    war jetzt beim anderen Optiker. Er macht so was auch nicht, hat aber auf einen Optiker in Offenbach hingewiesen, der eventuell Taucherbrillen für Kurzsichtige verkauft/baut...


    Beschlag zwischen den Gläsern hab ich nie gehabt, auch kein Wassereinlas durch Kapillarwirkung. Die Verklebung war sehr gut, solange sie währte. Ich habe Angst ich kriege das halt dauerhaft nicht so gut hin. Muss mal den Offenbacher aufsuchen. Das muss ja nicht nur salzwasserfest sein, auch UV fest usw. Keinesfalls Kapillarlücken, sonst droht Glaspilz (au weia, Ansteckungsgefahr für meine Astro Ausrüstung !)


    CS,
    Walter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marcus_S</i>
    <br />Moin Walter!


    Verstehe ich das richtig: außen auf das plane Taucherbrillenglas soll wasserbeständig ein planes Brillenglas drangepappt werden? Also Glas, flach auf flach? Und da willst Du dann durchsehen? Mehr nicht?


    In so einem Fall würde ich mal verschärft über Epoxidharz nachdenken: Am handelsüblichsten in Form von Uhu plus. Das allerdings ist zart gelblich, bei der lächerlich geringen Schichtdicke aber sicher zu verschmerzen. Sauber zusammenrühren, ausgiebig entgasen lassen (z. B. in einer Einwegspritze) und dazu auch die ganze Topfzeit ausnutzen und dann einen luftblasenfreien Tropfen zum Verkleben nutzen. Klarer sind die teuren Einbettharze aus der Mikroskopie (z. B. Fa. Struers) oder die Modellbauharze (gibt es z. B. bei Conrad, aber nur größeren Gebinden).
    Das Uhu plus kann man aber durch zarte Variation des Mischungsverhältnisses einstellen, von zäher bis härter (steht im technischen Datenblatt irgendwo). Etwas zäher könnte vielleicht wegen der Durchbiegung des Taucherbrillenglases durch den Wasserdruck eine Überlegung wert sein.


    Sekundenkleber wäre zwar noch einfacher, aber meines Wissens nicht so toll für längere Zeit wasserfest. Und wenn dann das Brillenglas zuerst ab- und dann in den Korallenstock fällt, wie findet man das wieder?



    Viele Grüße von


    Marcus



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Alle diese Vorschläge führen zur Unbrauchbarkeit. Alle diese Kleber schrumpfen beim Aushärten und verziehen die optischen Bauteile.
    FINGER WEG!

  • Hallo,


    Tassilo vielen Dank, aber was statt dessen? Kanada Balsam? Kann man das als Klebewurst ziehen?
    Der Optiker sagte er hätte keinen Kanada Balsam da ich solle mich an einen Optiker mit wenden...


    Alex auch Danke, das merke ich mir für die Zukunft sollte ich die Brille jemals verlieren...


    CS Walter

  • Hallo Walter,


    ich sehe das mit dem Verspannen durch Kleberschrumpf nicht so kritisch, da es hier ja um eine Brille mit kleinen Bündeldurchmessern geht und nicht um Teleskopoptik, die auf der ganzen Fläche gleichzeitig genutzt wird und trotzdem beugungsbegrenzt abbilden soll. Brillengläser können da normalerweise relativ viel ab. -&gt; Tassilo, hast Du da Erfahrungswerte für Brillen?


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo! Kanadabalsam ist option 1, option 2 ist ein uv- haertender sekundenkleber. Der hat keinen verzug und vor allem macht er keine blaserln. Lg wolfiv

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