Was ist mir da in die Pfütze "gefallen"?

  • Einen schönen Sonntag wünsche ich.


    Also "was das ist" ist mir klar, Jupiter als Spiegelung im Wasser.
    War auch beabsichtigt.
    Aber was wieso warum so "Groß"?
    Besser gesagt, reale Vergrößerung (Flecken zu sehen?) oder aus dem Focus (und Bildfehler)?
    Ich bin kein Planeten Jäger, daher die Frage.


    Eigentlich habe ich mich über die zu schnellen Wolken geärgert
    und was zum Arbeiten für zu Hause machen wollen.
    Idee, Spiegelung von Jupiter in der Plütze mit Himmel, als
    "Rausch-Signal-Stacking mit Focus Stacking und Panorama-Stitch"... arbeit halt.


    Als ich dann heute gebastelt habe ist mir aufgefallen, dass ich eine "Teleskoppfütze" gefunden hatte.
    In der kleinen Ecke war anscheinen die Wasseroberflächenkrümmung ideal auf die Entfernung der Kamera und Focus eigestellt (oder halt eben nicht).


    Wer kann mir weiterhelfen?
    Ich habe bei der Abfolge recht Kameragetreue Bilder genommen (Weisabgleich, Ausschneiden (für den Streifen), JPG, fertig).
    Das andere Bild ist das "gewünschte" Ergebniss und aus vielen Bildern und bearbeiten entstanden.


    Bilder:






    Danke (im Vorfeld schon mal) für das rege Interesse .


    Sven

  • Hallo Sven,


    das Gewaesser hat sich waehrend der Langzeitbelichtung bewegt, und deshalb ist die Reflexion ausgedehnt.


    Das gibt interessante Effekte. Einer ist, dass ein Stern im Wasser reflektiert heller erscheinen kann als im Direktabbild. Denn dadurch, dass das Wasser keine praezise optische Oberflaeche ist und sich waehrend der Belichtung bewegt (z.B. Wellengang), verteilt sich das reflektierte Sternabbild auf mehr Pixel als das Direktabbild. Da beide Abbilder den Chip saettigen, bekommen wir einen kleinen und einen grossen weissen Fleck, und letzerer wirkt deshalb heller.

  • Unwahrscheinlich, da die Aufnahmen 8 Sekunden belichtungen sind, bei einer kleinen Pfütze, Windstille (windgeschützt) und keinen Wellen.
    Dazu ist auf der Abfolge gut sichtbar das Jupiter in die kleine Ecke wandert.
    Außerdem ist er "Kreis Rund".
    Spricht für mich eher für glückliche Focalprojektion mit Vergrößerung.
    Auch die Helligkeitdifferenz zwische Jupiter 8 sec 1.4f 1600ISO in der Pfütze und am Himmel ist groß. (*Edit: Also in der Pfütze dunkler als am Himmel.)
    Dies würde auch für eine Vergrößerung schließen lassen.


    Noch bin ich nicht überzeugt.
    Noch ist es ein UFO! [:o)][:D][:D][:D]

  • Hi Sven,


    ich würde sagen, bei den oberen Bildern hast Du über die Wasseroberfläche auf Jupiter fokussiert, die Abbildungsqualität ist lausig.
    Bei den unteren Bildern hast Du auf die Steine scharfgestellt, weshalb Jupiter furchtbar unscharf ist - und rund ist er, weil das der Blendenöffnung deines Objektivs entspricht. Nur dass dort, wo die Steine im Wasser liegen, das teilweise abgeschattet wird- und am Rand heller, weil sich da das Wasser aufgrund der Oberflächenspannung hochkrümmt.
    Bei den im Wasser gespiegelten Sternen hast Du vermutlich auf das einarbeiten des defokussierten Bildes verzichtet.


    Könnte das eine Erklärung sein? Netter Effekt jedenfalls!


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Ja das hört sich besser an.
    Wie gesagt, es war beim Erstellen der Fotos für den Fokus-Stack.
    Daher habe ich den Fokus immer näher ran gezogen auf mehreren Aufnahmen.
    Es ist mir erst am PC-Aufgefallen, was ich da plötzlich habe.


    Ich habe auch auf "off-focus" getippt, aber das Koma passt gut zum Objektiv und Kamera.
    Außerdem so fette Sterne (Jupiter) sind dann auch mit extremem Defokusieren schwer hin zu bekommen.


    Also wenn ich es richtig verstehe:
    "Focalprojektion" ja, aber sehr unscharf.


    Kannst du auch die Dunkelstellen erklären?
    Interferenz?


    Und das Endbild ist wie gesagt sehr bearbeitet:
    9 Bilder Himmel (sequator-stacking)
    5 Bilder Fokus-Stacking "Vordergrund"
    4 Bilder Lightpainting (Bäume an der Straße von vorbeifahrenden Autos beleuchtet).


    Und "Abbildungsqualität lausig" [:(]
    Ich wollte die ISS mit der (wenn es geklappt hätte) verfolgenden Sojuskapsel als Strichspur fotografieren und dann kamen die Wolken.
    Das war nur beim Abbauen, noch was auf die Karte bringen.


    Mein Anspruch ist bei meinen Fotos nicht hoch, sondern...
    - sehen, was ich mit wenig Geld sonst nie sehen kann.
    - Dinge für meine Tochter fotographieren (wie ISS da das zu spät ist mit 7 Jahren)
    - ein paar "schöne" Fotos für mich.


    Warte, in 10 Jahren, da sind sie dann 10% besser.

  • Hallo Sven,


    nicht falsch verstehen, "Abbildungsqualität lausig" bezog sich auf die obersten hier gezeigten Bilder. Nein, das ist keine gute Sternabbildung :)
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außerdem so fette Sterne (Jupiter) sind dann auch mit extremem Defokusieren schwer hin zu bekommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hast Du das mal nachgerechnet oder ausprobiert - für die Entfernung der Pfütze im Vordergrund, wie unscharf werden die Sterne mit der von Dir verwendeten Blenden- und Fokuseinstellung? Wäre ein weiterer Puzzlestein.


    Nachtrag - der runde Fleck müsste in etwa so groß wie die Öffnung des Objektivs sein, also beim 50 mm f/1.4 ca. 35 mm. Könnte doch hinkommen?


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Sven,


    35 mm ist der Eintrittspupillendurchmesser Deines 50 mm f/1.4-Objektivs (sofern Du dieses verwendet hast). Wenn Du auf die Pfütze scharfstellst und mit dieser Einstellung den gespiegelten Jupiter betrachtest, sollte dieser in der Entfernung der Pfütze (also zwischen den Steinen drumrum) einen Durchmesser von 35 mm haben - quasi wie ein leuchtender Ball von 35 mm Durchmesser, den Du in die Pfütze legst. So etwa ein Tischtennisball. Könnte doch hinkommen?


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Die Stelle der Pfütze, auf der die Spiegelung ist, ist (war ca) so groß wie mein vorder Fuß (Gr 48 Quadratlatschen) also ca 20x13 cm. das wäre zu groß nach der Schätzung.
    Leider ist die Pfütze jetzt trocken und der Rand hat sich verändert (blöde Trecker).
    Ich hätte sonst noch Maße genommen.
    Die Stelle sieht bei Tageslicht und trocken und überfahren ganz anders aus.[;)]


    Ich nehme jetzt das extrem aus dem Fokusgeraten mit Vergößerung und Gravitationslinsen durch Micro-Schwarze-Löcher und erhöte dichte an dunkler Materie am Schmutzrand der Pfütze [:o)] als Erklärung.


    Warum?


    Beweis das Gegenteil und solange ist das voll cool. [8D]


    Schade, hätte gerne noch genau geforscht, aber so bleibt es für immer... Schwarzelöcher mit Dunklermateri!


    ** Edit:
    Ich lade noch ein Bild hoch und hänge es an (wenn frei).
    Darauf ist der jupiter und ... tja Sterne oder Überblendreflextionen vom objektiv. Ich tippe auf letzteres.
    Ich war so off-focus dass bei den letzten bilder kein Stern im Wasser zu Erkennen ist.
    Auch die 8 Sekunden waren zu kurz (tippe ich).
    Die Sterne sind aus 15 Sekunden Frames.
    Ich musste um "sternmatsch" zu finden diesen Berech extrem anheben und den rest absenken.
    Jetzt hat man Jupiter in Orginal Farbe...ahahahah
    [:D]

  • Also ich glaube das werde ich nie genau klären können, die Reflextionen oder Sterne sind größen technisch schon passend.
    Ich habe nur aus der Helligkeitskurve eine Schlange gebaut und wenn man Jupiter (es ging ja um den hauch von Sternen, aber) in der veränderten Lichtkurve betrachtet, hat er ordenlich Koma und so aber sie mitte ist deutlich abgesetzt...


    Ist denn hier kein Sheldon?
    [:o)]

  • Wer ist Sheldon??


    An den Sternen siehst Du doch schön, was geschieht - die unscharfen Steren spiegeln sich auch in der Pfütze, der Jupiter ist halt als einziger hell genug, dass er tatsächlich rauskommt, und wird teilweise beschnitten. Koma erkenne ich da im Übrigen keine.
    Google mal "Pfütze Bokeh" bzw. "puddle bokeh" und schau Dir die Fotos an, wie z.B. dieses hier: https://www.pinterest.com/pin/505247651920327701/. Das ist genau der gleiche Effekt.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo ihr Pfützen-Astronomen,[freundlich gemeint]


    ich sehe an allen Übergängen zwischen Matsch und Wasseroberfläche (in der Nähe des Flecks) Reflexe. Zum Teil sind diese im Fokus, z.T. off Fokus. 4.5. und 6. Bild. An allen Übergängen zum "Land" ist die Wasseroberfläche nicht mehr plan, wg. der Kapillarwirkung (Adhäsion/Kohäsion/Oberflächenspannung), aber auch, weil zwischen den Matschkrümeln noch Feuchtigkeit/Wasser gehalten wird, das ebenfalls reflektiert. Die Verteilung der "Matsch-Inseln" ergibt eine mehr oder weniger runde/dreieckige/amorphe Form im Innern. Die spiegelnde Wasseroberfläche ist dadurch ganz leicht konkav gewölbt, vllt. x m Brennweite (mit viiiieeel Asti). Das Bild / Abbild wird also stark vergrößert. Ist ein bisschen so wie wenn ich in mein Teleskop von vorne schaue. Im HS sehen meine Bartstoppel aus wie Baumstämme, ist eben ein Rasierspiegel.
    Soweit meine Gedanken dazu...
    Gruß,
    ralf

  • Ralf,


    ich seh da außer dem normalen Bokeh an der planen Wasseroberfläche keinen stark vergrößernden (Rasierspiegel-)Effekt. Die gespiegelten Sterne, die Sven gefunden hat, sind ja gleichgroß wie der Jupiter -&gt; also einfach Defokus.
    Was man zusätzlich hat, sind lustige Erscheinungen an den Rändern, wo die Wasserfläche starke Krümmungen hat - zum einen am ausgefransten Rand des unscharfen Jupiters, zum anderen gibt es einzelne Leuchtpunkte ähnlich den Reflexionen an einem Hochspannungsisolator. Die sind dann auch nicht punktförmig, wenn man versucht, darauf zu fokussieren (wobei sie in dem letzten hier gezeigten Bild auch leicht unscharf sind).


    Für Dich als Fotografen dürfte dieses lustige beschnittene Bokeh doch ganz spannend sein?


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,
    du sprichst ja selber von Krümmung an den Rändern. Macht mit (fast) planer Mitte einen Hohlspiegel. Die Sterne in Bild 1 und 2 sind punktförmig. Jupiter wäre auch punktförmig wäre er nicht übersättigt. Was wir sehen ist Streulicht an den Rändern, sogar mit Interferenzen, das geht nur bei einigermaßen Punktlichtquellen. Ist wie bei den Halos meines miesen O3-Filters. Schwache Sterne sind gut, helle haben ein Halo. Nur, dass das dann rund ist, weil der Spiegel etwas besser geschliffen ist als diese Pfütze. Bild 3 zeigt schon Sternspuren (die Interferenzen verschwinden) und in Bild 4 überlagern sich beide Effekte.
    Bild 5 und 6 sind defokussiert, sie unterscheiden sich, weil nacheinander aufgenommen. Alle Reflexe werden runder, werden aber auch durch Abschattungen "angefressen". Die Schwächen der Optik werden sogar sichtbar (blauer Rand) . Bild 4 zeigt schön, wie die Reflexe im rechten Bildfeld nach rechts oben verlaufen vom Wasser zum Land, und im linken Bildfeld auch vom Wasser zum Land aber eben nach links oben.
    Ich habe tatsächlich mit so etwas schon experimentiert. Im runden Wassertrog meiner Pferde habe ich einen Hohlspiegel geschaffen indem ich das Wasser rotieren lassen habe. Ich wollte ein schwarzes Loch visualisieren als Gravitationslinse...müsste ich mal wieder weiter verfolgen :)
    Viele Grüße,
    ralf

  • Danke Sheldon...äh Ralf [;)]


    Also da will ich mal ran bleiben.
    dem nächst nehme ich mir eine flache Schale o.ä. mit und Wasser.


    Dann aber den Fokus passend halten...
    Passt ja so in etwa ins Bild.
    Und mach nicht zu viele schwarze Löcher hier auf der Erde.
    Ich tippe mal das hier war ein altes schlecht entsorgtes von dir...[:o)]


    Ich finde es immer gut 2-3-4 meinungen zu haben zu einem Thema.
    Meist liegt die "Wahrheit" dazwischen.

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