Tychos "Ahne"

  • Geschätzte Leserschaft,


    Es folgt ein kurzer Beobachtungsbericht vom 16.07.2019.


    Schon am frühen Abend konnte man einen Lidl-Refraktor, einen Achtzolldobson und einen Fernglassessel im Abendlicht auf der Streuobstwiese sehen.
    Zwei Tage zuvor wurde trotz gleicher Vorbereitung beim gemeinschaftlichen Einfinden auf der Wiese die Wolkendecke derart schnell dicht, dass mir noch im Sucher das Bild zuzog und wir deshalb etwas Theorie machten, bevor wir vorzeitig abbrachen.


    Heute jedoch, am Abend der Mondfinsternis, trotz einiger Wolken, die vielmehr wie ein Bühnenbild wirkten, gute bis sehr gute Bedingungen.


    Mond:
    Im 10x43 Fernglas ruhte das Bild, glasklar, mit einigen Bergen am Südhorizont und ganz im Nordwesten zwei
    hübschen kleinen ebenmäßigen Kratern. Westlich der Mondmitte, Theophilus oder Goclenius, ich hatte keinen Atlas dabei, sah aus wie der Ringnebel M57. Interessant.
    Der Schatten der Erde war erheblich viel ausgeprägter und konkreter, als ich es erwartet hatte.
    Langsam konnte man seine Bewegung über die Mondoberfläche verfolgen. Am lunaren Nordrand schien ein rötlichbrauner Streifen, der Rest, auch der falsche Terminator schien farblos schwarzweiss.
    Im Lidl-Refraktor bei ca. 40facher Vergrößerung etwas mehr Detail, es fehlte aber die ästhetische Einbettung in die Szenerie.
    Mein dänischer Besucher fragte, ob der Krater mit den davon ausgehenden Strahlen der Südpol sei.
    Nein, erklärte ich ihm, dies sei Tycho, benannt nach dem dänischen Astronomen. Netter Zufall.


    Saturn:
    Was soll man sagen, die einstmals mühsam erkämpfte Cassiniteilung schnippte nur so ins Auge.
    Vergrößerung im Achtzöller ca. 150fach. Das genügte auch für die weisse Bauchbinde.


    Jupiter:
    Am wenigsten beachtet, dennoch hübsch anzusehen, mit Großem Roten Fleck, Monden, ebenfalls ca. 150fach im Achtzöller.


    Messier 13:
    Der Herkuleshaufen rief einen Ausruf des Erstaunens bei meinem Gast hervor, das war, neben Saturn,
    nochmal ein echtes Highlight und aber auch so ziemlich das Einzige, was hier im Norden ging, mit dem Mond im Südwesten und der Sonne wenig unter Horizont im Nordosten.


    Ein schöner Abend, und zwischendrin zog auch die ISS noch durch. An Vielfalt herrschte also kein Mangel.


    Danke fürs Lesen,
    CS,
    Henning

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!