8"f/6-Standard-Dobson-Tuning

  • Hallo liebe Sternfreunde,



    ich möchte euch gern über die Modifizierung meines 8"f/6 Omegon Dobson berichten. Dieses ist ziemlich baugleich zum GSO Modell. Wer schon so ein Newton-Dobson hat wird sicherlich auch von der einen oder anderen Idee profitieren können. Vielleicht habt ihr noch weitere Tipps und Tricks, wie man diese günstigen Standard Dobsons tunen kann.



    Ich habe mir die Tipps in den letzten Wochen zusammengesammelt und möchte sie hier mal zusammenfassen. Auch die 10" und 12" Volltuben sind ja ähnlich aufgebaut, sodass die Maßnahmen da auch übertragen werden können.






    Bisherige Maßnahmen:


    - Rollenlager für 8-16 Zoll Dobsonteleskope in Azimut
    - Tubusauskleidung mit schwarzem Velours
    - Schwärzung der Fangspiegelränder
    - Lüfter saugend zur Zwangsbelüftung
    - Tubus mit Sperrholzplatte verschlossen
    - Verstärkte Gegendruckfedern für Hauptspiegelfassung
    - Gummifüße am Tubusende
    - Magnetisches Laufgewicht
    - Zugfederstärke durch Schlüsselringe verringert
    - langsamer Lüfterlauf mit 6 statt 12 Volt







    Bemerkungen



    Das Dobson sieht nach all diesen Maßnahmen immer noch recht serienmäßig aus. Ich hatte zwischenzeitlich auch eine Isolierung außen angebracht, das hat mir optisch aber nicht gefallen. Das Velours sollte schon recht gut isolieren. Außerdem ist eine Absaugung durch den Lüfter zusätzlich immer aktiv.



    Das Auskleiden mit Velours ist sicherlich vielen bekannt. Ich habe mich auf die Schwärzung der Fangspiegelränder beschränkt, weil ich am Hauptspiegel einfach nicht herum malen wollte. Insgesamt ist jetzt beim Blick durch den OAZ nicht mehr viel (fast kein) Streulicht zu sehen.



    Das Dobson bewegt sich jetzt sehr leichtgängig in Azimut und Höhe. Das Rolllager von astro-shop.de funktionieren sehr gut. Durch das Anbringen von Schlüsselringen zur Reduzierung der Federstärke in der Höhenverstellung ist die Bewegung in der Höhe leichtgängiger geworden. Alles in allem ist die Lagerung aber nicht zu leichtgängig wegen Wind. Bei Beobachtung in Azimutnähe wird das Gegengewicht nötig. Hier habe ich mir eins von Orion geleistet.



    Damit ich nur noch die drei Justier-Schrauben an der Hauptspiegelfassung ohne die Konter-Schrauben nutzten muss, habe ich mir von TS die Gegendruckfedern gekauft. Diese sind etwas stärker als die vorhandenen Federn. Die weißen Konter-Schrauben werden dadurch überflüssig und wurden durch Gummifüße ersetzt.




    Das Tubus-Ende ist mit einer Sperrholzplatte (3mm) verschlossen. Der Lüfter ist außen aufgeschraubt und saugt durch eine kreisförmige Öffnung. Die Gummifüße fixieren die Abdeckplatte und damit lässt sich der Tubus aufstellen, ohne dass er auf dem Lüfter steht.




    Zur Verringerung der Federstärke habe ich jeweils einen Schlüsselring (25mm) an beiden Enden jeder Feder angebracht. Dadurch wird das Azimutlager leichtgängiger aber für mich nicht zu leichtgängig. Durch Variationen kann man die Federstärke so nach den eigenen Bedürfnissen einstellen.



    Alle Änderung sind von mir noch nicht ausgiebig praktisch erprobt. Sicherlich hat der eine oder andere für die besprochenen Maßnahmen noch eine bessere Lösung auf Lager. Nur her damit! Ich gebe deshalb keine Gewähr auf Erfolg durch die hier angegebenen Änderungen am Dobson. [;)]





    Schöne Grüße
    Chris





    EDIT: Liste mit weiteren Tuning-Ideen


    - ICS Gleitlager-Set in Azimut einbauen
    - Kunststoff-Gleitlager durch echtes Teflon ersetzen
    - Tragegriff am Tubus als Gurtsystem anbauen

  • Hallo Chris,


    den Sinn von zwei deiner "Verbesserungen" kann ich nicht nachvollziehen


    -Rollenlager für 8-16 Zoll Dobsonteleskope in Azimut


    Typisch macht man genau das Gegenteil, wirft das Rollenlager raus und ersetzt es durch ein gut funktionierendes Gleitlager, idealerweise Ebony-Teflon


    -Zugfederstärke durch Schlüsselringe verringert


    Das macht nun offenbar bei dir die Laufgewichte nötig und ist kontraproduktiv. Bei Wechsel von einem schweren zu einem leichten Okular musst du nun das Gewicht verschieben. Beim Entnehmen aber wird sich der Tubus bereits verstellen. Wenn die Federn zusammen mit Teflonpads genug Anpressdruck erzeugen bliebt der Tubus dagegen in seiner Stellung.


    Beide Maßnahmen von dir sagen mir eines- du hast nicht verstanden, wie das ideal funktionieren soll. Es geht <b>nicht</b> darum, das der Tubus bzw. die Rockerbox sich möglichst leicht verstellen lassen soll.


    Das Nachführen soll möglichst feinfühlig möglich sein, es darf aber ruhig ein klein wenig Kraftaufwand nötig sein. Dabei soll die Kraft für den Bewgungsbeginn (Losbrechkraft) möglichst nur wenig größer sein als die zur Bewegung nötigen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    Meine erste Tuningmaßnahme damals am 8" f/6 GSO-Dobson war, die vorhandenen weißen Kunststoff-Gleitlager durch echtes Teflon zu ersetzen. Warum da nicht gleich richtiges Teflon verwendet wurde/wird, verstehe ich bis heute nicht.
    Sogar mit den vorhandenen Gegenflächen funktionierte danach das Nachführen schon bedeutend besser.


    Rollenlager wären auch mir viel zu leichtgängig. Und der Tubus sollte sowohl mit dem schwersten verwendeten Okular als auch ohne Okular jeweils noch im Gleichgewicht sein.


    Das Gefrickel mit den drei zusätzlichen Arretierschrauben hat mich auch genervt. Die Tuningmaßnahme an der Hauptspiegelzelle finde ich daher sehr sinnvoll. Bei meinen Eigenbauten habe ich das dann gleich von Anfang an besser gelöst.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo, schon mal vielen Dank für Eure Antworten! [:)]



    Hallo Stefan,


    das Laufgewicht bzw. das magnetische Gewicht finde ich eine gute Lösung, um den Tubus überhaupt in ein vernünftiges Gleichgewicht zu bekommen. Im Zenit war es selbst mit der starken Federspannung grenzwertig. Sobald ich z.B. den Sucher durch einen leichteren oder schwereren ersetzte, möchte ich einfach eine Ausgleichsmöglichkeit haben. Das gehört für mich an jeden Teleskop Tubus. Ich kann von dem Höhenlagern einfach nicht verlangen, dass diese jegliches Ungleichgewicht auffangen sollen. Das muss sich meiner Meinung nach in engeren Grenzen halten, zumindest bei diesen kleinen Höhenrädern.


    Du hättest mal die Schwergängigkeit des Azimutlagers zu Anfang sehen sollen. Das war wirklich viel zu schwer. Mein Wunsch war es, diese Lagerung ebenfalls leichter zu machen. Martin schreibt ja schon, dass die Standard Kunstofflager da nicht so gut sind. Die laufen nur auf der Plattenbeschichtung. Das ist dann für mich einfach etwas zu grob und schwergängig gewesen. Natürlich hatte ich schon angedacht, von ICS das Ebony Star Lagerset zu bestellen. Das war mir dann aber doch etwas zu teuer. Da habe ich's erst mal mit dem Rollelager versucht, das 20 Euro kostete. Wenn man die Schraube im Azimutlager anzieht, erreicht man eigentlich gut den Zustand, den du beschreibst. Bei klein wenig Kraftaufwand setzt sich das Lager in Bewegung und der Druck dafür liegt nur geringfügig über dem Druck der dann noch nötig ist. Nun passten die Lager in Azimut nicht mehr zu der etwas leichteren Verstellung. Die Azimutlager waren auch viel zu schwer, weil hier eben auch jegliches Ungleichgewicht abgefangen werden soll. Deswegen die Federstärke Reduzierung, damit alles wieder einigermaßen stimmig ist. Beim Wechsel von 1.25" Okularen bewegt sich der Tube dann auch nicht. [;)]





    bis dann
    Chris

  • Hallo Kalle,


    vielen Dank für deinen Tipp! Das ist eine sehr gute Idee. Ich hatte beim durchforsten der Goggle-Bildersuche auch schon so eine Art Tragegriff gesehen. Ich finde besonders gut, dass diese Lösung nicht permanent ist und man somit keine Löcher in den Tubus bohren muss.




    Hi Martin,


    auch dir nochmal vielen Dank für deine Tipps. Die Kunststoffpads durch richtiges Teflon zu ersetzen, hätte es bei mir vielleicht schon getan. Leider muss man die originalen abmachen, die angetakkert sind. Davor hatte ich gesträubt auch bzgl. des Ebony Star Gleitlager Sets. Das Rolllager hatte den Vorteil, dass man es einfach einlegen kann und ist fertig.





    Zur besseren Übersicht werd ich oben im ersten Post eine Liste mit den weiteren Vorschlägen erstellen. So ist alles beisammen.




    Schöne Grüße
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christian_P</i>
    <br />


    Das Auskleiden mit Velours ist sicherlich vielen bekannt. Ich habe mich auf die Schwärzung der Fangspiegelränder beschränkt,


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">




    Hallo Christian,


    wir haben in unserer Astrogruppe die Tubi immer mit schwarzem Bastelfilz ausgekleidet.
    Dazu haben wir die Röhren mit Ponal (ja, der Holzleim) ausgestrichen, mit einer normalen Lackierrolle.
    Anschließend den Filz auf ein Rohr/Besenstiel etc. gerollt und im Tubus entrollt. Ponal ist nicht sofort trocken, man kann den Filz also noch "verrücken", enthält keine Lösungsmittel und ist später wasserunlöslich.
    Wir hatten nie Probleme mit Fusseln, weil Filzfasern eher lang sein.
    Das lohnt sich wirklich.


    Viele Grüße
    Thomas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!