Leider entäuscht vom neuen Hobby

  • Hallöle


    Wie es der Titel schon vermuten lässt bin ich einigermaßen entäuscht vom Hobby Astronomie, vielmehr von dem was auf diversen Seiten (Foren und natürlich Händlerseiten) "suggeriert" wird, was mit diesem oder jenem Equipment machbar ist/wäre, und langsam wird mir klar warum z.B. minütlich neue Teleskope aller Art bei Kleinanzeigen Ebay auftauchen.


    Warum?
    Wie der ein oder andere vllt. mitbekommen hat bin ich absoluter Newbie in Sachen Astronomie und bin wie die Jungfrau zum Kinde zum Teleskop gekommen.
    Angefangen hat es mit einem Geschenk meiner Holden, die mir einen 127/1500er Skywatcher Maksutov nebst Goto Montierung vor die Nase gestellt hat.
    Nach einigem Studium wie diese AZ Goto Montierung zu handeln ist und einigen anderen Dingen die ich mir angelesen hatte und auch aus diesem Forum mitgeteilt bekam, konnte ich mir Mond und Jupiter mit der Standardhardware die dem Teleskop beilag befriedigend beobachten.


    ich dachte da geht noch mehr und im "jugendlichen" Leichtsinn wurden dann gleich mal höherwertigere Okulare besorgt, da ja alles was standardmäßig dem Teleskopen beiligt Schrott ist/wäre - so hier und da der einhellige Tenor.
    Nun ja, sooooooo viel Unterschied ist da jetzt echt nicht festzustellen, für mich als Laie zumindest.


    Also, weitergelesen und siehe da, mit 2" wäre ja alles besser und überhaupt...


    Sogleich wurde ein 120/600er Skywatcher Startravel nebst parallaktischer Montierung angeschafft, weil hoch gepriesen als Richfielder der Deepsky kann und am Planeten auch nicht schlecht sei und 2" hat.
    Parallel dazu, weil ich meinem alten Herren der mittlerweile an die 70 geht, ein kleines Bushnell 76/700er Teleskop mit NorthStar Montierung besorgt damit er sich ein wenig beschäftigen kann.
    Interesse an so etwas war/ist schon seit Jahren da.


    Nun, als die beiden Teleskope da waren musste ich mich natürlich mit der parallaktischen Montierung vertraut machen und mal schauen wie sich der Startravel gegenüber dem Mak am Mond und Jupiter schlägt.
    Nun ja, auch hier kein nennenswerter Unterschied.
    Der Startravel kam ohne weiteres Zubehör, also gleich mal einen amtlichen 2" Zenitspiegel mit 1,25" Reduzierung besorgt damit ich vorerst die 1,25er Okulare verwenden kann.
    Auch hier kein nennenswerter Unterschied zum Mak.


    Jetzt hatte ich die faxen dick und besorgte mir, da ja unisono behauptet wird 2" wäre das Mittel der Wahl, ein Skywatcher Apex 28mm LET Übersichtsokular, welches wirklich recht nett zum schnellen Auffinden einiger Objekte (damit meine ich Sterne, keine Nebel oder Galaxien) taugt, und weil gute bis sehr gute Erfahrungsberichte im Netz (trotzdem überall Okulare mit Festbrennweiten gepredigt wird), ein Baader Hyperion 8-24x Click Zoom Okular.
    Dieses habe ich heute am Halbmond und Jupiter angetestet.
    Auch hier, so what....im Prinzip hätte ich auch den Mak herausholen und mich durch die diversen 1,25" Okulare switchen können, es wäre das Selbe gewesen.
    Ach ja, die Aussagen DeepSky ud Richfielder hatte ja noch nicht angesprochen.
    Ich wohne hier auf dem Dorf wo absolut keine Rede von Lichtverseuchung ist.
    Wenn ich nachts auf der Terrasse sitze kann ich fast schon Sterne pflücken, mit bloßem Auge.
    Seltsamerweise, trotz 2" Okularen, einem Richfielder der ausgewiesenermaßen für DeepSky taugen soll sehe ich nur helle Punkte wo ich hinschaue, von Nebel, Galaxien oder sonst was keine Spur.
    Aha, brauche ich nun tatsächlich noch eine 1000€ DSLR Kamera welche ich die ganze Nacht im Garten oder auf dem Garagendach angeschlossen haben muss um ein "Nebelchen" zu "sehen"?
    Beobachten kann ich persönlich keine Nebel oder Galaxien, nicht mal erahnen, es gibt nur helle Punkte auf einer tiefschwarzen Leinwand.


    Und nun kommt der absolute Witz an der ganze Geschichte.
    Ich hatte vor ca. 2 Wochen als Vollmond angesagt war das Bushnell in den Garten gestellt, den Mond angepeilt (da ist sogar ein brauchbarer LED Sucher drauf im Gegensatz zu den anderen beiden Kandidaten), nur die bei diesem Teleskop beigelegten Okulare verwendet (irgendwelche Kellner Teile) und es sogar geschafft mit dem Handy freihändig durch das Okular schöne Bilder zu machen.
    Freihändig durch den Mak oder den Startravel geht überhaupt nicht, keine Chance, egal was ich da einstecke!!
    Am Jupiter, trotzdem der Mond alles erhellte, konnte ich mit dem Bushnell sogar Strukturen ud 4 Monde erkennen nahdem ich ganz feinfühlig fokusiert hatte, obwohl die Montierung ein ganz windiges Ding ist!


    Nun frage ich mich für was ich in den letzten 4 Wochen knapp 700 - 800€ (220€ die EQ 3-2 Pro Sysnscan, 200€ der Startravel 120/600, 50€ die Skywatcher 28mm Apex LET, 120€ die Baader 8-24x Click Zoom, 50€ der 2" Zenitspiegel und anderer Firlefanz) ausgegeben habe nur um das Gleiche oder gar gefühlt weniger zu sehen als mit dem Low Cost Bushnell Teil welches ich für 50€ geschossen habe?


    Ich bin echt frustriert.
    Genau deswegen sind bei Kleianzeigen Ebay täglich mindestens 10 neue Teleskopangebote, weil den Menschen eine Erwartung suggeriert wird die die Hardware nicht halten kann, zu sehen.


    So, jetzt packe ich den ganzen Kram wieder in die Garage.
    Saturn (den ich wahrscheinlich eh nicht mit den angeblich höherwertigen Teleskopen ud Okularen sehe) kann mich mal.


    Ich meine, ich erwarte ja keine Beobachtung wie mit einem Hubble Teleskop oder einer augewachsenen Sternwarte, aber wo Cola drauf steht sollte auch das penetrant süße Zeugs drin sein.
    In diesem Sinne, euch allen viel Erfolg beim Beobachten und fotografieren.


    GMit frustrierten Grüßen
    Klaus

  • Unterhaltsamer Post. Tatsächlich sehr überraschend, dass der f/5 Achromat trotz der geringeren Öffnung und trotz der weniger geeigneten Optik kein besseres Jupiterbild als der Maksutov produziert - wer hätte das gedacht... oder dass 1.25" Okus in einem 2" Zenitspiegel das gleiche machen wie in einem 1.25"er. Na dann mal in die Bucht mit dem Geraffel ;)

    CS & GS


    Mirko


    -----------


    Hauptstandorte: 51°N, 46°S

    Teleskop-Optiken: 40-300mm, f/2-f/13

  • Hallo Klaus,
    das klingt ja bitter. Das Beste wäre wohl gewesen, erstmal Kontakt zu Sternfreunden in deinen Nähe zu suchen oder ein Teleskoptreffen zu besuchen. Da hättest du gesehen, was so geht.


    Gruß Armin

  • Hallo Klaus,


    zuert einmal möchte ich dir sagen das ich dich um den sehr dunklen Himmel beneide. So etwas kenne ich hier nicht.
    Als nächstes sei gesagt, das die Erwartunghaltung fast bei jedem von uns anfangs höher war als das was nachher die Wirklichkeit zeigte.
    Der Mak ist für Mond und Planeten schon die bessere Wahl, bedenke das wenn du mit dem Mak auf Planeten schaust und das Seeing ist gerade sehr schlecht
    wirst du mit ihm nichts Besseres sehebn können als mit dem Startrevel bei sehr gutem Seeing. Lobenswert finde ich aber das du nicht sofort die Flinte ins
    sogenannte Korn geworfen hast. Wenn du Nebel beobachten willst fängt das so je nach Himmel bei 200mm Objektivdurchmesser und f5-f6 an. Da gibt es aber nicht viele
    welche da infrage kämen. Nebel lohnen sich eher zum ablichten z. Bspl. 50 oder 100 Bilder je 30 oder 60 sec. bei f5 mit DSLR nachgeführt.
    Der Saturn ist schon lohnenswert mit dem Mak, jedoch nur wenn du auch das entsprechende Seeing hast um mal ein 5mm Okular einsetzen zu können.


    Fakt ist, unser Hobby ist teuer und aufwändig wenn man gute Ergebnisse haben möchte.
    Vielen Dank für deine Frusterklärung. Kann ich verstehen.


    LG
    Armin

  • Hallo Klaus,


    visuell ist die ganze Pracht nur schwer zu sehen.
    Ich bin Wiedereinsteiger und wußte in etwa was mich erwartet.
    Trotzdem bin ich fasziniert, was mit einer DSLR mit relativ kurzen Belichtungszeiten und ohne Guiding schon sichtbar wird.
    Ich bin meilenweit von den langen Belichtungszeiten und der nahezu professionellen Bildbearbeitung der Kollegen hier im Forum entfernt und freue mich trotzdem wenn ich einen Kugelsternhaufen, Nebel oder Galaxie mit einem Foto in meinem Beobachtungsbuch dokumentieren kann.
    Visuell ein graues Fleckchen, auf dem Foto die Whirlpool Galaxie. Ich finde das faszinierend. Visuell sind Mond, Sonne und Planeten doch gut zu beobachten. Und den Ring von Saturn live zu sehen.......ich finde das super. Überlege mal über welche Distanzen Du da beobachtest.
    Und das Spielen mit den Okularen, Filtern und Adaptern. Das Aufbauen der Geräte auf dem Acker. Und wenn die Kamera ihre Intervallaufnahmen macht, einfach mal zurücklehnen und in den Himmel schauen. Das hat, für mich, etwas Meditatives und entspannt mich. Müde werde ich erst im Auto auf der Rückfahrt vom Beobachtungsplatz. Und das entschädigt für die Schlepperei zum Auto und zurück. Natürlich kann man diskutieren ob sich das Invest in mehrere Tausend Euro lohnt für vielleicht 10 ode 20 Beobachtungsnächte ( und mit der Zeit brennt die Motivation vielleicht etwas niedriger). Aber was solls, Spaß muss es machen.
    Auch denke ich muss man seine "Nische" finden und üben, üben, üben.


    So Freunde, das war mein Statement zur Astronomie.


    CS


    Frank


    anbei Whirlpool und Leo Triplet mit einfachen Bordmitteln :) als Anregung für weitere Projekte



  • Hallo Klaus,


    Ich versuche mal, Dein Dilemma mit einem Auto-Vergleich zu erklären.


    Du hast ein Auto geschenkt bekommen. Ein Kleinwagen, der nicht sehr schnell fährt, was Dich stört. Du möchtest gerne schneller fahren können.
    Also ersetzt Du die billigen Hankook-Reifen durch teurere von Michelin. Aber seltsamerweise fährt Dein Auto damit nicht schneller. Also kaufst Du noch teurere Reifen von Pirelli, weil in der Formel 1 fahren sie auch mit Pirelli.
    Aber auch damit fährt Dein Auto nicht schneller.
    Also muss ein anderes Auto her.
    Du kaufst Dir ein neues, wieder einen Kleinwagen, der genau so viel wiegt und PS hat wie der alte. Aber er sieht anders aus, andere Marke und größerer Kofferraum. Also müsste er ja auch schneller fahren.
    Oh Wunder, der fährt aber auch nicht wirklich schneller als der Alte. Und auch wenn Du die teuren Reifen von Michelin und Pirelli auf den neuen Wagen ziehst, er fährt gleich schnell.


    Das ist Deine Erwartung und Problematik in einen (etwas hinkenden) Vergleich gepackt.
    Beide Teleskope haben praktisch die gleiche Öffnung und zeigen deshalb vergleichbar viel. Egal welche Reifen, äääh, Okulare Du reinsteckst. Die besseren Okulare haben andere Vorteile: besserer Grip auf nasser Straße, bessere Kurvenlage, aber keine höhere Geschwindigkeit. Äääh, größeres Gesichtsfeld, bessere Schärfe im Feld, höherer Kontrast. Aber keine höhere Grenzgröße und kein besseres Auflösungsvermögen. Denn die werden vom Motor des Autos bestimmt, äääh von der Öffnung und Qualität des Teleskops. Und da ist der Richfielder an Mond und Planeten ein Schritt zurück gegenüber dem Maksutov.


    Was Deepsky angeht: schaff Dir einen Atlas an und suche die Objekte. Fange mit Sternhaufen an und hangle Dich über Planetarische Nebel zu den Emissionsnebeln. Erwarte aber keine Wunder. Der Richfielder ist zum Beobachten von „rich fields“ also großen Gesichtsfeldern bei geringen Vergrößerungen ausgelegt. Bei hohen Vergrößerungen über 100x knickt er qualitativ stark ein.


    Und was den ach so tollen Bushnell angeht: ich glaube Du hast durch die anderen Instrumente nicht ernsthaft versucht ein „Bild“ mit dem Handy zu machen. Stichwort selbsterfüllende Prophezeiung.


    Und nun? Entweder zu versuchst es weiter, aber mit nun realistischen Erwartungen. Besser: Du schließt Dich einem Verein oder Volkssternwarte oder lockeren Beobachtergruppe an. Die zeigen Dir, was Du aus Deinem Equipment raus holen kannst.
    Oder Du verscherbelst das ganze in der Bucht und suchst Dir ein anderes Hobby, das Du dann nach einem Jahr ebenfalls an den Nagel hängst, weil Deine Erwartungen zu hoch und Dein Durchhaltevermögen zu gering sind.


    Ich plädiere dafür, dass Du Anschluss suchst. Das wird Dir die Augen öffnen und Du kannst realistischer Dein Hobby beurteilen. dann kannst Du immer noch entscheiden, aufzugeben.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Klaus,


    da kommt ja einiges zusammen: große Begeisterung und Überschätzung der Möglichkeiten der Amateurastronomie, schnelles Anlesen von spezifischen Hintergrundinformationen und unzureichender Abgleich dessen mit den eigenen Anforderungen. Und sicher noch einiges mehr.


    Mal kurz als Einstieg: unter gutem Himmel sehe ich einige (wenige) Galaxien und Nebel schon mit einem Handfernglas mit 6-facher Vergrößerung. Dazu sind keine überdurchschnittlichen (Seh-)Fähigkeiten nötig, sondern vor allem das Wissen darum, wo ich suchen muss und wie die Objekte dann wohl aussehen werden.


    Natürlich kann ein Weitfeldteleskop mit 2“-Okular mehr zeigen als Dein Mak. Aber nicht am Planeten, sondern eher an ausgedehnten Objekten wie offenen Sternhaufen oder (evtl. im Zusammenspiel mit Filtern) auch an größeren Nebeln. Ein allgemeines „Besser“ gibt es in der Amateurastronomie selten, meistens geht es um „besser in einer bestimmten Hinsicht“.


    Und dann ist es wie oft bei anderen High End Produkten: Man zahlt sehr viel Aufpreis für relativ geringe Verbesserungen. Ein Laie wird sich wundern, warum man Tausende für eine Stereoanlage ausgibt, wenn die Kompaktanlage für wenige Hundert Euro auch schon ordentlich klingt. Warum stellt sich jemand ein C11 in den Garten, wenn der 127er Mak auch schon fast alle Objekte zeigen kann, die das große Gerät präsentiert? Es bleiben auch im großen Gerät blasse, graue Fleckchen, gerade mal ein wenig heller und detaillierter.


    Nach einiger Zeit kann man die Unterschiede sehen und lernt bestimmte Eigenschaften astronomischer Geräte zu schätzen. Man muss das astronomische Sehen lernen und üben.


    Voraussetzung ist natürlich, dass einem der Spaß nicht verloren geht bzw. man an dem, was mit Amateurastronomie möglich ist, überhaupt Gefallen findet. Ob das für Dich funktioniert, kannst nur Du selbst einschätzen.


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo,


    im 'Basiswissen für Einsteiger. Bitte vorab lesen!' steht als erstes, dass man am Besten Kontakt zu anderen Sternfreunden aufnimmt. Das wurde dir auch in deinem ersten Thread hier geraten. Hast du das gemacht?
    Im Basiswissen wird auch beschrieben, warum es 2"-Okulare gibt und dass der Durchmesser kein Qualitätsmerkmal ist.
    Als Einsteigerteleskope werden fast immer Dobson empfohlen. Hast du dich mal gefragt warum das so ist?


    Gruss Heinz

  • Hallo Klaus,


    die Grundfrage, die sich mir beim Lesen Deines Beitrages stellt ist, in welchem Umfang Du Dich wirklich für Astronomie als Hobby interessierst. Ich meine das überhaupt nicht wertend oder vorwurfsvoll, aber für mich klingt es danach, dass Du ohne vorherigen Bezug zur Astronomie und ohne Hintergrundwissen ein Teleskop geschenkt bekommen hast und nun, weil es eben da ist, schnell und einfach Erfolg haben möchtest. Macht es Dir aber überhaupt Spaß, den Nachthimmel zu betrachten und langsam/schrittweise weit entfernte Objekte zu entdecken, die dem bloßen Auge verborgen bleiben?


    Der bessere Weg wäre aus meiner Sicht, es genau umgekehrt anzugehen d.h. erst einmal ganz einfach anzufangen und sich an kleinen Fortschritten zu erfreuen. Damit meine ich beispielsweise auch die Sternbilder und Bezugspunkte am Himmel kennenzulernen und mit einfachen Mitteln wie einem Feldstecher Objekte zu identifizieren.


    Die Andromeda-Galaxie kann man im Herbst beispielsweise völlig problemlos im Feldstecher entdecken, ebenso wie zahlreiche Sternhaufen. Im Winter würde sich dann der Orionnebel anbieten oder die Plejaden. Ich habe vor 40 Jahren auch so angefangen und jedes noch so lichtschwache und verschwommene Objekt hat mich fasziniert, weil mir bewusst war, wie unvorstellbar weit es entfernt ist. Nur Du kannst aber beurteilen, ob bei Dir auch dieser Funke überspringt.


    Wichtig ist auch, wie Du ja selbst geschrieben hast, eine realistische Erwartungshaltung. Mit rein visueller Beobachtung wirst Du mit einem normalen Teleskop niemals farbige Deep Sky Objekte sehen können. Das geht nur fotografisch und die Frusttoleranz sollte vor allem am Anfang enorm sein. Immerhin wird man dann irgendwann, nach unzähligen Rückschlägen mit einem "bleibenden Ergebnis" belohnt, also einem Bild, das sehr viel mehr zeigt, als bei rein visueller Beobachtung möglich ist.


    Vielleicht wäre das eine Art Fernziel, das Du Dir in ein paar Jahren vorstellen könntest?
    Der Weg dorthin ist aber hart und steinig und Rückschläge sind Teil dieses Hobbys.
    Sonst wäre es ja auch keine Herausforderung... :)


    Viele Grüße,
    Marco


  • Hallo Klaus,


    um mal etwas mildere Töne anzustimmen [;)] - du hast jetzt zwei Teleskope, die sich gut ergänzen, eine dunklen Himmel und ausreichend Öffnung für einen guten Einstieg. Also eigentlich sehr gute Voraussetzungen. Wenn Du magst, liste Deine Ausrüstung noch mal auf und lass Dich beraten, ob noch irgendwas dringend fehlt oder so schlecht ist, dass es Dir den Spaß vermiesen kann.


    Ansonsten: nimm Dir den Karkoschka her und arbeite den die nächsten 1-2 Jahre mal durch, und beobachte zusätzlich Mond, Planeten, Kometen etc. Dann weißt Du, was Du gern beobachten möchtest und wie der nächste Schritt für Dich aussieht. Ein möglicher Umstieg auf größere Öffnung reicht dann auch noch. Ob das Hobby etwas für Dich ist oder nicht, wirst Du auch so herausfinden - auch mit 5" gibt es Einiges zu entdecken.


    Anschluss an andere Sternfreunde ist sicher auch sinnvoll - das wurde ja schon geschrieben.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Klaus,


    mich erinnert das ein bisschen an meinen Versuch, Gitarre zu lernen: Nach einem Spontankauf eines E-Gitarren-Komplettsets beim Aldi und ersten zaghaften Versuchen schenkte mir ein Freund eine richtig gute Gitarre, und ich kaufte noch einen teuren Verstaerker ... nur Gitarre spielen kann ich immer noch nicht. Fuers Ueben habe ich keine Zeit, der Verstaerker wurde verkauft und die gute Gitarre verstaubt auf dem Dachboden ...


    Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich denke, Dein Kardinalproblem ist das Auffinden von Objekten. Du bist instrumententechnisch gut aufgestellt, da sich die beiden Instrumente (der Mak und der Richfieldrefraktor) gut ergaenzen. Nimm den Mak fuer kleine Objekte wie Planeten und den Mond, wo Du hoeher vergroessern mochtest - denn er bietet bei hoher Vergroesserung mehr Kontrast. Der Richfielder hat dort natuergemaess Schwaechen, da die Linsenoptik einen Farbhalo generiert. Dafuer hat er bei Weitfeldbeobachtungen (z.B. offene Sternhaufen) die Nase vorn, da er mit dem 2"-Okular das deutlich groessere Gesichtsfeld hat.


    Doch wie man eine Gitarre spielen lernen muss, muss man mit den Fernrohren beobachten lernen:


    - Auffinden von Objekten (z.B. mithilfe des erwaehnten Himmelsatlas von Karkoschka und "Starhopping")
    - Auswahl des richtigen Teleskops und der richtigen Vergroesserung (mit dem Maksutov und 120x kommt bei den Plejaden keine Freude auf, da man nur ein paar Sterne sieht)
    - Selbst das "Sehen" ist Trainingssache. Speziell Nebel und Galaxien sind visuell sehr schwach und so gut wie nie in Farbe, da das Licht dafuer nicht reicht. Aber nach einiger Zeit trainiert sich Dein Auge/Gehirn, sodass Du deutlich mehr sehen kannst. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine gute Dunkeladaption und die Verwendung gedaempften Rotlichts bei der Beobachtung, wo es z.B. zum Lesen der Sternkarte erforderlich ist.


    Also nicht gleich die Flinte/Gitarre/das Fernrohr ins Korn werfen. [:)]

  • Hallo Klaus,


    ich drösel es mal etwas anders auf und geh auf einige deiner angesprochenen Punkte ein. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...vielmehr von dem was auf diversen Seiten (Foren und natürlich Händlerseiten) "suggeriert" wird, was mit diesem oder jenem Equipment machbar ist/wäre...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, die Händler wollen verkaufen und daher liest sich das bei einigen Shops sehr optimistisch, häufig leider sehr übertrieben. [}:)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Angefangen hat es mit einem Geschenk meiner Holden, die mir einen 127/1500er Skywatcher Maksutov nebst Goto Montierung vor die Nase gestellt hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Eine durchaus brauchbare Optik, allerdings beschränkt durch die Öffnung und das Öffnungsverhältnis, gut für Planeten und kleine Deeepskyobjekte, eher weniger gut für Deepsky allgemein. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also, weitergelesen und siehe da, mit 2" wäre ja alles besser und überhaupt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Okulare in 2" werden dann nötig, wenn man ein größeres sichtbares Feld möchte und damit längere Okularbrennweiten mit großem Eigengesichstfeld einsetzen muss. Begrenzend wirkt hier die im Okular befindliche Feldblende, die ist bei 1,25" max um 28mm groß, bei 2" dagegen bis zu 46mm. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt hatte ich die faxen dick und besorgte mir, da ja unisono behauptet wird 2" wäre das Mittel der Wahl, ein Skywatcher Apex 28mm LET Übersichtsokular,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das Dingens ist ein "Fake-Weitwinkel". Ein einfaches Plössl mit 32mm würde dir ein ebenso großes Feld zeigen. 28mm in 2" würden noch etwas mehr als 82° Eigengesichtsfeld erlauben, das Apex hat aber nur 56° [:(!] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sogleich wurde ein 120/600er Skywatcher Startravel nebst parallaktischer Montierung angeschafft, weil hoch gepriesen als Richfielder der Deepsky kann und am Planeten auch nicht schlecht sei und 2" hat. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein netter Achromat für Weitfeldbeobachtung. Dank seines Farbfehlers aber eher schlecht für Planeten geeignet. Da drin ein richtiges weitwinkliges Okular eingesteckt würde dir ein sichtbares Feld von bis zu 4° am himmel zeigen. Das 28mm APEX bringt es auf allenfalls 2°- du würdest also die vierfache Fläche überblicken können. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Freihändig durch den Mak oder den Startravel geht überhaupt nicht, keine Chance, egal was ich da einstecke!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Klar, du musst die Kamera im richtigen Abstand, im richtigen Winkel und in der richtigen Position hinter das Okular halten. Dafür gibt es diverse Adapter, um entweder das Kameraobjektiv in einer Hülse zu fixieren oder um z.B. ein Handy in der richtigen Position anzubringen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun frage ich mich für was ich in den letzten 4 Wochen knapp 700 - 800€ (220€ die EQ 3-2 Pro Sysnscan, 200€ der Startravel 120/600, 50€ die Skywatcher 28mm Apex LET, 120€ die Baader 8-24x Click Zoom, 50€ der 2" Zenitspiegel und anderer Firlefanz) ausgegeben habe nur um das Gleiche oder gar gefühlt weniger zu sehen als mit dem Low Cost Bushnell Teil welches ich für 50€ geschossen habe? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hast du einfach nur gekauft oder vorher z.B. hier im Treff mal gefragt, ob das angedachte Teil Sinn macht? Der Vergleich von Markus mit den Kleinwagen ist recht zutreffend. [:)]


    Abschließend- du würdest gern mehr sehen- also was tun? Die vorhandenen Teile lassen sich durchaus sinnvoll nuzten (bis auf das 28mm Apex). Mit der Montierung und dem 120/600 kannst du durchaus mit einer DSLR schöne Weitfeldaufnahmen erstellen. Nicht durch ein Okular fotografiert, die Kamera per Adapter direkt in den 2" Okularauszug eingesteckt. Den Maksutov kannst du auch nutzen, eine kleine CCD/CMOS-Kamera dran und damit Videos von Jupiter/Saturn/Mond erstellen und diese mit den gängigen Programmen zu Einzelbildern rechnen lassen.


    Visuell mehr sehen wollen? Eine größere Optik, ohne parallaktische Montierung und GoTo-Dingens. Ein 200/1200 Newton als Dobson montiert ist nicht so teuer, der dunkle Himmel bei dir würde dir damit viel zeigen. Allerdings musst du auch lernen, wie die Objekte aussehen. Also einfach zu findende zuerst wählen und diese öfter oder auch an einem Abend mehrfach hintereinander wieder neu suchen und länger beobachten. Das schult dein Auge und mit der Zeit findest du diese dann schneller und es hilt auch, andere Objekte schneller zu finden. Kenntnis der Sternbilder zur Orientierung ist nötig, an die Dunkelheit adaptierte Augen ebenfalls. Einge gute Aufsuchkarte und Rotlichtlampe sollte vorhanden sein.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Klaus,


    all das was Du geschrieben hast und was bist jetzt drauf geantwortet worden ist, ist für mich alles nachvollziehbar.


    Vielleicht mal meine Anfänger-Erfahrungen kurz dagestellt.
    Ich habe auch erst vor zwei Jahren angefangen.
    Mittlerweile sind es sechs Teleskope bei mir.
    Zum einen, weil mich interessiert hat wie die "Dinger" grundsätzlich funktionieren, und zum anderen, nach viel lesen und recherchieren, ist klar geworden warum ich mit diesem Teleskop besser jenes beobachten kann und mit einem anderen besser das. Wie schon (sehr) oft erwähnt, die Eierlegendewollmilchsau gibt es nun mal nicht in der Hobbyastronomie.
    Zugegeben, ist ein Kostenfaktor, zumal, wenn man, wie ich, nicht so auf gebraucht steht.


    Auch ist das ganze mit Geduld verbunden.
    Planeten, ok, die gehen relativ "einfach" zu beobachten. Da ist für mich mein 127/1500 Maksutov, wohl der gleich wie der Deine, genau das richtige. Da musste ich aber auch erst lernen, obwohl im Vorfeld schon gelesen ;-), das der Maksutov eine gute Stunde, wenn nicht mehr, sich anpassen muss.
    Man kann direkt durchschauen, aber Begeisterungsstürme kommen da nicht auf. Die ein bis eineinhalb Stunden gehören eingeplant.
    Dann ist er aber toll an Planeten. Wenn man dann zum erst mal, wovon man vorher nur gelesen hat, die Cassinische Teilung sieht, wooowww...
    Oder die Wolkenbänder des Jupiter. Sogar ein Fünkchen Farbe war zu erahnen. Und... je länger man schaut, um so mehr sieht man.
    Im Moment ist mit Jupiter und/oder Saturn eh mau. Wenn Jupiter von meinem Balkon aus zu beobachten ist, steht der so tief, das der mit bloßem Auge gelblich-orange ist. Im Teleskop reichlich verwaschen. Da nutzt mir auch das teuerste Equipment nichts.


    Dieses länger schauen/beobachten ist mir besonders an meinen 120/600 Refraktor, den den Du auch hast, aufgefallen.
    Orion-Neben z.B., so nach 5 bis 10 Minuten, ok, da ist was zu erahnen, aber dann länger, bequeme Sitzposition am Okular, geht ja gut mit dem Refraktor, es zeichnet sich mit der Zeit immer mehr ab. Dann fällt einem ein, was man in dem ein oder anderen Fachbuch gelesen hat, wie ist denn das mit dem indirekten Beobachten? Also ein bisschen "dran vorbei geschaut" und tatsächlich, da tut sich was. Das muss man üben. Klappt nicht wirklich auf Anhieb. Funktioniert aber :-).
    Den Refraktor kann man auch auf Planeten oder Mond halten, nun ja, vergrößern wie beim Maksutov, vergiss es. Der Refraktor geht am besten bei Großflächigen Nebeln, Kugelsternhaufen oder Sternhaufen.
    Das Du zwischen dem Maksutov und dem Refraktor am Mond keinen Unterschied erkennst ist für mich unverständlich.
    Der Maksutov macht, meines Erachtens, das Bild dunkel, was unter anderem an der höher möglichen Vergrößerung liegt. Da ist der Refraktor klarer und kontrastreicher. Bei dem ist aber auch bei 100- bis 120-fach der Ar*** ab ;-).


    Ich denke auch, das Du mit diesen beiden Teleskopen für den Start gut aufgestellt bist.
    Nur "richtig" DeepSky geht mit beiden nicht wirklich gut.
    Da sollte schon ein Dobson mit 8" bis 12" her. Wenn man denn das "geschubse" mag ;).
    Oder eben paralaktisch montiert, wenn einem das "geschubse" nicht liegt. Aber das geht ordentlich ins Geld, bei der Größe eines Newton.
    Klar hab ich auch den Orion-Nebel am Maksutov ausprobiert, geht auch, aber richtig Spaß macht es erst mit dem Refraktor :). Andromeda geht auch mit beiden, aber da hat der Refraktor wieder die Nase vorn. Da seh ich ein bisschen mehr Details.


    Astronomie ist kein sofort Ergebnis orientiertes Hobby.
    Zeit spielt eine große Rolle und das Geld. Einsparfaktor ist gebraucht Kauf. Was nicht heißen soll, wer viel Geld ausgibt sieht viel ;).
    Und... lesen, lesen, lesen... Fachbücher, Fachzeitschriften, Internet etc. usw..


    Zum Schluß noch, ich hab mir jetzt auch eine Astrokamera angeschafft, ZWO ASI224, das ist mal noch ne ganz andere Nummer :)).
    Stichwort Software uih... uih... uih... und das ganze unter Linux... arggghhhh...
    Das Aufnehmen, avi/ser, geht schon langsam recht flüssig von der Hand, wenn man dann raus gefunden hat, welche Einstellung in der Software welche Auswirkung hat und worauf man achten sollte.
    Jetzt sind GB an Daten vorhanden, mit denen ich mich an der Nachbearbeitung austoben kann :)).
    Ja, Frust ist vorprogrammiert dabei, aber wenn es dann klappt, ist die Freude um so größer, über das erste selbst erstellte Bild das einem gefällt.
    Genauso wie am Anfang einen Planet im Sucher UND im Teleskop zu haben und die AZ-GoTo-Montierung oder die paralaktische GoTo so ausgerichtet zu haben, das der Planet auch im Sucher UND Okular bleibt.
    Fluchen, schimpfen, rauchen... ...
    Und jetzt :) :) :).


    Es macht Spaß.


    P.S. Ups... kurz ist es nicht geworden ;).

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Mahlzeit!


    Ich pflichte im Grunde allem Gesagten bei, vor allem bin da ganz bei Marco.


    Ich würde es mal kurz und knapp so formulieren:


    1. Dieses Hobby legt man sich nicht zu, sondern man hat für gewöhnlich sofort eine gewisse Grundfaszination an der Materie.


    2. Bei diesem Hobby braucht man Geduld.


    Beide Punkte gehen Hand in Hand. Insofern ist Heinz Hinweis und Nachfrage bezüglich des Einsteigerlinks wichtig, ob der beachtet wurde.


    Wenn man diese Punkte nicht mitbringt, ist es eben nicht das richtige Hobby.


    Übrigens ist gerade Saturn in jedem noch so kleinen Fernrohr faszinierend, gerade den würde ich nicht auslassen vor Frust ;)


    Grüße
    Norman

  • Guten Morgen Klaus,


    im wesentlichen ist ja hier schon alles gesagt; Du merkst, Dui bekommst auf (wenn hier auch extrem frustrierte ... ) Nachfrage sofort gute Tips und Unterstützung.


    Zwei Punkte - Negativ&Positiv


    Negativ: Du hast Dich von grellen Händlerschreibseleien verführen lassen (die dann quasi unerfüllbare Mega-Hoffnungen geweckt haben ... machen so einige gern, die versprechen - im wahrsten Sinne des Wortes - die Sterne vom Himmel herunter [xx(] ) ... gepaart mit dem Killer aller Sternguckerei: Ungeduld.


    Positiv: Du hast recht gutes Equipment, Du hast einen offensichtlich guten Himmel (da träume ich in Stuttgart von ...)


    Wie unter einen Hut bekommen, ohne in den Sack zu hauen ;)


    Nie wieder dem bisweilen bizarren Versprechungsgekleckse einzelner Händler Glauben schenken. Es gibt prima Händler; wahrscheinlich bist Du an einen nicht so tollen Großhändler gekommen; es gibt da mindestens einen ziemlich bekannten und sehr großen im Süden der Republik, da gehts lediglich um "Raushauen", "Bilanzen" und Kohle. Da werden schon mal 6-Zoll-Newtons auf Montierungen versilbert, die allenfalls für einen 70/700er Refraktor im Plastiktubus und mit 6/700 Gramm Gewicht taugen. Nüscht anderes. [:(!]


    Finger weg davon. Ich lasse das auch und - ohne rumtönen zu wollen - nach über 40 Jahren im Hobby weiss ich, was ich will und wo ich kaufen kann. Es gibt prima Händler, die sich Zeit nehmen. Die auch mal testen. Tips wirst Du hier bestimmt bekommen.


    Dann Negativ 2 - : Dein offensichtliches PP: UNGEDULD[B)]. Sternguckerei lebt von ... Zeit. Geduld. Das dauert. Ich kenne das selbst: habe ich irgendwie Feuer im Ar***, beobachte innerlich getrieben und mit Hektik - wirds meistens nichts. Und dann gibts die Abende, an denen man in Ruhe durch den Himmel streift ... relaxt auch nur wenige Objekte anpeilt. Und das sind dann die guten Abende.


    Jetzt - Positiv: Du hast einen offensichtlichen "Granatenhimmel".[:p] Du weisst garnicht, was Du da eigentlich hast ... da beneiden Dich vermutlich 50-90% der hier Anwesenden. Ich auch ;)



    Positiv 2: Jetzt hast Du dann auch noch einen 125er Maksutov - schön für Planeten, Mond, kleinere DS-Objekte Und einen 120er Kurzfrefraktor für weites Feld. Auch [:p]
    Klasse Sachen. Wenn der Mond mal weg ist und Du einen schönen klaren Abend hast, dann nimm Dir Deinen Refraktor und "wandere" mal mit dem 28er Okular durch die Milchstrasse ... macht schon Spass, die Nebel im Schützen zu sehen oder durch die Schildwolke zu wandern. Da wartet dann noch der schöne Sternhaufen M 11.


    Dein Mak: der braucht bauartbedingt immer länger, bis er ausgekühlt ist. Gibts eine hohe Temperaturdifferenz zwischen dem Raum wo Du ihn aufbewahrst und dann draussen, kann das mal leicht zwei Stunden dauern. Daher - erste Maksutov-Pflicht: Raus damit. Auskühlen lassen. Erst dann bringt er sein dann meist knackescharfes Bild. Maks sind gute Geräte - brauchen aber (da geschlossene Systeme) eben ihre Zeit.



    Und danach nimmste mal Deinen Mak und hältst auf Jupiter und oder Saturn. Wenn Du ruhige Luft hast (ist natürlich in der Horizontnähe nicht ganz einfach, da waberts immer ein bischen mehr), dann nimm im Mak ruhig mal höhere Vegrößerungen ab ca 120/150fach. Und das macht dann Spass. Und wenn beim ersten Mal dann das Bild nicht gleich ganz knackescharf ist, dann beim nächsten Mal.


    Und natürlich - der Tip kam ja auch schon: schau mal in astronomischen Vereinen nach oder auf Teleskoptreffen. Nächstes Jahr wartet da in Hessen (ca 250km von Dir entfernt) das ITV im Mai. Lohnt sich! Und bevor Du nochmals auf die Idee kommst, was zu kaufen - frag hier nach. Da bekommst Du dann sicher reichlich - auch brauchbare - Tips.



    Also: Du weisst, was zu lassen ist [;)] (Ungeduld; nochmals auf blumiges Werbegeschwätz hereinfallen) und was zu tun ist[;)] (Die Flinte wieder aus dem Korn holen, Geduld, immer wieder mal probieren und nachfragen ... )


    Dann wird das schon.


    Grüßle aus dem extrem lichtverseuchten Stuttgart, Hannes

  • Hallo zusammen,


    ich würde ja glatt behaupten, dass es sich hier um einen Troll-Thread handelt. [:)]


    ich sehe echt kein Problem, das es zu besprechend gibt. Wenn man Astronomie mag, dann bleibt man dran oder man lässt's dann eben. [;)]



    Schöne Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,


    das ist jetzt aber nicht nett [:(!]. Du musst ja nicht weiterhelfen, wenn Du nicht magst. Mir erscheint die Situation durchaus nachvollziehbar.
    Aber: Viel mehr als einen Schubs in die richtige Richtung sollte es nicht brauchen, insofern hast Du schon ein bisschen recht.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Klaus
    Es wurden ja schon etliche Ratschläge gegeben. Möchte auch noch ein paar Worte beitragen. Zur Zeit wird es nachts nicht richtig dunkel bedingt durch die Jahreszeit. Schwache Nebel oder Galaxien beobachtet man zur Zeit eher weniger. Wenn das seeing schlecht ist muss man sich extrem langsam an den Fokus herantasten, da man oft nur für sekundenbruchteile ein klares Bild hat. Dreht man bei unruhiger Luft zu weit hat man das Gefühl das man garnicht scharfstellen kann. Beim Beobachten setzt sich aus diesen kurzen Momenten nach und nach ein Bild zusammen, das ist wirklich übungssache.
    Das wird schon.
    Gruß Alex

  • Hallo Klaus,


    auch von mir ein freundliches Hallo.


    Denke auch Du solltest nicht die Flinte ins Korn werfen.


    Eine mögliche Empfehlung wäre ein gebrauchtes Teleskop ab 10" für Dich. Wenn Du mehr investieren willst auch gerne 11-12/14-16"" , nach Möglichkeit mit elektronikscher Nachführung, damit Du ein ruhiges Bild hast zum betrachten
    und nicht alle paar Sekunden das Teleskop nach bewegen musst, Du Dich auf die Details konzentrieren kannst. Sonst fängt es an zu nerven.


    Warum z B 10" Größe ==&gt; Du hast jetzt 5" Durchmesser/Größe.


    Mit 10" am Mond siehst Du wirklich erheblich mehr als mit 5".
    Habe selber z B ein 6" gegen einen 10" am Mond getestet. Der 6" war in der Abbildung noch besser als der 10", aber nur im 10" war die Detailfülle und die Großartigkeit beim betrachten der Mare
    (Wellenform der Mondoberfläche und auch die Krater sehr viel beeindruckender, da mochte man durch den 6" gar nicht mehr durch schauen einfach zu langweilig was man da sah, im Vergleich zum
    10".


    Beim Orionnebel dasselbe, durch einen sehr guten 6" sah ich für meine Verhältnisse viel zu wenig von dem Nebel.
    Im 10" ist man dann schon am staunen. Durch einen 14" kommt mit Filter auch noch ansatzweise Farbe hinzu.
    M81 und M 82 mit 14" visuell die Staubbänder , bei einigermaßen dunklen Himmel gut zu sehen
    ohne wenn und aber (Spiralstruktur).


    Schau mal im Verein bei Sternfreunden durch die größeren Teleskope, dann wird Dir geholfen, aber gebe erst mal nicht auf.


    VG


    Michael[:)]

  • Hallo Klaus,
    jetzt bitte nicht böse sein, aber Du hast bei der Sache ein anderes Problem. Zuerst mal hat "jedes Fernrohr seinen Himmel", und wenn man die Astronomie nur am Fernrohr und dessen Zubehör festnagelt, hat man das falsche Hobby! Früher hat man sich, wenn für was begeistert war, ein Buch gekauft und sich eingelesen. Das Fernrohr und Zubehör waren dann die logische Folge des Interesses. Wobei man auch mit einem Feldstecher schöne Beobachtungen machen kann, und jedes kleine Teleskop auch viele schöne Himmelsobjekte zeigt.
    Gruß
    Richard

  • Hallo Klaus,


    zur Motivation habe ich auch meine eigene "Geschichte", wie ich angefangen habe.
    Vor zwei oder drei Jahren hatte ich mit meinem gesparten Taschengeld überlegt, was ich kaufen kann.
    Daher aber ich nachgedacht, ob Lego Technick, Fotografie, Gaming PC das richtige für mich wären (ich war damals noch 14, soweit ich weiß[:)]).
    Abends wollte ich mal wieder in ein Lexikon gucken, weil ich die Bilder interessant fand. Nach einigen Seiten fand ich das Thema "Astronomie",
    und da ich das Thema schon immer nett fand,habe ich einige Sachen gelesen. Auf der nächsten Seite sah ich ein Bild vom Hubble-Teleskop und danach
    wusste ich, dass ich ein Teleskop brauche, da die Interesse schon lange da war, ich aber nur nicht wusste, wie man da rangeht.
    Daher kaufte ich mir mein erstes Teleskop. Es war ein Teleskop von der Marke Seben mit einer Öffnung von 114mm. Dazu einige Plastikokulare und ein Mondfilter.
    Das Teleskop konnte ich dann an dem Abend ausprobieren und nach 1 Stunde und vielen Fehlern, konnte ich einiges sehen. An dem Tag konnte man
    den Mond und Jupiter sehen. Natürlich hielt ich das Teleskop direkt auf den Mond und verscuhte zu fokussieren. Nachdem man etwas sehen konnte, war ich
    wirklich wirklich wirklich sehr fasziniert, da der Mond mit Kratern verseht war. Mein nächstes Ziel war Jupiter. Da die Qualität des Teleskop sehr eingeschränkt war,
    konnte man nur einen sehr großen und hellen Punkt sehen und daneben 4 kleine Sterne (Jupter und die Monde). Obwohl das Seeing damals sehr gut war, konnte ich gar keine Details erkennen,
    egal wie ich fokussiert habe.
    Trotzdem war ich sehr zufrieden.
    nach guten zwei Wochen wollte ich die erste Galaxie auffinden. Soweit ich weiß, sollte es M109 sein. Davor hatte ich noch keine DSO im Okular, also war ich "unvorbereitet". Mit meinem nicht
    eingestellten Sucher habe ich verscuht, die Galaxie zu finden und hatte nach einigen Minuten etwas im Okular. Ich dachte, es wäre die Galaxie, da blau war und auch ungefähr so aussah.
    Heute weiß ich aber, dass es Vega war, wo ich nicht richtig fokussiert habe [:)].
    Ich war aber zufrieden, da ich es mit einer Galaxie verwechselt habe.


    Nach den Sommerferien habe ich das Teleskop wieder benutzt, aber diesmal war ich unzufrieden. Für die Ferien kaufte ich mir ein Celestron FirstScope, als Reiseteleskop. Damit habe ich die
    Planeten in den Ferien beobachtet, sodass ich mich an die "Qualität" des Teleskopes gewöhnte. Nun konnte ich beide Teleskope auch sehr gut vergleichen. Während ich beim Seben Teleskop auf dem Jupiter
    keine Struktur erkannte, sah ich beim FirstScope die Stürme von Jupiter und auch sehr gut die Ringe vom Saturn.
    Dann haeb ich verstanden: Neues Teleskop für bessere Abbildung.
    Mein nächstes Teleskop war dann ein SkyWatcher 200/1200 Dobson mit viel Zubehör auf Ebay Kleinanzeigen. Das Seben Teleskop verkaufte ich und besaß am Ende einen SkyWatcher.
    Damit ich den SkyWatcher endlich nutzen konnte, vergingen 2 Wochen (Astronomie-Unglück, wenn man ein neues Teleskop kauft).+
    danach war es so weit. teleskop nach draußen, Okulare, die dabei waren auch und gewartet, bis das Teleskop ausgekühlt war. Und dann richtete ich das Teleskop Jupiter, auf Saturn und auf Vega. ich
    "verliebte" micht in das Teleskop, da es perfekt war. Das Teleskop nutzte ich dann 1-2 jahre und mein Asernal an Zubehör wuchs.
    Deep Syk Objekte waren dann irgendwann auch zusehen. Mein erstes DSO war dann M13, der Herkuleshaufen. Gesucht hab eich es ca. 15 Minuten, da ich zu faul war um aufzugeben und
    alles wieder aufzuräumen. Mit dem Karakoschka fans ich M13 und fand es ziemlich cool, da man etwas sieht, was in der "Vergangenheit passierte" (das Licht braucht einige Jahre, bis es auf der Erde ist).
    Und mit mehr Übung fand ich die Objekte meistens unter 10min (also neue Objekte natürlich). Abewr irgendwann war natürlich Schluß. Einige Sachen kann man bei Objekten nicht wirklich sehen z.B. war ich
    enttäuscht, dass ich die Arme der Andromeda-galaxie nicht sah, sondern nur eine Art Fleck mit sehr wenig Struktur (lag wahrscheinlich an der Lichtverschmtzung).
    Mein Lieblingsobjekt war M27, der Hantelnebel, da ich da die Struktur sehr gut sehen konnte.
    Das astronomische "Sehen" verbesserte sich auch, das heißt, dass ich Planeten viel detaillierte erkennen konnte, als am Anfang mit dem Teleskop.


    Ich möchte jetzt aber nicht sagen, dass du ein neues Teleskop kaufen sollst oder so, da es sich bei der Astronomie um Geschmackssache handelt. Einige mögen die Entfernung und, dass man so etwas
    hier auf der Erde selber sehen kann oder Bewundern die Vielfältigkeit des Universums oder auch die Unendlichekeit. Du musst selber gucken, wieso dir Astronomie Spaß macht.
    Mir macht Astronomie deswegen Spaß, weil es noch so viele Mysterien gibt und das Univerum eine Art "Spielplatz" ist, wo man sich mit Wissenschaft austoben kann.
    Außerdem finde ich auch die Gewalten im Univerum ehr spannend und wie so etwas aus einem Punkt (also Urknall) entstehen konnte [:)]


    Trotzdem wünsche ich dir weiterhin vile Glück:)

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo nochmal,


    das was Atlan schreibt
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir macht Astronomie deswegen Spaß, weil es noch so viele Mysterien gibt und das Univerum eine Art "Spielplatz" ist, wo man sich mit Wissenschaft austoben kann.
    Außerdem finde ich auch die Gewalten im Univerum ehr spannend und wie so etwas aus einem Punkt (also Urknall) entstehen konnte <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    empfinde ich auch so.


    Hobbyastronomie ist nicht nur das Beobachten. Da hab ich eher das Gefühl, dass das der geringere Anteil ist. Bedingt durch Wetter, Zeit u.ä..
    Es ist das Ganze drumherum. Bücher lesen, ob nun in Papierform oder als E-Book, die allseits bekannten Zeitschriften, diverse Astronomie Webseiten... ... ...


    Sich mit dem, was da oben am Himmel so ist, beschäftigen. Wie funktioniert es, wo kommt es her, was passiert(e) (ist ja immer ein Blick in die Vergangenheit) und noch vieles mehr.
    Sich mit dieser Wissenschaft auf seinem Niveau beschäftigen.
    Es gibt unzählige Möglichkeiten sich da Wissen anzueignen. Nicht nur das technische der Teleskope.


    Das Beobachten der Objekte ist das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Ist es nicht völlig sinnlos, sich hier die Finger wundzutippen, wo sich der Klaus überhaupt nicht mehr meldet? Offenbar hat sich das Thema für ihn erledigt...


    Entweder man mag das wunderschöne Hobby Astronomie und die Beobachtung lichtschwacher Objekte die sich einem nicht sofort erschließen sondern wo man halt nach suchen muss oder man kann sich damit nicht arrangieren danach suchen zu müssen und mit seinem Teleskop keine wunderschönen in bunten Farben leuchtenden Nebel zu sehen und lässt es halt ganz einfach bleiben...


    Aber für mich persönlich war es schon immer vollkommen klar, auch als ich mit diesem Hobby angefangen habe, das ich mit Amateurmitteln die Nebel und Galaxien niemals so zu Gesicht bekommen werde, wie es die tollen Hubbleaufnahmen auf der Teleskopverpackung zeigen.

  • Ich denke auch, Faszination lässt sich kaum über das eingesetzte Equipment realisieren, entweder man ist begeistert von dem was man sieht oder nicht.
    Für mich noch immer das absolut faszinierendste Himmelsobjekt ist die Milchstrasse unter gutem Himmel. So ganz mit freiem Auge...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

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