80mm für Planeten zu gering?

  • Hallo,


    dies ist vermutlich mein letzter Post zu meinem zukünftigen Reise-Planeten-Teleskop.
    Ich habe mir jetzt diverse frühere Themen hier im Treff durchgelesen und oftmals gehört, wenn Einsteiger z.B. nach einem 90/900 Teleskop fragen, sie immer abgewiesen werden mit der Begründung: Zu kleine Öffnung- keine Details- starker Farbfehler...


    Nun plane ich mir einen 80/500 ED Doublet-Refraktor zu kaufen (Omegon ED 80/500). Dieser soll mir Mond, Sonne, Jupiter, Saturn und zur Opposition Mars zeigen.
    Ich besitze übrigens bereits einen 12"-Dobson, der mir allerdings für 10-minütiges Spechteln auf meinem Balkon zu aufwändig ist, da er aufwängi rauszutragen ist und ich ihn nicht min. eine Stunde auskühlen lassen möchte. Daher meine Überlegung mit einem kleinem Reise-Planeten-Teleskop.


    Nun zu meiner Frage: <b>Sind 80mm Öffnung bei einem Halbapochromaten genug, um z. B. den GRF oder sogar die Cassini-Teilung zu erkennen?</b>
    Benutzt werden soll ein 4,5mm Delos Okular, also 111-fache Vergrößerung.
    Meine Augen sind übrigens noch in sehr gutem Zustand, da ich noch nicht einmal volljährig bin [:D].


    clear skies,
    Sven

  • Hallo Sven!


    Cassini-Teilung und GRF sind mit einem guten 80er kein Problem, es geht wesentlich mehr. Wenn du mal in meinen Beiträgen stöberst, wirst du Zeichnungen von Jupiter, Mars, Mond und Saturn finden, die ich an 80er Teleskopen gemacht habe (TMB 80/600, Scopos 80/560, AS 80/1200). Inzwischen habe ich nur noch den 80/600er Apo, der auf Reisen dabei ist oder bei kurzentschlossenen Einsätzen ran muß!-)


    Gruß, Michael

  • Servus Sven,


    Ich habe selbst viele Jahre mit einem 80/910mm Refraktor die Planeten beobachten.
    Es geht wunderbar, viele Strukturen und Details sind zu sehen.
    Dein angedachtes Teleskop hat etwas weniger Brennweite wie mein damaliger Achromat, der Farbfehler dürfte aber dennoch nicht so groß werden.


    Ich bin überhaupt kein begnadeter Zeichner, aber ein paar Zeichnungen mit dem 80/910mm Refraktor:



    Jupiter mit dem GRF und den Schatten von Io.



    Mars



    Von Saturn habe ich keine Zeichnung gefunden, die Cassini-Teilung war nach meinem Aufzeichnungen nach aber immer zu sehen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd und Michael,


    na das ist doch schon einmal was! Nur frage ich mich halt schon, warum Einsteigern immer gesagt wird, dass 70/700 oder 90/900 Refraktoren "Schrott" sind und man lieber ein 8" Dobson kaufen sollte...
    Wenn mir sonst noch jemand etwas zu der angedachten 8cm-Objektivöffnung erzählen kann, nur her damit!


    cs,
    Sven

  • Servus Sven,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">warum Einsteigern immer gesagt wird, dass 70/700 oder 90/900 Refraktoren "Schrott" sind und man lieber ein 8" Dobson kaufen sollte...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann mühe dich mal mit diesem Thread ab: Warum werden immer Dobsons empfohlen?.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn mir sonst noch jemand etwas zu der angedachten 8cm-Objektivöffnung erzählen kann, nur her damit!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn das Öffnungsverhältnis zu groß wird, dann wird zumindest beim Achromaten der Farbfehler so groß, das so ein Teleskop für die Planetenbeobachtung unbrauchbar wird.


    Bei meinem 80/400mm Refraktor, den ich als Großfeldsucher einsetze verschmiert der entstehende Farbfehler bei nicht mal so hohen Vergrößerungen die kleinen Details. Dieser Farbfehler macht sich schon bei einer Austrittspupille von einem Millimeter sehr störend bemerkbar.


    Der 80/910 Refraktor, auch ein Achromat, zeigte selbst bei hohen Vergrößerungen kaum einen Farbfehler.


    Die Brauchbarkeit von Linsenteleskopen für die Planetenbeobachtungen bei hoher Vergrößerungen wird zum einem vom Öffnungsverhältnis beeinflusst und zum anderen von der Glaspaarung/Bauweise.
    Bei Achromaten ist es eigentlich ganz einfach:
    Großes Öffnungsverhältnis = großer Farb(längs)fehler,
    Kleines Öffnungsverhältnis = kleiner Farb(längs)fehler.


    Unter anderen nach diesen Kriterien musst du ein Linsenteleskop für die Planetenbeobachtung auswählen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Sven,


    es mag daran liegen, dass man für einen Dobson keine aufwendige Montierung brauche.
    Somit wird die Anschaffung günstiger und ich kann mehr in die Optik investieren.
    Ein Refraktor mit 900mm oder 1000mm braucht schon eine stabile paralaktische Montierung, auf Grund des Hebels den er auswirkt.
    Somit wird die Anschaffung schon was teurer und das schlägt sich dann meist auf die Optik nieder.


    Ich persönlich bevorzuge auch Refraktoren/FH.
    Mir gefällt das klare und kontrastreiche Bild.
    Auskühlzeit ist kürzer, in den Brennweiten um 1000mm sind sie gut zu handhaben, das Gewicht ist moderat.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo Sven,


    ein Dobson hat halt eine farbreine Optik was dir ein Refraktor nicht bietet und du bekommst du meiste Öffnung für dein Geld. Gerade bei Planeten gilt, je mehr Öffnung desto mehr und desto feinere Details kann man sehen. Bei einem Refraktor wirst du zu dem ab einer bestimmten Vergrößerung immer einen Farbfehler sehen. Das hast du beim Newton oder bei einem katadioptrischen Teleskop nicht. Für dich wäre evtl. auch Maksutov interessant. Bietet dir zu dem wie der Refarktor auch den Einblick von hinten. Mir persönlich sagt der Einblick von Oben wie beim Newton aber eher zu. Vorteil beim Einblick von hinten man kann sich auf einen Stuhl hocken....

  • Hallo Sven,
    ein schwieriges Thema.
    1. "Ist 80 mm für Planeten zu wenig?" - Für mch grundsätzlich nicht.
    2. "Kann ein 6" f/8 Newton oder 8" f/6 Newton am Planeten mehr und fenere Details zeigen?" Solange das Tubusseeing unkritisch ist, können diese Newtons mehr Planetendetals une deutlich mehr Deepskydetails zeigen.
    Es kommt auch auf den Beobachtungsort an, was da besser ist. Am Balkon kann der Dobson je nachdem unpraktsch sein ...

    Ich habe oft mit einem guten Vixen 80L beobachtet. (Es ist ein 80/1200 FH). Der Farbfehler ist für mich schon sehr moderat und das Bild schon relativ kontrastreich. Der Sterntest ist sehr gut (kein erkennbarer Astigmatismus, kein Achskoma, relativ gute sphärische Korrektur).
    Damit konnte ich den GRF sehr gut erkennen und viele weiteren feine Details. Bei Jupiter hab ich bis max. 133x beobachtet.


    Es ist klar, dass ein 4" f/11 FH manche Details feiner zeigt, dafür aber mehr Farbfehler zeigt. Ein guter 4" APO ist nochmal besser wie der 4" FH.
    Ein 6" f/8 Newton kann bei guten Bedingungen (kaum Tubusseeing) manche Details feiner und mehr zeigen wie z.B. ein 80mm Refraktor. Selbiges gilt auch für einen 8" f/6 Newton, der nochmal mehr Öffnung besitzt.


    Da heute die 6" f/8 und 8" f/6 Dobsons "unverschämt" billig sind, werden sie als Teleskopkombination mit dem besten Preisleistungsverhältnis empfohlen. Weiters brauchst keine extrige teure Montierung und kannst manche Details leichter und feiner aufgelöst sehen und im Deepskybereich ist der Unterschied z.B. bei der Auflösung von Kugelsternhaufen ... noch grasser.
    Dennoch kann man auch mit guten 80 mm Refraktoren viel Freude haben.
    Man kann so einen Refraktor auch azimutal benutzen, muss aber schauen, welche Montierung und welches Stativ ausreichend ist und am besten schaut man sich die Geräte mitsamt den Aufbau mal real vor Ort an und auch durch. Dann kann man für sich selber entscheiden ob 80 mm ED APO, 6" oder 8" Dobson ...
    Servus,
    Roland

  • Hallo Sven,


    damals mit meinem 60/700 Bresser FH-Refraktor konnte ich auf Jupiter zwei Äquatorbänder sehen und an Saturn konnte ich verifizieren, dass er von einem Ring umgeben sein muss. Sozusagen alla Galileo Galilei. Ich glaube, dass man unter guten Bedingungen bereits mit einem solchen Refraktor auch den GRF ausmachen kann und die Cassini-Teilung ansatzweise sieht. Im Zeiss Telementor 63/840 FH sieht man diese Details bestimmt. Mit dem Zeiss 50/540 Bastel-Objektiv haben es auch schon viele geschafft. Insofern kann man Planeten auf jeden Fall mit kleineren Teleskop-Öffnungen erfolgreich beobachten.




    Aber was hatte ich neulich noch gelesen, wenn ich mich recht entsinne:
    <i>Planetenbeobachtung beginnt ab 8 Zoll.</i> [:o)]





    In diesem Sinne
    einen schönen Gruß
    Christian

  • Hallo,
    jedes Fernrohr hat seinen Himmel und natürlich kann man mit 80 mm Öffnung schon vieles an Planeten sehen, gute Qualität der Optik vorausgesetzt.
    Und man beobachtet eigentlich immer sofort, ohne lästige Auskühlzeit und Teleskopseeing!
    Wurde auch alles schon gesagt.
    Und ein solcher, kleiner Refraktor ist fix aufgebaut.
    Natürlich zeigt ein größeres Gerät mehr...aber die genannten Punkte sind schon erwägenswert.
    Das schnelle Dasein am Planeten, geringes Gewicht hat auch seine Berechtigung.


    Gruß Armin

  • Hallo Sven,


    na ja es wird auch allerhand Unfug verbreitet.
    Da sollte man nichts drauf geben.
    Es ist schon vom Ansatz her wenig sinnvoll irgendeine Mindestöffnung festlegen zu wollen.
    Es gibt eine fließende Entwicklung so das hier eine wie auch immer geartete Festlegung immer nur auf purer Willkür beruhen kann.
    Was für dich passt musst du selber entscheiden, lass dir da nichts einreden.
    Hilfreich sind natürlich Beobachtungsberichte oder Zeichnungen wie sie zb. mein Namensfetter hier ja schon gezeigt hat.
    Schau sie dir an und urteile selber ob das für dich passt oder ob du mehr erwartest.


    Da du ja auch schon den großen 12“ Dobson hast kannst du ja auch schon damit vergleichen.
    Und ich denke wenn du nicht gerade im Hochgebirge wohnst wirst du an durchschnittlichen Tagen im Jahr mit dem 12 Zöller gar nicht mal so viel mehr sehen.
    Das liegt nicht daran das der 12“ schlecht wäre sondern einfach daran das das Seeing an durchschnittlichen Tagen nicht wesentlich mehr hergibt.


    Das echte Auflösungsvermögen in Bogensekunden errechnet zu (206265*Lambda)/D
    Also zusammengefasst für 555nm.
    Winkelauflösung in Bogensekunden = 114,5/D in mm


    Mit 80mm Öffnung kannst du also bereits 114,5/80 = 1,43 Bogensekunden auflösen.
    Wenn du das einmal mit dem an durchschnittlichen Tagen vorhandenen FWHM des vorherrschenden Seeing vergleichst wird klar das Seeingbedingt an vielen Tagen im Jahr gar nicht viel mehr drin ist als eine gute 80mm obstruktionsfreie Optik zu zeigen vermag.
    Natürlich gibt es auch noch Tage wo dann auch mehr geht aber je größer die Öffnung umso seltener werden die Tage an denen du diese Öffnung auch wirklich gewinnbringend einsetzen kannst.
    Der Planetenbeobachter der seine Optik auch mal an mehr wie einer Hand voll Tagen im Jahr voll ausreizen möchte ist durchaus 100 bis 120mm erstklassiger obstruktionsfreier Öffnung gut aufgestellt.
    Mit Obstruktion kommen wir dann eher auf etwa 150 bis 200mm Öffnung.
    Und wer ganz ambitioniert ist und auch die ganz wenigen Tage im Jahr wo gewinnbringend mehr Öffnung eingesetzt werden kann nutzen möchte der muss dann noch zu etwas größerer Öffnung greifen.


    Um sich nicht alle Tage mit unnötig großer Öffnung rumplagen zu müssen die man dann Seeingbedingt eh nicht voll ausreizen kann ist es sinnvoll ein Zweites kleineres Schnellspechtel-Teleskop zu haben.
    Das nutzt man an „gewöhnlichen“ Tagen und bei super Seeing fährt man dann das größere Geschütz auf.
    Insofern ist dein Ansatz mit dem 80ger Schnellspechtel-Teleskop zum eh schon vorhandenen 12“ Dobson goldrichtig.


    Ich habe übrigens die gleiche Optik die du in Erwägung ziehst, zwar als Equinox 80/500 aber die Optik ist die Gleiche.
    Bei Super Seeing nutze ich dann wahlweise 150mm F8 Newton parallaktisch montiert oder 200mm Dobson.
    Wobei ich das Geschubste bei den hohen Vergrößerungen nicht mag.
    Das kostet Konzentration und damit auch Details, da die Wahrnehmung feinster Details stark von der Konzentration darauf abhängig ist.
    Das mag auch der Grund sein warum Dobsonschubser tendenziell mehr Öffnung benötigen.


    Grüße Gerd

  • 80mm zu wenig? klares "nein" für mich! habe vorgestern erst einen wundervollen Jupiter Abend mit dem Zeiss AS63 verbracht - neben den beiden Hauptbändern war auch der rote Fleck und einige Details in den Bänder sehr schön zu sehen - war ein tolles Seeing und ich hatte wegen der unsicheren Wetterlage keine Lust was größeres raus zu stellen (hätte ich wäre sowieso gleich wieder so eine Frechwolke vorbei gekommen und sich vor die Linse gesetzt ;)).


    Bzgl. Farbfehler muss für mich aber mindestens "Zeiss AS" oder "ED-Niveau" gewährleistet sein - ein "FH" ala Vixen 100/1000 ist mir defintiv zu bunt.


    Gerade so ein kurzer 80er lässt sich hervorragend als Schnellspechtel Gerät verwenden.


    Klaren Himmel!
    Christoph

  • Hallo Sven,
    auf den Balkon zum Schnellspechteln würd ich auf jeden Fall immer einen kleinen guten Refraktor bevorzugen. Die Zweilinser mit ca. 80 mm Öffnung sind extrem schnell ausgekühlt. Das kann ich vom 80/1200 sagen und das wird beim 80/500 ED auch so sein. Da kommt auch kein 114/900 Newton und erst recht kein größerer Newton oder Maksutiv mit.
    Ich hab zuerst überlesen, dass Du schon 12" besitzt.
    Prinzipiell kann man auch schon mit 60 mm einiges sehen, aber 3" oder 80 mm haben etwas mehr Auflösung. Wenn es vom finanziellen und benötigtem Stativ/Montierung her passt würd ich mir tatsächlich einen kleinen 3" ED APO Zweilinser als Schnellspechtel oder Reiseteleskop kaufen. Interessant wird dann freilich auch das Stativ und die Montierung. Das ist aber eine andere Frage, die aber nicht weniger interessant ist.;)
    Servus,
    Roland

  • Hallo Sven,


    ich schmeiß mal noch einen 5“ Maksutov ins Rennen ... etwas mehr Öffnung, weniger Hebel und gepaart mit einem Binoansatz (für mich seit Jahren ein MUSS beim Sonne, Mond und Planeten-gucken) eine super Waffe für die großen Objekte unseres Sonnensystems, die Du ja mit der neuen Optik beobachten möchtest. Ich habe damit sehr viel Freude gehabt und ihn nur abgegeben, um (auch finanziell [;)] ) Platz für ein 8“ SC zu schaffen.


    Mein ehemaliger 127/1500 Maksutov mit Baader Maxbright Binoansatz auf LXD-75


    Es kann sicher auch noch eine etwas kleinere Monti für den 5“ Mak gewählt werden, ich hatte aber nur die LXD-75.


    So ein Mak hat auch noch den Vorteil, dass Du mit allem Zubehör ohne irgendwelche Bastelleien in den Fokus kommst. Für die empfohlene Beobachtung mit Binoansatz brauchst Du weder den Tubus kürzen, noch einen Glaswegkorrektor anschaffen. Und auch fotografieren stellt fokussiertechnisch überhaupt kein Problem da.


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Hallo Heiko,


    sehr gute Alternative! Das Bino hilft ungemein, bei den Details das Maximale rauszuholen - und dann wird es bei 80 mm Öffnung auch zu dunkel, da sind die 5" nicht verkehrt. Sven: jetzt kommt's drauf an, wie Du gewichtest: Auskühlzeit, Transportabilität, Weitfeldtauglichkeit.
    Ich schätze selbst die Sofort-Einsetzbarkeit eines Zweilinsers sehr, würde aber für die Terrasse eher 100 mm Öffnung anpeilen, wenn ich nicht schon einen 80er hätte :)


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gliese 581</i>
    <br /> Bei einem Refraktor wirst du zu dem ab einer bestimmten Vergrößerung immer einen Farbfehler sehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,


    dann schau mal durch einen richtig guten Vollapo!


    Takahashi TSA 102/816mm Sterntest (Vega) bei 400x, im Fokus keine Farbe sichtbar, erst bei Defokussierung ausserhalb des Beugungsscheibchen sehr dezentes Blau!
    Diese Vergrößerung ist praktisch natürlich nicht mehr anwendbar, deshalb, innerhalb der verwendbaren Vergrößerungsmöglichkeiten sollte ein Apo ein farbreines Bild liefern, deshalb ist die oben gemachte Äußerung so nicht haltbar!


    Andreas

  • Hallo,


    einen Maksutov habe ich mir auch schon überlegt. Jedoch sind für mich die wichtigsten Kriterien Kompaktheit, Gewicht, Auskühlzeit und spätere DeepSky-Fototauglichkeit (großes Öffnungsverhältnis).
    Leider gibt es den Refraktor in der Form (Carbon, ED, guter Okularauszug, geringes Gewicht) nicht mit 90-100mm...
    Mein Freund hat einen 127mm Maksutov und der muss irgendwie immer lange auskühlen.


    Danke für die sehr hilfreichen und zahlreichen Antworten!


    cs,
    Sven

  • Hallo Heiko,
    so ein kleiner Maksutov ist sicher etwas feines. Was man da aber sagen muss, dass die Auskühlzeit deutlich länger ist wie bei einem 80 mm Zweilinser.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Heiko,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich schmeiß mal noch einen 5“ Maksutov ins Rennen ... etwas mehr Öffnung, weniger Hebel und gepaart mit einem Binoansatz (für mich seit Jahren ein MUSS beim Sonne, Mond und Planeten-gucken) eine super Waffe für die großen Objekte unseres Sonnensystems, die Du ja mit der neuen Optik beobachten möchtest.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na ja wenn man fair vergleicht stellt man fest das sich vieles von den vermeintlichen Vorteilen so eines 127mm MAK gegenüber einem 80mm APO die du anführst schnell relativiert.
    Der Mak hat zwar mehr Öffnung zeigt aber aufgrund seiner hohen Obstruktion bei für Planeten wichtigen schwachen Kontrasten auch nicht mehr wie ein ordentlicher 80mm APO.
    Der effektive Kontrastdurchmesser des MAK beträgt eben auch „nur“ etwa 80mm.
    Das Gewicht des 127mm MAK ist auch ähnlich wie beim 80mm APO.
    Hebel na ja da mag der MAK geringfügig kürzer sein als beim 80 F6 APO.
    Bino ist an beiden problemlos möglich.
    Warum du aus dem GWK einen Nachteil konstruieren willst erschließt sich mir nicht.
    Selbst mit GWK ist die Öffnungszahl des kleinen APOs immer noch deutlich kleiner als beim MAK der von Haus aus ja schon F15 hat.
    Bedenkt man das der MAK wenn man den Fokus über die HS Fokussierung derart weit raus legt das man mit einem Bino in den Fokus kommt eine deutlich größere Systembrennweite bekommt und damit auch ein noch kleineres Feld als man eh schon hat kann man das nun wahrlich nicht als Vorteil verkaufen.


    Fassen wir also mal zusammen.
    80mm APO versus 127mm MAK


    Die Detailfülle bei für Planeten wichtigen schwachen Kontrasten ist bei beiden vergleichbar.


    Effektive Lichtsammelleistung,Vorteil für den MAK aber aufgrund von Reflektionsverlusten an 2 Spiegeln mit jeweils 88% Beschichtung und dem Lichtverlust durch die hohe Obstruktion erreicht der 127mm MAK nur etwa die Leistung einer verlustfreien Optik mit 104mm Öffnung.


    Bino ist bei Beiden gleichermaßen gut möglich.


    Mögliches Feld, erheblicher Vorteil für den APO, sowohl mit als auch ohne Bino.


    Streulicht, klarer Vorteil für den APO zumindest im Vergleich zu den üblichen 127mm MAKs aus China.


    Auskühlzeit, klarer Vorteil für den APO


    Fokussierung.
    Vorteil für den APO da hier ein ordentlicher OAZ mit Feintrieb verbaut ist.


    Farbkorrektur, bei beiden vergleichbar gut. (kleine Anmerkung auch ein MAK hat einen Farbfehler!)


    Fotografie, aufgrund der wesentlich kleineren Öffnungszahl klarer Vorteil für den APO zumindest für DS, Planetenfotografie ist mit beiden gleichermaßen gut möglich.


    Preis Vorteil für den MAK.


    Wenn wir also mal schauen gibt es außer dem günstigeren Preis nicht wirklich viel das für den MAK spricht.
    Aufgrund diverser Nachteile des MAKs gegenüber dem APO würde ich den Mehrpreis für den APO gerne zahlen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    der hier eingebrachte handliche 80mm APO steht doch nur zur Debatte, weil auch eine DeepSky-Fototauglichkeit gewünscht ist, verbunden mit sehr schneller Auskühlzeit. Zusätzlich sind Sven's Erwartungen an die Planeten mit GRF und Cassini-Teilung auch nicht so hoch gegriffen. Bei diesen Rahmenbedingungen ist der 80mm APO natürlich eine valide Lösung. Ihn jetzt hier aber gegen jedes andere Teleskopsystem krampfhaft verteidigen zu wollen halte ich für falsch. Für Sven ist er für seine Bedingungen die beste (oder zumindest eine sehr gute) Lösung. In einer offen Diskussion über ein Planetenteleskop mittlerer Größe wäre der 80mm APO natürlich nicht die abschließende Empfehlung gewesen. Ich hoffe es zumindest nicht. [^]





    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein Dobson hat halt eine farbreine Optik was dir ein Refraktor nicht bietet<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    selbstverständlich gibt es auch Refraktoren die eine farbreine Abbildung liefern.
    Klar kann man sich auf Prinzipienreiterei versteifen und auf den Standpunkt stellen das sobald Glas im Strahlengang immer auch ein Farbfehler vorhanden ist und sei er auch noch so winzig.
    Dann muss man aber auch dem Dobson einen Farbfehler attestieren denn spätestens mit dem Okular das man nun mal zumindest visuell auch hier in jedem Fall benötigt wird ein Farbfehler eingeführt. Und selbst fotografisch braucht man ja einen Komakorrektor der auch einen Farbfehler hat.


    Da der Farbfehler ordentlicher Okulare und ordentlicher Kommakorrektoren aber vernachlässigbar ist genau wie der von ordentlichen APOs kann man in diesen Fällen von einer praktisch farbfehlerfreien Abbildung sprechen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Bei einem Refraktor wirst du zu dem ab einer bestimmten Vergrößerung immer einen Farbfehler sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein ein guter APO zeigt keinen Farbfehler, ganz egal welche Vergrößerung du verwendest.
    Übriges der subjektiv wahrgenommene Farbfehler einer Optik mit sichtbarem Farbfehler steigt auch nicht beliebig weit mit der Vergrößerung.
    Ab der förderlichen Vergrößerung ist Schluss da hier bereits der Farbfehler vollständig vom Menschlichen Auge aufgelöst wird und mehr wie vollständig auflösen geht nun mal nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das hast du beim Newton oder bei einem katadioptrischen Teleskop nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch ein katadioptrisches Teleskop hat grundsätzlich einen Farbfehler, der kann auch soweit ausgeprägt sein das er störend wird.
    Und beim Newton mit billigem Okular oder Barlow kannst du auch einen störenden Farbfehler sehen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Christian,


    zur offenen Diskussion bezüglich Planetenteleskop hatte ich doch schon etwas gesagt.
    Übrigens Systemübergreifend für Teleskope sowohl mit als auch ohne Obstruktion .
    Und das ich selber hier auch Newton verwende wenn das Seeing es zulässt auch größere Öffnungen sinnvoll zu verwenden hatte ich auch schon gesagt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Planetenbeobachter der seine Optik auch mal an mehr wie einer Hand voll Tagen im Jahr voll ausreizen möchte ist durchaus 100 bis 120mm erstklassiger obstruktionsfreier Öffnung gut aufgestellt.
    Mit Obstruktion kommen wir dann eher auf etwa 150 bis 200mm Öffnung.
    Und wer ganz ambitioniert ist und auch die ganz wenigen Tage im Jahr wo gewinnbringend mehr Öffnung eingesetzt werden kann nutzen möchte der muss dann noch zu etwas größerer Öffnung greifen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich will hier also den 80mm APO nicht als das ultimative Planetenteleskop anpreisen sondern nur deutlich machen dass er einen sehr guten Kompromiss für ein Schnellspechtel-Teleskop darstellt das gut zu transportieren und sehr vielseitig einsetzbar ist.


    Grüße Gerd

  • Hallo Sven,


    Ich finde, ein Teil der bisher geführten Diskussion geht etwas am Thema vorbei.


    Unsere Augenpupille hat 6-8mm Öffnung. Alles was deutlich darüber liegt macht Sinn und ist viel besser als gar kein Teleskop[:)].
    Grundsätzlich finde ich es sehr sinnvoll, wenn Du zusätzlich zum 12-Zöller Dobson noch ein kleineres Gerät hast. Dieses Zweitgerät sollte deutlich kompakter und leichter sein.


    Ein ordentlicher 80mm Refraktor zeigt dir bei der Sonne im Weisslicht schon ganz gut die Granulation. Und die Auflösung ist nur selten durch das Seeing begrenzt. Die Lichtmenge gegenüber dem Auge allein ist schon mal 100-200fach höher, das ist recht ordentlich. 100-150x Vergrößerung ist möglich, das zeigt auch schon einiges. Cassiniteilung sollte mit 80mm gar kein Problem sein, und für Venus+Merkur langt es auf jeden Fall.


    Ein Refraktor wird durch seine Länge schnell unhandlich oder durch höher korrigierte Optik für kompakte Bauweise schwer und teuer.
    Außerdem steckt ein erheblicher Teil des Aufwands in der Montierung.
    Der Aufwand nimmt mit der Öffnung sehr schnell zu und der Gewichts- und Platzvorteil gegenüber deinem Dobson nimmt ab.


    Für den Balkon ist die Sache nicht ganz so kompliziert und da hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten.
    Knifflig wird es erst, wenn das Teleskop hoch mobil sein soll.
    Für den Balkon passt eventuell ein reines Linsenteleskop. Bei mobilem Einsatz landest Du schnell beim 100-125mm Maksutov mit kompaktem Tischstativ. Das ist dann aber kein Allrounder mehr und ein zsätzliches lichtstarkes Fernglas könnte Sinn machen.


    Was für dich der beste Kompromiss ist, hängt sehr vom geplanten Einsatzspektrum ab. Solange Du nicht mit eigenem PKW mobil bist, würde ich eine Lösung favorisieren, die so kompakt ist, dass Du sie zur Not zusätzlich zu einem Reisekoffer mit Kleidung und sonstigem für 2-3 Wochen allein in öffentlichen Verkehrsmitteln mitnehmen kannst. Das spricht dann schnell gegen einen Refraktor und für ein katadioptrisches System.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    ein ED 80/500 ist sicher nicht billig, aber keinesfalls schwer (im Bereich 2,5 bis 2,9 kg). Gut der 100 mm Mak ist noch etwas leichter, aber bei 5 Zoll Mak sind wir vermutlich gleichauf.
    Gesucht wird ein Tekeskop das am Balkon schnell ausgekühlt und damit schnell einsatzbereit ist. Da scheidet der 5" Mak aus, es sei denn er wird draußen gelagert.
    Mit einem 72 mm oder 80 mm ED Zweilinser ist man ähnlich mobil wie mit so einem kleinen Mak.
    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen,



    naja, letztendlich hat Sven seine Wahl schon vor der Erstellung dieses Threads getroffen. Er wollte sich nur nochmal vergewissern, dass man mit einem 80mm Teleskop auch an den Planeten was sieht. Seine Ansprüche waren entsprechend gering, so konnten wir Ihn hier beruhigen. Er kann den großen roten Fleck auf dem Jupiter sehen und wird auch die Cassini-Teilung erkennen können. Spätestens mit dieser Info sollte dieser Thread beendet sein.





    Leider suggeriert das Thema Planetenbeobachtung aber anscheinend einigen, dass man den 80mm APO gleich aufs genaueste mit jedem andere Teleskoptyp vergleichen muss. Da wird der effektive Kontrastduchmesser nach ZMEK bemüht - pauschal und undifferenziert - um zu zeigen, was so eine kleine Optik doch theoretisch im Stande ist zu leisten. Da wird die Auskühlzeit mehrfach erwähnt, um auch jedem klar zumachen, dass ein Spiegel/Katadiopter - ob nun MAK, SC oder Newton - ja auch gar nicht konkurrenzfähig sei. Da wird erzählt, dass man ja die meiste Zeit übers Jahr größere Öffnungen nicht wirklich ausreizen kann, es würde dann doch ein 80mm APO reichen. Man geht sogar so weit, SCs MAKs etc. einen sichtbaren Farbfehler anzudichten, um den APO zu verteidigen. All das ist völlig unnötig, denn darum geht's hier einfach nicht.




    Naja macht mal. Mir doch egal wenn Leser dieses Threads für die Planetenbeobachtung dann zum 80mm oder 100mm APO greifen, anstatt auf Öffnung zu setzten. [^]


    Da sieht man dann recht wenig, das aber oft. [:o)]









    Viele Grüße
    Christian

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