OIII-Linien und Filterkurven

  • Hallo zusammen,


    im Bilderforum war kürzlich bei M 27 die Zuordnung von Schmalbanddaten zu den RGB-Kanälen ein Thema und mir ist aufgefallen, daß sich diese Frage indirekt auch bei RGB-Aufnahmen stellt - nämlich im Falle der OIII-Linie bei 501 nm und auch der Nebenlinie bei 496 nm.


    Von M27 sieht man RGB-Bilder sowohl mit grünem als auch mit blauem Einschlag der Schalen. Aus 2016 habe ich einen LRGB-Datensatz von Testaufnahmen mit der ASI290mm. Verwendet wurde der Filtersatz von TS. Beim Blick auf die Filterkurve ist mir nun klar geworden, warum das OIII-Signal der Schalen nur im Grünkanal vorkommt: Die Kurve des Blaufilters fällt kurz vor der 501 nm-Linie steil ab. Es ergibt sich die typische Rot-Grün-Kombination:



    Für Leute mit einer Rot-Grün-Schwäche ist das bei der Bearbeitung und beim Anschauen nicht die erste Wahl.


    Nun gibt es ja z.B. von Baader einen Filtersatz mit dem Hinweis, daß sich die Filterkurven von G und B bei der OIII-Linie überschneiden und diese damit doppelt gewichtet wird.
    Das dominante OIII-Signal wird hier also beiden Kanälen zugeordnet und der Nebel kann farblich auch "ins Blaue hinein" abgestimmt werden.
    Das hat mich auf die Idee gebracht, bei meinen Daten mit dem TS-Filtersatz einfach die G-Aufnahme auch für den B-Kanal zu verwenden, d.h. unter Hinzumischung der B-Aufnahme, die nur den innersten (hellen) Teil des Nebels zeigt.


    Das Ergebnis sieht so aus:


    Die Sternfarben sind hier natürlich ein Problem, aber in dieser Richtung bearbeitet ist eine Kombination mit echten Schmalbandaufnahmen möglich.


    Wie man sieht ist es durchaus interessant, genauer auf die Filterkurven zu schauen und zu überlegen wie sich die Filter am Objekt verhalten.


    Weitere M27-Beispiele mit verschiedenen Filtersätzen können hier gern angehängt werden.


    Gruss Lars

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