Transportables, kompaktes Einsteigerteleskop

Hallo Gernot,

Willkommen im Astrotreff. [:)]

Das erste Teleskop ist nicht mehr lieferbar.
Die beiden von Dir favorisierten Geräte sind nur optische Tuben. Da müssen noch ein Stativ, eine Montierung (der Schwenkkopf) und vor allem Okulare dazu.

Ganz andere Frage: Wünscht sich Dein Bruder denn explizit ein Teleskop? Hat er Erfahrung in der beobachtenden Hobbyastronomie oder hat er überhaupt schon mal durch ein Teleskop beobachtet?
Wenn nicht, rate ich dringend dazu, dass er das erst mal ausprobiert. Ansonsten besteht eine sehr große Chance, dass das Teleskop ungenutzt bleibt. Denn Astronomie ist nicht mal eben so ein Fernrohr aufstellen und man sieht sofort tolle Dinge. Die meisten Anblicke sind eher unspektakulär und man muss sich schon intensiv damit beschäftigen, damit man etwas sieht und Spaß daran hat.

Also wie sieht es mit Deinen und seinen Vorkenntnissen aus?

Bis dann:
Marcus

Hallo Gernot,

Dobson zu spoerrig? Die Rockerbox (der Unterbau bzw. die Montierung) benötigt so ca. 40x40cm Bodenfläche, der Tubus kann darin senkrecht stehend verbleiben, man muss den nur gegen Kippen sichern.

Zu den anderen- 1) da wäre der Tubus für die Montierung etwas zu groß; 2) recht lichtschwach und kleines Sichtfeld, dazu fehlt die nötige Montierung; 4) ein kleiner Newton hat einige Nachteile, die Montierung kenne ich nicht; 5) siehe Antwort zu 2)

Kompakt wäre z.B. Teleskop SkyWatcher Startravel 80T OTA Refraktor 80/400 und dazu SkyWatcher Azimutale Montierung AZ4-2 oder Azimutale Montierung AZ5 manuelle Montierung mit Aluminiumstativ

Gruß
Stefan

Hallo Gernot,

immer eine schwierige Frage.

Grundsätzlich erst mal was will Dein Bruder beobachten?

Mond/Planeten, DeepSky?
Davon ist abhängig welches Teleskop nutzbar ist.
Ein Allround Teleskop gibt es so leider nicht.

Von wo aus soll beobachtet werden?
Wenn auch zu Hause beobachten werden soll, dann wo wohnt er?
In der Stadt?
Mehr ländlich?
Vom Balkon aus?
Oder auch raus fahren auf's Feld?
Wenn nur unterwegs mit dem Wohnmobil, ist die Frage des Beobachtungsortes, aus meiner Sicht, sehr flexibel. Da kann ich mir einen dunklen Standort ja aussuchen.

Wieviel € bist Du gewillt auszugeben?

Ist Astrofotografie angedacht?

zu 1)
da halte ich die Montierung für zu schwach.
Der Newton mit 150/750 geht in die Richtung <i>"Allrounder"</i>. Man muss Kompromisse eingehen.
Aber ein f5 ist leicht kritisch mit den Okularen.

zu 2)
das ist nur das reine Teleskop, OTA. Direkte extra Kosten.
Da muss noch die Montierung und ein Stativ angeschafft werden. Ebenso scheinen keine Okulare dabei zu sein (wenn ich dem Link folge und die Beschreibung lese). Also fallen direkt extra Kosten an.
Tendiert hauptsächlich mehr zur Planetenbeobachtung und Astrofotografie hin.

zu 3)
fällt ja aus
Für den Einstieg aber gut geeignet.
Kann man, mit bedacht, wie den kleineren Newton in Richtung <i>"Allrounder"</i> einordnen. Man muss ebenso Kompromisse eingehen.
Sammelt schon gut Licht und somit ist DeepSky schon möglich.
Planeten werden schon gut vergrößert.

zu 4)
wohl schön kompakt, aber die Montierung kenne ich nicht.
Habe keine Erfahrung mit diesen <i>kleinen</i> Newton's.

zu 5)
ebenfalls ist das nur das reine Teleskop, OTA.
Da fehlt auch eine passende Montierung mit Stativ. Direkte extra Kosten.
Okulare sind vorhanden, werden aber wohl über kurz oder lang auszutauschen sein. Also erst mal keine direkten extra Kosten für Okulare.
Maksutov's werden gern als Planetenspezialisten bezeichnet.

Hallo Gernot,

wenn der Platz für den Transport so begrenzt ist, dann wohl eher einen Makustov.
So ca. 120/1500 und eine passende Montierung dazu. Wirst Du aber sehr wahrscheinlich etwas über die 600,-€ rutschen.
Aber wie gesagt, der Maksutov ist ein Planetenspezialist. DeepSky geht auch, aber das Bild wird recht dunkel. Auf Grund des, wie schon erwähnt, kleine Gesichtfeldes.

Alternativ schlag ich mal einen kurzen Refraktor FH vor. So von ca. 600 bis 1000mm Brennweite und einer Öffnung von 100 bis 120mm.
Zu den Refraktoren FH ist allerdings zu sagen, das sie, je kürzer sie sind einen ausgeprägten Farbfehler aufweisen.
Die kurzen werden bevorzugt für Weitfeld-Beobachtung genutzt. Dazu ein schönes Übersichtsokular mit großem Gesichtsfeld.
Zu den längeren gehört eine stabile Montierung auf Grund des größeren Hebels den sie mitbringen.

Von der Größe her sollten sie gut zu verstauen sein. Stativ lässt sich zusammen klappen und die Montierungen sind auch recht kompakt.

Hallo Gernot,

vielleicht wäre ein Skywatcher Heritage 130 nicht verkehrt. Der Tubus lässt sich so zusammenschieben, dass vom Packmass nur die Einarm-Rockerbox übrig bleibt.
Das Teil kostet keine 200 Euro, aber noch 4 ordentliche Okulare und ein gutes Nebelfilter und schon ist das Budget ausgenutzt.

Gruss Heinz

Hallo Gernot,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein Gedanke war nach einem Modell zu suchen,welches so bis max. 600€ gute Qualität bei wenig Platzbedarf bietet. Muss kein Alleskönner sein.Welches Modell würdest du wählen,wenn du mit dem Campingwagen losziehts und ein Teleskop mitnehmen möchtest?Nehmen wir auch an,es ist kein Astrotrip,sondern ein Campingurlaub mit Familie.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Das ist eine gute Grundannahme, mit der man auch etwas raten kann. Campingurlaub mit Familie bietet Möglichkeiten, stellt aber auch eigene Herausforderungen.
Ich würde erst einmal klären, ob das Teleskop nur astronomisch genutzt werden soll oder vielleicht auch für Naturbeobachtung mit der Familie.

Im ersten Fall wäre der von Heinz vorgeschlagene Skywatcher Heritage 130 wirklich sehr gut geeignet. Bei Camping hat Dein Bruder ohnehin einen Tisch dabei, auf den er das Teleskop stellen kann. Mit leichten, weitwinkligen Okularen ist so ein 130/650 Teleskop ein Instrument dass eine Menge Spaß bringt. Ich habe selbst lange mit einem Teleskop dieser Größe beobachtet und hatte viel Spaß. Beim Heritage tue ich mich aber immer etwas schwer es zu empfehlen, weil ich dem Ausziehmechanismus und dem Kunststoff-Okularauszug nicht ganz traue. Ich hätte das lieber etwas stabiler aus Metall. Aber funktionieren tut das Teleskop auf jeden Fall.

Mit den Kindern und für Naturbeobachtung wäre ein Refraktor auf einer azimutalen Montierung mit Stativ vorzuziehen. Den kann man ebenfalls kompakt verstauen und mit einem 45°-Amiciprisma auch für Naturbeobachtung bei Tage einsetzen. Nachteil: teurer und zeigt durch die kleinere Öffnung etwas weniger am Sternhimmel.
Ein Beispiel in guter Qualität wäre der Skywatcher Startravel-102 auf AZ5. Oder man besorgt Refraktor und Montierung/Stativ einzeln. Von billigeren Komplettsets rate ich eher ab, da fällt mir keines in guter Qualität ein, das ich auch empfehlen würde.

Eine Mischung aus beidem wäre der Skywatcher Explorer-130PS auf AZ5. Öffnung wie der Heritage, stabiler Volltubus, azimutale Montierung mit Stativ. Allerdings nur sehr eingeschränkt für terrestrische Beobachtung geeignet, da das Bild seitenverkehrt und auf dem Kopf ist.

Hat Dein Bruder vielleicht schon ein stabiles(!) Fotostativ? Also keines für Digiknipsen aus dem Mediamarkt, sondern ein richtig stabiles für DSLR und lange Teleobjektive? Dann könnte er das als Basis für ein Teleskop nutzen. Mit einem vernünftigen Neigekopf würde so ein Stativ einen leichtbauenden Refraktor bis 80mm tragen.

Das fällt mir so spontan ein. Ich würde das Teleskop in enger Absprache mit Deinem Bruder auswählen. Er soll es nutzen, deshalb müssen seine Prioritäten gelten und nicht die, die Du setzen würdest. So oder so würde das Budget noch Platz für einen Sternatlas, ein Beobachtungshandbuch und eine Rotlichttaschenlampe lassen. Die mitgelieferten Okulare kann man nach und nach durch bessere ersetzen, was den Spaß an der Beobachtung noch mal deutlich steigert.

Bis dann:
Marcus