Empfehlung für Barlow Linse

  • Hallo,
    ich möchte demnächst mir eine Barlow Linse kaufen. Vorher würde ich gern verstehen, ob es sich wirklich lohnt, mehr Geld auszugeben.


    Für eine 2,5x oder 3x Linse habe ich diese Varianten gefunden:
    - Bresser achromatisch 3x (25 Euro)
    - Orion 3x Tri-Mag (49 Euro)
    - TS Optics TSB251 2,5x (75 Euro)
    - Celestron 3x X-Cel LX (109 Euro)


    Von 25 Euro bis 109 Euro macht schon einen kleinen Unterschied... Habt ihr Erfahrung mit allen diesen Linsen?
    Mein Teleskop ist ein Celestron Evolution 8 (203 mm, F/10), und ich möchte vor allem Planeten (Jupiter, Saturn) mit einem 19mm Okular oder mit einer ZWO ASI385 Kamera beobachten.


    Fred

  • Hi Fred,


    du hast die wirklich guten gar nicht in der Auflistung- Barlow TeleVue 2x - 1,25'', Barlow TeleVue 3x - 1,25'' oder als telezentrische Version TeleVue Powermate 5x - 1,25''


    Von den "günstigen" würde ich eher die Finger lassen, für kleines Geld kannst du keine hohe Qualität erwarten. [:)]


    Abgesehen davon, wozu benötigst du bei 2000mm Brennweite denn noch eine 2,5x oder 3x Barlow? Ein gutes 6mm Okular bringt dich auf 333x Vergrößerung, mit einem 5mm würdest du die nutzbare Grenze von 400x erreichen. Also lieber ein gutes Okular in dem Brennweitenbereich anschaffen antatt mit einer Barlow zusätzliche Glas in den Strahlengang bringen. Letzteres wirkt sich bei den guten Barlows zwar kaum negativ aus, aber deren Preisklasse liegt dann schon in der Gegend guter Okulare.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Fred,


    da gebe ich Stefan Recht: Ich habe in der Vergangenheit auch mehrere Billig-Barlows ausprobiert, allerdings für die Planetenfotografie, kaum visuell. Am Ende bin ich bei einer 1,8x und einer 2x Barlow von Televue gelandet.
    Bei der Planetenfilmerei gibt es so viele Baustellen, mit denen man sich das Bild versauen kann: Seeing (lokal oder atmosphärisch), schlechte Fokussierung, falsche Kameraeinstellungen, Qualität der Filter und eben der Barlow (zumindest mit meinem Setup).
    Da möchte man soviele Fehlerquellen wie möglich ausschließen, soweit es geht. Ich fände es ärgerlich, wenn man eines Nachts bei perfekten Bedingungen Aufnahmen machen darf und sich dann am Ende fragen muss, ob die Bilder mit einer etwas hochwertigeren Barlowlinse besser geworden wären... [8D]


    Rein visuell bei durchschnittlichen Bedingungen ist der Unterschied aber wohl nicht so groß, wie der Preis vermuten lässt. Ich habe aber ausdrücklich NICHT die von Dir aufgeführten Teile getestet.


    Nachtrag: Ich hab vor Jahren mal diesen Vergleich gemacht, Schwerpunkt waren aber die Verlängerungsfaktoren.




    Viele Grüße und viel Erfolg!


    Patrick

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Hallo Fred,



    wenn Du möchtest könnte ich Dir über 36 erfolgreiche Jahre mit dem C8 ausführlich berichten und viele Foto und Beobachtungstipps geben!
    Bei Interesse schreib mir bitte eine Nachricht hier über Unterhaltungen oder E - mail an > guenter (ätt) g2-astronomie.de

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hi,
    danke an alle für eure Antworten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Fred,


    du hast die wirklich guten gar nicht in der Auflistung- Barlow TeleVue 2x - 1,25'', Barlow TeleVue 3x - 1,25'' oder als telezentrische Version TeleVue Powermate 5x - 1,25''
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, klar, aber die wirklich guten sind auch wirklich teurer...
    Wenn ich eine benutze finde, könnte ich vielleicht nochmal überlegen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Abgesehen davon, wozu benötigst du bei 2000mm Brennweite denn noch eine 2,5x oder 3x Barlow? Ein gutes 6mm Okular bringt dich auf 333x Vergrößerung, mit einem 5mm würdest du die nutzbare Grenze von 400x erreichen. Also lieber ein gutes Okular in dem Brennweitenbereich anschaffen antatt mit einer Barlow zusätzliche Glas in den Strahlengang bringen. Letzteres wirkt sich bei den guten Barlows zwar kaum negativ aus, aber deren Preisklasse liegt dann schon in der Gegend guter Okulare.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gut, für Visuell kann ich dein Argument verstehen. Aber wie gesagt, ich möchte auch die Planeten bei den Aufnahmen vergrößern. Am letzten Wochenende habe ich zum ersten mal Bilder von Jupiter mit meiner Kamera gemacht, und ich war ein bisschen enttäuscht, weil ich etwas größeres erwartet hatte...


    Viele Grüße

  • Hallo Fred,


    klar, ohne Barlow belegt Jupiter auf dem 2,12 Megapixel Chip gerade mal einen Bereich von 116 × 116 Pixel. Mit einer 2,5x Barlow kommst du dann zuminest auf 290x290 Pixel, bei einer 3x Barlow liegst du bei knapp 350x350 Pixel. Der Rest des Chips bleibt aber ungenutzt, das sind rund 2 Megapixel ungenutzt. [:)]


    Aber egal, von den günstigen Barlows würde ich trotzdem abraten, auch wenn es aus Kostengründen keine von TV sein soll.


    Gruß
    Stefan

  • Guten Morgen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hallo Fred,


    klar, ohne Barlow belegt Jupiter auf dem 2,12 Megapixel Chip gerade mal einen Bereich von 116 × 116 Pixel. Mit einer 2,5x Barlow kommst du dann zuminest auf 290x290 Pixel, bei einer 3x Barlow liegst du bei knapp 350x350 Pixel. Der Rest des Chips bleibt aber ungenutzt, das sind rund 2 Megapixel ungenutzt. [:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja ja, das ist mir klar. Dafür ist die Funktion "Region of Interest" ganz gut! Und ich habe schon gute Aufnahme von DSOs (z.B. M51) mit dem gesamten Gesichtsfeld bekommen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Aber egal, von den günstigen Barlows würde ich trotzdem abraten, auch wenn es aus Kostengründen keine von TV sein soll.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hatte eine ähnliche Diskussion auf Cloudy Nights gefunden, wo jemand geschrieben hat, dass billige Barlows so gut wie die teure sein können. Und jemand anders hat geschrieben: "I think the Orion TriMag is better than the TV 3x."


    https://www.cloudynights.com/t…-celestron-3x-125-barlow/


    Deshalb frage ich nach anderen Meinungen...
    Aber gut, 25 Euro ist vielleicht zu wenig!


    Grüße

  • Hallo Fred,


    ich kann dir die Baader Turret Barlow empfehlen. Ist sehr gut für Planetenaufnahmen und visuell und Preis/Leistung ist super.
    Die TS Optics TSB251 habe ich auch. Die ist aber nicht besser als die Baader Turret.


    Gruß Robert

  • Hallo Robert,


    ich habe auch woanders gute Bewertung über die Baader Turret gelesen. Ist aber "nur" 2,25x.
    Aber ja, konnte auch eine gute Option für 50 Euro sein.


    Grüße

  • Hallo Fred,


    wie schon erwähnt, besteht kein Bedarf an einer Barlowlinse für visuelle Beobachtung mit deinem C8.


    Für Planetenfotografie ist eine Barlow sinnvoll. Dabei sollte die F-Zahl und damit der Barlowfaktor an die Pixelgröße der Kamera angepasst sein. Idealerweise sollte die Airy-Disk über 4 bis 5 Pixel gehen. Der Durchmesser der Airy-Disk ist 2.44 * Wellenlänge * F-Zahl.


    Bei deiner Kamera mit 3.75µm Pixelgröße kommt man somit auf etwa F/12. Bei einer Farbkamera mit Bayer-Matrix kann man etwas höher gehen, vielleicht auf F/15. Somit würde ich dir eine 1.5x Barlow empfehlen. Noch mehr bringt zwar ein größeres Bild, aber nicht mehr Detail/Auflösung, zudem längere Belichtungszeiten.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Fred,
    ich hab mit der ASI120MC auch eine ASI mit 3,75 um Pixelgröße. Da
    hab ich gute Erfahrungen mit f/16 bis etwa f/22 gemacht wobei beim 80/1200 (f/15 immer zu wenig war). Kleinen Öffnungen vertragen meist mehr Brennweite.
    Ich vermute, dass f/18 optimal wäre.
    Ich kenne aktuell keine gute 1,5x Barlow. Die "Baader 1,25" Q-Turret Barlow" kann ich nicht empfehlen. Die ist auch von der Okularaufnahme total billig gemacht und die Farbabbildung gefällt mir nicht so gut. Da war die "TS-Optics Optics TSShorty 2x-Apo-Barlowlinse" besser. Auch da gibt es aber Ausreißer. Ein Astrokollege hat geschrieben, dass er damit eine Farbfehler ins System bekommen hat. Das war bei mir zumindest nicht der Fall.
    Ich habe noch die Televue 2,5x Powermate. Die ist auch sehr gut und wäre für Dich das Maximum. Mehr Vergrößerung/Brennweite wird Dir eher schaden. Ich würde sogar bei 8" eher bei maximal f/20 bleiben. Umso schlechter das Seeing umso weniger Brennweite benutze ich. da sonst die Belichtungs für das Seeing zu lang wird.


    Interessant hört sich die "APM 2" Barlowlinse 1,5x/2x" an. Da kannst Du eventuell auch 1,5x oder 1,8x verwenden. Der Preis ist noch sehr günstig. Leider hab ich da keine eigene Erfahrung. Es wäre vielleicht einen Versuch wert.
    Servus,
    Roland

  • Moin Fred,


    auch ich war neulich auf der Suche nach einer ernsthaft brauchbaren Barlowlinse und experimentiere seitdem für's Anfänger-Planetenknipsen mit der Baader Hyperion Barlowlinser herum. Bisher habe ich keine auf die Barlow zurückzuführenden optischen Unzulänglichkeiten entdecken können, weitere Experimente werden aber folgen. Ich habe die Barlow bei Verlängerungsfaktoren von etwa 2,1 und 2,7 ausprobiert. Die Q-Turret hatte ich vorher.
    Was mir aber in jedem Fall daran gefällt: man kann die Barlow schön verschrauben, so daß nicht irgendwelche ineinandergesteckten Hülsen herumklappern.
    Allerdings sind die Gewinde möglicherweise etwas ungewöhnlich, bei meinem Exemplar habe ich zwar so was wie M28,5*0,6 60° rausge"messen", (in) die Verschraubungen passen aber trotzdem (in) Filter mit der 0,5er Steigung. Scheint wieder so eine Sondernummer zu sein.


    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hallo Marcus,
    die Baader Hyperion ist aber deutlich teurer (115 Euro). Gibt es einen klaren Unterschied mit dem Q-Turret, oder sehen die Aufnahmen ähnlich aus?


    Viele Grüße,
    Fred

  • Hallo Fred,


    obwohl ich nur selten eine Barlow nutze, habe ich eine "TS-Shorty":http://www.teleskop-express.de…entig---foto-visuell.html


    Ich habe damit mal die Nagler 11mm und 7mm (Typ VI) "gebarlowed" und mit den Naglern 5mm und 3.5mm verglichen. Ehrlich, ich sehe da visuell kaum Unterschiede, ebenso beim TV Radian 18mm + "Shorty" vs. TV Radian 10mm (wenn man von den kleinen Unterschieden bei der Vergrößerung absieht). Ich bin damit wirklich sehr zufrieden.


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Moin Fred,


    auf Deine Frage kann ich nur mit "naja" antworten...


    Das Barlow-Element der Q-Turret habe ich allerunmittelbarst nach dem Kauf in einen selbstgebauten Adapter 2" mit Filtergewinde auf T2 umgetopft, weil ich aufgrund meiner Maßstäbe als Hobbymechaniker bei der mechanischen Ausführung der Hülse meines Exemplars sofort schlechte Laune bekam.


    Visuell fand ich die Barlow am Mond mit einem 72 mm f/6 und einem 130 mm f/7 aber überhaupt nicht verkehrt, konnte keine barlowbedingten Farbsäume oder Reflexe oder Kontrastverluste feststellen. Ich habe aber keinen Vergleich zu anderen Barlows.


    Damit und mit der ASI120MC habe ich dann die ersten Bildchen gemacht und bekam den Blaukanal nie so richtig scharf, auch wenn einige Minuten vorher/nacher ein ohne Barlow aufgenommenes Bild in allen drei Kanälen knackig war. Aber sicherlich habe ich mich einfach nur zu blöd angestellt. Ganz bestimmt. Bei der Suche nach der Ursache in Berichten im Netz gewann ich den unbestimmten Eindruck, daß die, die die Barlow fotografisch gerne nutzen und loben, diese wohl oft mit Bandpaßfiltern nutzen.


    An der Hyperion finde ich zusätzlich zur Verschraubbarkeit auch das vordere Filtergewinde ziemlich praktisch, da kann man problemlos viel buntes Glas reinschrauben. Die Linse habe ich nun bisher dreimal zum Knipsen ausprobiert und habe bisher einen guten Eindruck, mehr noch nicht. Erstlingswerk-Anschauungsmaterial gibt's in der Planetenecke.


    Einen direkten Vergleich der beiden kann ich daher nicht bieten, ich übe noch und müßte mal beispielsweise den Mond mit beiden Barlows und der ASI120MC ablichten. Vielleicht am Wochenende, da könnte es klappen.


    Ach so, gleich sind die beiden nicht:
    - Die Hyperion kann man grundsätzlich in ein 1,25"-Filtergewinde eines Okulars schrauben, das wird dann aber ein ziemlich langer Schnorchel und dotzt möglicherweise an Zenitspiegeln an. Für bequemen visuellen Gebrauch braucht man da wohl noch eine Okularaufnahme, habe ich noch nicht näher untersucht. Zum Knipsen hat die aber einen Adapter von Barlow (mit 1,25"-Steckmaß des Barlow-Elementes) auf T2 dabei.
    - Bei der Q-Turret muß man dann sehen, wie man eine Kamera wabbelfrei in der Hülse festbekommt. Oder sich für das Barlowelement eine eigene Aufnahme basteln.



    Nochmal Grüße von


    Marcus

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