Hallo Forum!
nach einigen Jahren Inaktivität hier habe ich meinen Zugang nicht mehr gefunden, also jetzt mit neuer Identität. Eigentlich egal, denn die alten Beiträge sind eh weg und vermutlich kannte mich auch keiner wirklich, so aktiv war ich ja nicht...
Zurück bin ich, weil ich ein schönes Teleskop geerbt habe und das natürlich sofort ausprobieren wolle - und damit ist auch das Interesse wieder da. Mein bevorzugter Beobachtungsplatz ist leider inzwischen fast zugewachsen, ich habe jetzt nur noch rund 30° nach SSW ab einem Winkel aufwärts von ca. 30°, wenn nicht mehr - noch nicht gemessen.
Meine Ausrüstung:
Bresser Refraktor 900x90 mit 1-1/4" Okularen und erträglichem Stativ - das hatte ich schon länger. Dazu 32mm, 26mm, 9mm und 5,5mm Okulare, alles Plossl.
10" GSO Dobson mit 32mm/2" Okular und Reduziermuffe, um die 1-1/4" Okulare vom anderen Teleskop zu nutzen. Das Ding hoffe ich im Spätsommer in Mittelfrankreich zu benutzen, wo es nachts wirklich fast zappenduster ist. Allerdings muß ich mir noch etwas überlegen, wie ich es sicher im Auto transportieren kann. Mit dem Bresser war ich schon mal da, war trotz diesigem Wetter beeindruckend. (eventuell ist es 12", ich muß noch mal nachmessen)
Dann habe ich noch ein recht altes kleines japanisches Teleskop mit Holzstativ. So eines hatte ich als Jugendlicher von meinem Onkel und konnte nicht widerstehen, als ich ein sehr ähnliches bei ebay gesehen hatte. Der Tubus und die Okulare sind durchaus zu gebrauchen, das Stativ eher nicht. Aber ich habe mir eine Befestigung für die Bresser Montierung gebaut, denn reine Ausstellungsstücke mag ich nicht, es muß auch funktionieren!
Und seit zwei Tagen habe ich ein Vixen Super Polaris 80M Refraktor 910x80mm, Baujahr ca. 1985. Das Teleskop wurde ursprünglich mit Reduzierstück und 1" Okularen geliefert, mein Onkel hat aber gleich aufgerüstet, Erfle 32mm und 20mm, Ortho 12mm, alle 1-1/4". Stativ und Montierung machen einen sehr soliden Eindruck, dagegen sind die Teile von Bresser Wackelpudding. Obendrein ist ein beleuchteter Polsucher eingebaut, und ein RA-Motor mit Handsteuerung. Außerdem noch Porro-Prisma und ein Blech zur Sonnenprojektion mit Befestigung. Der Sonnenfilter für 1" Okulare geht ins Archiv. Amateure sind zwar auch vor 35 Jahren nicht erblindet, aber der Filter ist halt auch so alt, und wenn ich wirklich mal in die Sonne schauen will, gibt es ja heute bessere Möglichkeiten. Anhand der ebenfalls gefunden Preislisten habe ich überschlagen, es kamen ca. 3350 DM zusammen, also rund 1800 Euro.
Heute abend habe ich beide Refraktoren auf der Terrasse aufgestellt und einen kleinen Vergleichstest gemacht. Wirklich viel war nicht zu sehen, ich habe mich einfach auf Arktur und Umgebung beschränkt, weil der frei über den Bäumen liegt. Eventuell ist das Vixen Teleskop etwas kontrastreicher, aber nicht viel. Im Vergleich mit einem Bresser Super Plössl schnitt das Erfle 32mm deutlich besser ab, in beiden Teleskopen. Überhaupt sind die Okulare offensichtlich der größte Faktor. Ich habe mit dem selben Okular in beiden Teleskopen keine Unterschiede wahrgenommen - allerdings bin ich blutiger Anfänger, das darf man nicht vergessen. Das Ortho Okular mit 12mm habe ich mit einem Meade Super Plössl mit 9mm verglichen. Ich konnte es besser scharf stellen, das Bild wirkt etwas klarer. Das Stativ von Vixen hat mich am meisten überzeugt, denn es steht einfach satt auf dem Boden. Zur Verteidigung des Bresser Stativs muß ich anmerken, daß ich die Beine dort voll ausgezogen hatte, während das Vixen Stativ nur halb ausgezogen war - einfach, damit ich für beide Teleskope den selben Hocker benutzen konnte. Beim Bresser mußte ich mich trotzdem noch runterbeugen. Aber auch bei halb ausgezogenen Beinen schwingt das Bresser Stativ nicht schlecht, das wußte ich schon von früher. Einige Sekunden Beobachtungspause beim Nachführen oder beim Berühren des Tubus gehören halt dazu. Beim Vixen allerdings nicht, das läßt sich schwingungsfrei nachführen und vibriert vielleicht eine Sekunde lang, wenn man gegen den Tubus klopft. Dem Motor habe ich mangels Stromquelle (4 9V Blockbatterien) noch nicht ausprobiert.
So, das war jetzt mehr die Vorstellung meiner Ausrüstung. Über mich selbst gibt es eigentlich nicht soviel zu sagen, ich bin halt Anfänger in der Himmelsbeobachtung. Fasziniert hat es mich schon als Schüler, aber ich war meistens mehr mit der Theorie beschäftigt als mit Beobachten. Vor ein paar Jahren habe ich mir in kurzer Zeit erst den Refraktor und dann noch den Dobson geleistet und mit beiden viele Stunden am Himmel zugebracht. Ich war dann nach einer Weile frustriert, weil von zuhause aus selbst der Orion-Nebel nur schwach erkennbar war (die Sterne dort schon, aber eben nicht der Nebel). Und ich hatte zu der Zeit auch kein Auto, es war also nicht so einfach, woanders zu beobachten. Mond und Jupiter habe ich reichlich genossen, Saturn und Mars waren leider immer zu flach. Vielleicht wird es auch dieses Mal so enden, vielleicht aber auch nicht, immerhin habe ich jetzt ein Auto
Vielleicht melde ich mich bald im technischen Bereich, denn die Montierung des Vixen Teleskops wirkt ein bischen schwergängig und braucht vielleicht frisches Fett und ich dazu eventuell den einen oder anderen Rat.
Schöne Grüße aus Hamburg,
Dieter