Ausstieg aus der DSLR Fotografie

  • Hallo ans Forum,


    Nach ein paar Jahren sporadischer Astrofotografie mittels unmodifizierter DSLR (Canon 550d) suche ich einen anderen Photonensammler für DeepSky.


    Ich komme auf 10 Nächte pro Jahr. Ist nicht gerade viel, aber da reden Wetter, Familie und Beruf halt mit. Spass macht's dennoch und "Hobbyaufgabe" steht nicht auf dem Plan. Die Technik ist fest aufgebaut und läuft rund. Der Standort is OK. Stromversorgung vor Ort (230V, 30V, 12V) ist gegeben.


    Bei der Fotografie arbeite ich klassisch mit Flats, Darks und Bias und rödel dann am Rechner rum (DSS, PixInsight, PS). Was micht stört ist das nervige Thema "Rauschen" und natürlich die fehlende halpha Empfindlichkeit.


    Vor 2 Jahren habe ich mit dem Thema mal beschäftigt und war seitdem lange nicht dran. Damals fand ich die QSI Lösungen (monochrom, Filterrad, ohne internen Guider und mit der Möglichkeit Canon Objektive anzuschließen) interessant. Aber für die wenigen Nächte auch als eine zu hohe Investition.


    Gäbe es für ein Budget von unter 2000EUR eine aktuelle Kaufempfehlung von den erfahrnen CCD-Nutzern?


    CS
    Dirk

  • Moin,


    Du weißt schon, dass das "Gerödel" am PC mit dem Farbkompositverfahren erst richtig losgeht?


    Wenn ja - dann schau mal bei astrobin nach dem ASI-Kameras, da würde ich hintendieren, wenn ich mich damit befassen wollte, ich habe mir das angesehen und früher mit SBIG-Kameras rumgewerkelt, mir war der Filterkram und die Farbausarbeitung damals ein Graus, weswegen ich zur DSLR (mod) gegangen bin. Bin da auch weit weg von Perfektion da jahrelang nix gemacht und nun im Wiedereinstieg - aber das wollte ich wegen deiner Anmerkung zur "nervenden" Bildbearbeitung loswerden.


    CS
    Jörg

  • Hallo Matthias,


    Einen 120mm Refraktor. Mit Reducer hat er 673mm, sonst 900mm. Als Leitrohr habe ich einen 76mm Refraktor. Fotografiere Nebel / Galaxien und Kometen. Lande dabei bei sowas nach eine Nacht draußen und 2 Nächten am Rechner:




    Am Rechner habe ich nicht soo viel Erfahrung (muss mich immer wieder neu reinfuchsen mangels häufigen Gebrauch). Farbgebung ist eine Sache für sich (wegen rot/Grün Schwäche). Da verlasse ich mich auf die Software oder die Meinung meiner besseren Hälfte.


    CS
    Dirk

  • Hallo Jörg,


    So richtig ist mir das mit "noch mehr Zeit am Rechner" noch nicht ins Bewustsein gekommen. Aber ist logisch. Danke für den Hinweis. Ist nicht von der Hand zu weisen. Auch die Notwendigkeit eines PCs draussen im Winter wird wohl ein Minuspunkt sein.


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    die ASI's gibt's ja auch als Farbversion. Da entfällt dann das umständliche RGB Verfahren, aber monochrome Versionen holen wohl durch ihre Empfindlichkeit noch mehr raus. Ich überlege auch schon länger, ob und mit welchem neuen Kamera-Equipment ich später mal wechseln will, bin mir aber gleichfalls noch unschlüssig, ob eine Mono- oder Farbvariante. Können bei den Farb-ASI's eigentlich Filter wie OIII, SII, h-alpha genauso gut genutzt werden, wie bei den Mono Exemplaren?


    Viele Grüße,
    Sven

  • Hallo Dirk,


    Dank Dir für den Link.
    Lass Dir bezüglich Deines Budgets, vom Händler Deines Vertrauens, am besten ein individuelles Angebot erstellen. Hält den Geldbeutel gefüllter [;)]


    Besten Gruß,
    Sven

  • Hallo Dirk
    Mir geht es bezüglich der Zeit genau wie Dir. Und deshalb bin ich von einer DSLR auf folgendes Equipment umgestiegen :
    ASI071MC PRO
    ASI120mini
    ASIAIR


    Die ASI071MC PRO und die Guidingkamera ASI120mini werden mit dem ASIAIR verbunden. Das Guiden und die Ansteuerung der Aufnahmekamera geschieht dann drahtlos über mein Tablet mittels der ASIAIR APP.


    Das ganze funktioniert super und es wird kein Laptop benötigt.


    Ich bin begeistert von der ASI071MC PRO und dem ASIAIR.


    VG Walter

  • Hallo Dirk,


    lass dich von dem Gedanken „Monokamera mit Filterrad“ nicht abbringen.
    Ich habe mit einer EOS6D astromodifiziert angefangen. Ich habe für mein Empfinden schöne Bilder gemacht und damit Spaß gehabt. Bin wegen des Themas „Rauschen im Sommer“ nach 1-2 Jahren auf eine ASI128MC Pro umgestiegen und habe damit noch tollere Bilder gemacht und damit Spaß gehabt. Dann lief mir wieder wenige Jahre Später eine gebrauchte SBIG STL11000M über den weg und es war wieder ein Schritt nach vorne. Ich hatte sehr viel Spaß mit der Monokamera und den Filtern. Vor allem stieg ich mit einem Ha Filter in das Thema Schmalband ein und dreimal darfst du raten, das macht Spaß! Inzwischen bin ich bei einer gebrauchten FLI ML16803 mit 8 Filtern angekommen, mache damit für meinen Standort klasse Bilder, mache bei Mond Schmalbandaufnahmen, bei mondlosen Nächten LRGB und tüftle am PC dann die einzelnen Kanäle zusammen bis ich wieder ein wunderschönes Bild vor mir habe von dem was uns alle so fasziniert. Auch mir fehlt immer die Zeit aber mit dem richtigen Equipment und damit meine ich nicht die FLI sondern jede Kamera die ich zu gegebener Zeit hatte, macht es mehr Spaß und man ist damit auch motiviert die Zeit reinzustecken.
    Ich würde mir an deiner Stelle eine Monokamera mit 7 Filtern LRGB, Ha,SII,OIII zulegen. Damit kannst du in jeden Nacht spannende Aufnahmen machen, hast einfach mehr Optionen und am Ende geht es darum Spaß zu haben. Wenn das neu zu teuer wird schau ggf. mal auf dem Gebrauchtmarkt was es für deine Optik an passender Ausrüstung gibt. Ich bin mit meinen beiden gebrauchten Kameras gut gefahren.
    Den Glaubenskrieg CCD oder CMOS würde ich dabei ignorieren es seidenen du willst doch noch ins Lucky Imaging an hellen Objekten einsteigen.


    CS
    Christof

  • Hallo Dirk,


    ich arbeite auch seit fast drei Jahren mit DSLRs und überlege mir auch gerade den Umstieg auf eine 'richtige' Astrokamera zu machen. Eine CCD liegt (zumindest neu) bei mir finanziell nicht in Reichweite. Es werden zwar einige CCDs gebraucht angeboten, meist aber mit dem betagten Kodak KAF-8300 Chip und den möchte ich nicht.


    Mir scheint eine ASI1600MM Pro unter den CMOS Kameras noch eine der besseren zu sein. Sie ist weit verbreitet und mittlerweile in der vierten Version wohl auch recht ausgereift. Auch soll der Panasonic Sensor einigermaßen frei von Verstärkerglühen sein.


    Schau Dir doch mal die Sets mit dieser Kamera an. z.B. hier. Da spart man zumindest etwas.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Dirk,


    ich weiss nicht ob das Thema für Dich noch aktuell ist. Dein Skip
    TakFan und die Ausrüstung die Du hast, dazu stationer Strom, steurmäßig mit FS2 und EM200 bist Du doch bestens "versorgt" und könntest, wenn gebraucht erreichbar, auch "schwerere CCD-Kameras wie z.B. eine FLI 16803 verwenden. Der Okularauszug muß die nicht so ganz leichte Kombi von FLI plus Orig. Filterrad, (der OAZ sollte schon 5kg tragen),
    halt auch im Zenith halten. Die Kamera kühlt den Chip brutal runter
    und damit hat man auch bei sehr warmen Nächten kein Problem.


    Die Generation CMOS ASI 16000Pro Kameras ist hier viel leichter zu
    händeln. Meine "Astrospezl" und ich haben drei davon. Zwei Mono und
    eine Color. Ich wohne im Isarwinkel und da reichte mir die "Color" und
    es macht auch Spaß weil sie durch den USB3 sehr schnell die Bildraten überträgt. Livestacking mit Sharpcap ist faszinierend.
    Technisch gesehen haben wir mit dem Abstand vom Tak-Flattener CB60
    bzw. TSA130 oder C11 und RC10" zum Kamerachip kein Problem.


    Was man braucht, ist ein schneller Rechner mit USB3. USB2 macht
    keinen Spaß. Mit diesen Kameras fotografiert man auch anders. Die
    Belichtungszeiten sind wesentlich kürzer als von der DSLR her gewohnt.
    Ich versaue mir sehr viele Aufnahmen weil ich die Einstellungen
    der vorherigen und noch immer daliegenden Canon 1000D(a) nicht aus
    meinem Gehirn kriege.


    Also ich denke mal, so eine ASI mit dem 16000 Cip kann man schon zu
    Deiner Ausrüstung empfehlen.


    Die Fa. Teleskopexpress macht bei einer Kontaktierung denke ich
    mal, sicher brauchbare Vorschläge dazu auch was die Kosten betrifft.


    Viele Grüße
    Marwin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Bikerwaldi</i>
    <br />Hallo Dirk
    Mir geht es bezüglich der Zeit genau wie Dir. Und deshalb bin ich von einer DSLR auf folgendes Equipment umgestiegen :
    ASI071MC PRO
    ASI120mini
    ASIAIR


    Die ASI071MC PRO und die Guidingkamera ASI120mini werden mit dem ASIAIR verbunden. Das Guiden und die Ansteuerung der Aufnahmekamera geschieht dann drahtlos über mein Tablet mittels der ASIAIR APP.


    Das ganze funktioniert super und es wird kein Laptop benötigt.


    Ich bin begeistert von der ASI071MC PRO und dem ASIAIR.


    VG Walter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Walter,


    das klingt sehr interessant.


    Was ich noch nicht ganz verstehe:


    - wenn man keinen Laptop benötigt, wo werden die Fotos dann gespeichert bzw. wenn auf einer SD Karte, dann braucht man ja eine grössere...


    - Guidingkamera ASI120mini - wozu benötigt man diese, dachte man kann den MGEN weiter benbutzen


    - ASI071MC PRO - das ist keine CCD, oder doch (verstehe nämlich die Diskussion in den Foren nicht ganz zwischen CCD und CMOS)


    - ASIAIR - wie weit ist hier die Reichweite?


    Danke,


    LG und CS
    Hans

  • &gt; - ASI071MC PRO - das ist keine CCD, oder doch (verstehe nämlich die Diskussion in den Foren nicht ganz zwischen CCD und CMOS)


    Richtig. "CCD" bezeichnet eine spezielle Technik von Kamerasensoren. Früher waren praktisch alle Astrokameras in dieser Technik gefertigt, und andererseits waren fast alle DSLRs (spätestens als man von DSLRs auch erwartete Videos aufnehmen zu können) in einer anderen Technologie, eben "CMOS", gefertigt. Daher hat es sich eingebürgert, CCD und "Astrokamera" fast synonym zu verwenden.


    Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, CCDs werden immer seltener und wichtige Hersteller haben sie bereits mittelfristig ganz abgekündigt, sowohl neue Astrokameras als auch DSLRs setzen nun beide fast ausschließlich auf CMOS.


    Tatsächlich hat z.B. die oben genannte ASI071MC PRO einen Sensor, der auch in DSLRs verbaut wird, z.B. der Nikon D 7000, ein inzwischen etwas betagtes Modell!


    Der technische Unterschied zwischen einer astromodifizierten DSLR und einer neueren CMOS Farb-Astrokamera mit APS-C Chip (oder größer) ist also minimal was den Sensor angeht, was bei Farb-Astrokameras je nach Modell dazukommt ist z.B.


    - die Kühlung
    - der Anschluss für das quasi-analoge Guiding per ST-4, (nicht bei der besagten ASI 071mc)
    - einfacherer Anschluss teleskopseitig (Backfokus),
    - eingebauter Tauschutz, wichtig in Verbindung mit der Kühlung


    CS
    HB

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