Hallo zusammen,
an M51 habe ich auch mein Glück versucht - als eines der ersten Objekte für LRGB-Aufnahmen
mit der ASI1600mmc. Die Daten sind in einem Rutsch in der Nacht vom 21. zum 22.04.2018
aufgenommen. Mit den Farben war ich lange nicht zufrieden und habe etliche Bildbeispiele zu
Hilfe nehmen müssen, um jetzt endlich mal zu einem Ergebnis zu kommen.
Die Aufnahme ist mit dem 130er APQ noch auf der Zeiss Ib-Montierung entstanden, also mit
Synchronantrieb und ohne Guiding. Um die Ausschussquote gering zu halten, habe ich die
Belichtungszeit auf 17,5 Sekunden für die Luminanz und 20 Sekunden für die Farben beschränkt
. Es wäre evtl. mehr möglich gewesen, aber das hängt auch von der Genauigkeit der Poljustage
ab, da wollte ich ohne Polsucherfernrohr kein Risiko eingehen.
Verarbeitet sind: 292 x 17,5 s für L, 126 x 20 s für R, 122 x 20 s für G und 138 x 20 s für B, also zusammen etwas über 3,5 Stunden.
Das Gain war auf 180 eingestellt, die Chiptemperatur auf -15°C.
Hier zunächst das ganze Feld in 33% der Auflösung:
Der Ausschnitt mit M51 in 50% der Auflösung:
Bei solchen Aufnahmen finde ich die Galaxien im Hintergrund mittlerweile fast spannender als
das eigentliche Objekt. In diesem Fall bekommt man bei einem genügend großen Ausschnitt den
Galaxienhaufen Zwicky 6057 mit ins Bild. Er ist 2,3 Milliarden Lichtjahre entfernt und liegt am
linken Bildrand.
Dazu hier ein Ausschnitt mit der vollen Auflösung, in dem sich der Haufen im rechten Drittel
befindet:
Eine Galaxie gleich dem Andromedanebel würde für uns aus dieser Entfernung ca. 1.000.000 Mal - also etwa 15 mag - schwächer erscheinen als der Andromedanebel. Mit der visuellen
Helligkeit von M31 (3,5 mag) ergibt das überschlägig 18 - 19 mag.
Das entfernteste Objekt der Aufnahme dürfte aber der Quasar SDSS J133004.71+472301.0
mit einer Rotverschiebung z = 2,9 sein, der visuell 20 mag hell ist
(siehe ein anderes Bild mit Kennzeichnung: https://www.astrobin.com/102096/B/
oder auch: http://simbad.u-strasbg.fr/sim…01.0&submit=SIMBAD+search).
Gruss Lars