Katadioptr. Newton kurz filterlos benutzen?

  • Moin Moin!
    Ich habe vor, einen kürzlich erworbenen, kleinen katadioptrischen Newton (76/600) zur Sonnenbeobachtung, ggf. auch für Fotos einzusetzen, da mein Filter für zwei andere Optiken, bzw. ein Teleobjektiv dank Justierschrauben gut paßt.
    Allerdings habe ich (noch) keinen speziellen Sonnensucher und werde daher wie beim Refraktor das Teleskop ohne Filter per Reflexionsfläche ausrichten.
    Schadet dieses sehr kurze Einstellen (1-2 Sek.) dem Teleskop, bzw. dem Fangspiegel oder den Optiken (2x Barlow & Komakorrektor) im OAZ?
    VG & CS

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

    ZWO ASi 120 MC-S

    ZWO ASi 30F4

  • Hallo marsface,
    den Spiegeln und dem OAZ wohl nicht, aber die Barlow und die Okulare könnten schon Schaden nehmen, da sie verkittete Linsen enthalten.
    Besser ist es, mit Filter und dem Schatten des Tubus auf einen weißen Karton auszurichten, ggf. mit dem Sucherteleskop. Oder Du benutzt zum Ausrichten ein Huygens Okular oder eines nach Mittezwey, die bestehen aus 2 Linsen, die nicht verkittet sind. Das hat man früher bei der Benutzung von Sonnenprojektionsschirmen so gemacht.
    Gruß Michael

  • Hallo.


    Einen katadioptischen Newton würde ich allenfalls dann ohne Frontfilter nutzen, wenn ich absolut sicher wäre, daß das Teil keine Kunststoffteile hat, weder im OAZ noch an der Fangspiegelfassung bzw. Halterung. Zudem sollte die im OAZ eingebaute Linse weder aus Kunststoff sein noch verkittet sein. Leider gibt es auf dem Markt solche Billigfertigungen.


    Andererseits kostet eine Astro-Solar A4-Folie nicht die Welt. Die Halterung dafür kannst Du dann bequem aus Pappe bauen. Bei der Baader-Folie ist eine Anleitung dabei.


    Frage Deinen nächsten Astro-Händler.

  • Moin,


    da in den Teilen alles aus Kunststoff ist, auch die Linsenfassungen im Sucher bzw. Fangspiegelhalterung / Korrektorhalterung usw. würde ich das nicht riskieren. Dann eher Sonnensucher aus Pappe bauen, da gibt's Anleitungen, mit Tape anpappen, das dürfte der Sache dienlicher sein, den Spielzeugsucher würde ich abnehmen, damit er nicht verkokelt, wenn mal der Deckel runterfällt.


    CS
    Jörg

  • Vielen Dank für die Antworten, aber keiner hat meine Frage richtig verstanden!
    Es geht nicht um längeres Beobachten, sondern lediglich um ein paar Sekunden, um das Teleskop (ohne Frontfilter) per Reflexionsfläche (z.B. Blatt Papier) auf die Sonne einzustellen. Wirken dabei schon so hohe Temperaturen, dass Fangspiegel oder Barlow-Linse, bzw. Korrektor in Mitleidenschaft gezogen werden?
    VG
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

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  • Servus Peter,


    Das wird dir keiner so richtig beantworten können, da kein Beobachter sein Teleskop, noch dazu einen (katadioptischen) Newton ungefiltert der Sonne aussetzt.
    Ich weis nicht was passiert, ob in so kurzer Zeit Bauteile aus Kunststoff Schaden nehmen können. Ich selbst habe es noch nicht versucht und werde es auch nicht versuchen.


    Teste es einfach selbst aus und schreibe deine Erfahrungen hier herein. Versuch macht klug...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Marsface47.



    Kunststoffteile im OAZ werden in kürzester Zeit schmelzen. Je näher am Fokus, desto schneller. Eine Kunststofflinse im OAZ, wie bei "günstigen" katadioptischen Newtons verbreitet, schiebt nach 1-2 Sekunden Blasen.


    In wenigen Sekunden wirst Du ein Blatt Papier zum brennen brineg.


    Also lass es und hol Dir ein Stück AstroSolar-Folie. Kostet vielleicht 15 Euro für den 76er. Vielleicht hat ja jemand im Forum für Dich noch einen Rest überig. Frag mal nach.

  • Hallo Peter,


    Warum so kompliziert? Bastle Dir doch einfach eine Peilvorrichtung auf den Tubus. Vorne und hinten jeweils auf den Tubusring mit etwas Kleber oder doppelseitigem Klebeband zwei kleine Schrauben kopfüber aufkleben. Die nimmst Du als Kimme und Korn und peilst darüber die Sonne direkt an. Mit ein bisschen Augen zusammenkneifen (macht man automatisch) klappt das schon mit hinreichender Genauigkeit. Oder Du nimmst zwei etwas größere Teile (was auch immer) und beobachtest den Schattenwurf hinter dem Teleskop. Wenn die beiden Schatten in Deckung sind, ist die Sonne bei der kurzen Brennweite auch im Feld.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ok, das Feedback war wirklich hilfreich; ich werde das so wie ursprünglich angedacht bleiben lassen, ist doch zu riskant ;)
    Durch Zufall habe ich einem genial einfachen Sonnen-Sucher gefunden, der in DIY Bauweise fast nichts kostet:
    Von einer alten Kleinbild-Filmdose (in hellem Plastik) in die Mitte des Deckels ein kleines Loch (0,5 mm) stechen und die Dose mit Tesafilm auf dem Standard-Sucherschuh fixieren.


    Wenn das Teleskop ausgerichtet ist, sieht man am durchsichtigen Boden der Dose eine winzige Sonnenscheibe (Laterna Magica), einfach das Teleskop dann so ausrichten, dass sie genau in der Mitte ist.
    Das Teil gibt es sogar in aufwendiger Ausführung bei den großen Händlern für ca. 35 € zu kaufen.
    Nochmal vielen Dank für die guten Ratschläge und Hinweise, die mich ggf. vor Schaden bewahrt haben!
    VG & CS
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

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