Newton vs. MAK

  • Hallo,


    ich überlege mir ein neues Teleskop zu kaufen nur bin ich noch etwas unschlüssig.
    Ich möchte vor allem auch den Mond möglichst Detailreich fotografieren.
    Wenn möglich auch noch Saturn und Jupiter.
    Galaxien würde ich ebenfalls gerne ablichten.


    In die engere Auswahl habe ich folgende 2 Teleskope genommen:
    Orion Optics UK Teleskop N 150/1200 VX6L Advanced
    https://www.astroshop.de/teles…/p,60543#tab_bar_0_select
    Oder
    Skywatcher Maksutov Teleskop MC 150/1800 SkyMax
    https://www.astroshop.de/teles…50-1800-skymax-ota/p,4069



    Folgendes Equipment ist vorhanden:
    Skywatcher EQ6-R PRO
    2x Barlow 2 Zoll Powermate
    Canon 5D Mark IV


    GUIDING:
    ASI ZWO 120mm-S
    Lacerta OAG
    PHD2 am Laptop


    Was könntet ihr mir empfehlen? Es wäre schon wenn meine Vollformat Kamera möglichst gut und komafrei belichtet wird.


    Wäre mit der Brennweite OAG überhaupt noch möglich? Oder wird es dann schon zu dunkel für die ASI 120?

  • Hi Daniel,


    auch wenn deine EQ-6 den Tubus vom Gewicht her problemlos tragen wird, durch die Länge des Newton wird die Neigung zum Schwingen erhöht. Das wirkt sich nachteilig aus.


    Zur Idee- Mond und Planeten mit der Canon zu fotografieren- das macht für Planeten weniger Sinn. Selbst mit der 2x Powermate belegt Jupiter auf dem großen Chip gerade mal 63 × 63 Pixel. Dazu bekommst du mit Einzelaufnahmen immer etwas unscharfe Bilder durch die wirkende Luftunruhe.


    Wenn du dafür deine ASI statt zum Guiden als Aufnahmekamera benutzt wäre das sinnvoller, Jupiter würde da dann so ca. auf 160x160 Pixel abgelichtet. Die aufgenommenen Videos als AVIs dann anschließend mit den üblichen SW-Tools zu einem Einzelbild verarbeiten.


    Und wenn du statt dem langen Newton einen kürzeren mit nur 900mm Brennweite nimmst wäre das Problem Schwingungen kleiner, zu Anpassen an die ASI müsstest du dann aber wohl eine 3x Barlow benutzen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Daniel,
    ein 6" f/8 Newton sollte von der Kontrastleistung über der Kontrastleistung eines Maks mit mehr Obstruktion liegen.
    Zu den Orion UK Newtons bin ich ein bisserl zwiespältig. Es ist schön, dass die Optik in GB gefertigt wird. Bei der Messung der Optiken gab oder gibt oder gabe es aber anscheinend Probleme. Hier ein Thread zu meinem 6" f/8:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=170771
    Immerhin war mein Spiegel besser wie beugungsbegrenzt aber leider nicht so gut wie angegeben. Ein Bekannter von mir hat den Mittelberg dann noch reduziert und somit hat der Spiegel dann immerhin 0,95 Strehl.
    Von der Spiegelzelle, der 9 Punktauflage zusammen mit der gerillten Spiegelrückseite und den Justageschrauben kann ich nichts Gutes sagen.
    Die kleinen Auflagestifte der 9 Punktauflage konnten in eine Rillen kippen. Die Justageschrauben waren so klein, dass man sie zusammen mit ultra harten Federn kaum benutzen konnte. Aus meiner Sicht haben die Konstrukteure dieser Spiegelzellen das nie selber ausporbiert. Ich habe es dann für mich überarbeitet.
    Wie der jetzige Stand ist, kann ich nicht beurteilen. Ich würde es aber den Orion UK in meiner Fassung nicht empfehlen. Da ist es vermutlich besser einen GSO 6" f/8 oder SW 6" f/8 zu kaufen. Die 0,84 Strehl werden die auch schaffen.
    Ich habe einen Tal2 mit einem GSO 6" f/8 Hauptspiegel optimiert. Diesen GSO Spiegel würd ich auf mindestens 0,9 Strehl oder besser schätzen. Hier ein Artikel zur Optimierung des Tal2:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=202203
    Die Spiegelzelle des Tal2 ist von der Anwendung der reinste Luxus verglichen zur Spiegelzelle des Orion UK Newtons. Der GSO Spiegel besitzt auch keine depperten Rillen auf der Rückseite.
    So toll ich das Orion UK Projekt grundsätzlich finde, persönlich würd ich vorsichtshalber eher auf GSO oder SW gehen.


    GSO bietet auch einen 6" f/6 OTA an. SW einen 6" f/8.
    Ein Tal 150 P8 wäre vermutlich noch besser wie die Varianten von GSO oder SW. Leider gibt es die nicht mehr.


    Der Vorteil des Orion UK ist, dass der 6" f/8 einen 2" OAZ besitzt. Der OAZ ist durchaus gut bis sehr gut. Der Fangspiegel des Orion UK war auch sehr gut.
    Das Hauptmanko sehe ich bei der Spiegelzelle, die aus meiner Sicht zu wenig praxitauglich gebaut wurde.
    Teleskop Express bietet übrigens den Orion UK günstiger an. Wenn, dann würd ich ihn da kaufen.


    Ich verwende meistens die ASI120 MC. Das spart Zeit und bringt ähnlich gute Ergebnisse wie die SW Variante. Noch besser wäre die ASI 224 MC.
    Hier ein paar Bilder, die ich mit dem verbesserten Orion UK aufgenommen habe:
    https://www.astrobin.com/gear/56538/orion-optics-uk-vx6l/


    Servus Stefan,
    auch auf der Celestron ADM, die etwas stabiler wie die EQ5 ist, gibt es mit dem 6" f/8 Newtons keine Probleme und zwar egal ob es der leichte Orion UK oder der etwas schwerere Tal2 Newton ist. Auf der EQ6 (deutlich stabiler wie die ADM) gibt es sicher keine Probleme mit den Leichtgewichten.


    Servus,
    Roland

  • Hi Roland,


    ich hab einen 178/1676 Newton Selbstbau und den auf meiner Vixen Atlux montiert. Gut, ist noch ein bisserl länger als der Orion, aber jede leichte Berührung führt zu deutlichem Zittern, Fokus einstellen ist da schon ein Geduldspiel. Wobei mein Selbstbau einen stabilen Hartpapiertubus hat, die Orion UK kommen ja wohl mit einem dünnwandigen Alutubus daher. Und das Problem ist nicht das Gewicht, das Problem ist die Tubuslänge.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Fangspiegel des Orion UK war auch sehr gut<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Tja, Orion UK und deren Qualität. [}:)] Da gab es einen Bericht hier, da hat sich jemand 4 Fangspiegel liefern lassen- die laut Papier "hochwertigen" Premiumversionen. Einer war knapp nicht tauglich, die anderen drei waren teurer Glasschrott. Die mitgelieferten Messprotokolle behaupteten das Gegenteil zur Wirklichkeit. Das und die bekannten Beispiele von untauglichen Hauptspiegeln würden mich grundsätzlich davon abhalten, von diesem Hersteller was zu kaufen. [V]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Roland,


    ich hab einen 178/1676 Newton Selbstbau und den auf meiner Vixen Atlux montiert. Gut, ist noch ein bisserl länger als der Orion, aber jede leichte Berührung führt zu deutlichem Zittern, Fokus einstellen ist da schon ein Geduldspiel. Wobei mein Selbstbau einen stabilen Hartpapiertubus hat, die Orion UK kommen ja wohl mit einem dünnwandigen Alutubus daher. Und das Problem ist nicht das Gewicht, das Problem ist die Tubuslänge.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Fangspiegel des Orion UK war auch sehr gut<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Tja, Orion UK und deren Qualität. [}:)] Da gab es einen Bericht hier, da hat sich jemand 4 Fangspiegel liefern lassen- die laut Papier "hochwertigen" Premiumversionen. Einer war knapp nicht tauglich, die anderen drei waren teurer Glasschrott. Die mitgelieferten Messprotokolle behaupteten das Gegenteil zur Wirklichkeit. Das und die bekannten Beispiele von untauglichen Hauptspiegeln würden mich grundsätzlich davon abhalten, von diesem Hersteller was zu kaufen. [V]



    Hi Daniel,[quote]Und wie gesagt, Galaxien möchte ich damit auch gerne fotografieren. Diese dann mit meiner Canon 5D MK IV.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dann würde ich eh auf eine kürzere Brennweite setzen, da wirst du mit 900mm schon reichlich kämpfen bis du mal die Einnordung und die Nachführung passend hinbekommst, 750mm wären noch etwas einfacher zu handhaben. Bei 1200mm Langzeitbelichtung wirst du sehr viel Ausschussbilder erhalten.



    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Beim Orion UK ist auf der ADM praktisch kein Zittern zu merken. Auch beim schwereren Tal2 gibt es vielleicht ein minimales Zittern, aber das beeinträchtigt das Fokusieren nicht. Du musst bedenken, dass 1676 mm schon ein gutes Stück länger ist, der Spiegel ist auch größer und schwerer und der Tubus sicher auch.
    Ich besitze ja noch einen 4" f/15 FH mit viel Stahl und Metall. Da schwingen sowohl die GPD2 wie auch die ADM merklich und auch störend. Das ist aber beim leichten Orion UK kein Thema und auch der etwas schwerere Tal2 (mit GSO Hauptspiegel) ist da harmlos und lässt sich gut fokusieren. Einzig den OAZ vom Tal2 müsst ich noch etwas strenger eingstellen. Das ist aber ein anderes Thema.


    Nun, vielleicht hab ich dann beim Fangspiegel von Orion UK Glück gehabt. Inzwischen besitze ich aber auch ein Antares Optics Fangspiegel, der recht gut ist und etwas kleiner ist. Aber auch davon hab ich bei Aufnahmen und beim Beobachten keine schlechte Abbildung bemerkt.
    Wie auch immer. Leider muss man in dem Fall sagen, dass die fernöstlichen Optiken z.B. von GSO vermutlich problemlos mithalten können. Das ist sehr schade, weil ich es der europäischen Optikherstellung durchaus gegönnt hätte, dass sie gute Optiken herstellen. Meine Hoffnung ist, dass Orion Optics íhren Prozess und die Tests verbessern. Vermutlich wäre auch gut, wenn sie die Borofloat Rohlinge vom Stathis nutzen würden statt die merkwürdigen Suprax Glasrohlinge mit den Rillen auf der Rückseite....
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Dann würde ich eh auf eine kürzere Brennweite setzen, da wirst du mit 900mm schon reichlich kämpfen bis du mal die Einnordung und die Nachführung passend hinbekommst, 750mm wären noch etwas einfacher zu handhaben. Bei 1200mm Langzeitbelichtung wirst du sehr viel Ausschussbilder erhalten.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ich in Stellarium bei M101 schaue bräuchte ich mindestens 2000 mm Brennweite um die Galaxie schön groß auf den Sensor zu bekommen. 750 mm werden mir da in jedem Fall zu kurz werden.
    Daher meine Überlegung zu etwas mehr Brennweite.


    Bzgl. Nachführung. Aktuell guide ich mit einem OAG. Würde das mit dem Mak 150/1800 noch funktionieren?

  • Hallo Daniel,
    für DeepSky würd ich maximal den 6" f/8 nehmen. Besser wäre da vermutlich der 6" f/6. Schau Dir die Bilder auf astrobin an z.B. bei 800 mm:
    https://www.astrobin.com/248406/B/?nc=user
    https://www.astrobin.com/full/248406/B/
    https://www.astrobin.com/full/248406/B/?real=&mod=
    Also so klein ist M101 da nicht. Beim 6" f/6 hast Du sogar 900mm statt 800 mm. Für Deepsky würd ich eher den 6" f/6 nehmen nie aber den 6" f/12 Maksutov.
    Für Planeten und Mond geht sowohl der 6" f/8 oder auch ein 8" f/6 an der EQ6. Wenn Du unbedingt Dich mit 1200 mm für Deepsky quälen willst, dann wäre der 8" f/6 Newton besser wie ein 6" f/8, da Du Belichtungszeit sparst. Allerdings sind 1200 mm schon schwieriger zum Nachführen. Daher würd ich erst einmal mit 900 mm loslegen. Da geht schon einiges.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Daniel,



    um mal ein ganz anderes Teleskop in den Ring zu werfen: Skywatcher 200/1000mm Newton! Ich habe so einen seit langer Zeit auf meiner EQ6 pro im Einsatz und das laeuft recht gut. Die EQ6 packt ihn und es ist auch noch Reserve fuer ein kleines Leitrohr zum Nachfuehren. Damit hast Du schnelle f/5 bei 1m Brennweite, was auch schon fuer Galaxienfotografie taugt - wobei Du fuer die meisten Galaxien sowiewo mehr Brennweite haben koenntest, denn sie sind recht klein. Deshalb habe ich auch spaeter noch ein GSO RC10" 250/2000mm angeschafft, das allerdings auf der EQ6 grenzwertig ist. Und fuer Mond und Planeten taugt der Newton auch was. Allerdings wirst Du fuer Deepsky nicht um einen Komakorrektor herumkommen - ich nutze den MPCC von Baader. Damit bekomme ich nadelfeine Sterne bis zum Rand zumindest meiner Halbformatkamera.


    Orion Optics ... mein Eindruck ist, dass sie Parabolspiegel im Vergleich zu anderen Optiksystemen machen koennen. Allerdings ist die Mechanik genauso hanebuechen wie die Hilfsbereitschaft, wenn man sich mit einem Problem an sie wendet. Ich habe da selbst sehr schlechte Erfahrungen gemacht - OMC250, Strehl 0.96 oder so und trotzdem eine Gurke, wobei eine durchschnittlich begabte Katze die Mechanik besser hinbekommen haette. Deshalb kann ich von OO eher abraten.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hallo Daniel,


    um mal ein ganz anderes Teleskop in den Ring zu werfen: Skywatcher 200/1000mm Newton! Ich habe so einen seit langer Zeit auf meiner EQ6 pro im Einsatz und das laeuft recht gut. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    meinst du dieses Teleskop?
    https://www.astroshop.de/teles…/p,19166#tab_bar_0_select


    Brauche ich dafür auch noch einen Komakorrektor? Wenn ja welchen?

  • Hi Daniel, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich in Stellarium bei M101 schaue bräuchte ich mindestens 2000 mm Brennweite um die Galaxie schön groß auf den Sensor zu bekommen. 750 mm werden mir da in jedem Fall zu kurz werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das gilt für deine Vollformat-DSLR. Die Frage dabei ist, wie gut wird die Randabbildung sein, wie stark wird der Vollformatchip vignetiert, wie gut kannst du die nötige Brennweite nachführen und um wieviel einfach wäre es mit weniger Brennweite und einem lichtstärkeren Setup als f/8.


    Nimm eine Kamera mit DX-Chip und du hast die Galaxie schon mit viel weniger Brennweite formatfüllend drauf. nimm eine Kamera mit einem noch kleineren Chip und dann genügt noch weniger Brennweite für formatfüllende Abbildung.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Daniel,



    die verlinkten 200er Newtons sind alle sinnvoll fuer Deepskyfotografie mit der EQ6. Systembedingt brauchen sie noch eine Komakorrektor, da dies der Kardinalfehler des Newtonteleskops ist.


    Meiner ist der hier:


    https://www.teleskop-express.d…n-Teleskope-ab-F-3-5.html


    Ich hatte auch mal einen 0.95x-Komakorrektor von Skywatcher (finde ich gerade nicht online, ist aber auch ein paar Jahre her), aber der zeigte Geisterbilder und fiel durch den "Plejadentest". Ging wieder zurueck und wurde durch den MPCC von Baader ersetzt.

  • Hallo Daniel,


    einen Newton, oder gar Mak, der KB brauchbar korrigiert und ausleuchtet dürfte weit ausserhalb deines (vermuteten) Budges (alleine der nötige 2,5"-Komakorrektor: ca. 700€!)liegen. Desweiteren - ist dein Standort wirklich so gut, dass du dich auf Galaxien spezialisieren möchtest/kannst? - mit Planeten ist ja in der nächsten Zeit nicht wirklich was los... Also Himmel sehr dunkel und das Seeing passt auch? Mit f/8 auf Galaxienjagd gehen ist zu dem auch verdammt sportlich!
    Stefan hat es schon geschrieben: kleineren Sensor (kleinere Pixel), kürzere Brennweite bei besserem Öffnungsverhältnis. Da fällt der Mak schon mal raus. Übrig bleiben Newton oder alternativ ein gescheiter ED/Apo. Als Brennweite reichen in unseren Gefilden seeingbedingt 1000mm bei Nutzung üblicher APS-C-DSLRs (ca. 14...18MPix) voll aus! Bei kleineren Sensoren mit kleineren Pixeln sogar noch weniger!


    Ronald

  • Hallo Daniel,


    dein Problem: Du weisst nicht was Du willst!


    Dein Eingangspost: - detailreicher Mond, Planeten, eventuell Galaxien (das sind auch eher kleine Objekte).


    Also lese ich: Der will was mit mehr Hochvergrößerung. Und es gibt schon eine Kamera mit viel Fläche!


    Dann pass doch dein Equipment darauf an!


    Details gibt es nur mit Öffnung, daher mein Tipp: nimm nichts unter 8 Zoll! Und Öffnung sammelt auch Licht.


    Und warum kein kurzbrennweitiger Newton? Der bildet die Objekte zu klein für deine Kamera ab und benötigt in jedem Fall einen Komakorrektor.



    Für Planeten also kann man zu einem Newton 8 Zoll F6 raten oder einem SCT 8, Edge HD 8 oder ACF 8 (MAK fällt schon raus weil zu klein).


    Für Galaxien mit Vollformatkamera: habe ich leider kein Ahnung, welche Optik das am fehlerfreiesten ausleuchtet. Fast würde ich auf einen Edge HD8 oder einen Newton mit Komakorrektor tippen.


    Summa Summarum täte es ein 8 Zoll F6 mit Komakorrektor am besten.


    Wie groß ist da das Airy-Scheibchen? D_airy = 2*f_äq*1.22 * Lambda/D = 1,342 * f_äq / D in my also bei 1200mm Brennweite und 8 Zoll sind das 8 my (allerdings von Minimum zu Minimum), die Halbwertsbreite ist
    ja noch kleiner. Wenn man 3 My pixel hat oder so, dann gibt das mit Bayer-Matrix eine Auflösung von grob 5 my. Also wird das Airy-Scheibchen noch aufgelöst. Passt also.



    Klar, die Asi 183 passt gut zum APO 72 mm.
    Aber was hat das mit Planeten und Mond zu tun?


    klare Grüße
    John

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Details gibt es nur mit Öffnung, daher mein Tipp: nimm nichts unter 8 Zoll! Und Öffnung sammelt auch Licht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Öffnung bringt Auflösung, soweit korrekt. Aber Öffnung bringt nicht mehr Licht bei flächigen Objekten. Einzig eine schnelle Optik verhilft da zu kürzeren Belichtungszeiten. Mehr Öffnung, dafür aber f/6 statt z.B. f/5 benötigt also für Mond, Planeten und auch Galaxien längere Belichtungszeiten. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Klar, die Asi 183 passt gut zum APO 72 mm.
    Aber was hat das mit Planeten und Mond zu tun?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nun, mit der vorhandenen 2x Powermate passt der Mond wunderbar annähernd formatfüllend auf den Chip der ASI183, bei 0.57"x0.57" per pixel Auflösung. Die Vollformat Canon an einem 200/1200 bringt mit 0.4"x0.4" per pixel nur wenig mehr. Bei den 200mm erreicht man zwar durch die größerer Öffnung mehr Auflösung- 0.58 arc/secs gegenüber den nur 1.61 arc/secs der 72mm Linse.


    Aber ein aus einem AVI erzeugtes Einzelbild der ASI wird mindestens ebenso scharf sein und kaum weniger Details zeigen als ein mit der DSLR gemachtes Einzelbild am 200mm Newton- da arbeitet leider das Seeing dagegen.


    Und Planeten gehen mit der ASI auch, um Jupiter und Co. etwas größer auf den Chip zu bekommen wäre dann noch eine 3x Barlow nötig


    Die ASI183 und der im Verlauf vorgeschlagene 150/750 wären wohl noch idealer, ein SCT 8, Edge HD 8 oder ACF 8 dagegen wären unsinnig da fast nur für Planeten gut nutzbar, für großformatige Chips dagegen bezüglich Ausleuchtung eher kontraproduktiv und dank der hohen Brennweite sehr schwer zu beherrschen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Klar, die Asi 183 passt gut zum APO 72 mm.
    Aber was hat das mit Planeten und Mond zu tun?


    klare Grüße
    John<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    Ich habe letztens den Mond mit meiner Canon 5D MK IV und direkt danach mit der ASI 120mm-s durch den 432 mm APO aufgenommen. Der Mond von der ASI war wesentlich detailreicher und schöner als das von der Canon. Daher hat die ASI 183 schon was mit Mond und Planeten zu tun [;)]


    Klar, Planeten werden mit dem APO nicht gut gehen. Zu kurze Brennweite.


    Die Sache ist die.... früher oder später wird ohnehin noch mehr Equipment angeschafft. Aber jeder muss mal "klein" anfangen. Und meine Frage ist halt, wo setze ich als nächstes mit dem Kauf von neuem Equipment an.


    Ja Stefan, auf das wird es mittelfristig hinaus laufen. Eine gute Astro Kamera und ein kleiner Newton.
    Die Frage ist halt, was kaufe ich mir als erstes. Den Newton (dann kann ich jetzt mit der Canon fotografieren), oder zuerst die ASI um mit dem APO zu fotografieren.
    Wenn die ASI dann bräuchte ich natürlich auch noch Filterrad und entsprechende Filter dazu.


    In etwa 2 Jahren habe ich eine Sternwarte in meinem Garten geplant. Dort soll dann ein größeres Teleskop mit 250 oder gar 300 mm Öffnung und einer EQ8 rein kommen... aber bis dahin läuft noch viel Wasser den Bach runter [:)]

  • Hallo Allerseits,


    aber von allgemeinem Interesse ist es schon, ob Sätze wie "Einzig eine schnelle Optik verhilft da zu kürzeren Belichtungszeiten" kritiklos stehen bleiben können.


    Nehmen wir mal an, wir hätten 2 Optiken, einmal 70 mm F5 und einmal 70 mm F10. Nun ist das F5-er Bild sicher besser (=schneller) ausbelichtet als ein F10-Bild.
    Mehr Tiefe, mehr Glanz usw., aber: das gilt nur bezogen auf 1 cm^2 (oder sonstwie gleiche Fläche) Bildfläche am Monitor, wenn beide Bilder gleich groß dargestellt werden.


    Angenommen wir fotografieren nun eine klitzekleine Galaxie, die auf dem F5-Bild nur 1/10 der Bild-Diagonalen ausmacht. Auf dem F10-Bild ist die gleiche Galaxie aber 4 mal größer
    (2 mal x-Richtung und 2 mal y-Richtung). Nun verkleinern wir das F10-Bild linear um den Faktor 2, also schrumpfen es flächenmäßig auf 1/4.
    Da ist das Bild jetzt kleiner und es ist nicht mehr soviel Feld um die Galaxie drumherum. Und die Galaxie ist jetzt genauso groß wie bei der F5-Optik.


    Kann man sich aber sicher sein, dass das Bild - betrachtet man nur die Galaxie - nun immer noch deutlich schlechter bzw. weniger tief ist als bei F5?
    Das wage ich mal ganz schwer zu bezweifeln! Immerhin hat man gleich viele Photonen gesammelt. Und das Rauschen wurde durch dieses nachträgliche 2x2 Binning erheblich reduziert.
    Deshalb können wir das Bild weiter hochziehen. Und zwar bis auf das Niveau des F5-Bildes. Und DAS gilt schon bei gleicher Öffnung!


    JETZT vergrößern wir mal die Öffnung um sagen wir mal den Faktor 2,9 (203er Newton) (Obstruktion und Reflexion vernachlässigt). Und der Newton oder Edge-HD habe auch F10.
    D.h. wir sammeln 8,4 mal so viele Photonen (in der Praxis 6 mal). Und wir benutzen zufällig einen (großen) Chip (kostet nix, ist schon vorhanden), der die Galaxie immer noch komplett im Bildfeld hat.
    Wir verschenken also nichts. Die paar namenlose Sterne da draußen, auf die verzichten wir mal hier.


    Und das Bild soll - nur weil es mit F10 aufgenommen wurde - schlechter sein als ein 70 mm F5-Bild?
    Das glaubt doch keiner im Ernst!
    Ich sag Euch was: das Bild der Galaxie ist dem 70er turmhoch überlegen!


    klare Grüße
    John

  • Also erst mal- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber von allgemeinem Interesse ist es schon, ob Sätze wie "Einzig eine schnelle Optik verhilft da zu kürzeren Belichtungszeiten" kritiklos stehen bleiben können.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sollte man schon korrekt und komplett zitieren- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber Öffnung bringt nicht mehr Licht bei flächigen Objekten. Einzig eine schnelle Optik verhilft da zu kürzeren Belichtungszeiten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das bezog sich aufflächige Objekte und nicht allgemein gesagt. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun ist das F5-er Bild sicher besser (=schneller) ausbelichtet als ein F10-Bild.
    Mehr Tiefe, mehr Glanz usw., aber: das gilt nur bezogen auf 1 cm^2 (oder sonstwie gleiche Fläche) Bildfläche am Monitor, wenn beide Bilder gleich groß dargestellt werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Korrekt ausgedrückt liegt der Unterschied zwischen f/10 und f/5 bei Faktor 4 bezüglich Belichtungszeit. Nur- was hat denn die Belichtung oder die Optik mit der Darstellung auf dem Monitor zu tun? <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Angenommen wir fotografieren nun eine klitzekleine Galaxie, die auf dem F5-Bild nur 1/10 der Bild-Diagonalen ausmacht. Auf dem F10-Bild ist die gleiche Galaxie aber 4 mal größer<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, und bei Benutzung der gleichen Kamera dann auch um Faktor 4 schwächer bei gleicher Belichtungszeit. Oder bei der 4-fachen Zeit gleich hell. Bei der Nachberarbeitung wird mehr oder weniger freier Raum um die Galaxie herum keinen Unterschied machen. Aber bei 4-fach nötiger Belichtungszeit wird der Anspruch an die Nachführung deutlich größer werden <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">JETZT vergrößern wir mal die Öffnung um sagen wir mal den Faktor 2,9 (203er Newton) (Obstruktion und Reflexion vernachlässigt). Und der Newton oder Edge-HD habe auch F10.
    D.h. wir sammeln 8,4 mal so viele Photonen (in der Praxis 6 mal). Und wir benutzen zufällig einen (großen) Chip (kostet nix, ist schon vorhanden), der die Galaxie immer noch komplett im Bildfeld hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Entsprechend mehr Öffnung gibt es zwangsläufig halt auch mehr Brennweite- die scheinbar 8,4 (oder halt nur 6x) gesammelten Photonen werden dann auf eine größere Fläche verteilt- also gibt es keinen Gewinn bei flächigen Objekten. [}:)]

  • Hallo Daniel,
    Du hast in Deinem ersten Post folgendes geschrieben:
    "Ich möchte vor allem auch den Mond möglichst Detailreich fotografieren.
    Wenn möglich auch noch Saturn und Jupiter.
    Galaxien würde ich ebenfalls gerne ablichten.
    "
    Der Schwerpunkt liegt demnach auf Mond, Jupiter und Saturn. Für den Mond, Jupiter und Saturn wäre viel Öffnung von Vorteil, für Galaxien kämst Du mit weniger Öffnung und weniger Brennweite aus.
    Meist fängt man bei Deepsky mit weniger Brennweite an. Ein 6" f/6 wäre da sicher ein einfacher Eibstieg, oder der kleine APO.
    Der kleine 6" f/6 könnte mit 3x Barlow und einer ASI 224 MC gut für Mond und Planeten eingesetzt werden.
    Für Mond und Planeten würde auch ein 8" f/6 gehen und dann entsprechend wieder mit 3x Barlow und ASI224 MC oder mit 2x Barlow und ZWO ASI178 MC (oder ASI183MC, aber für Mond und Planeten nicht unbedingt nötig).
    Zu Deepskyfotos kann ich nicht viele Tipps geben, außer dass weniger Brennweite und schnellere Öffnungsverhältnisse leichter zu guten Ergebnissen führen.
    Durch den kleinen APO hättest Du aber schon mal eine Einstiegsmöglichkeit und Übungsmöglichkeit.
    Ein 8" f/6 Newton z.B. mit Carbontubus ist vom Gewicht auf der EQ6 aus meiner Sicht noch gut machbar z.B.:
    https://www.teleskop-express.d…kop-mit-Carbon-Tubus.html

    Der sollte auch visuell gut sein und nach etwas Übungs wären auch Deepskyfotos möglich. Für Deepsky sind allerdings f/6 und 1200 mm eher Anspruchsvoll. Es gibt aber auch Korrektoren mit Reducer z.B.:
    https://www.teleskop-express.d…fuer-Astrofotografie.html


    Ich bin mir sicher, dass die EQ6-R PRO einen leichten 8" f/6 mit 8 kg für Planeten und Mond perfekt trägt. Die EQ6-R PRO wird für Planeten auch einen normal schweren 8" f/6 ausreichend ruhig tragen.

    Bei Deepsky hab ich aber keine Erfahrung. Ich kenne einige Leute, die einen 6" f/5 auf der EQ5 für Deepskyfotos nutzen. Daher könnte/sollte ein leichter 8" f/6 mit entsprechenden Reducer auf der EQ6 meiner Einschätzung nach gehen. Mit obigen Reducer kämmst Du auf f/4,38. Das wäre meiner Einschätzung nach durchaus gut.


    Vielleicht könnte da ein Deepskyfotograph etwas zu meiner Einschätzung sagen. Ich kenn mich halt hauptsächlich mit Planeten- und Mondfotographie aus.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    danke für die Rückmeldung.
    Ja stimmt... nachdem ich mein Vorhaben meiner Frau mitgeteilt habe, liegt nun der Schwerpunkt auf Galaxien/DeepSky ;)
    Ihr gefallen solche Fotos besser.


    Ich denke ich werde mir diesen Newton kaufen: https://teleskop-austria.at/SW…wton-mit-Mikrofokus-OTA#m
    Dieser ist günstig... da ist nicht viel verspielt. Damit kann ich mal Erfahrungen sammeln. Und der Mond wird damit auch möglich sein. Vielleicht sogar Planeten mit entsprechender Barlow und der ASI 120mm-s

  • Hallo Daniel,
    ja, der sollte passen. Alternativ gibt es auch die Modelle von GSO z.B.:
    https://www.teleskop-spezialis…676f77e311f37645ffd578968


    https://www.teleskop-express.d…kop-mit-Metall-Tubus.html
    Und entsprechende Modelle mit f/4.
    Leider kann ich Dich bei Deepskyfotos nicht beraten.
    Bei Teleskop Austria ist doch der Tommi Navratil. Eventuell könntest Du ihn bitten vorab einen Sterntest zu machen und abzuschätzen, dass das Gerät mindestens beugungsbegrenzt ist. Dann sollte es gut passen.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    ich habe zum Glück den Shop Teleskop Austria gleich in meiner Nähe. In Linz... dort habe ich mir bis jetzt auch alles gekauft.
    In Linz ist der Michael... sehr nett und kompetent.


    Über GSO hat er mir folgendes geschrieben:
    Die GSO Newtons sind da schon besser, aber auch nicht perfekt. Das Hauptproblem ist da der Fangspiegel, der ist in einer Fasssung drinnen und kann sich nicht bzw. schlecht ausdehnen/ändern, dadurch leidet die Abbildungsqualität. Daher verbauen wir bei unseren Lacerta Newtons nur die Hauptspiegel von GSO, den Rest nehmen wir von SkyWatcher. Die Justage der Hauptspiegelzelle ist bei den GSO auch etwas suboptimal.

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