Ein paar Fragen zum geplanten wieder-Einstieg

  • Servus Forum!


    Nach einer Weile anonymen Mitlesens möchte ich mich hier mal aktiv beteiligen.
    Ich bin Stefan, 36 Jahre und wohne im schönen Niederbayern. Ich habe mich vor über 20 Jahren in meiner Schulzeit schon mit Astronomie beschäftigt. Damals natürlich noch mit vielen großen Einschränkungen. Bei dem damaligen knappen Budget als Schüler war natürlich ein Teleskop mit Nachführung der Große Traum, aber finanziell unerreichbar. Mein Paps hat sich aber dann doch zu einem Newton Spiegelteleskop überreden lassen (irgendwas mit 900mm Brennweite…)


    Jetzt bin ich über einen Freund wieder in das Thema reingerutscht und möchte gerne wieder etwas in die Sterne schauen. Finanzielle Situation ist natürlich mittlerweile besser als noch zur Schulzeit. Jetzt kommen natürlich, als wieder-Einsteiger, gewisse Fragen hoch.
    Ich hab‘ mich schon ziemlich durch dieses Forum durchgewühlt und verstehe die technischen Zusammenhänge. Als begeisterter Hobby-Fotograf sind schon mal die technischen Grundlagen bezüglich optischen Systemen gegeben denke ich.


    Was will ich eigentlich:


    Grundsätzlich möchte ich, wenn mal eine schöne klare Nacht ist, mein Teleskop in’s Auto packen, zu einer Anhöhe bei uns in der Nähe fahren, das wenig Lichtverschmutzung bietet, und einfach mal ganz entspannt in den Himmel schauen. Hierfür sind dann so Themen wie Nachführung oder Go-To für mich total nebensächlich, vor allem weil ich hierfür eigentlich nicht zu viel Zeit mit Einnorden o.Ä. verbbringen möchte. Einfach hinstellen, durchschauen und gut isses.


    Andererseits reizt mich natürlich auch das Thema Fotografie. Das wäre dann aber eine komplett andere Richtung zum gerade genannten…


    Ich hätte mir also mal folgendes vorgenommen:
    Zum wieder-Einstieg in die Astro-Beobachtung würde ich mir gerne ein allseits beliebtes 200/1200 Dobson zulegen. Einfach in Aufbau und Bedienung sowie gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich denke mal damit bin ich eine gute Zeit bedient und kann Erfahrungen sammeln. Das wird sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen, weil unser kleiner Sohnemann erst ein halbes Jahr alt ist, und damit natürlich Astronomie als Hobby erst auf Platz zwei kommt [:)]


    In nicht allzu ferner Zukunft, möchte ich aber dann doch auch unbedingt ein paar Fotos durch das Teleskop knipsen. Also sollte irgendwann etwas dafür geeignetes dazu kommen. Dafür hätte ich dann einen Refraktor mit guter Öffnung und angenehmer Brennweite und natürlich vernünftige Montierung angedacht.


    Jetzt (endlich) konkret meine Fragen:


    macht es Sinn, zuerst das günstigere Dobson zu nehmen und dann später einen teureren Refraktor mit Montierung? Läuft das Dobson dann Gefahr, in der Ecke zu verstauben? Finanziell hätte ich kein Problem gleich höher einzusteigen. Allerdings weiß ich nicht, ob das etwas über’s Ziel hinausgeschossen ist. Was würdet ihr mir hier empfehlen?
    Außerdem: Refraktor für Beobachtung und Fotografie ist ja durch die geringere Brennweite eher für Deep-Sky und Widefield geeignet, was natürlich toll ist. Was, wenn ich aber auch mal die Saturn-Ringe oder Details auf dem Mond beobachten (und vor allem fotografieren) möchte? Das Dobson ohne Nachführung scheidet (zumindest für Saturn) aus. Macht es Sinn, hierfür eine zweite Optik anzuschaffen, wie etwa ein SC mit ca. 2 Meter Brennweite? Und falls ja, macht es dann Sinn die Optiken auf der Montierung zu wechseln?


    Ich weiß, dass es natürlich eine elegantere Lösung wäre für jede Optik eine eigene Montierung zu haben. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, was meine Frau davon hält wenn bei uns zwei (oder mit dem Dobson vielleicht sogar drei) so Geräte im Haus stehen… [:p]
    Danke schonmal für eure Antworten und Anregungen!


    Servus!
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Willkommen in der Runde. Du hast das schon gut auseinanderklamüsert.
    Der Dobson wird aber sicher nicht in der Ecke stehen bleiben, wenn du Deepskyfan bist/ wirst. Der Dobson dringt einfach tiefer ins All vor, Kugelsternhaufen kommen viel eindrücklicher etc.
    Mit einer EQ-Plattform kannst du auch gute Planetenbilder durch den Dobson schießen, womöglich gar bessere als mit Refraktor (Auflösung).


    Beste Grüße
    Norman

  • Hallo Stefan,
    Als begeisterter Hobbyfotograf hast Du doch sicher eine Systemkamera und 1-2 gute Festbrennweiten im Bereich 35-200mm Brennweite, die bei f/4 schon knackscharf abbilden, und ein solides Stativ? Dann brauchst Du zum Einstieg in die Deepsky-Fotografie nur noch eine parallaktische Nachführung wie z.B. Star Adventurer.
    Ein Refraktorteleskop ist ja letztlich nur ein Objektiv mit sehr langer Brennweite, die allerdings die Asrofotografie ganz schön anspruchsvoll macht.
    Visuell zählt auf jeden Fall vor allem die Öffnung, deshalb gibt es bei mobilem Einsatz kaum eine sinnvolle Alternative zum Dobson.
    Mondfotografie geht erstaunlich gut per Mobiltelefon durchs Okular. Für Planetenaufnahmen brauchst Du eine schnelle Videokamera, und eine EQ-Plattform für den Dobson.


    Eine Alternative wäre, Du kaufst w einen 8-Zöller f/5 Newton mit Rohrschellen, baust dir Höhenräder und eine Rockerbox dazu, und kannst den Tubus später auf eine parallaktische Montierung schnallen.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: IamWeasel</i>
    <br />Servus Forum!


    ... Bei dem damaligen knappen Budget als Schüler war natürlich ein Teleskop mit Nachführung der Große Traum, aber finanziell unerreichbar. Mein Paps hat sich aber dann doch zu einem Newton Spiegelteleskop überreden lassen (irgendwas mit 900mm Brennweite…)
    ...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Stefan und herzlich willkommen bei uns!


    Das obige könnte glatt von mir sein, 2012 allerdings [:D]...
    Ich hab dann den "Fehler" gemacht mir zunächst den damaligen Traum zu kaufen, also 100mm Refraktor auf einer motorisierten (kein Goto, gab es ja damals auch nicht [8D]) soliden! Montierung.


    Da ich visuell unterwegs bin, etwas am Thema vorbei. Ein großer Dobson für das Geld wäre angesagt gewesen - für Das Geld wäre fast ein 12"er drin gewesen.


    Ergo, wie Norman schreibt: hast Du schon richtig auseinander dividiert.


    Zu überlegen wäre nur, ob 10" Dobson, der ist auch nur 1,20m lang und damit gut auf den Rücksitz zu packen. Hat aber etwas mehr Öffnung. Geld war ja egal ;).


    Wegen Foto, ja so raten es wohl viele - 80er oder 90er ED und dann EQ5 Klasse.


    Und Planeten, das geht ja anders wie früher. Du filmst die Planeten und dann Bildbearbeitung der vielen Einzelbilder aus dem Film. Das ist ganz andere (aber bezahlbare) Hardware, Stichwort ASI... Das geht dann wohl auch am Dobson wenn, du gut gefühlt nachschupsen kannst. Am besten dann mt einem optischen 9x50 Sucher mit Fadenkreuz statt Telrad oder so. Klar, das macht etwas Mühe. Das bisschen Drehung und Planetenwandern im Bildfeld gleicht eine gute Software aus, EQ Plattform nicht dringend nötig. Ohne jetzt über eigene Erfahrungen zu verfügen. Ein SC brauchst Du nicht dringend für Saturnringe
    Manche machen auch Planetarische Nebel so ("Planet" im Wort!), allerdings dann wohl tatsächlich nachgeführt. Sie sind ja viel lichtschwächer und die Filmzeiten länger.


    CS,
    Walter

  • Hallo Stefan,


    ich glaube auch nicht das der Dobson in der Ecke verstaubt.
    Ich besitze auch einen 203/1200er Dobson, dazu einen Maksutov (Planeten) und einen Refraktor/FH 120/600 (Rich-Field). Alle Instrumente benutze ich. Je nach dem was ich mir für eine Beobachtungsnacht/Abend vorgenommen habe.


    Wenn ich keine Lust auf schubsen [:D] am Dobson hab, verpass ich dem Tubus einfach dafür angeschaffte Rohrschellen und Prismenschiene und er kommt auf eine paralaktische Montierung [:)].

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo Stefan,


    Willkommen im Astrotreff. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">macht es Sinn, zuerst das günstigere Dobson zu nehmen und dann später einen teureren Refraktor mit Montierung? Läuft das Dobson dann Gefahr, in der Ecke zu verstauben?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mach Dir da mal keine Sorgen. Auch wenn Du fotografierst, wirst Du immer wieder mal Lust haben, schnell und unkompliziert visuell zu beobachten, ohne große Vor- und Nachbereitung. Dafür wird der Dobson immer das optimale Teleskop bleiben.
    Und selbst wenn Du irgendwann Dein astrofotografisches Equipment perfektioniert hast und das ganze Setup wie geschmiert läuft: was machst Du während der Belichtungszeit? Irgendwann fotografiert das Teleskop mehr oder weniger von alleine vor sich hin und Du stehst daneben und kannst nichts weiter tun als auf den Monitor zu starren.
    Das ist dann die perfekte Gelegenheit, parallel dazu ein bisschen visuell zu beobachten. Womit? Na mit dem Dobson natürlich. [:D]


    Visuelles und fotografisches Setup zu trennen ist sehr sinnvoll. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen an die Instrumente, ein Teleskop für alles wird immer ein Kompromiss sein, der Dich sowohl visuell als auch fotografisch einschränkt. Einen handlichen Dobson für visuell und dazu ein parallaktisch montiertes Teleskop für Foto halte ich für die ideale Kombi, um beide Aspekte der Astronomie abzudecken.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Servus zusammen!


    Vielen Dank für die Anregungen, die helfen mir schonmal sehr viel weiter. Die EQ-Plattform kannte ich ehrlich gesagt noch nicht, ist aber natürlich eine sinnvolle, günstige Ergänzung. Das macht das Dobson schon gleich viiiiiel interessanter.
    Fotografisch habe ich schon ein paar wenige Versuche gemacht (Orion von unserer Terrasse aus). Canon Eos 60D mit 200 2.8 auf Fotostativ, 25 Bilder mit jeweils 2s Belichtung. Schon erstaunlich, was beim ersten Versuch rausgekommen ist! Allerdings war das Fokussieren sehr schwierig und die Sterne sind noch sehr matschig. Aber da bleib ich auf alle fälle dran, is noch viel Luft nach oben!
    Den Star Adventurer habe ich mir auch schon angesehen. Ist für Fotos ohne Teleskop bestimmt eine Top Sache. Ich vermute aber, daß bei 5kg max. Zuladung da mit größeren Optiken schnell Schluss ist, oder liege ich da falsch?
    Ich plane ja sowieso in Zukunft mit eine vernünftige parallaktische Montierung zuzulegen, die würde ja dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens Foto durch das Teleskop und zweitens durchs Kameraobjektiv oben aufs Teleskop drauf geschraubt.


    Auf jeden Fall weiß ich jetzt schonmal, daß als erstes mal ein 10" Dobson angeschafft wird. Damit möchte ich mich mal wieder besser am Nachthimmel zurechtfinden. Die EQ-Plattform wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit das erste Upgrade werden und dann schaun' ma mal weiter!


    Servus!
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    dein Eingangspost ist schon sehr gut durchdacht.


    Grundsätlich gilt aus Erfahrung: Ein Teleskop kommt, unabhängig von der Größe, umso häufiger zum Einsatz, je einfacher und schneller der Aufbau geht. Ich selbst beobachte seit 1995 mit verschiedensten Teleskopen und habe seit Nuestem mit 8'' f/6 mein bis auf Weiteres endgültiges Teleskop gefunden. Warum?


    Er zeigt im Bereich Deep Sky bereits jede Menge Detail, mit einem einzelnen Objekt kann man sich da locker eine halbe Stunde plus x befassen. Bei Mond und Planeten zeigt er in gefühlten 95% der Nächte alle Details, die das Seeing hergibt. Auch die erreichbare Justagegenauigkeit wird in aller Regel faktisch durch das Seeing reglementiert. Last but not Least ist das Teleskop noch sehr gut transportabel. Und er benötigt nicht so aufwendige und damit teure Okulare wie eine f/5-Optik.


    Der Tubus des 10er wiegt bereits 15 kg. Ich habe schon von mehreren gehört, die ihn mit der Zeit wieder abgegeben haben, weil der Rücken nicht mitspielte oder das Gerät einfach zu schwer wurde. So viel zu den Vorteilen des Achtzöllers.


    Aber auch der Achtzöller beherrscht natürlich nicht alle visuellen Disziplinen sehr gut. So vermisse ich z.B. die ganz großen Gesichtsfelder. Daher habe ich als Ergänzung einen 80/400 FH für Vergrößerungen bis ca. 20-fach. Auch zum Schnellspechteln hat er sich gut bewährt, da der Achtzöller schon eine recht lange Auskühlzeit hat (in diesen Tagen ca. 1,5 bis zwei Stunden), wenn man das Auflösungsvermögen voll ausnutzen möchte. Du merkst schon: Selbst das an sich beste Teleskop stellt irgendwo einen Kompromiss dar.


    Zur Fotografie würde ich dir auch raten, zunächst "nur" mit den vorhandenen Objektiven und ruhender Kamera zu arbeiten. Da geht mehr, als man denkt.


    Meine Meinung zur EQ-5: Ich habe sie selbst und muss sagen, die zehn Kilo nominale Belastbarkeit sind eine Farce! Bereits mit meinem 6'' Mak (Gewicht mit okularseitigem Zubehör knapp sechs Kilo) ist die EQ-5 an der Grenze der visuellen Belastbarkeit angelangt, beim Fokussieren zittert das Bild trotz gewissenhafter Ausbalancierung bei hohen Vergrößerungen bereits extrem. Fotografisch würde ich daher mit dieser Montierung nicht über normale Kameraobjektive hinausgehen.


    Wenn du die Fotografie mit ruhender Kamera beherrschst, kann man über eine motorische Nachführung und größere Objektive oder kleinere Teleskope nachdenken. Hierzu würde ich jedoch einen separaten Threat empfehlen, da visuell und Fotografie so grundverschieden sind, dass hier die Übersichtlichkeit leiden würde.


    VG Christian

  • Servus zusammen!


    Ich werd' auf jeden Fall wie von Dir, Christian angemerkt noch viele weitere Versuche mit ruhender Kamera machen. Die ersten Bilder (mal schnell Kamera hingestellt, und schaun was rauskommt) haben mich schon sehr beeindruckt. Meine Canon ist ja nicht auf Astro umgebaut, möchte ich auch ehrlich gesagt nicht machen, weil mich das beim "normalen" Fotografieren zu sehr einschränken würde. Soweit ich gesehen habe, werden umgebaute Gebraucht-Geräte zu guten Preisen angeboten. Ist der Unterschied hier wirklich so eklatant bemerkbar, daß sich eine gebrauchte Zweit-Kamera für ca. 200€ lohnt?
    Dann noch ne Frage zu den Montierungen (speziell ausgehend von der Aussage von Christian bezüglich der EQ-5). Da ich ja bei mir im Umkreis von 100km keinen vernünftigen Fachhandel habe, wirds natürlich mit vor-Ort-Beratung schwierig. Deswegen wirds wahrscheinlich auf Online-Bestellungen hinasulaufen. Hier werden ja gerne Pakete von Teleskopen auf "passenden" Montierungen angeboten. Sind solche Kombinationen grundsätzlich sinnvoll, oder kann man davon ausgehen, daß die Montierungen generell eine Nummer zu klein sind?


    Mal zum Beispiel diese Kombi:
    https://www.astroshop.de/teles…xafoc-exos-2-goto/p,14209


    Hier wird ein Tubusgewicht von 10,6kg und eine Tragkraft der Montierung (is ja auch eine EQ-5) von 13kg angegeben. Muss ich bei den 13kg dann die Gegengewichte noch mitrechnen, oder nur das Gewicht, was letztendlich auf den Sattel geschraubt wird?
    Ist in dieser Kombination die Montierung allgemein zu schwach (ob für Beobachtung oder Fotografie sei mal dahingestellt) oder ist das für den ambitionierten Anfänger ausreichend um frustfrei in den Himmel schauen zu können?


    Danke im Voraus für eure Antworten!


    Servus!
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Meine Meinung ist, das du wahrscheinlich recht hast mit den Bedenken um die Kombis. Es ist ja alles auch eine Investition in die Zukunft und da würde ich mit ner ordentlichen parallaktischen Montierung anfangen, sollte das fotografieren wunsch sein. Was nützt ein wackeldackel , wenn man nach der zweiten Nacht schon Frust schiebt. Ich bin auch der Meinung, das man nicht sofort alles auf einmal haben muss. Auf eine heq 5 kann man wunderbar eine EOS mit objektiv aufsatteln. Sieht zwar komisch aus aber man kann mit kleineren Brennweiten Erfahrungen sammeln und macht Spass. Zu der modifizierten
    eos. Ich hab seit letztem Jahr auch eine und für mich ist es ein grosser Unterschied. Ich möchte sie nicht mehr hergeben.



    Viele Grüsse

  • Hallo Stefan,


    ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen mit umgebauten DSLR's, aber nach Vergleichsfotos zu urteilen, denke ich, dass sic der Gebrauchtkauf lohnt. Das bringt natürlich nur etwas bei Emissionsnebeln, die im H-Alpha-Licht leuchten.


    Die Belastbarkeit einer Montierung bezieht sich auf die Instrumenten-Zuladung ohne Gegengewicht. Die Erfahrung zeigt, dass die Komplettpakete in der Tat meist eine zu schwache Montierung haben, wobei es aber durchaus Ausnahmen gibt, die gut durchdacht sind. Ein bekanntes Beispiel ist die frühere Variante des Lidl-Telekops.


    Die Montierung der von der velinkten Kombi ist mit Sicherheit um mindestens eine Montierungsklasse zu schwach. Unabhängig davon, dass das Teleskop einen massiven Farbfehler hat und daher nahezu unbrauchbar ist. Ein Spiegel mit den gleichen eckdaten ist wesentlich besser.


    Kann man sie nicht selbst in Augenschein nehmen, helfen da nur Erfahrungsberichte. Wobei es auch hier etwas subjektiv ist, je nachdem, wie anspruchsvoll man bezüglich der visuellen Stabilität ist. So empfinde ich z.B. den 12er Mak auf EQ-3 als "Wackeldackel", und der Besitzer des Teleskops meinte daraufhin, es sei seiner Meinung nach keiner.


    VG Christian

  • Hallo Stefan,


    Leider mag ich nicht auf die astroshop Webseite gehen, da ich dann per Google Ad KI in allen möglichen Ecken des Internet daran erinnert werde, daß ich dieses Gerät kaufen will und zwar bei besagtem shop.


    Also aus dem Kopf:


    Grundsätzlich sind Komplettsets von der Montierung schwachbrüstig ausgelegt, damit das Teleskop für den gefühlten Preis nicht zu klein wird. Ausnahmen gibt es wohl. Z.B ist ein 150/750 auf einer Montierungsklasse Exos-2 (oder EQ5) noch ausreichend stabil wenn auch nicht bombenfest. Ich glaube manche hier im Forum schaffen es sogar Bilder mit so was zu machen. Musst mal im Foto Deepsky etwas schauen und auf die Gerätschaft achten. Eigentlich würde aber eine HEQ5 Klasse für so ein Teleskop empfohlen werden, wenn es fotographisch werden soll. Visuell denke ich, passt es.


    Zu der Frage mit dem Draufsatteln, ja typischerweise ist es die Tragkraft für das Teleskop, die Gegengewichte gehören zur Lieferung - also zur Montierung.


    Bei Foto ist ja die Faustregel: Teleskop plus Guider plus Kamera&Flattener mal 1,5...2,0 = Tragkraft der Montierung.


    CS,
    Walter


    PS: Du liest in dem Nachbarthread für die EQ-5 mit?

  • Hallo Stefan,


    Ich denke du hast das schon gut beschrieben und ein Einstieg erst in das Visuelle macht Sinn.


    Man lernt sich erstmal am Himmel zu orientieren und kann das auch schnell mal machen ohne 1 Stunde für Aufbau, Einnorden, Alignment, Guiding setup ... und manchmal auch Windows Ärger zu investieren.


    Das Dobson kannst du auch jederzeit verwenden wenn du fotografierst.
    Wenn die Aufnahme Serie gestartet ist hast du Zeit zum Beobachten.


    Wie du auch schon bemerkt hast ist das natürlich eine höhere finanzielle Belastung. Du solltest auch die Kosten guter Okulare im Budget nicht vergessen.

  • Servus zusammen!


    Nochmal vielen Dank an alle für die freundliche Begrüßung hier im Forum und für die Tips und Anregungen. Diese haben mir für meine Kaufentscheidung sehr weitergeholfen. Es wird jetzt definitiv für den Anfang ein 10" Dobson werden, soviel steht schonmal fest. Auch für spätere Upgrades, bzw. zusätzliche Anschaffungen habe ich jetz schon eine kokretere Vorstellung.
    (==&gt;) Walter: Nachbarthred hab' ich mir durchgelesen, danke für den Hinweis!


    Hier noch zum Abschluss mein allererstes Astro-Foto von vergangener Woche. Noch nix besonderes, aber ich war absolut begeistert, als ich das Ergebnis vom Stacken gesehen habe.
    Macht Lust auf mehr!


    Servus!
    Stefan



  • Hallo Stefan,


    Das ist doch ein gelungenes erstes Foto, dazu noch mit ruhender Kamera.
    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass da noch mehr in den Rohdaten steckt, als Du bei der bisherigen Bearbeitung heraus geholt hast. Der Hintergrund ist sehr schwarz, da hast Du bestimmt lichtschwache Nebelanteile im Histogramm abgeschnitten.
    Beschäftige Dich mal intensiver mit der Bildbearbeitung nach dem stacken. Durch richtiges stretchen des Rohstacks kannst Du da bestimmt noch mehr raus holen. Schau mal bei Youtube nach den Tutorials von Astrohardy (auch hier im Forum unterwegs). Da wird die grundlegende Astro-Bildbearbeitung anschaulich und praxisnah beschrieben.


    Und ein 10“-Dobson wird Dir viele Jahre visuell Freude bereiten. Hast Du da schon einen speziellen Dobs im Auge? Meist werden die im Set mit unterschiedlichem Zubehör angeboten. Die üblichen Teleskope an sich sind alle nicht schlecht, aber die Qualität des Zubehörs und die Sinnhaftigkeit der Zusammenstellung ist recht unterschiedlich. Auf jeden Fall sollte ein 2“-Übersichtsokular um die 30mm Brennweite in der Grundausstattung dabei sein. Eine 1:10-Untersetzung am Okularauszug ist nice to have, aber für visuell nicht unbedingt notwendig. Ein Quarz-Hauptspiegel erlaubt während der Abkühlphase höhere Vergrößerungen, hat danach aber visuell keine echten Vorteile mehr. Ein Mondfilter ist nicht notwendig. Beiliegende Software ist kein Kaufargument, das meiste davon ist ohnehin als Freeware im Netz zu finden. Sehr zu empfehlen ist ein Telrad-Peilsucher anstatt oder als Ergänzung zum Sucherfernrohr. In Kombination mit dem Deepsky-Reiseatlas aus dem Oculum-Verlag findest Du damit die Himmelsobjekte schnell und einfach.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br /> Hast Du da schon einen speziellen Dobs im Auge? Meist werden die im Set mit unterschiedlichem Zubehör angeboten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marcus!


    Ich liebäugle momentan entweder mit dem "Bresser Dobson Teleskop N 254/1270 Messier Hexafoc DOB" oder mit dem "Meade Dobson Teleskop N 254/1270 LightBridge Plus DOB"
    Über Okulare muss ich mir dann noch Gedanken machen...
    Worin bestehen eingentlich die Vor-/Nachteile einer Gitterrohrkonstruktion gegenüber einem Volltubus?

  • Mojn Stefan,


    bei 10" ist eine Gitterrohr Konstruktion eher von Nachteil weil rumgefuddel im Feld. Erst ab 12" entfalten sie ihre Vorteile, nämlich bei der Stangenware die Packmaße fürs Auto und bei den teueren Gewichtsvorteile bis hin zu Flug-Gepäck Tauglichkeit. Bei 10" würde ich bei Volltuben bleiben.


    Gute Sets bieten auch mehrere Anbieter an, z.B.
    ICS in Augsburg:
    https://www.intercon-spacetec.…iegel-und-microfokus.html


    Teleskop Express in München (GSO, aber auch Sky Watcher):
    https://www.teleskop-express.d…esserter-Ausstattung.html


    Teleskop Spezialisten, auch in München:
    https://www.teleskop-spezialis…e0bf204fc3af3a2cdfd7a2296


    Natürlich wären wir Dir dankbar, wenn Du den Bresser Dobson Hexafoc nimmst und darüber berichtest :-). Es finden sich nämlich noch sehr wenige Berichte darüber. Die Konstruktion ist klar anders als bei den üblichen Dobsen, die ich verlinkt habe. Man ist sich aus der Fotoansicht nicht sicher ob nun besser oder schlechter ;-)…


    Noch ein Wort zu den Okular Zusammensetzungen:


    Wenn Du es gleich "richtig" machen willst, dann würde ich ein Dobson Set so betrachten als ob keine Okulare dabei wären und mir einen guten abgestimmten Satz an Okularen dazu kaufen ohne die vorhandenen zu berücksichtigen. Meistens Okulare mit mindestens 82 Grad Sichtfeld und vielleicht beim 30mm 68 Grad (oder, warum nicht - auch 82 Grad). Eventuell aus Gebrauchtkäufen aus dem Forum. Dann braucht es etwas Geduld.
    Die einfachen 30mm 2" Okulare aus den Sets sind Erfle Konstruktionen. Sie haben bei f/5 bzw. f/4,7 (254/1200) schon Randabbildungsprobleme.
    (Beim 200/1200 f/6 Teleskop allerdings klar weniger Probleme). Wir sprechen hier allerdings von Zusatzausgaben für z.B 4 Okulare von ca. 600 Euro, oder mehr ;) - muss man dazu sagen. Aber glaub mir, da wirst Du eh landen, wenn Du bei der Sache bleibst, visuell, meine ich.


    Einen Haken hat die Sache allerdings. Bei mittelpreisigen Okularen (150-250 Euro) hat man die Qual der Wahl. Eigentlich müsste man sie bei einem Telskoptreffen durchprobieren um für sich das Beste herauszusuchen (Hängt von Nase, Augengeometrie, Sehfehler,... ab). Und zwischendurch wird man kaum mit einem Beilage 25mm Okular durchhalten. Auf Deiner Seite steht: Der Frühling ist voller Teleskoptreffen (siehe Kontakte und Treffen). Vielleicht eine generell gute Idee vor dem Teleskop kauf ?!


    Grüße,
    Walter


    PS: 1:10 Untersetzung am OAZ wäre mir wichtig. Ich habe keine - und man muß da ein ganz feines Händchen haben.

  • Hallo Stefan,


    im Gegensatz zu vielen anderen Beobachtern schwöre ich auf Neutralgraufilter als Mondfilter: Ohne musst du sehr hoch vergrößern (V = 1,5-2D oder je nach Mondphase noch höher), damit kontrastarme Details nicht überstrahlt werden. Die Folge ist, dass sich das Seeing stärker bemerkbar macht und das Bild etwas weichgezeichnet ist.


    Mit dem Graufilter erkennst du bei V=D alle Details, die das Teleskop auflösen kann (förderliche Vergrößerung), und das Bild ist schärfer und knackiger. Für meinen Geschmack das angenehmere Mondbild.


    Von Telrads kann ich nur abraten, diese sind, entschuldige wenn ich es so hart sage, Schrott: Sie tauen sehr schnell zu und arbeiten mit Batterien: Wenn dir da mal im Gelände die Batterien ausgehen und du keine Reservezellen dabei hast, kannst du buchstäblich einpacken. Das ist mir mal bei einem Starpointer passiert. Und ich habe schon durch mehrere Telrade geschaut: Um die Zielkreise zu sehen, muss ich mich so verrenken, dass ich dabei im Nackenbereich körperliche Beschwerden bekomme. Selbst Geradsicht-Sucher empfinde ich da als angenehmer.


    Wahrscheinlich bin ich hier die große Ausnahme, aber mit Telrads habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Ich würde IMMER zu einem klassischen, hochwertigen 8*50-Sucher raten, dessen Fadenkreuz OHNE BELEUCHTUNG arbeitet. Man sieht damit auch, insbesondere in bewohnten Gebieten, viel mehr Sterne, an denen man sich orientieren kann.


    VG Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!