Hallo Kollegen,
wie üblich in der Vollmondzeit herrscht klarer Himmel…
Da ich seit dieser Woche stolzer Besitzer einer Celestron CGX bin (hoffentlich jetzt viel weniger Ausschuss als mit der AVX!), musste ein Testobjekt her, um die Qualität und Nachführgenauigkeit zu prüfen. Viele lohnenswerte Objekte gibt es bei Vollmond im RGB-Bereich ja nicht. Da bietet sich doch mal ein Sternhaufen an. Die werden eh viel zu selten fotografiert
Die Wahl fiel auf M 37 im Fuhrmann. Neben vielen weißen/bläulichen Sternen enthält er auch mehrere Rote Riesen. Die Farbunterschiede lassen sich schön herauskitzeln. Das Endresultat besteht aus 156 x 60 Sekunden Subs. Da ich auf die Schnelle kein Flat hatte, enstand dieses virtuell mit AstroFlat Pro. Wäre für andere Objekte eher ein No-Go… Um Spikes zu erzeugen, wurden wieder zwei Drähte vor den Tubus gespannt.
Weitere Parameter:
Transparenz & Seeing: gut - mäßig (knapp nördlich von Würzburg)
Guiding: MGEN II am OAG
Flats: künstlich
Darks: nein
Bias: 100
Bearbeitung: DSS + Photoshop CC 2019
Soviel vorneweg: die Nachführung ist sehr gut, läuft wie es soll. Trotzdem bin ich mit den Sternen nicht wirklich zufrieden. In der verkleinerten Version hier wirken sie zwar punktförmig, im 1:1 Ausschnitt (siehe unten) erkennt man deutliche Verzeichnungen. Meist schauen sie ein bisschen wie Halbmonde (im Zentrum eher Dreiviertelmonde) aus, an den Rändern eher wie Mondsicheln oder Birnen. Typische Komafehler?
Im Verdacht habe ich mehrere Dinge:
1. Die Auskühlung des SCT dauert zu lange und erzeugt „Dellen“ im Stern an der Stelle, wo die warme Luft ausströmt.
2. Der verwendete original Celestron Reducer ist trotz angeblich optimalen Arbeitsabstand nicht sooo perfekt wie von Celestron beworben. Immerhin nennt es sich EdgeHD!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps, wie man zu besseren Sternabbildungen kommen kann?
Viele Grüße und CS
Marco