Flats, Darks & Co.

  • Moin Moin,
    ich befinde mich noch in der "Lernphase" und finde leider immer wieder widersprüchliche Empfehlungen zu den o.g. Aufnahmen, daher nochmal folgdene (m.E.) Unklarheiten:
    a) Wenn ich Flats mit ISO 100 mit DSLR im AV-Modus aufnehme, muss ich die Darks auch mit derselben ISO machen?
    b) Welchen Einfluss hat es, wenn Darks und Flats nicht draußen (ggf. sehr niedrige Temperaturen), sondern mit Raumtemperatur gemacht werden?
    c) Wie viele sind empfehlenswert? Mal höre ich max. 5, dann wieder genau so viele wie Lights.
    d) Welchen Einfluss hat es, wenn man ggf. Flats und Bias beim Stacken weglässt?
    VG + CS
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

    ZWO ASi 120 MC-S

    ZWO ASi 30F4

  • Hallo Peter,


    a.) alle Bildtypen immer mit gleicher ISO, also Lights, Darks, Flats, Bias
    b.) du handelst dir Rauschen ein, bei den Flats ist es weniger kritisch, bei den Darks aber extrem wichtig!
    c.) also "maximal 5" ist absolut falsch. Theoretisch am Besten so viele wie möglich! Ich handle es so: Darks wenigstens so viele wie Lights.
    d.) fehlende Flats: es hängt vom Staub im Sensorbereich und von der Vignettierung deines optischen Systems ab. Wenn kein Staub auf dem Sensor und dein Sensor nicht vignettiert wird (z.B. eine KB-, oder Mittelformatoptik), dann machen fehlende Flats nichts aus. Bei geringer Vignettierung kann man auch mit z.B. FITSWORK dem sehr gut zu Leibe rücken. Bias würde ich nicht weglassen, die machen doch die wenigste Arbeit! Ich mache jene z.B. auf dem Acker, während ich alles abbaue, mal 30...40x auf den Auslöser drücken ist schnell gemacht.


    viele Grüße - Ronald

  • Hallo Peter,
    es kommt immer auch darauf an, wie du arbeitest. Guidest du nicht und läuft dein Motiv durchs Bildfeld, dann brauchst du wenige Darks (10 % der Lights vllt.) Mit Dithern würde ich mehr machen, ansonsten tatsächlich so viele wie Lights. Geht dann aber auch als Bibliothek.
    Darks müssen aber zwingend die gleiche Temperatur, ISO usw. haben.(+/- 2-4°C) Im Sommer, wenn der Chip richtig warm wird passieren merkwürdig Dinge, zumindest bei Canon, da passt dann plötzlich gar nichts mehr.
    Perfekt passende Flats mit einer DSLR sind mir persönlich noch nie gelungen, ich lasse sie weg. Wenn, dann aber die Kamera am Teleskop lassen. Bias werden nur für Flats gebraucht.
    Wenn du auf den ganzen Plumpatsch verzichten willst, dann stelle an deiner Kamera "Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung" ein. Hast du Pech, dann belichtet die Kamera nach jedem Light selber ein Dark. Das kostet natürlich viel Zeit. Hat du Glück, je nach Modell, macht die Kamera ein Dark(incl. xy) für 7 Bilder, das ist dann schon eine Vereinfachung.
    Ich wünsche dir einen erfolgreichen Start in dieses schöne Hobby.
    viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Peter,


    Ronald hat ja schon eine Menge beantwortet.
    Nur eine Erklärung wozu die Kalibrationsbilder (Dark, Flat, Bias) überhaupt dienen.
    <ul><b>Jedes Light hat verschiedene Fehleranteile.</b><li>Da ist erst mal das Ausleserauschen. Dies versucht man durch Subtraktion des Master-BIAS auszugleichen.</li><li>Dann gibt es das thermische Rauschen. Dies versucht man mit durch Subtraktion eines Master-Dark auszugleichen. Auch sog. Hotpixel kann man hiermit reduzieren wobei man das besser mit sog. Dithering macht.</li><li>Das eigentliche Signal wird durch den optischen Pfad beeinflusst. Hier gibt es z.B. Staub oder auch Vignettierung (= nicht gleichmäßige Ausleuchtung des Sensors). Das versucht man mittels Teilen durch ein Master-Flat zu korrigieren. </li></ul>
    Zu viele Darks kann man eigentlich nicht machen und ich mache auch immer eine gute Anzahl davon. 10 mache ich mindestens.
    BIAS sind super einfach zu machen da habe ich immer mehr als 30.
    Ich mache auch meistens mehr als 30 Flats.
    Ich stelle das Teleskop am Ende der Serie aufrecht und lege die Flatfolie darauf. Während ich abbaue laufen die Flats.
    Dann Deckel aufs Teleskop und eine Serie BIAS Bilder.
    Die Darks mache ich zuhause, da ich eine gekühlte Kamera mit genauer Temperaturregelung habe. Ungekühlt müste man das dann auch draußen machen da eine andere Temperatur evtl. noch mehr Rauschen im Bild erzeugt.

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