Mit 10 Zoll im fränkischen Nirgendwo

  • Moin!


    Nun habe ich das auch geschafft, meine Notizen der Nacht von Mittwoch aufzubereiten. Wurde trotz des verreckten Diktiergerätes nicht kürzer, war ja auch eine brauchbare Nacht und ich mußte schließlich den mir bisher entgangenen Winterhimmel abarbeiten... Denen, die das trotzdem lesen: viel Spaß!
    Und für die ganz Mutigen habe ich am Ende noch einige der armselig gekrakelten Skizzen abfotografiert, zusammengeschnitten und übersetzt. Spätestens da wird jedem klar, warum ich dem Diktiergerät nachhänge...



    Viele Grüße von


    Marcus





    27.2.2019 Mit 10 Zoll im fränkischen Nirgendwo - eine doch recht gute Nacht an einem neuen Platz
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    27./28.2.2019 (Mi/Do), auf einem verwunschenen Feldweg, neue Gegend weiter drin im fränkischen Nirgendwo ausprobiert:


    Lightpollutionmap
    Radiance information
    Value: 0.30
    Elevation: 504 meters


    Start gegen 20:00 bei 4 °C,
    Ende gegen 4:00 bei -1,5 °C,
    Windstill, aber zunehmend kalt. Nennenswerte Reifbildung auf Auto und Okularkoffer.


    Sehr wenig Horizontaufhellung, Seeing sehr gut. Durchsicht ab etwa 30 Grad Höhe sehr nett, aber die Milchstraße ist trotzdem nur schwach zu sehen. Umliegender Wald schirmt entfernteres Umgebungslicht gut ab. Die Haustürbeleuchtung des einzigen nächsten Hauses geht grad so. Die auf der etwas entfernten Straße vorbeifahrenden Autos nerven, Aufhellung im S ist nicht sehr schlimm, stört aber wegen der sonst durchaus brauchbaren Bedingungen um so mehr.
    Umgebungshelligkeit reicht zum Hantieren und zum Lesen des Autokennzeichens aus.



    Mit auf dem Acker waren
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    * 10" leicht getunter Klopson f/4,7 mit Leuchtpunktsucher
    * Okularkoffer mit aktualisiertem Inhalt (Angaben für 10"):
    ** Hyperion 36 mm (V = 33x, AP = 7,6 mm, GF ~ 2,1°),
    ** Panoptic 27 mm (V = 44x, AP = 5,7 mm, GF ~ 1,5°),
    ** Morpheus 17,5 mm (V = 69x, AP = 3,7 mm, GF ~ 1,1°),
    ** Morpheus 12,5 mm (V = 96x, AP = 2,6 mm, GF ~ 0,8°),
    ** Morpheus 9 mm (V = 133x, AP = 1,9 mm, GF ~ 0,6°),
    ** Morpheus 6,5 mm (V = 185x, AP = 1,4 mm, GF ~ 0,4°)
    ** Morpheus 4,5 mm (V = 267x, AP = 1,0 mm, GF ~ 0,3°)
    * Astronomik UHC-Filter und Astronomik OIII-Filter
    * T-Shirt über dem Kopf, um Umgebungslicht abzuschirmen, ist aber doch zu durchlässig. Feuchtigkeit staut sich, Optik beschlägt leicht.
    * TRIATLAS B 2nd ed.
    * Deep Sky Hunter Atlas, Second Revision (2017)
    * Mag 7 Star Atlas für die Übersicht
    * BAfK


    neu dabei und noch immer in Erprobung:
    ** Astronomik UHC-E 1,25"
    ** Astronomik H-beta 1,25"
    ** Explore Scientific Farbfiltersatz 1,25" (blau, grün, gelb, orange)
    ** Hyperion Aspheric 31 mm (V = 39x, AP = 6,6 mm, GF ~ 1,8°)
    ** Baader Plössl 32 mm (V = 38x, AP = 6,8 mm, GF ~ 1,3°)



    Programm und Erlebtes
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    Da ich noch kein neues Diktiergerät hatte, gab es nur kurze Notizen zu den jeweils besten Beobachtungsparametern, dafür (zuerst notgedrungen, dann immer weniger widerwillig und zum Ende hin vorsichtig begeistert) aber ein paar rohe Skizzen. Und das Beobachtungsprogramm war ausnahmsweise wieder etwas vorbereitet, ich hatte die einschlägigen Seiten aus dem DeepSkyHunter ausgeheftet und vollgemalt, diesmal gleich mit ein paar Hinweisen (Filter usw.).


    Sh 2-157 (Cep)
    Mal den Himmel kontrolliert und nach dem Hirschkäferkopf geguckt. Hyp36+OIII, die Gegend von M52 angeleuchtpunktsuchert, von M 52 losgehangelt. NGC 7538 ist wieder deutlich da, der Sh 2-157 zeigt ganz, ganz schwach drei Arme, aber keinen Kopf. Das war im Herbst eindeutig zigmal besser. Komisch.


    M 42, M 43 (Ori)
    Ein wenig bewundert und ein wenig mit Okularen gespielt: Hyp36 zeigt den Nebel hübsch - die Außenbereiche rötlichlichgrau, den Innenbereich kaltgrau. Hyp31 zeigt weniger Farbeindruck, aber deutlich mehr Details und faserige Strukturen und auch Dunkelzonen. Die Detailfülle wird im Mor17,5 natürlich noch viel überwältigender. Hübsch!


    Alnitak und Umgebung, IC 434, B 33, NGC 2023, NGC 2024 (Ori)
    Der Flammennebel NGC 2024 erscheint im Mor17,5 ohne Filter zart sichtbar und zerklüftet, wenn Alnitak aus dem GF bleibt.
    Auffällig und für mich neu ist der auch ohne Filter im Mor17,5 deutlich und sicher indirekt sichtbare, zarte Nebelhalo um HD 37903, das muß NGC 2023 sein.
    Der Pferdekopfnebel war wieder sicher zu sehen, im Pl32+H-beta heute seltsam "flach", aber sicher da. Mor17,5 zeigt den Pferdekopf heute verwaschener, aber anders als neulich als etwas besonders Schwarzes in der dunklen Umgebung und vor dem deutlich hellen leuchtenden Nebelband. Ist wohl mit etwas Übung, Filter und brauchbarem Himmel gar nicht sooo schwierig.


    M 78 (Ori)
    Im Mor17,5 zeigen sich zwei Sternchen etwa in N-S-Richtung in einem nebligen Wölkchen, das Wölkchen ist asymmetrisch zu den Sternen und nach SE etwas ausgedehnter. Ziemlich direkt nördlich davon sind zwei etwa "querliegende" Sterne sichtbar, der östliche erscheint zart umnebelt. UHC-E nützt etwas und dunkelt den Hintergrund etwas ab (die Nachlese sagt, ich schmeiße hier gerade wieder Ost und West durcheinander. In den Notizen steht "Ost", richtig ist "West"...).


    NGC 2185 und seine Kumpels (Mon)
    Soll ja eine Kette von Reflexionsnebeln sein... Gegend mit Hyp36 aufgesucht, zu sehen ist aber von Nebeln nichts. Mit dem Mor17,5+UHC-E zeigt sich ein ganz, ganz schwaches Wölkchen an der Position von NGC 2185, mehr aber nicht.


    Generve: unter dem Lichtschutztuch beschlagen Brille und Okulare recht flott. Schwierig, dabei Futzelnebel sicher zu identifizieren.
    Thors Helm muß ich ja mit dem 10" auch mal machen und der hat's ja für diese Saison auch bald hinter sich...


    NGC 2359 (CMa)
    Etwas mühsam hingehoppt, der Himmel ist in dieser Höhe nicht so begeisternd. Mit dem Hyp36+OIII erscheint zunächst nur ein Klecks, das war mit dem 5" schon mal besser. Zweifel kommen auf, bin ich hier richtig? Wird auch mit Hyp36+UHC nicht besser.
    Wechsel auf Mor17,5+UHC-E. Nach kurzem Einsehen kommt der Nebel als eine "Schnecke" heraus, das Schneckenhaus ist heller, die Schnecke mäßig hell. Die Schnecke kriecht ("nach links") von einer Kette aus vier Sternen weg auf ein deutlich helleres Sternpaar zu, das Schneckenhaus "hängt nach unten". Nach längerem Einsehen kommt vom "Scheitel des Schneckenhauses" ein zweiter, deutlich schwächerer Nebelarm heraus, der in etwa die gleiche Richtung zeigt wie die Schnecke. Hat was von "Pommesgabel". Skizze zusammengekrakelt.


    Von dort aus ein wenig weitergehoppt und mich am


    NGC 2327 und Umgebung (CMa)
    Mövennebel versucht. Am vorgesehenen Ort ist mit Hyp36+UHC und auch mit Hyp36+OIII überhaupt gar nichts zu sehen, nur haufenweise hübsche Sternhaufen.


    Weiter zum Rosettennebel, als Startpunkt für das Nebelquartett OdM Januar 2019


    NGC 2244, NGC2237 (Mon)
    Im Hyp36+OIII wie immer riesengroß, wird aber im Hyp31+OIII besser, wirkt auch wieder zerzauster und etwas detaillierter als im 36er. Der Nebelring erscheint breit im NW, sonst schmaler. Das Pl32 empfinde ich hier wegen des kleinen GF als völlig unbrauchbar.


    Mutig von dort zu


    Sh2-280 und Sh2-282 (Mon)
    gehoppt, ist ja gleich um die Ecke und die Beschreibungen lesen sich interessant. Keiner von beiden ist aber zu sehen, nicht mit Hyp36+OIII, Mor17,5+UHC-E, Pl32+H-beta.


    NGC 2261 (Mon)
    Hubbles Variablen Nebel im Mor9 beguckt, den sehe ich heute wieder als v-förmiges Nebelchen mit hellem, sternartigen "Kopf", einer schärferen Westseite und einer nur etwa halb so langen Ostseite.


    Dann aber zu dem Nebelquartett, OdM Januar 2019...


    NGC 2245, NGC 2247, IC 446, IC 447 (Mon)
    Gründlich geguckt, nach einigem Gucken sicher indirekt und immer wieder ein kleines nebliges Fleckchen im Mor17,5 entdeckt. Häßliche Skizze gemacht, die aber bei der Nachbereitung mit Wikisky zeigt: jawoll, NGC 2245 gesehen. Von den Kollegen aber niemanden.


    Weiter zu dem nächsten OdM, OdM Dezember 2018:


    Sh 2-254, Sh 2-255, Sh 2-256, Sh 2-257 (Ori)
    nochmal die drei Schneebällchen. Kurzer Blick zum Auffrischen in den Atlas, dann die Stelle angefahren. Mor17,5+H-beta, Augen verrenkt, tief durchgeatmet, weitergeguckt, dann um eine markante Sternkette etwas unsicher etwas Nebliges gesehen, leicht abseits der Sternkette deutlicher und indirekt immer mal wieder ein kleiner runder Flausch.
    Häßliche Skizze gemacht und nachbereitet. Wikisky sagt: das waren die beiden hellen kleinen knuffigen Schneebällchen Sh 2-255 und Sh 2-257. Der große blieb unsichtbar. Laut AladinLite sind das aber IC 2162 und Sh 2-257 (was nun genau Sh 2-255 ist, ist mir zunehmend unklar. AladinLite sagt: ein kleiner Futzel zwischendrin. Egal, zwei Schneebällchen!)
    Ich lerne: Skizzen lohnen! Eindeutig! Nur das mit den Himmelsrichtungen... Große Freude!


    Weil's mit den Nebeln gerade einigermaßen fluppt, ein Schwenk in den Fuhrmann.


    IC 410 (Aur)
    Wieder Unsicherheit mit den Himmelsrichtungen... Aber wenn man von dem Fischchen den Tubus nach links schwenkt, dann sieht man was, nämlich den IC 410, also den Kaulquappennebel. Der erscheint mit dem Hyp31+OIII im "Zentralbereich" hell und eigentümlich trilobar um den Sternhaufen herum, beinahe kleeblattartig. Bei gründlichem Gucken kommen weitere, weit ausladende, schwächere Nebelpartien (auf der Fischchen-abgewandten Seite und nach Norden (?)) heraus.


    IC 405 (Aur)
    der Flaming Star-Nebel ist auch mit viel Mühe nicht zu sehen. Deshalb ein Versuch am


    IC 443, IC 444 (Gem)
    Quallennebel. Die Position ist ja überaus einfach zu finden. Mit dem Hyp31+OIII zeigt sich da irgendwas, auffällig sind große, ausgedehnte, irgendwie omegaförmig wirkende Sternketten, die ganz schwach und unsicher zwischen den Sternen seltsam neblig aufgehellt wirken könnten. Der Himmel ist aber ziemlich aufgehellt, der Nebel ist wohl zu schwach.


    Dann mal was Leichtes auf der Ecke,


    NGC 2392 (Gem)
    Der Eskimonebel, mit Mor4,5, Mor6,5 und Mor9 bearbeitet. Zusammengefaßt bot der nach einiger Beobachtungzeit einen sehr hellen, sternartigen "Kern" (= Zentralstern?), direkt drumherum eine nur etwas weniger helle, schmale Zone, darumherum immer mal wieder blickweise eine sehr schmale, dunkle Zone und darumherum den mittelhellen, breiten Flausch. Diese dunkle Zone sehe ich immer und immer wieder, auch in verschiedenen Nächten und auch laut der Notizen im letzten Winter mit dem 5", die ist also wohl real.


    So langsam gehen die gasigen Nebel aus, also etwas Galaktisches. Der Himmel macht ja was her, also auf zu


    M 51, NGC 5195 (CVn)
    Mit Mor12,5, Mor9 und Mor6,5 bearbeitet. Und erstmals wirklich die Spiralarme gesehen, immer wieder, wenn auch nur blickweise. Um den Kern von M 51 herum eine dunklere Zone, diesmal in der Achse M 51 - Begleiter wieder etwa links und rechts vom Kern etwas ausgedehntere dunkle Flecken. Zwei Spiralarme gehen im Uhrzeigersinn nach außen auf, einer erreicht fast den Begleiter. Kläglicher Versuch einer Skizze, die hilft hier aber nicht, da muß ich erstmal zeichnen üben. Besonders auffällig: "unten links" (wenn der Begleiter rechts im Bild liegt) ist ein sehr heller Knubbel in der Galaxienscheibe zu sehen.
    Erhebliche Freude!
    Die Nachbereitung meint, das müssen die etwa drei Knoten im Spiralarm (oder sind das Vordergrundsterne?) sein.


    M 81, M 82 (UMa)
    M 81 präsentierte sich diesmal als eine große, langweilige Spiralgalaxie. Da war seltsamerweise nicht viel dran zu machen.
    M 82 bot dafür mehr: mit dem Mor6,5 beguckt bot die Gx einen etwas anderen Anblick als sonst: zwar flach und breit wie immer, aber an der "Unterseite" (also gen M 81) etwas eingezogen, fast wie der Querschnitt durch eine Untertasse. An den beiden Enden erschien die Gx dunkler, in der Mitte auf etwa der Hälfte der Längenausdehnung nennenswert heller. Die Querteilung war nicht so klar und dunkel wie sonst, sehr deutlich waren aber wieder beiderseits der Teilung die hellen Knoten, deutlich zur Unterseite hin versetzt. Irgendwie wirkt die Gx krisselig-fusselig-mikroknotig. Ziemlich spektakulär. Armseliger Versuch einer rohen Skizze.


    So langsam gehen mir die Ideen aus, bin auch ziemlich voller Eindrücke. Komisches Getier schreit, drei Glockenschläge aus dem Nachbardorf. Ich bin nicht mehr in Form, habe aber noch keine Lust, einzupacken. Der Frühjahrshimmel ist fast durch, aber Virgo steht schön hoch. Also mache ich einen planlosen Spaziergang von Vindemiatrix aus und bestaune einfach die unglaubliche Zahl der dort sichtbaren Galaxien. Das bietet zwar keinen nennenswerten Erkenntnisgewinn, ist aber auch mal nett. Aber die Galaxien erinnerten mich dann an OdM März 2019:


    NGC 5981, NGC 5982, NGC 5985 (Dra)
    das Draco-Triplett. Das war eine schwierige Aktion, weil Draco zu den mir nur weniger geläufigen Sternbildern zählt... Als ich dann endlich den richtigen Stern gefunden hatte, war das Triplett auch einfach aufzufinden, anhand der beiden hellen Gx. Die kleine Spindel zierte sich etwas, das Mor17,5 war zu schwach, der Himmelshintergrund zu hell, komisch. Das Mor9 machte mir das Bild zu duster, das Mor12,5 war genau richtig (ich mag gut gefüllte Okularkoffer...): ein großer Flausch, ein kompakter Flausch, eine flache Spindel. Die Spindel war aber nicht einfach. Details fielen mir nicht auf, wahrscheinlich war ich aber auch schon zu müde.


    Weil es aber so eine nette Nacht war und der nächste Tag sowieso im Eimer sein würde, noch ein wenig am aufgehenden Sommerhimmel geguckt:


    M 57 (Lyr)
    Zeigte sich nett im Mor6,5: ein etwas zitronenförmiger Kringel, die Ringfläche deutlich ausgefüllt, blickweise erscheint die westliche Außenkante des Ringes heller und scharf. Das hatte ich so auch noch nicht.


    Und dann schnell noch den


    NGC 7000, IC 5067 (Cyg)
    Nordamerikanebel kontrolliert, ja, der ist auch in dieser Saison da. War im Hyp36+OIII ganz passabel, stand ja auch noch recht tief. Die Form eindeutig und leicht und sicher zu sehen, allerdings keine Details. Immerhin war auch der Pelikannnebel deutlich da. Hier am NA-Nebel war das 36er besser als das 31er, hier gewann es durch Kontrast (!) und weiteres Feld.


    Ein Blick gen Schwan mit bloßem Auge: nein, das sind keine aufziehenden Wolken, das ist die recht tiefstehenden wolkige Sommermilchstraße. Den Beobachtungsplatz merke ich mir. Zum Abschluß noch ein Blick auf


    M 13 (Her),
    wobei der Herkules zwischen den ganzen Sternen nicht so sehr auffiel. Aber heute war M 13 hübsch im Mor9, nicht spektakulär aber sehr hübsch. Prächtige helle Sternketten und ein paar eingestreute hellere Sterne auf dunkleren, samtigen Fladen nicht aufgelöster Sternwolken. Diesen Anblick mit den Helligkeitsabstufungen hatte ich so bisher auch noch nicht. Nett.


    Nun war aber auch wirklich genug.


    Es war nun gegen 4 Uhr, ich wurde dann doch etwas müde und packte zusammen. Als ich wieder auf der Landstraße war, kam der Mond gerade über den Horizont gekrochen. Aber da ich schonmal in der Gegend war, schnell noch den anderen ausgeguckten Beobachtungsplatz ein Stück weiter begutachtet: sieht von den Umgebungsbedingungen fast noch besser aus, bessere Horizontsicht, weniger Horizontaufhellung (warum auch immer), keine Häuser im direkten Blick, keine Straße im Blick, legaler Weg, geteerter Feldweg. Muß ich bald mal ausprobieren!


    Gegen 4:45 war ich dann zu Hause - schon komisch, nach so einer Nacht dann in den beginnenden Berufsverkehr zu geraten...



    Fazit:
    --------
    * Die neuen Plätze sind besser, aber doch aufwendiger zu erreichen.
    * Notieren ist sinnig, aber doof, Diktieren ist besser und ausführlicher. Aber: zumindest grobes Skizzieren tut gar nicht weh!
    * ... und das Abtippen der Notizen geht nicht wirklich schneller als das Abhören der Diktate. Neues Diktiergerät ist bestellt...
    * Und so langsam habe ich das Tönnchen richtig lieb. Feines Fabrikfernrohr, macht wirklich Spaß, braucht aber anständigen Himmel. Mit sowas im Juli anzufangen...



  • Hi nochmal Marcus,


    ah, jetzt ja - sehr schöner Bericht. Wir waren tatsächlich zeitgleich draussen. Ich hab mir auch Urlaub am Donnerstag fürs Ausschlafen geholt.


    Das Wetter war unterschiedlich. Bei mir, 560m hoch, knacktrocken 9 Grad und böiger Wind. Aber das mit dem Beschlagen unterm Tuch kenn ich aus anderen Nächten. Meine Abhilfe: lach nicht, ein Taucher Schnorchel!


    Wegen der zweiten Stelle, die Du besser findest, da warst Du nicht mehr dunkel-adaptiert von der Autofahrt her - odrr? Außerdem war schon "Mond".


    Ich bin übrigens nach Mondaufgang abgezogen, ich hatte eine 1Std10min Fahrt vor mir. Auch schon aufkomender Berufsverkehr.


    An Objekten hatte ich leicht andere Pfade eingeschlagen, teilweise aber überlappt mit Deinen Objekten (ist ja auch klar bei der Menge).
    Ich fand der Himmel sah mit nacktem Auge recht gut aus, aber beim Blick durchs Okular wars gerade bei M81, Flammennebel schon mal besser.
    Helle Sterne zeigten aber die ganze Nacht einen deutlichen Hof, so daß ich Abell-12 im Orion wieder nicht geschafft habe. Ein Hund ist das!


    Aber schee war's doch :-).


    CS,
    Walter


    PS: nette Zeichnungen, mutig gezeigt, Bravo! (ich hab einen ähnlichen Stil und traue mich nicht die mal einzubinden ;-)).

  • servus,


    mit den Nebeln hast Du's Dir ja richtig gegeben. Das ist nicht einfach, und es gehört Mut und ehrlichkeit zur Beobachtung. Meist siehtr man bei dem schwachen großflächigem Zeug nämlich nichts, obwohl man weiß, wie es ausschauen sollte. Und dann bildet man sich viel ein. Nicht-Sichtungen zeugen da von Erfahrung mit der Selbst-Suggestion. Die Auswahl, die Du getroffen hast, war sehr schön zum Nachverfolgen im Sternatlas.
    Prima Bericht !


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Marcus,


    ich schließe mich Deinem Beobachtungsbericht in jeder Hinsicht an - von Objektauswahl über Beobachtungsbedingungen bis Nichtbeobachtungen. Hab auch zwischen Thors Helm und Flaming Star so ziemlich alles abgegrast. Und ärgere mich nachträglich trotzdem, dass ich nicht noch rübergeschwenkt habe zu M46 und Co. Mein Highlights waren das Leo-Triplett - und der aus Versehen beobachtete Komet Iwamoto. Den hattest Du anscheinend auch nicht auf dem Schirm?


    Deine Standortbeschreibung ist nett - erinnert mich sehr an frühere Zeiten, als ich noch nicht so anspruchvoll war [:D]. Ich bestehe mittlerweile drauf, dass an meinen Beobachtungsplätzen keinerlei künstliches Licht direkt sichtbar ist, egal wie weit weg. Trotzdem kam der Jagdpächter am Mittwoch vorbei - ich versteh das immer noch nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei der Dunkelheit irgendwas jagen kann (außer den Rehen, die erstarrt im Scheinwerferlicht stehenbleiben). Immerhin hat er nur gefragt, wie lange ich noch vorhabe da zu sein, und sich dann wieder verkrümelt.
    Aber wie Du schreibst, Licht reicht zum Hantieren aus - ich hab auch wieder ohne Licht abgebaut und zusammengepackt.


    Hab ja schon überlegt, ob ich einen Thread "Highlights des vergangenen Mittwochs" aufmachen soll, mir scheint, da waren so ziemlich alle draußen (Walter, sei Du auch gegrüßt :)


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Marcus,


    das Schreiben Deiner Berichte dauert sicherlich genauso lange wie Deine Beobachtungsnächte. Chapeau!


    Du hast Dir schon ein neues Diktiergerät bestellt? Schade, ich hätte Dir noch ein zwei Tipps geben können. Ich bin ja auch immer mit Diktiergerät draußen und habe schon einiges probiert. Am besten sind Diktiergeräte, die wenigstens eine schwache rote LED-Kontrolllampe haben. Und ne ordentliche Rauschunterdrückung finde ich wichtig. Dann stimmt die Tonqualität auch nach windigen Nächten.


    Aber zu Deinem Bericht. Musste wie immer über "Klopson" lachen.
    IC 443 konnte ich auch noch nicht (mit 12,5") festmachen. Den GN finde ich total schwer.
    Aber IC 405 und 410 sind richtige Leuchtgranaten gegen IC 443. Obwohl Leuchtgranate nicht das richtige Wort ist. Bei IC 405 hatte ich mit UHC eher den Eindruck ähnlich einem Dunkelnebel. Mir schienen dort alle Sterne verschluckt zu sein und das Nebelgebiet ist auch deutlich dunkler als der nahestehende IC 410.


    Du hast Dich ja in der ersten Nachthälfte konsequent an Nebel und Nebelartige gehalten. Den Möwennebel habe ich schon so lange vor, hoffentlich schaffe ich es noch diesen Winter. In der Region kann man ohnehin eine ganze Nacht zubringen, soviel gibt es da zu sehen.


    Viele Grüße


    Rene

  • Moin!


    Walter,
    Du treuer Leser, ich antworte Dir mal hier, um die OdM nicht zu zerlabern... Danke Dir für Deine netten Anmerkungen!


    Das Aufsuchen der Schneebällchen fand ich sehr viel einfacher als das Erkennen: ich bin im rechten Arm des Orion einfach rauf, vom Paar xi und nü zum Paar 72 und 69. Von 72 aus weist eine markante Sternkette ziemlich genau nach Norden und eben genau auf die Schneebällchen hin. Die Richtung dieser Sternkette einfach tapfer weiter und nur nicht von HD 43335 verwirren lassen und dann taucht ganz markant ziemlich alleinstehend HD 42954 auf. Von diesem aus etwas nach Osten erscheint die leicht gebogene und recht auffällige Kette kleiner Sternchen (die in der gekrakelten Skizze), etwa in Ost-West-Richtung und genau südlich der Mitte dieser Kette sind die Schneebällchen. Fand ich in echt einfacher als auf Fotos, auf Fotos sind mir zu viele Sterne drauf.
    Und ich habe die gleich mit H-beta-Filter probiert, da habe ich auch gar nicht lange mit UHC oder so rumgemacht. Aber immerhin das 32er und das 17,5 ausprobiert, das 17,5 war ein wenig besser. Da scheint dann die Vergrößerung etwas wichtiger als die Austrittspupille zu sein.


    Deine Idee mit dem Schnorchel finde ich aber ganz interessant. Nur: wenn man dann auch noch Hennings Idee mit der zugeklebten Skibrille dazunimmt und dann der Jäger kommt, dann weiß ich nicht, was einem dann widerfährt...
    Ich habe aber auch in der Vor-Lichtschutz-Shirt-Zeit am Refraktor eine größere Halskrause aus schwarzem Stoff um den OAZ geklemmt, dann guckt man wenigstens gegen eine mattschwarze Fläche und nicht in die nachthelle Landschaft oder gegen den blödsinnig weißleuchtenden Tubusabschlußring.


    Der zweite Platz... den muß ich einfach mal beobachtend ausprobieren. Interessanterweise war da in dem Moment des Begutachtens der Mond noch hinter einem Hügelchen versteckt und die zweite Stelle war noch ein paar Kilometerchen weiter von einer beleuchten Einrichtung der sogenannten Zivilisation entfernt. Wegen der Dunkeladaption, da magst Du Recht haben, aber etwas Zeit habe ich mir schon genommen und der Komfort des ebenen Bodens lockt schon ein wenig. Ich werde mal sehen.


    Aber Deine Einschätzung des Mittwoch-Himmels kommt mir sehr bekannt vor, duster, wenig Streulicht, aber nicht die immense Transparenz. Das war nach der Vorhersage bei https://www.meteoschweiz.admin.ch/home.html?tab=clouds aber auch zu erwarten, das beobachte ich seit einiger Zeit und das scheint für Franken ganz gut der Wahrheit zu entsprechen.


    Und wegen der Zeichnungen... das sind Skizzen, allenfalls... ;) Im Stehen in eine Kladde gekrakelt. Helfen beim Protokollieren aber ungemein, das hätte ich nicht gedacht. Und es gibt Raum für Verbesserungen...



    Stefan,
    dankeschön für Dein Lob! Ja, im Moment begeistern mich die (Gas-)Nebel. Vielleicht, weil die teils so abgedrehte Strukturen auch schon in so einem lütten Zehnzöller zeigen oder weil man da so toll mit bunten Filtern rumspielen kann, weiß nicht.


    Und mit dem "Nicht-gesehen", das finde ich ganz einfach. Wie die Objekte auf Bildern aussehen, kann ich mir meistens sowieso nicht merken. Und wenn ich irgendwas nicht sehe, obwohl ich es sehen müßte, dann sehe ich das eben nicht. Fertig. Ich muß mir da nichts beweisen. Gelegentlich frage ich mich nur, warum ich etwas nicht gesehen habe. Nicht wegen der Trophäensammlung, sondern um die Beobachtungstechnik zu verbessern. Vielleicht sollte ich wirklich mal das Zeichnen probieren.



    Holger,
    auch Dir vielen Dank für Deine Kommentare.
    Iwamoto hatte ich geplant schon am Sonntag beguckt, da war der schon nach meinem Geschmack etwas nichtssagend. Kometen müssen mich erst noch faszinieren, die sind irgendwie noch nicht dran. Im Moment hechele ich noch nach solchen Sensationen wie "Pferdekopf" und "Spiralarmen" und so. Hab' ich ja nun alles durch, nun kann ich mir ja sowas wie eine Seepferdchen-Plakette an's Fernrohr bappen? Ich werd' schon noch ruhiger, irgendwann...


    Das mit dem künstlichen Licht - ich wollte einfach mal probieren, was ein paar Kilometer mehr in die Wildnis so bringen. An meinem Standardplatz habe ich (bis auf gelegentliche Autoscheinwerfer) kein direktes Licht in Sicht, dafür mehr Himmelsaufhellung durch Städte. Aber immerhin ist der Häuschenbewohner irgendwann ins Bett gegangen und erwartete keine Besuche mehr und hat seine Haustürbeleuchtung artig ausgeknipst. Sehr nett.


    Aber wenn Du den "Highlight des Mittwochs" aufmachst, dann sind das bei mir der Pferdekopf, die Schneebällchen, Eskimo, Thors Helm, M 51, M 82, M 13 und M 57.



    Rene,
    dankeschön für Deine netten und hilfreichen Anmerkungen.
    Ja, das Schreiben dauert etwas, aber die ganzen Eindrücke kommen dann wieder ins Hirn und das ist dann was für bewölkte Abende. Vielleicht sowas wie Bildbearbeitung... ;)


    Diktiergerät, diesmal gibt's ein japanisch gelabeltes, von der Marke, mit der wohl viele Ärzte rummachen. Ich bin gespannt und hebe den Kassenzettel diesmal besser auf...
    Und der Begriff "Klopson" entstand, als ich das Gesamtgebilde erstmals rumschleppte, das ist ja das hier anderenorts beschriebene Monstrum aus 18 mm Siebdruckplatte und Hantelgewichten als Azimutlager... Leicht bauen tut ja jeder... Und mittlerweile haben sich auch die Ablagekästen sehr bewährt.


    Deine Einschätzungen zu den Gasnebeln helfen mir sehr weiter, vielen Dank. Dann kann ich mal meine Erwartungen etwas justieren und nächsten Mal ein Möhrchen und eine Heldelbeere einwerfen und dann versuche ich die IC 4xx einfach nochmal (wobei auch hier die alten Notizen interessant sind, den IC 410 hatte ich wohl schonmal besser und den 405 immerhin schwach... Also: Einfluß von Tagesform, Himmel und Beobachtungsplatz, das Berichteschreiben lohnt!).


    Ich finde aber noch immer sehr, sehr schwierig abzuschätzen, was sichtbar sein sollte und was nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann müssen ja eigentlich alle flächigen Objekte in jedem noch so kleinen Fernrohr bei maximaler AP zu sehen sein und wenn doch nicht, dann stimmen "bloß" Himmel, Umgebung, eigene Tagesform und Kontrastverluste und Transmissionsverluste der Optik (deswegen auch meine Spielchen mit dem 32er Plössl) nicht oder der Fitzel wird wegen mangelnder Vergrößerung zu klein und nicht ausreichend flächig. Und daher probiere ich etwas naiv einfach aus, was mich reizt und was davon so geht.



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hi Marcus,


    danke für die Wegbeschreibung ich hab die dann mal auf einem Sticker auf die A21 gepappt fürs nächste Jahr, diese Saison sicher nicht mehr.


    Ähm, Rene, da Du Sternenassoziationen magst, mir ist in altbekannten Gebiet diesmal eine intereassante, in ihrer Komposition übersehen Konstellation aufgefallen. Und zwar bei Beschauen der Galaxiengruppen um M105 im Löwen. Wenn man im Übersichtsokular (2 Grad Feld bei mir) von M105 nach Norden geht bis dieser aus dem Okufeld raus ist und noch nicht bei 52Leo angekommen ist, steht ein Doppelstern Triplet in genau so einem etwas spitzen Dreieck da wie das Galaxien Triplet nebenan. Alle drei Doppelsterne+Partner sind etwa gleich hell. Es fällt im 8" Teleskop auf Die Sterne haben vielleicht 7e oder 8e Größe würde ich aus dem Gedächtnis schätzen. Auch ist das Dreieck etwa gleich groß und gleich orientiert wie beim Löwen Gx Triplet.



    CS,
    Walter


    PS: Ja der Jagtpächter, irgendwie haben Astros und Jäger offenbar überlappende Wetterpräferenzen für die Ausübung des Hobbies/(Pflicht?). Mit Schonzeit, oder Büchsenlicht - das ist wohl Folklore, Legende aus alten Tagen. OK - ob sie auch bei Regen da draussen sind weiß ich natürlich nicht, jedenfalls scheinen sie auch mondlose, sternenklare, windarme Nächte zu mögen. Die Tierchen vielleicht auch - deswegen....[:o)]

  • Hallo Marcus,


    Ja, ist doch klar, dass ich mitlese, auch wenn ich angesichts von 10" und Zeichnungen nur sprachlos staune.


    Natürlich lockt mich der Kommentar mit Schnorchel und Skibrille dann aus der Reserve und ich kann mir
    in meiner Humorlosigkeit nicht verkneifen zu sagen, dass die Skibrille ja gerade den Schnorchel obsolet
    macht und mir die Idee mit der Brille nur kam, weil ich mir durch das Lichttuch überm Kopf keine durch
    feuchten Atem beschlagene Okulare einhandeln wollte.


    Die Linkes-Auge-Velourblende um den OAZ habe ich übrigens auch noch.


    Ey, aber toller Bericht!


    CS,


    Henning

  • Hallo Marcus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">m Moment hechele ich noch nach solchen Sensationen wie "Pferdekopf" und "Spiralarmen" und so. Hab' ich ja nun alles durch, nun kann ich mir ja sowas wie eine Seepferdchen-Plakette an's Fernrohr bappen? Ich werd' schon noch ruhiger, irgendwann...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">hab sehr geschmunzelt, das kenne ich nur zu gut. Bei mir wurde es besser, als ich mal alle Messier-Objekte durch hatte. Bin dazu extra im Dezember um 4 Uhr morgens raus, um in der Morgendämmerung M83 mitzunehmen... Es gibt auch immer wieder "Rückfälle", wenn die Ausrüstung ergänzt wird und neue Dinge zu entdecken sind.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich finde aber noch immer sehr, sehr schwierig abzuschätzen, was sichtbar sein sollte und was nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das wird auch so bleiben, und die Erfahrungen anderer sind nur bedingt hilfreich. Wobei sowas wie "den Quallennebel brauchste gar nicht erst versuchen, wenn der Flaming Star nicht sichtbar ist" schon gut ist, diese vergleichenden Aussagen bringen am meisten (danke, Rene!). Sh2-280 habe ich mit 12" mal ansatzweise gesehen, das wundert mich nicht, dass da bei den Bedingungen am Mittwoch bei Dir gar nichts ging. Aber bleib dran - grad die Angaben, welche Öffnung man wozu (angeblich) braucht, stimmen oft nicht. Geht ja schon beim Rosettennebel los... Deshalb, wie Du schreibst: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nd daher probiere ich etwas naiv einfach aus, was mich reizt und was davon so geht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">- das ist der beste Ansatz, finde ich auch. Damit sammelt man zwar auch die eine oder andere Nichtbeobachtung, aber man lernt ja trotzdem. Wenn Du mal wieder bei M81 bist, halt mal nach Coddingtons Nebel IC2574 Ausschau. Den habe ich am Mittwoch erfolgreich nicht beobachtet [:)]. Aber ich hatte ihn schon mal gesehen, wenn auch mit mehr Öffnung.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Marcus,


    nix naiv, Du machst es genau richtig und Holger hat vollkommen recht, einfach immer alles ausprobieren. Mache ich auch so ... bei Nebeln gern auch mal mit mehr als 7 mm AP.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ähm, Rene, da Du Sternenassoziationen magst, mir ist in altbekannten Gebiet diesmal eine intereassante, in ihrer Komposition übersehen Konstellation aufgefallen. Und zwar bei Beschauen der Galaxiengruppen um M105 im Löwen. Wenn man im Übersichtsokular (2 Grad Feld bei mir) von M105 nach Norden geht bis dieser aus dem Okufeld raus ist und noch nicht bei 52Leo angekommen ist, steht ein Doppelstern Triplet in genau so einem etwas spitzen Dreieck da wie das Galaxien Triplet nebenan. Alle drei Doppelsterne+Partner sind etwa gleich hell. Es fällt im 8" Teleskop auf Die Sterne haben vielleicht 7e oder 8e Größe würde ich aus dem Gedächtnis schätzen. Auch ist das Dreieck etwa gleich groß und gleich orientiert wie beim Löwen Gx Triplet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    (==&gt;)Walter, Du meinst sicher die drei Pärchen, oder?

    Die Sterne haben alle 8. bis 10. Größenklasse. Ein Pfeil klebt schon in meinem Atlas. Das schaue ich mir gerne mal an. Vielleicht ist das ja ein viel spannenderes Thema für unsere Doppelsternexperten ...


    Viele Grüße


    Rene

  • Coole Sache Walter mit den Doppelsternen in Verbindung mit dem Trio. Wie Rene schau ich mir das auch unbedingt mal an.[8D]


    (==&gt;)Markus


    Deinen sehr langen Bericht lese ich mir bei Gelegenheit auch noch durch. Danke Dir schon mal fürs reinstellen.[:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Rene,


    Super - teilweise getroffen ;-). Wenn Du das Bild weiter hoch schieben würdest, vielleicht noch ein Hauch nach rechts (welche Karte nutzt Du da?), dann kommt noch so ein Doppelstern ins Bild mit ähnlicher Helligkeit und Abstand wie die beiden Basis Doppelsterne.


    Grüße,
    Walter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Hallo Rene,


    Super - teilweise getroffen ;-). Wenn Du das Bild weiter hoch schieben würdest, vielleicht noch ein Hauch nach rechts (welche Karte nutzt Du da?), dann kommt noch so ein Doppelstern ins Bild mit ähnlicher Helligkeit und Abstand wie die beiden Basis Doppelsterne...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo zusammen,


    Marcus, biste hoffentlich nicht allzu böse, dass wir Deinen Beitrag mit einem anderen Thema entern. Im Zweifelsfall gib bitte Walter die Schuld [;)][:D][8D]


    Walter, dann bin ich wohl doch nicht mit Deiner Beschreibung klar gekommen. Schau mal bitte, ob es jetzt stimmt:

    Vermutlich nicht, vielleicht meinst Du auch das sehr unterschiedliche Doppelsternpärchen etwas weiter südöstlich.
    Du kannst ja selbst mal schauen auf WikiSky.org (w.o. zu sehen). Die Seite kannst Du in jedem Browser aufrufen.


    Ich selbst nutze meist Aladin:

    Das Programm ist schnell heruntergeladen. Damit kannst Du einiges mehr wie bspw. Distanzen messen, Linien einzeichnen etc. ... und seit einiger Zeit ist auch die PanSTARRS-Durchmusterung dort hinterlegt.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Marcus,


    ein sehr schöner Ausflug vom Winter- bis in den Sommerhimmel ! In dieser Nacht mit dem wolkenlosen Fenster waren so einige Beobachter unterwegs.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So langsam gehen mir die Ideen aus ... Der Frühjahrshimmel ist fast durch <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe ja auch viel mit 10 Zoll beobachtet, und da fallen mir noch ein paar Frühlingsgalaxien ein, die mit dieser Öffnung - bei hinreichend dunklem Himmel, muss kein "Alpenhimmel" sein - Details zeigen: Wie etwa das schöne Paar der "Siamesischen Zwillinge" NGC 4567/4568 als solches, das "Black Eye" in M64, das Staubband in NGC 4565, Knoten bei "Fisch" und "Haken" (NGC 4631/NGC 4656), eine dicke Ausbuchtung in NGC 4449 oder drei Knoten in M101.


    (==&gt;) Walter, Rene: Das ist wirklich ein nettes Ensemble von Galaxien & Doppelsternen - toll ! Daher sehe ich das als Enterung positiver Art [:D]. Und ist ja auch ein Anreiz, ganz nebenbei noch einmal in diese sehr galaxienreiche Umgebung einzutauchen.


    Servus
    Ben

  • Moin Walter, mon Henning, moin Holger, moin Rene, moin Mathias, moin Ben!



    Walter,
    daß Du meine Wegbeschreibung aufhebenswert findest... Dankeschön, ich fühle mich geehrt.


    Henning,
    vielen Dank! Schön zu wissen, daß Du noch mitliest.


    Wegen der Betauung: normalerweise komme ich mit dem Beobachtungstuch ganz gut hin, denn an meinem Standardplatz geht/ging auch immer ein Windchen. Aber in ruhigeren Nächen, da beschlägt's doch leichter. Könntest Du bitte gelegentlich noch was zu Deiner linke-Auge-Veloursblende sagen?
    Deine Idee mit der Skibrille finde ich immer noch reizvoll, die ist noch immer in der Überlegung. Vielleicht bastele ich aber auch probehalber aus einem ausgeleierten Ärmel einer alten Fleecejacke einen der Kopfform angepaßten "Trichter", den man um den OAZ kletten kann, und in den man dann das ganze rechte Auge reinkuscheln kann. Wäre weich und man kann bei dusseligen Bewegungen nirgends hängenbleiben.


    Holger,
    den Coddington habe ich mir mal notiert. Sieht ja auch nach einem schrägen Teil aus, erscheint mir aber auch schwierig bis grenzwertig. Egal, ich bin mutig und ich werde versuchen und berichten.
    Und dankeschön für Deine aufmunternden Bemerkungen zu den Sichtbarkeitsüberlegungen, das hilft auch ein wenig bei der "Justage" meiner Erwartungen.


    Rene,
    dankeschön für's Mutmachen. Und interessant zu lesen, daß sich noch jemand an sehr große AP traut.
    Ach übrigens: das neue Diktiergerät ist da. Hat für die Aufnahme einen besser zu kontrollierenden Schiebeschalter und auch eine Aufnahmeanzeige-LED und funktioniert am Schreibtisch sehr brauchbar. Mal sehen, wie lange das Dings nun hält.


    Mathias,
    bitteschön, gerne. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei.


    Ben,
    vielen Dank für Deine lobenden Anmerkungen. Deine Anregungen arbeite ich mal in mein nächstes Beobachtungsprogramm ein, das Wetter gibt einem dazu ja wieder Gelegenheit zur Vorbereitung... Nun wird der Winterhimmel wohl endgültig durch sein und ich werde mich etwas näher mit den Frühlingshimmelgalaxien auseinandersetzen könnenmüssensollenwollendürfen, da passen Deine Beobachtungsvorschläge sehr gut, vielen Dank!



    Viele Grüße von


    Marcus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marcus_S</i>
    <br />Schön zu wissen, daß Du noch mitliest.


    Könntest Du bitte gelegentlich noch was zu Deiner linke-Auge-Veloursblende sagen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marcus,


    Ist mir ein Vergnügen.


    Die Veloursblende habe ich einfach nierenförmig aus Pappe geschnitten und beidseitig mit Velours beklebt. Keine Verfallserscheinungen bisher.
    Ein Loch (T2?), und zwischen eine Verschraubung gesetzt. So ist sie leicht drehbar, denn der Einblick dreht ja je nach Teleskopstellung,
    während die Linie Auge-Auge gerne horizontal bleiben will.
    Was leider noch etwas stören kann, ist die Aussenbeschriftung der Okulare, an denen man schräg runtersieht. Ich arbeite an Lösungen.


    CS,


    Henning

  • Hallo Henning,


    super, dankeschön. Dann ist das einfacher, als ich dachte und meiner uneleganten Stoff-Okularstutzenkrause nicht ganz unähnlich. Ich denke drüber nach.


    Zwischenzeitlich ist der Prototyp der Lichtschutztüte fertiggeworden, allerdings aus einem alten Hosenbein. Hosenbeine sind ein fantastischer Rohstoff!


    Tüte genäht, ein Klettschnipsel dran, eine Einlage aus einem Streifen Isomatte mit eingenäht. Das gibt etwas besseren Halt am OAZ-Tubus und trägt etwas auf, um besser an der Okularklemme vorbeizukommen.
    Außen etwas länger, um Seitenlicht aus Richtung Ohr abzuschirmen, innen etwas kürzer, um nicht zu viel Stoff an dem Nasenrücken zu knautschen.
    Die Tüte wird über den OAZ-Stutzen gestülpt und festgeklettet. Die Okulare lassen sich auch bei montierter Tüte wechseln, die Okularklemme hat ausreichend geringen Drehwinkel.
    Im Wohnzimmer funktioniert die Tüte prima, ich kann die bestens an meinen Kopf ranzuppeln. Etwas (Tages-)Seitenlicht kommt zwischen Nase und Brillensteg durch, das kann ich nun gerade auch nicht ändern. Mal sehen, wie die Tüte draußen funktioniert. Und eine Veloursblende hat auch noch Platz...


    Bilder sind unterwegs...



    Nochmal Grüße von


    Marcus



    Edit: ...und schon sind die Bilder da:



  • Hallo Marcus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... und ich werde mich etwas näher mit den Frühlingshimmelgalaxien auseinandersetzen könnenmüssensollenwollendürfen ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die "Galaxienschneise" Jungfrau (plus Löwe nebenan) - Haar der Berenike - Jagdhunde - Großer Wagen ist ungeheuer ergiebig, schon im 10-Zöller ist die Auswahl riesengroß [:)][:p][8D]. Bei einer visuellen Helligkeit von 10 oder 11 mag herum häuft es sich schon richtig, diese Dinger wären in einem anderen Himmelsteil viel bekannter.


    Servus
    Ben

  • Ja das stimmt,


    der Triatlas ist da z.B eine ergiebige Quelle für all die "kleinen" Galaxien. Da sind etliche nette Pärchen oder Triplets dabei für 8"-10". Zum Beispiel leicht "links" rum von Gamma Leo, Oder etwas aufwärts von Gamma Leo, oder nördlich vom Kasten des Gr. Wagens, oder drin, oder darunter,... Im Triatlas lohnen sich die dick gezeichneten Galixien mit 8". Die dünnen sind schwer bis nicht machbar, vielleicht mit 10".


    CS,
    Walter

  • Moin Ben, moin Walter,


    vielen Dank für Eure Anregungen. Das ist das Doofe an Galaxien: da gibt es so doll viel mehr davon als schräge Nebel, daß man damit im Leben sicher nie fertig wird.
    Aber mit den dickgedruckten und Euren genannten (und notierten) Anregungen und dem BAfK werde ich die nächste klare Nacht füllen können, da bin ich sicher. Nun muß ich das nur noch in den Atlas einmalen, das hat sich sehr bewährt.
    Ich drohe an: ich erstatte Bericht ;)



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hallo in die Runde,


    Marcus,
    Das sieht doch brauchbar aus.
    Ich hab noch nicht ganz verstanden, ob Du da beide Augen mit abdecken kannst, was ja gut wäre.


    Und an Alle,
    wo gibts denn den Triatlas noch? Hab den nach kurzer Suche nicht gefunden. Gibt wohl auch ein Panorama-Set,
    das klingt alles verockend.


    CS,


    Henning

  • Hi,


    A3 hab ich auch, ist wirklich praktisch. Passt noch gut auf den Camping Tisch, zeigt aber schon großflächige Stellen am Himmel, so daß man den Kontext besser überblickt. Z.B. eben die Virgo Galaxien zusammen mit Leo und Coma Berenice Galaxien. Der Große Wagen auf einer Karte etc. Wenn ich mal einen geeigneten Shop finde (bin in keiner Studentenstadt), muss ich das mal laminieren lassen. Prospekthülle ist Mist, weil es die Rotlichtlampe zu sehr reflektiert. Und nacktes Druckerpapier, na ihr kennt das selbst. Ich würde das übrigens nicht ring-binden lassen, sondern als Einzelblätter. Sehr oft möchte man anders stapeln als vorgegeben. Und von Areal zu Areal unterschiedliche Blattzusammensetzungen (hintereinander). Naja - je nach Geschmack ;-).


    CS,
    Walter

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