8x56 oder 10x50 , mit welchem sehe ich mehr?

  • Hallo,


    das Thema gab es hier zwar schon so ähnlich aber so richtig hab ich nicht die Antwort gefunden die ich suche.


    ich möchte mir ein Fernglas zulegen, eigentlich habe ich mich wegen der Vergrößerung schon für ein 8x56 entschieden.
    Ich frage mich jetzt aber ob man durch ein 8x56 oder durch ein 10x50 Fernglas mehr sieht (Sterne, Deepsky) ?
    Ich trage keine Brille und meine Pupille öffnet sich im Dunkeln auf mehr als 7 mm.


    Ich habe zuerst gedacht dass das 8x56 wegen der größeren Öffnung im Vorteil sein müsste. Ich habe aber gelesen das ein 8x56 nur unter sehr dunklem Himmel sinnvoll sein soll, warum? ist das Bild des 8x56 unter lichtverschmutztem Himmel "zu hell"? Bedeutet das, dass unter lichtverschmutzem Himmel ein 10x50 besser ist und unter dunklem Himmel ein 8x56 ?


    Gruß
    Armin

  • Hallo Armin,


    das 10x50 hat mehr Auflösung und ist daher dem 8x56 vorzuziehen wenn du mehr sehen willst.
    Bei aufgehellten Himmel macht es wenig Sinn mit einer AP. von 7mm. (8x56) zu beobachten, der Himmelshintergrund verschluckt praktisch die Objekte.
    Freihand ist ein 8er Glas natürlich im Vorteil da es ruhiger zu halten ist.
    Um ein 8x56 sinnvoll zu nutzen benötigst du einen sehr dunklen Himmel!
    Ich würde also aus diesen Gründen einem 10x50 den Vorzug geben.


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    danke für die Antwort.
    wäre dann unter lichtverschmutztem Himmel eventuell sogar ein 8x50 besser als ein 8x56 ? also macht es Sinn ein Fernglas abzublenden wenn der Himmel zu hell ist? Das wäre ja dann meiner Meinung nach die logische Schlussfolgerung, macht aber irgendwie keinen Sinn.


    Gruß
    Armin

  • Macht m. E. keinen Sinn, im 8x56 wirst du mindestes genauso viele Sterne sehen wie im 8x50 nur die Sterne die bei sehr dunklem Himmel im 8x56 noch erreichbar wären gehen dir verloren.
    Das 10x50 ist auf Grund seiner höheren Vergrößerung dem 8x56 vorzuziehen, höhere Vergrößerung gleich mehr Auflösung.
    Ein 12x50 zeigt gegenüber einem 10x50 auch einen Tick mehr, Vergrößerung schlägt Objektivdurchmesser.
    Bei gleicher Vergrößerung und verschiedenen Objektivdurchmesser ist das größere Glas immer einen Tick im Vorteil.
    Bei praktischen Versuchen zwischen einem Fujinon 10x50 und 10x70 hat das letztere immer etwas die Nase vorn auch wenn der Himmel aufgehellt ist.
    Das ästhetischere Bild liefert aber das 10x50 weil der Himmelshintergrund etwas dunkler ist.


    Andreas

  • verstehe,
    aber unter perfektem Himmel wäre dann doch das 8x56 besser oder? Irgendwo muss die größere Öffnung ja auch einen Vorteil haben.
    Die Frage wäre ja dann ab welchem Grad der Lichtverschmutzung beide die gleiche Leistung liefern und das 10x50 besser wird.


    Denke aber es wird dann doch ein 10x50 , viele haben da sogar ein größeres Sichtfeld als das 8x56 was ich im Auge hatte.


    Gruß
    Armin

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das 10x50 ist auf Grund seiner höheren Vergrößerung dem 8x56 vorzuziehen, höhere Vergrößerung gleich mehr Auflösung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...das ist grundsätzlich richtig!
    Bei Stativmontage ist dem nichts mehr hinzuzufügen.


    Aber wenn nur/übrwiegend freihändig beobachtet werden soll, kann der Schuß auch nach hinten losgehen, wenn man das höher vergrößernde Glas nicht ruhig genug halten kann.


    ...mir geht es jedenfalls so, u. daher nutze ich freihändig nur noch 7- o. 8-fach vergrößernde Gläser.
    Durch die eigene Handunruhe bringt mir eine Vergrößerung von 10-fach (u. aufwärts) einfach keinen Gewinn u. Beobachtungsgenuss mehr.


    Armin, ich rate dir: probier´ es vorher aus, wenn die Möglichkeit besteht...

  • Sehe ich auch so hinsichtlich Stativ. 10fach ohne Stativ ist bei mir nur noch verkrampfte Suche nach Halt,7x dagegen entspanntes Beobachten. Und wenn ich schon ein Stativ nutzen muss, ist mir 10x wiederum zu wenig....


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> mir geht es jedenfalls so, u. daher nutze ich freihändig nur noch 7- o. 8-fach vergrößernde Gläser.
    Durch die eigene Handunruhe bringt mir eine Vergrößerung von 10-fach (u. aufwärts) einfach keinen Gewinn u. Beobachtungsgenuss mehr. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> 10fach ohne Stativ ist bei mir nur noch verkrampfte Suche nach Halt,7x dagegen entspanntes Beobachten <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ihr habt völlig Recht, geht mir genauso. Hab ich jetzt beinahe vergessen...


    ich verwende ab und zu ein 7-15x35 (ist nicht meins aber kann es benutzen...) Alles über 7x ist mir da Freihand auch zu wackelig (und viel zu dunkel bei 15x) , und das Fernglas hat leider auch keinen Stativanschluss. Ich würde sogar bei 7x lieber mit Stativ beobachten.


    Deshalb wollte ich ursprünglich auch ein 7x50 , das erschien mir dann doch ein bisschen zu klein und deshalb war ich dann beim 8x56.


    Jetzt bin ich doch wieder ein bisschen unentschlossen...

  • Hallo ich bin es nochmal...


    noch vor dem 7x50 wollte ich was ganz kleines und zwar so ein 2,3x40 :


    https://www.teleskop-express.d…fach--40-mm-Oeffnung.html


    das war mir aber irgendwie zu klein deshalb das 7x50... jetzt habe ich was gefunden was der perfekte Kompromiss zwischen beiden zu sein scheint:


    https://www.astroshop.de/gerae…/p,55560#tab_bar_1_select


    was haltet ihr von diesem 4x30 ? Bei dem Preis kann man zumindest nix falsch machen...


    und zusätzlich suche ich mir dann ein 10x50, denn wie es scheint braucht man sowieso mehr als ein Fernglas...


    Gruß
    Armin

  • Armin von dem Tasco würde ich dir echt abraten, für den Preis ist das mit Sicherheit nur ein Spielzeug und optisch wie mechanisch wird es eine mittlere Katastrophe sein!


    Zu Deiner Ausgangsfrage!
    Innerhalb der 8x Klasse wird ein 8x56 bei besten Himmel einem 8x50 oder 8x42 überlegen sein, steigt die Vergrößerung ist das nicht mehr der Fall!
    Beispiel: Ich hatte genau so ein Glas was du verlinkt hast nämlich das Vixen 2,1x42.
    Das Glas ist enorm hell und praktisch auch nur unter guten Himmel sinnvoll einzusetzen, man sieht die Sterne etwas deutlicher als mit bloßem Auge und natürlich noch einige mehr.
    Trotzdem sieht man in einem popligen 6x30 Fernglas mehr Sterne als in dem Vixen, hier setzt sich die Auflösung wieder gegen die Objektivgröße durch.


    Die Ausgangsfrage war rein technischer Natur und meine Angaben bezogen sich natürlich darauf dass das Glas fixiert, also komplett wackelfrei ist.
    Bei einem normalen 7x50 Fernglas verliert man rund eine halbe Magnitude an Sichtbarkeit wenn das Glas freihand gehalten wird was schon deutlich spürbar ist, deshalb empfehle ich bei ausgiebiger Beobachtung immer ein Stativ zu verwenden egal welche Vergrößerung, nur bei den Gucki's ist das wohl nicht nötig.


    Armin an welches 10x50 hast du denn gedacht?


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Trotzdem sieht man in einem popligen 6x30 Fernglas mehr Sterne als in dem Vixen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja das war mir schon klar aber trotzdem muss es ja irgendwo Grenzen geben.


    Ich fasse mal zusammen: das 10x50 ist also im Normalfall besser als das 8x56, aber wie sieht es aus mit einem 10x42? oder 10x35 ? Ich kann mir jetzt nicht vorstellen das man im 10x35 mehr sieht als im 8x56. Ein 10x35 hätte ich ja sogar zur Verfügung, wenn auch ohne Stativanschluss.


    Und wie gut muss der Himmel sein bis ein 8x56 dann doch noch das 10x50 schlägt? Bortle 5? Bortle 3? Bortle 1? Zu irgendwas muss die größere Öffnung doch gut sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> an welches 10x50 hast du denn gedacht? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hab ich mir noch nicht wirklich überlegt. Ging mir eigentlich nur um die Größe. Sollte aber erstmal nur ein "Einsteigergerät" &lt; 100 € sein. Kannst du da etwas empfehlen?


    Gruß
    Armin

  • Mein absolutes Spassglas dass ich abends quasi immer raushole ist das Visionking 5x25. Das passt Kasiopeia komplett ins riesige Sichtfeld. Bis auf die Randabbildung ein tolles Gerätchen fürgut50€...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Blechi</i>
    <br />


    Und wie gut muss der Himmel sein bis ein 8x56 dann doch noch das 10x50 schlägt? Bortle 5? Bortle 3? Bortle 1? Zu irgendwas muss die größere Öffnung doch gut sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bortle 2-3 sollten es mindestens sein, also im Bereich von 7 Magnituden!


    Armin deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten, ob ein astronomisches Objekt mit einer bestimmten Magnitude erkennbar ist oder nicht hängt auch davon ab ob es eine stellare Punktlichtquelle oder eine ausgedehnte Quelle mit einer variablen oder konstanten Flächenhelligkeit ist.
    Selbst unter idealen Bedingungen sind Objekte mit einer geringen Flächenhelligkeit nicht so einfach zu sehen wie Sterne mit der gleichen Magnitude!
    Bei sehr dunklem Himmel könnte das 8x56 bei einigen flächigen Objekten (Nebeln) einen Tick mehr zeigen.
    Es hängt eben auch sehr stark von den Objekten ab die man beobachtet.
    https://www.astronomie.de/eins…-flaechenhaften-objekten/


    Andreas

  • Hallo Armin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sollte aber erstmal nur ein "Einsteigergerät" &lt; 100 € sein. Kannst du da etwas empfehlen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...ich bin zwar nicht Andreas, aber ich hätt´ da mal eine konkrete Empfehlung.
    Wenn´s also unter 100€ kosten soll, dann wäre sicherlich eines von den Olympus DPS I-Gläsern für dich interessant.
    ...gibt´s als 7x35 /8x40 /10x50 u. findest du im www zwischen 55€-80€.
    Allen gemeinsam ist eine 5mm AP, ca. 65° sGf u. Stativanschluß.


    Das 8x40 hatte ich mal, u. das 7x35 hab ich immer noch (gerne in Nutzung), u. fliegt bei mir im Auto rum als ,,immer dabei Glas".

  • Hallo Armin,


    das Tasco dürfte wohl die „Laternenpfahl ganz unten“-Klasse sein und nicht die Einstiegsklasse. Unter 100,- fallen mir auch nur die Olympus ein. Ich finde das Budget auch schon sehr gering. Bedenke dass Du mit einem Fernglas immer drei Geräte kaufst: zwei kleine Fernrohre mit Aufrichtprismen und Okular und eine Mechanik die beide absolut parallel hält und die Fokussierung ermöglicht. Im Grunde kannst Du den Preis eines Fernglases durch drei teilen, dann bekommst Du in etwa, was Du für die einzelnen Komponenten ausgibst. Bei einem Glas für sagen wir mal 90,- wären das also 30,- pro Komponente.
    Du gibst also 30,- für ein komplettes Fernrohr inc. Prismen und Okular aus. Das sagt glaube ich schon einiges aus über die zu erwartende optische und mechanische Qualität.
    Frage Dich selbst: würdest Du ein Teleskop für 30,- in die nähere Auswahl nehmen?


    Im übrigen mein Tipp: wenn irgendwie möglich, fahre zu einem Händler und probiere die Gläser aus bevor Du kaufst. Ferngläser sind eine sehr persönliche Sache und nicht jedes empfohlene Glas ist von Qualität, Einblickverhalten und Haptik her das richtige für Dich. Ich sage immer, ein Fernglas ist wie eine Brille: beide müssen passen.
    Bei einem gut sortierten Händler kannst Du ein paar Gläser ausprobieren und eher das richtige für Dich finden, auch wenn das eventuell bedeutet, dass Du das Budget etwas erweitern musst. Aber meist sind so ausgesuchte Gläser zufriedenstellender als im Netz bestellte Instrumente, die dann nicht richtig passen und dadurch zu Unzufriedenheit führen und schnell ersetzt werden.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo an alle,


    danke erstmal für all die Antworten, ich denke meine Fragen haben sich dadurch jetzt geklärt.


    Ich hatte das Olympus mittlerweile auch schon in der näheren Auswahl, ich denke das wirds jetzt erstmal werden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> würdest Du ein Teleskop für 30,- in die nähere Auswahl nehmen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich würde es jedenfalls nicht davon abhängig machen dass es 30€ kostet.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du gibst also 30,- für ein komplettes Fernrohr inc. Prismen und Okular aus. Das sagt glaube ich schon einiges aus über die zu erwartende optische und mechanische Qualität.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich finde ehrlich gesagt dass das gar nichts aussagt, außer das derjenige der so etwas sagt vermutlich deutlich teurere und bessere Ferngläser gewohnt ist und deren Vorteile zu schätzen weiß. Auf mich trifft nichts davon zu daher bin ich mit meinem Budget eigentlich ganz zufrieden. Das Fernglas soll ja nicht gleich mein neues Hobby werden sondern einfach nur für zwischendurch ab und zu mal was gucken. Wenn das Fernglas ein Stativgewinde hat und kein Doppelbild zeigt bin ich schon halb zufrieden [:)] Deshalb sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund mehr als 100€ auszugeben.
    Aber du hast natürlich völlig Recht, das beste wäre wenn man mal alle Ferngläser von allen Preisklassen durchprobieren würde, dann könnte man alles viel besser einschätzen.


    Gruß
    Armin

  • Hallo Armin,


    ein 8x56 ist astronomisch nur unter (sehr) dunklem Himmel sinnvoll. Dort aber als Handfernglas erste Wahl, v.a. wenn man ein halbwegs NICHT tunnelblickiges findet. 6,5°, das ist so viel wie ein heutiges Standard-10x50 sollten es schon sein, wobei ich weiß, dass selbst das heute nicht mehr so häufig ist, abseits der Premiumklasse. (Deshalb habe ich hier ein älteres japanisches Exemplar mit Abbe-König-Prismen, das diese Bedingung erfüllt.)
    Im (groß)städtischen Beobachtungsbereich ist ein 10x35, wenn vorhanden, schon ein gutes Beobachtungsgerät, das bei vergleichbarer Qualität praktisch immer mehr (im Sinn von Bildtiefe, nicht Sehfeld) zeigt als jedes 8-fach-Glas. Vergrößerung schlägt Öffnung unter DIESEN Bedingungen (aufgehellter Himmel) immer haushoch.


    Ein 10x50 ist nicht umsonst ein Astro-Standardformat. Es ist unter erleichterten Bedingungen (Lehnstuhl, aufgestützt) freihändig noch sehr gut zu bedienen und zeigt viel. Für die Großstadt wäre es nicht notwendig (dort aber dennoch gut verwendbar), aber für die Bereiche ZWISCHEN Großstadt und (sehr) dunklem Himmel ist es die Idealbesetzung als leistungsfähiges Handfernglas. Es macht auch unter dunklem Himmel noch sehr gute Figur und punktet dort durch sein fast immer größeres scheinbares Sehfeld im Vergleich zu Gläsern mit 6-7mm Austrittspupille.
    Diese wiederum verwendet man im Dunklen nicht nur für zarteste Nebel sondern etwa auch um die ungebremste Leuchtkraft der Sterne ins Bewusstsein zu bekommen. Ein eigener ästhetischer Reiz!


    Ich würde die Frage vom Standort abhängig machen. 10x50: Leistungsfähig in fast allen Situationen. 10x35: Dem 10x50 in der Großstadt kaum unterlegen bei weniger Gewicht - längere Beobachtungsmöglichkeit aus der Hand? 8x56: Der Spezialist für dunklen Himmel, der dem Format noch den Kontrast bescheren kann, der es wirkungsvoll macht.
    Eine Aufgabenteilung 10x35 plus 8x56 ist sehr sinnvoll, wenn man zwischen beiden extremen Standorten wechselt.
    7x50 ist, wenn hinreichend nicht-tunnelblickig, ein ideales Übersichtsglas unter dunklem Himmel. Bei detaillierteren Beobachtungen oder bei speziellem Aufsuchen ist man aber abseits der (Sub-)Premiumklasse beschränkt, etwa bei Kugelsternhaufen, die nicht mehr so leicht auffallen.


    Klare Himmel!
    Antonio

  • Hallo Antonio,
    du hast die langsam ausufernde Diskussion absolut auf den Punkt gebracht. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, aber ein 10x50 kommt ihr am nächsten.
    Mein Senf dazu: Ich habe eine Zeiss Sammlung 7x50, 10x50, 15x50, 6x30 und 8x30. Fast alle, die damit verglichen, favorisieren den 10x50.
    Der 7x50 zeigt unter Vorstadt Bedingungen einen viel zu hellen Hintergrund, in dem die schwachen Objekte bei der geringen Vergrößerung förmlich "ertrinken". Der 15x50 ist auf dem Stativ, und nur da, der beste von den drei 50zigern.
    Der 8x30, den ich jahrelang unterschätzte, ist ideal für Tages Beobachtungen. Klein, leicht, riesiges Gesichtsfeld und ruhig zu halten.
    Am Vorstadthimmel komme ich mit ihm auf knapp 8.5 mag, nicht so ideal.
    Fazit: Am besten, man hat Auswahl zur Verfügung, ein Glas reicht nicht.
    Es müssen auch nicht immer vierstellige Preise sein, nur sollte man dann aus mehreren gleichen Gläsern auswählen können.
    Mein 15x70 für nicht einmal 100€ hat mir unvergessliche Ansichten geliefert. Die etwas schwache Mechanik muss man eben pfleglich behandeln, Nägel damit in die Wand zu hauen, sollte man vermeiden.
    Meiner hat schon zwei Flugreisen ohne Dejustage überstanden.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Moin,


    Ich denke auch, dass ein Glas mit einer AP von 5mm als Universalglas am geeignetsten ist. 10x zeigt mehr als 8x, dennoch bevorzuge ich mein 8x42 für Freihandastro, weil ich es durch die geringere Vergrößerung ruhiger und das geringere Gewicht (700g) länger halten kann. Das ist dann aber meine persönliche Präferenz. Das zeigt aber auch wie individuell verschieden die persönlichen Vorlieben und Ansprüche sind. Deshalb halte ich es für so wichtig, dass man ein Glas vor dem Kauf ausprobiert. Dabei muss es nicht unbedingt genau das Glas sein, das man kaufen will. Aber um beispielsweise festzustellen, ob einem ein 8x40 oder ein 10x50 persönlich besser liegt, reicht es auch zwei Gläser anderer Fabrikate mal parallel zu testen.


    Ein Wort der Warnung aber noch. [;)]
    Fernglas-Präferenzen können sich ändern. Es kann sein, dass Du zuerst ganz begeistert von einem Glas bist, dann aber nach etwas Zeit und mit etwas Erfahrung feststellst, dass ein anderes Glas doch besser für Dich geeignet wäre. Das ist nicht ungewöhnlich und kaum zu vermeiden. Das ist dann halt so, die Frage ist deshalb weniger: welches Fernglas kaufst Du Dir.
    Die Frage ist: welches Fernglas kaufst Du Dir zuerst. [:D]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    um die Sache noch abzuschließen: Ich habe mich tatsächlich für das Olympus 10x50 DPS-I entschieden und dank des guten Wetters diese Woche konnte ich es auch schon ausprobieren.


    Ich muss sagen ich bin echt begeistert von dem Fernglas. Das große Gesichtsfeld ist super und kein Vergleich zum dem etwa 20 Jahre alten Nikon 7-15x35 welches selbst bei 7x ein etwas kleineres Feld zeigt.
    Es gibt zwar eine deutliche Randunschärfe im äußeren 1/3 des Bildes aber in der Mitte ist es meiner Meinung nach schön scharf.


    Tagsüber lässt sich die 10x Vergrößerung noch gut freihand halten. Nachts am Himmel jedoch macht es wie erwartet ohne Stativ keinen Spaß mehr. Chromatische Abberationen habe ich außer am Mond keine feststellen können. Und auch am Mond sind die Farbsäume so klein das sie mir am Anfang gar nicht aufgefallen sind bis ich darauf geachtet habe. Was ich etwas seltsam finde ist die Farbe der Abberationen, die ist knallgrün statt blau !?
    Die Sterne sind in der Mitte schöne Punkte, am Rand jedoch sind es kleine Striche.


    M81 und M82 konnte ich beim ersten Test leicht erkennen. M101 und M51 jedoch nicht. Vermutlich waren die noch zu weit am Horizont (vielleicht hab ich sie auch nur nicht gefunden)
    Der Orionnebel ist sehr hell, auch die Form lässt sich ansatzweise erkennen. Im direkten Vergleich zum 80mm Refraktor bei 15x Vergrößerung gefällt er mir sogar im Fernglas besser als im Refraktor.
    Er wirkt irgendwie heller als im Refraktor, hier zahlt sich also das beidäugige Sehen aus.


    danke nochmal für eure Beratung, hat mir sehr geholfen.


    Gruß
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    ...die Frage ist deshalb weniger: welches Fernglas kaufst Du Dir.
    Die Frage ist: welches Fernglas kaufst Du Dir zuerst. [:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie wahr! ;) Sehr schön auf den Punkt gebracht.


    Gruß,
    Antonio

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