Hallo,
letzten Samstag durfte ich mein neues Schätzchen abholen - einen Takahashi TOA 130 [:D] . Das Wetter hielt zum Glück nichts von der Regel: neues Teleskop = Schlechtwetterperiode. Somit konnte ich mit dem Teleskop diese Woche schon einige Male beobachten. Hauptsächlich den Mond, da dieser zur Zeit ja recht prominent am Himmel steht.
Bei allen Beobachtungen (13. - 16.2.2019) war das Seeing ganz gut mit Pickering 6-7 und ich konnte den hochstehenden Mond mit dem Binoansatz bei 289x "abgrasen". Sofort fiel mir der harte Kontrast auf, den das Teleskop am Mond zeigte - feinste Grauabstufungen waren zu sehen und die Schatten waren einfach tiefschwarz. Besonders der von Kap Laplace wirkte wie ausgestanzt.
In Vorfreude schwenkte ich weiter zum Alpental. Mein Ziel war die Rille im Alpental, die mir mit meinen anderen Teleskopen bisher immer verwehrt geblieben ist. Das Tal selber war bei beiden Beobachtungen schon fast komplett beleuchtet - somit keine idealen Bedingungen. Trotzdem konnte ich die hellen Wände der Rille als strichförmige Aufhellung erkennen - ich war begeistert! Die komplette Rille konnte ich nicht sehen. Am deutlichsten zu sehen war der breiteste Teil Richtung Spitze hin. Diesem Strich folgend, konnte ich dann auf halben Weg eine runde Einbuchtung (Krater?) erkennen. An der breitesten Stelle des Tales blitzte dann ebenfalls ab und zu ein Teil der Rille durch. Bin schon sehr gespannt, ob bei anderen Lichtverhältnissen noch mehr geht.
Mein nächster Beobachtungsschwerpunkt galt Plato, den ich am 15. und 16.2. ausgiebig studiert habe. Die vier größeren Kleinkrater kannte ich bereits und die waren auch im TOA leicht als Krater (am 15.2. noch mit leichtem Schattenwurf) zu sehen. Bei konzentrierter Beobachtung waren diesmal aber auch zwei weitere Kleinkrater zu sehen am West- und Ostrand! Beide erschienen als punktförmige Aufhellung. In der warmen Stube verglich ich dann meine Beobachtung mit detaillierten Fotos und entdeckte dabei einen weiteren Krater, der theoretisch auch in Reichweite meines Instrumentes sein könnte. Der sollte sich zwischen den beiden Einzelkratern befinden.
Also machte ich mich gestern auf die "Jagd". Das Seeing war nochmal eine Stufe besser (teilweise Pickering 7) und so schwenkte ich auf Plato. Diesmal zeigte der Kratergrund recht auffällige dunklere Flecken/Bereiche - keine Spur von "Einheitsgrau". Die am Vortag sichtbaren Kleinkrater waren auch diesmal gut zu sehen. Nur der Kleinkrater vor dem Gesteinsabrutsch war diesmal schwerer zu halten. Dafür war der siebente Kleinkrater sofort und eindeutig als punktförmige Aufhellung zu sehen. Habe in meinem Beobachtungsbuch zu diesem Anblick eine Skizze angefertigt.
LG Michael