Horizon Color und Schärfe einstellen

  • Erst einmal Hallo ihr alle. Ich bin nach 35 Jahren Pause wieder in die Amateurastronomie eingestiegen. Vor 2 Jahren habe ich mir ein CPC 925 gekauft mit einigen Okularen. Das Teil zeigt visuell schrfe Bilder.
    Aufgesattelt ist ein 37 Jahre alter Vixen 60/300 Refraktor , der eine sehr gute optische visuelle Qualität hat. Zu meinem Geburtstag habe ich eine ATIK Horzon Color geschenkt bekommen. Dazu habe ich mir die passenden Adater
    , auch in 1,25", bestellt.
    Letzte Nacht habe ich das ganze getestet, ein Debakel. Mein Notebook
    ist ein I7 mit 8 GB Ram ,SSD und USB 2.0.
    Als Programm nutzte ich Atik Infinity und Artemis Capture.
    Angeblich ist damit ja alles so einfach. Schade.
    Das Scharfstellen war eine zeitaufwendige Tortour und klappte nicht.
    M44 wurde in Weißen Scheibchen dargestellt, Sirius als großer
    weißer Punkt , sowohl im Vixen , als auch im CPC925 (mit und ohne Focal Reducer). Also testete ich mal das Stacken. Ebenfalls Schade.
    Nun bin ich ja was die digitale Astrofotografie betrifft blutiger Anfänger.
    Kann mir jemand sagen wie ich vorgehen muß und wo man eine vernünftige deutsche Anleitung findet. Warscheinlich sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber ich hoffe ihr könnt meine Sicht verbessern.
    Vielen Dank im voraus

  • Hallo Norbert,


    willkommen im Astrotreff!


    Deine Horizon kenne ich nicht, bei mir war die Infinity am CPC800 im Einsatz, ebenfalls mit der Atik Software zum direkten Stacken während der Aufnahme. Das Ganze ist schon eine Weile her, da ich mich zur Zeit in die Astrofotografie einarbeite, also das Aufnehmen und spätere Bearbeiten der Bilder.


    Das genaue Scharfstellen ist von entscheidender Bedeutung für deinen Erfolg. Die Software benötigt gute Sternabbildungen, um die Bilder direkt stacken zu können. Mit dem Schmidt Cassegrain dürftest du eigentlich keine Probleme habe, in den Fokus zu kommen, bei dem Refraktor kann das anders sein. Hier sind evtl. Verlängerungen nötig.


    Was mir sehr geholfen hat und was ich dir unbedingt empfehlen möchte, ist die Anschaffung einer passenden Bahtinov-Maske für den CPC 925. Damit wurde das Auffinden des exakten Fokus für mich zum Kinderspiel.


    Schöne Grüße
    Heinz

  • Hallo ,


    das mit der Bathinov kann ich nur unterstreichen. Glaube aber, bis du soweit bist, die ein zu setzen, hast du ein anderes Problem zu lösen. Wenn die Sterne wirklich nur Scheibchen waren, dann bist du noch sehr weit weg vom Fokus. Kann mich da aber Heinz nur wieder anschließen , "eigentlich" sollte das bei einem SC kein Problem sein. Evtl. kannst du deine Adapter etwas ausreizen, in dem du sie nicht ganz "rein schiebst" sondern etwas weiter draußen festklemmst. Bei Sirius kannst du eigentlich auch versuchen die Kamera während der Aufnahme (1s belichtung oder weniger) mal vorsichtig raus zu ziehen und dabei auf dem Monitor schauen, ob der Stern sehr klein/zum Punkt wird. Wenn noch möglich, da festklemmen, oder ungefähr abschätzen wie viel Verlängerung du brauchst.


    Aber ich habe noch eine Frage.(auch an Heinz) die CPC sind Alt/Az Montierungen , wie löst ihr das mit der Bilddrehung ohne Derotator oder besser Polhöhenwiege ?


    VG Ulf

  • PS aber wenn du schon mal 2 Objekte anfahren konntest und was auf dem Bildschirm bekommen hast, dann hast du eigentlich schon 2 große Hürden genommen, an denen viele Vorher schon ihre Problem haben. Also das wird schon.


    VG Ulf

  • Hallo Ulf,
    Hallo Heinz,
    Danke für die Tips. Für das problem mit der Bilddrehung werde ich mir in diesem Jahr eine Polhöhenwiege kaufen, ebenso die Bathinow Maske. Für den Refraktor habe ich schon eine. Mir ging es erst einmal um den grundsätzlichen Umgang mit der Horizon und der Software.
    Ich wollte mal testen was azimutal möglich ist. Mir ist von Herrn Klos (Teleskop-Spezialisten) empfohlen worden in den Aufnahmemodus
    der Infinity-Software zu schalten um scharf zu stellen. Er sagte mir zu Anfang war schon mancher Sternfreund am verzweifeln.
    Vieleicht noch die Anmerkung das ich gestern Nacht in der Infinity Software mit dem Refraktor den Orionnebel einigermaßen gut erkennen konnte. Habe nichts verändert und mal auf M44 geschwenkt. Schade Sternen ware nur kleine Scheibchen. Ich habe ohne die Einstellung zu verändern wieder auf M42 geschwenkt. War dann leider nichts.Ich schätze mal hier gilt wie überall der Spruch "Übung macht den Meister".
    Trotzdem wäre ich weiterhin für Tips und Tricks dankbar.
    Gutes Seeing wünscht
    Norbert

  • Hallo Norbert,


    Das wird schon. Jetzt sind die besten Nächte zum Testen. Klar und der Mond überstrahlt eh "alles" ;) .
    Ich hab leider nur einen 6" SC den ich nur visuell Einsätze. Und eine Steinzeit Atik die ich mit einer Steinzeit Version der Artemis Software benutze.
    Scharfstellen mache ich bei der in Artemis. Da kann man nämlich schön für die Vorschau einen "loop" Modus einschalten und kann so "schön" scharfstellen.
    (Die Kamera hat nur USB 1 !! und es dauert beim Scharfstellen länger das Bild auf den PC zu bekommen, als die eigentliche Aufnahme. Es ist also Geduld gefragt. ;) )
    Aber normal mache ich eh Bilder nur mit Newton und DSLR.
    Zur Infinity kann ich leider nichts sagen.
    Aber wenn es da irgendwo einen Reiter gibt für die Belichtungszeit, dann würde ich den mal versuchen "runter" zu regeln, wenn du wieder einen hellen Stern im Fokus hast und dann schauen wie sich das Bild verändert.
    Wird die Scheibe zu einem "dicken" Ring , siehst du das Abbild deiner Schmidtplatte und bist noch "weit" vom Fokus weg.
    (Siehe http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=22911)
    Wenn die Scheibe zu engen "Ringen" werden bist nah dran am Fokus.


    VG Ulf
    PS die Horizon halt halt einen schönen großen Chip. Zusammen mit deiner großen Brennweite, kommt da schnell die Bildfeldrotation zum Tragen. Ob das der Stacking-Algorithmus in der Infinity Software packt, wage ich zu bezweifeln.

  • Hallo Ulf,
    Habe heute einige "Trockenübungen"gemacht. Ziel war des Nachbars Mauer.Der Refraktor mit Zenitspiegel Gestochen scharf. Habe mir die Parameter der Infinity Software notiert. Ebenso beim CPC 925 ohne Zenitspiegel mit Reducer und einem Zwischenring.
    Werde das alles demnächst ausprobieren.
    Gruß Norbert

  • Hallo Norbert und Ulf,


    wegen der Bildfeldrotation: Seinerzeit hatte ich eine Weile mit der Infinity auf ein Objekt gehalten und konnte feststellen, daß Atik hier einen wirklich guten Algorithmus entwickelt hat. Im Netz findet man auch Bilder, die live mit der Kamera mittels Alt-Az Montierungen gewonnen wurden. Da könnt Ihr euch von der ordentlichen Qualität der Aufnahmen überzeugen.


    Norbert, da es zur Zeit schön klar ist, solltest du es mit dem Schmidt Cassegrain und der Kamera mal am Mond versuchen. Nimm dir die Atik Capture Software und stelle, wie von Ulf vorgeschlagen, auf den Loop – Modus ein. Wähle eine kurze Belichtungszeit und ein Binning von 4x4. Dann einfach so lange am Fokussierknopf drehen, bis Einzelheiten auf dem Mond erkennbar werden. Die Einstellung kannst du dann mit der Infinity - Software weiter verwenden.


    Viel Erfolg!
    Heinz

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