Einstieg in die Astrofotografie, Hilfe:...

  • Ich möchte neu in die Astro Fotografie einsteigen und habe schon folgendes
    Material beisammen.


    - Nikon D500
    18-35mm f/1.8 für Milchstrassenaufnhamen


    Nun brauche ich noch etwas für die Deep Sky aufnahmen:


    Mit einem 200mm Objektive und Nachführung sind ja schon einige Deep Sky
    Objekte machbar und als Anfänger bin ich da sicher eine zeitlang damit beschäftigt.


    Was würdet Ihr für ein 200 Tele empfehlen. Muss es unbedingt eine Blende von 2.8
    haben? Die 200er mit F 2.8 welche ich gesehen habe sind um die 1800 EUR :-O
    Was für eine Nachführung? Mit Guider oder ohne?


    Hat jeman von euch das Tamaron Af 2.8 70-200mm im Einsatz? das wäre etwas günstiger wie das Nikon.


    Für das Geld gäbe es ev. auch einen fototauglichen Refraktor oder Spiegelteleskop
    mit Nachführung. Ev. die besser Lösung? Natürlich mehr Deep Sky Objekte verfügbar.


    Meine Überlegung zum Tele wäre, dass es transportable wäre und ich das Objektiv
    auch für sonstige Fotoaufnahmen verwenden könnten. Ein 8 Zoll Dobson mit EQ
    Nachführung habe ich schon für visuelle Beobachtung. Wenn ich zwei grosse
    Teleskope zum Beobachtungsort mitnehmen müsste wäre das eine rechte
    Materialschlacht.

  • Hi Vesen (ich denke mal, das ist dein Vorname),
    wenn ich das richtig mitgeschnitten habe, hat die Nikon D500 einen APS-C Sensor. Der ist im Gegensatz zu einem Kleinbildsensor (36x24mm) kleiner (22x15mm). Das hat zur Folge, dass die Bilder, die du damit machst, einen kleiner Bildausschnitt zeigen werden, als es bei einer Vollformatkamera der Fall wäre. Dieses Phänomen nennt man Cropfaktor, manchmal auch Formatfaktor, oder auch Verlängerungsfaktor.
    Wenn du an deiner Kamera also ein 18mm Objektiv nutz, wäre der Bildausschnitt genau so groß, als wenn du eine Vollformatkamera mit (in diesem Fall) 18mm x 1,6CF = 29mm verwenden würdest.
    Oder, um zu deiner Frage nach einem Teleobjektiv zu kommen: 200mm x 1,6CF =320mm. Um also ansprechende Bilder mit entsprechenden Bildwinkeln zu machen, solltest du dir die verwendeten Brennweiten umrechnen. Sonst wunderst du dich später, dass du bestimmte Nebel gar nicht komplett aufs Bild bekommst.
    Ich verwende an meiner eos 1100d zum Beispiel sehr gerne das 10-18mm Ef-s, oder das 8mm Fisheye von Walimex für Milchstraßenbilder. Das Tamron 17-50mm f2,8 für Sternbildaufnahmen und ein altes analoges 135mm f2,8 Objektiv mit M42-Anschluß, wenn ich mal etwas näher ran will. Alle Aufnahmen mit diesem Equipment lassen sich hervorragend mit einer Eieruhr-Barndoor machen.
    Ich empfehle dir mal die beiden folgenden Links. Da findest du ne Menge Infos zu deinen Fragen und auch eine Bastelanleitung für eine Barndoor.


    http://www.j-baechli.ch/astrofotografie/Controller?action=INFO/[url] (must auf den Reiter Infostand gehen)<br>[url]www.heiko-schaut-ins-all.de


    Gruß und CS Guido

  • Beim Fotografieren mit Digitalkamera (Mainstream = Canon) ist ein APS-C Sensor absolut üblich. Vollformat muss nicht sein. Wie groß ist der Unterschied im FoV, wie groß im Preis, wie groß bei Auswahl von Modellen und Gebrauchtangeboten?


    Bei den Fotoobjektiven nimmt man eher Festbrennweite und nicht Zoomobjektive. Zum Einstieg ist ein gebrauchtes 200mm oder 300mm wirklich gut - wenn denn die Abbildung schön scharf bis nahe an den Rand ist.


    Das Öffnungsverhältnis bestimmt, wie lange Du in der Kälte stehen musst. 1 Stunde statt 4 Stunden ist schon ein Unterschied für manche.


    Clear Skies
    Dietrich

  • Danke für euren Imput. Lass mir gerade eine offerte für ein Star Adventurer mit Objektiv oder ein 120er Evostar auf HEQ5 machen.


    Wobei ich nicht weiss ob der Einstieg direkt mit dem 120er Teleskop zu anspruchsvoll ist.

  • Hi,
    ein Astrokumpel von mir hat auch die Star Adventurer und ist damit super zufrieden. Wenn du mit einer Optik mit 1000mm anfangen willst, musst du deine Montierung halt jedes mal sehr genau einnorden, damit du bei längerer Belichtung noch runde Sterne und keine Strichspuren erhältst. Je kleiner die genutzte Brennweite, um so weniger treten kleine Abweichungen beim Einnorden in Erscheinung.
    Als Beispiel mal der Umgekehrte Fall: Wie lange kann man beim fotografieren mit Stativ belichten, um noch punktförmige Sterne zu bekommen? Ganz einfach:
    Für Kleinbildformate gilt die Formel: 500/Brennweite= Sekunden Belichtung. Bei deiner Kamera hast du einen Cropfaktor von 1,6. Also gilt hier: 500/1,6 =312, 5. Nehmen wir der Einfachheit halber 300.
    Bei deinen Objektiven wäre das also: 300/ 18 = 16,7 sek; 300/35mm=8,57 sek.; bei einem 200mm Tele: 300/200=1,5sek und schlussendlich das Evostar 300/1000=0,3 sek. Nicht, dass das irgendjemand machen würde, aber es verdeutlicht meines Erachtens ganz gut, wie die Ansprüche an eine genaue Nachführung mit zunehmender Brennweite steigen.
    Gruß Guido

  • Die 120er HEQ5 Variante ist mir leider etwas zu teuer.


    Bevor ich mir die Star Adventure bestelle, ist es richtig, dass man damit auch wirklich Deep Sky Aufnahmen von grossen und hellen Deep Sky Objekten machen kann?

  • Hi,
    schick mir mal über private Nachricht deine email-Adresse. Ich habe gerade ein paar Bilder von meinem Kumpel angefordert, die er mit einem Widefield-Refarktor und der Staradventure gemacht hat. Die könnte ich dir mal schicken.
    Ich finde die Montierung echt cool, konnte mir aber noch keine zulegen, da ich einfach zu viele Projekte habe, die auch Geld kosten.
    Gruß Guido

  • Hi Vesen,


    schau Dir mal ein paar Beiträge von Trevor (AstroBackyard) an. Zum Beispiel fotografiert er hier https://www.youtube.com/watch?v=AF8NQQMHC0Y&t=0s mit einem 300mm Objektiv über die iOptron Sky Guider Pro (vergleichbar mit der Star Adventure) und beschreibt die kleine Montierung in folgendem Beitrag komplett: https://www.youtube.com/watch?v=EFnTm30bzBw


    Vielleicht hilft Dir das ja weiter.


    Beste Grüße,
    Sven

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