Video Beobachtung Echtzeit mit Goto /Like eVskope?

  • Hi Leute,


    ich habe nun mein erstes Teleskop (8Zoll Dobson)
    seit 1,5 Jahren im gebrauch.


    Ich finde es etwas schade, dass man bei visueller Beobachtung nicht wirklich viel sieht, im Gegensatz zu langzeitbelichtetetn Bildern mit einer Kamera.


    Da ich aber keinen Reitz verspüre Langzeitbilder über´s Teleskop zu schießen und diese dann am PC erst bearbeiten zu müssen, dachte ich über ein komfortablere Lösung nach.


    Like eVskope


    Ist es möglich, an ein GoTo Teleskop eine Videokammera anzuschließen, welche die Biler in Echtzeit belichtet & überlagert und die Bilder dann gleichzeitig an ein Ausgabegerät überträgt? (z.B. ein Tablet)


    Welches Setup wäre hier Sinnvoll?


    Freue mich über Antworten.


    Gruß Mario

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich finde es etwas schade, dass man bei visueller Beobachtung nicht wirklich viel sieht,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    man sieht weniger, ja - aber was bedeutet denn "nicht wirklich viel" für dich? Warst du schon mal unter richtig gutem Himmel?


    Schau dir mal diesen Thread zum Revolution Imager an, vielleicht hilft dir das auf die Sprünge. GoTo brauchst du eigentlich nicht, eine Nachführung (äquatorial, wenn du länger belichten willst) wäre wichtiger.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hi Diminik


    danke für die Info.


    Nachführung ist wichtig bei längerer Belichtung das ist klar.


    Aber bei Goto funktioniert das doch immer gleich automatisch,
    oder gibt´s da unterschiede?


    Gruß Mario

  • Hi Mario,


    die GoTo-Montierungen, die ich kenne, verfügen auch über eine Nachführung (wäre ja verschwendetes Potenzial). Was ich damit sagen wollte: Es würde auch eine einfache Nachführmöglichkeit ausreichen, z. B. eine EQ-Plattform für deinen 8"-Dobson.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hi,
    auf Cloudynights.com gibt es ein eigenes Board für "electronically assisted astronomy": https://www.cloudynights.com/f…include-integration-time/

    Vielleicht liest Du mal die neuesten paar Monate dieses langen Threads durch, um von Leuten zu lesen und Ergebnisse zu sehen, die das wirklich mit aktuell verfügbaren Geräten machen:
    https://www.cloudynights.com/t…eo-image-gallery/page-287

    Rundumsorglos-Pakete wie der Revolution Imager 2 können verwendet werden. Aber auch einzeln zusammen gesetzte Systeme wie eine Astro-Kamera plus Laptop plus "sharpcap", auf dessen Display das Ergebnis live, auch von mehreren gestackten Belichtungen erscheint - Oder an dessen Video-Out man einen Beamer hängt und das Bild auf eine Wand oder den Boden projizieren lässt. Kann man hier an den Fotos super sehen, die ab 2013 (!) entstanden sind: https://www.cloudynights.com/t…o-astronomy/?hl=+sidewalk
    .


    Wenn aber Deine Handy-Kamera.app
    a) Belichtungszeit von mehreren Sekunden b) Autofokus deaktivieren , und c) ISO-Einstellung zulässt
    (Huawei Mate 9 und Folgende z.B. können das von Haus aus)
    oder Du im app-store so eine App findest
    ("Nightcap" wird oft genannt im oben verlinkten CN-Board),
    kannst Du das auch probieren.


    Dann würdest Du Dir einfach nur einen Okular-Smartphone-Halter kaufen, mit der App nachts ein Foto von vll 2 oder 5 Sekunden knipsen und das Ergebnis am Display bewundern. Eine Wedge wie Dominik anregt wäre hilfreich - und Deine bereits erlernte Erfahrung im sanften Nachführen ebenfalls.
    Falls Du ein Alt-Az-Goto oder unintelligente Nachführung benutzt, erhöht sich die mögliche Belichtung pro Foto auf max 30 Sekunden; bei einem EQ-Goto oder unintelligente EQ-Nachführung kann man noch länger belichten, bis Sterne zu Strichen werden.
    Für das EAA-Prinzip reicht Alt-Az, wie Du im verlinkten ellenlangen Thread sehen kannst, wo Leute das posten, was sie in mehreren 15-Sekunden Belichtungen live gestackt haben.


    So wie sich das Cloudynightsforum selbst begreift, ist direktes Betrachten ohne irgendwelche künstlerische Nachbearbeitung von, auch gestackten Belichtungen "electronically assisted astronomy".


    Ich finde die Sache auch richtig klasse, um mit mehreren live und in Farbe zu erleben, was ein Teleskop zeigen kann. Der Entdeckergeist wird dadurch neu und anders inspiriert. Für Seh-beeinträchtigte Hobbyastronomen ist das auch eine schöne Möglichkeit, das visuelle Hobby wieder direkt auszuüben.
    Ausprobiert hab ich das selbst nicht. Meine DSLR kann nicht live an den Laptop übertragen, auch mein Smartphone ist dafür und sogar für die speziellen Apps zu alt. Extra was Neues zu kaufen, also Smartphone, DSLR oder eine steuerbare Web- bzw. Astrocam - dafür reicht mein momentanes Interesse an EAA nicht.


    Grüsse von Silver

  • Hi Mario,


    finde den Fehler in der Überschrift - Video Beobachtung <font color="yellow">Echtzeit</font id="yellow"> mit Goto /Like eVskope? [:)]


    "Echtzeit" hast du mit gängigen Methoden nicht. Egal ob Infinity oder alle anderen Versionen- die Kamera benötigt immer eine gewisse Zeit, um genug Licht für das Bildsignal zu sammeln. Du hast damit kein wirkliches "Livebild", es dauert immer einige Sekunden und bei mehrfachen Aufsummieren halt mehrfach diese x Sekunden.


    Wenn du das Teleskop für ein neues Objekt bewegst hast du die hellen Sterne als Striche auf dem Monitor.


    Das in USA auf CN das Thema höher bewertet wird liegt auch an der Erwartungshaltung der Nutzer. Wem solche Bilder gefallen beschreibt das Verfahren auch als ganz toll. Schau dir die im Netz auffindbaren Bilder und Videos mal selber an. Wenn anderen das gefällt- ok, ich empfinde die zum großen Teil als unschön aufgeblasene und ausgebrannte Sterne eher hässlich. [:)]


    GoTo ist jedenfalls nicht nötig, eine Nachführung aber schon. Und es geht auch mit gängigen günstigen CCD/CMOS Kameras und frei erhältlichen Programmen wie z.B. firecapture zu deren Steuerung. Die bieten teils das "quasi-live-stacken" als Funktion an.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Mario,


    ich kann Silverette hier nur beipflichten. Es gibt heutzutage tolle Möglichkeiten was man machen kann. Wenn Du eine geeignete Astrokamera hast, dann brauchst Du mit einem Programm wie Sharpcap keine besonders präzise Montierung um live-gestackte Bilder zu machen. Bei nur mehreren Sekunden Belichtungszeit und dem Livealignment ist das sehr tolerant gegen Nachführfehler. Auch Bildfeldrotation ist da kein Problem. Es müßten also auch azimutale Montierungen mit Nachführung gehen. Für die Kamera empfiehlt sich eine mit geringem Ausleserauchen und hoher Quanteneffizienz. Die Pixel sollten wegen der Empfindlichkeit nicht zu klein sein. Für schon 200.- bis 300.-Euro bekommt man Kameras mit IMX290 oder IMX224-Sensor. Die sollten ganz gut geeignet sein. Nach oben ist natürlich alles offen.
    Du mußt Dich aber damit befassen und verstehen, wie man das Programm mit einer Kamera benutzt und einstellt. Rundum-sorglos-Lösungen gibt es da nicht und wird es m.M.n. auch nicht so schnell geben. Irgendwelche Nachteile handelt man sich damit immer ein.


    Viele Grüße


    Heiko


    PS: Noch mal zur Erwartungshaltung. Man sieht damit keine Topastrofotos hoher Qualität auf dem Bildschirm. Das ist klar. Man sieht mit kleinem Gerät aber mehr als rein visuell. Und man kann die Stacks speichern und nachbearbeiten. Ich bin selber kein EAA-Purist. Ich sehe Livestacking als Möglichkeit mit vernünftigem Aufwand Objekte zu sehen oder zu erfassen, die man so visuell nicht zu sehen bekommt (das live in livestacking bezieht sich auf das Stacken - nicht auf "live" sehen) und wo ich nicht nächtelang auf ein Resultat warten muß.

  • Hallo Mario,
    Quasi live Videoastronomie zu machen kann eine spannende Sache sein.
    Besonders die Möglichkeit, Farben zu sehen und auch Wasserstoffnebel, ist faszinierend.
    Ich persönlich habe aber noch nicht sehr viel Erfahrung damit außer mit einer Atik Infinity Kamera an unserem Sternwarten-CDK24 und am 4-Zoll ED Refraktor, beide auf stationärer Montierung.


    Um Deepsky-Objekte besser zu sehen als visuell, sind durchaus Gesamt-Belichtungen im Minutenbereich nötig. Und die Montierung muss in der Zeit perfekt nachführen, damit es keine Unschärfe gibt. Das können einfache Goto-Teleskope nicht immer leisten. Goto nimmt dem Anwender nur das Aufsuchen ab und hält das Objekt im Bildfeld, ist aber häufig nicht präzise genug für Fotografie. Ist die Montierung nicht parallaktisch sondern azimutal, kommt noch Bildfelddrehung hinzu.


    Ein weiteres Thema ist der Bildausschnitt Den kannst Du normalerweise nicht per Okularbrennweite wählen, weil die meisten Kameras in der Bildebene des Teleskops platziert werden.


    Mein persönliches Fazit: Der Aufwand ist fast so hoch wie für Fotografie, aber die Ergebnisse reichen nicht an gute Fotos heran. Ich selbst favorisiere daher meinem 18" Dobson auf EQ-Plattform und rein visuelle Beobachtung. Wer eine eigene Sternwarte hat und Gästen Himmelsobjekte quasi Live aus der "guten Stube" heraus präsentieren möchte, sieht das vermutlich anders. Es gibt auch in der Öffentlichkeitsarbeit einige Möglichkeiten, Videoastronomie zu nutzen. Als gleichwertigen Ersatz für direktes visuelles Beobachten sehe ich das nicht an.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Zusammen,


    Danke schon mal für die zahlreichen Antworten.
    Ihr seif einfach super :)


    Das ich werde das Thema Video Beobachtung auf jedenfall weiter verfolgen.


    Eine Goto Montierung ist also nicht zwingend notwendig, auch wenn es mir sehr praktisch erscheint.


    Für mein Dobson würde also eine EQ Plattform zur Nachführung, bei kürzeren Belichtungszeiten ausreichen. Bis ca. 30 Sekuden (Für´s erste)
    Mit einem Handyaufsatz und einer Guten Handykamera könnte ich dann schon mal erste Erfahrungen sammeln.


    So werde ichs aus Kostengründen erst mal versuchen.


    Next Step wäre dann ein Teleskop mit parallaktischer Montierung und einer vernünftigen Kamera.
    Schön wäre natürlich noch eine Goto Steuerung über Stellarium.
    Aber das ist Zukunftsmusik.


    Eine Frage noch:


    Da ich mich nun entschlossen habe, mein Dobsen nicht gegen ein Anderes Teleskop auszutauschen.
    Ist es möglich irgendwo Flextube Ersatzteile zu besorgen und meinem 8 Zoll Dobson damit ein Upgrade zu verschaffen.
    Ich finde es einfach zu groß und unhandlich und daher steht es eher in der Wohnung, als das ich es öfter mal mit nach draußen nehme.


    Gruß Mario

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist es möglich irgendwo Flextube Ersatzteile zu besorgen und meinem 8 Zoll Dobson damit ein Upgrade zu verschaffen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Flextube-Einzelteile gibt es glaub ich nicht. Ich würde davon aber sowieso abraten, weil du damit den Tubus einfach noch schwerer machst, als er es schon ist. Flextubes sind praktisch, um Transportplatz zu sparen, ohne auf einen Gitterrohr-Dobson umsteigen zu müssen, aber ich halte es erst ab 10" (eher 12") für sinnvoll.


    Ein Tragegriff wäre da die einfachere und effektivere Lösung.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hallo Mario,


    ich habe etwas im schwarzen Nachbarforum gepostet, was hier zum Thema passen würde: https://forum.astronomie.de/th…ope-denn-schon-da.270134/
    (hätte ich auch hier machen können, aber das Freigeben der Bilder dauert mir hier meist für einen spontanen Beitrag zu lange).
    Nur soviel: An die Nachführung werden bei kurzen Belichtungszeiten und Live-Registrierung (alignement) und Stacking keine großen Anforderungen mehr gestellt. Auch der Aufwand sich das Bild von der Kamera am Okular irgendwohin zu übertragen, ist heutzutage überschaubar, wenn man weiß wie. Sich den Orionnebel auf dem Sofa am großen Fernseher anzuschauen hat schon was.
    Ich sehe das aber noch nicht als "Live-Viewing" an. Ich kann da schon noch ein paar Minuten warten, bis sich ein halbwegs ansehnliches Bild aufgebaut hat.


    Gruß


    Heiko

  • Ok sehr schön zu hören :)


    Gibts evtl. auch schon gute Apps für´s Handy die man hierzu nutzen kann?
    Oder einfach eine Nachtaufnahme mit einer kurzen Belichtungszeit einstellen...


    Gruß Mario

  • Hallo Mario,


    das Problem mit dem Handy dürfte der aktuelle Trend zur Anzahl der Kameras &gt;1 sein. Zumindest bei den besseren Handys hast Du dann das Problem, dass mehrere Kameras versuchen gleichzeitig ein Bild zu machen was am Teleskop natürlich nicht klappt, da nicht alle Kameras gleichzeitig das Bild sehen.


    Wenn Du ein Handy mit 'nur' einer Kamera hast sollte das gehen.


    Viele Grüße
    Michael

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