Einnorden ohne Polsucher und Polarstern

  • Hallo zusammen,


    in unserem Verein kommt immer mal wieder die Frage auf, wie man eine parallaktische (deutsche) Montierung ohne Sicht auf den Polarstern oder am Tage schnell einnorden kann (nicht Scheinern). Eine kurze Anleitung habe ich in unserem Blog (https://www.sternfreunde-muenster.de/meldungen.php) online gestellt. Eventuell finden einige LeserInnen den Beitrag nützlich.


    clear skies
    Michael

  • Nach der neuen Definition der Beschliessenden heißt es jetzt Lesende.
    Viele Gruesse an alle Radfahrende, Studierende und am Verkehr Teilnehmende.
    Gehts noch?
    Kopfschüttelnde Gruesse an alle am Forum Teilnehmende

  • Hallo Michael,


    bei Deiner Methode ist in unseren mittleren geografischen Breiten noch eine Vereinfachung möglich, wenn die Sonne einen Mindestabstand vom Meridian hat bzw. ein Stern gewählt wird, der möglichst weit vom Meridian im Osten oder Westen steht.


    Dann kann man auf den Stundenwinkel verzichten und stattdessen einfach die Deklination der Sonne bzw. des Sterns einstellen. Das Objekt wird nun durch Drehen der Montierung um die Senkrechte und die Stundenachse im Bildfeld zentriert - die azimutale Ausrichtung nach Norden ist damit erfolgt.


    Die Methode lebt ja davon, daß die Montierung in der Waage und die Polhöhe bekannt und eingestellt ist. Die verbleibende Unbekannte ist somit das Azimut der Polachse. Zwischen der Bewegung um die Senkrechte, also parallel zum Horizont, und der Drehung um die Polachse gibt es im Meridian keinen Schnittwinkel. Dieser ist eben über dem Ost- und Westhorizont am größten, so daß die Deklinationsmethode dort am genauesten arbeitet.


    Gruß Lars

  • Hallo Michael,


    danke für die detaillierte Erklärung.


    Ich verwende im Prinzip die gleiche Methode zur Einnordung bei Tag. Ich nehme aber anstatt der Sonne den Polarstern. Das hat den Vorteil, dass man alles schön in Ruhe einstellen kann. Die Sichtbarkeit des Polarsterns im Okular steigere ich mit einem Polarisationsfilter. Vergrößerung ca. 100fach.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang


    >Ich verwende im Prinzip die gleiche Methode zur Einnordung bei Tag.
    >Ich nehme aber anstatt der Sonne den Polarstern. Das hat den Vorteil, dass man alles schön in Ruhe einstellen kann.
    >Die Sichtbarkeit des Polarsterns im Okular steigere ich mit einem Polarisationsfilter. Vergrößerung ca. 100fach.


    "Polaris am Taghimmel", das ist mir noch nie gelungen. Ich denke mal, die Transparenz der Luft muss dann wirklich gut sein. Von meinem Balkon habe ich leider keinen Blick auf den Polarstern, da bleiben mir dann nur andere helle Objekte, die auch am Tage sichtbar sind. Mit Arktur ist mir das schon mal gelungen, aber Polaris wäre dann schon bequemer- ich werde das auch mal ausprobieren.


    Gruß und cs
    Michael

  • Hallo Michael,


    ich suche Sterne und Planeten am Taghimmel regelmäßig mit einem kleinen Newton auf Fotostativ auf. Was soll man tagsüber auch sonst machen? [:D]


    Der Kontrast ist wirklich ziemlich deutlich. Wichtig ist der Polfilter! Die Wirkung ist am besten, wenn die Sonne ca. 90° von Polaris entfernt ist. Wichtig ist auch, dass die Voreinstellung schon recht gut stimmt. Wenn du innerhalb eines großen Feldes am Himmel rumstochern musst, wird das nix. Für die Transparenz reichen gute Durchschnittsbedingungen völlig aus. Ich gehe direkt mit 100facher Vergrößerung dran. Bei geringerer Vergrößerung hat man zwar mehr Gesichtsfeld aber auch schlechtere Sichtbarkeit.


    Hallo Lars,


    nachdem ich jetzt deinen Beitrag zum 3. Mal durchgelesen habe, habe ich es endlich auch kapiert. Die Methode hört sich wirklich sehr einfach an. Das werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.


    Gruß
    Wolfgang

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