Probleme bei Berechnung des Bildausschnitts

  • Hallo zusammen,


    um der vielen Parameter beim Beobachten und Fotografieren Herr zu werden habe ich mir eine große Excel-Tabelle erstellt in der ich Parameter wie z.B. Vergrößerung, Austrittspupille oder Gesichtsfeld bei der visuellen Beobachtung oder Auflösung und Bildausschnitt bei der Fotografie bei gegebenen Kombinationen ausrechne. Mit den Daten versuche ich dann Kaufentscheidungen und Beobachtungsvorhaben zu planen.


    Im vorliegenden Fall hat die Berechung aber den Praxistest nicht bestanden und ich würde gerne meinen Fehler finden. Ich beobachte mit einem Nexstar 4 SE 102/1325 (eine Dauerleihgabe, die ich jetzt auszuloten versuche) und habe versucht ob ich mit meiner EOS 1300D in den Fokus komme und habe dann Testaufnahmen vom Mond gemacht. Von der Theorie her hätte ich jetzt folgendes erwartet:


    H = 2 * arctan( h / ( 2*f ) )


    mit
    h: Höhe des Bildsensors in [mm] = 14,9
    f: Brennweite in [mm] = 1325
    H: Höhe des Bildausschnitts in [°] = 0,64


    Es sollte also ungefähr ein Bildausschnitt von 0,64° abgebildet werden. Diese Ergebnisse stimmen auch mit denen überein, die man auf dieser Webseite hier erhält:


    https://astrofotografie.hohman…lagen/optik.berechnen.php


    Allerdings war mein Mond so ziemlich genau in der Bildfeldhöhe positioniert, d.h. er füllt genau die Bildfeldhöhe aus, welche somit ~0,5° beträgt. Der Fehler zu dem berechneten Wert erscheint mir aber ziemlich hoch, bezogen auf den realen Wert immerhin fast 30%.


    Wo liegt der Fehler? Ohne Okular sollten die Strahlenbündel annähernd parallel sein, so dass der Abstand vom Sensor zum Spiegel für den Abbildungsmaßstab nicht relevant ist sofern ich in den Fokus komme?



    Viele Grüße,


    Benjamin

  • Hi Benjamin,


    es gibt fertige Tools für sowas - http://astronomy.tools/calculators/field_of_view/


    Wobei selbst ein Tool erstellen natürlich hilfreich zum Verständnis ist.


    Zu deinem Problem, dein Mak dürfte zur Fokuseinstellung den HS verschieben. Liegt dein Chip weit hinter dem Anschluss musst du die Fokusebene entsprechend nach außen verlegen. Das tust du, indem du den Hauptspiegel verschiebst.


    Dadurch ändert sich aber die Brennweite, die wird dadurch größer. Du machst also aus den 1325mm mehr. Nach deinem Ergebnis müsste die Brennweite zwischen ca. 1600-1650mm liegen. Bildwinkel wäre da so bei 0,52°


    Den Abstand zwischen Tubus und Kamera(chip) so kurz wie möglich halten, das hilft, die Brennweite nicht zu stark zu vergrößern.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    hinzu kommt noch, dass der Mond mit 355561 km recht erdnah ist. Der scheinbare Durchmesser beträgt derzeit 0°33'36".
    Gehe wieder Mofi schauen [:)].


    Gruss Heinz

  • Hallo Stefan,
    Hallo Heinz,


    danke für eure schnellen Antworten.


    (==>)Stefan: Ja, das erklärt natürlich die Sache! Vor allem da ich mit der Kamera noch nicht mal vollständig in den 1,25"-OAZ gekommen bin, da die Kamera sich sonst mit dem Leuchtpunktsucher ins Gehege kam. Das verlinkte Tool kannte ich noch nicht, das werde ich mir mal anschauen. Selbst gemachte Tools haben natürlich noch den weiteren Vorteil, dass man die interessierenden Parameter für mehrere Geräte-Kombinationen gleichzeitig darstellen kann, was einem die fertigen Tools meist nicht ermöglichen.


    (==>)Heinz: Das ist auch eine sehr interessante Info. Ich war eigentlich der Meinung der Mond würde in seinem scheinbaren Durchmesser nur Werte von 0,5° +/- 6% annehmen, aber tatsächlich scheinen es ja eher 0,52° +/- 7% zu sein, je nachdem welche Quelle man bemüht. Demnach würde derzeit eine Brennweite von ~1530mm ausreichen, um mein Ergebnis zu produzieren. Passt!



    Viele Grüße,
    Benjamin

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!