Dobson draußen lagern

  • Hallo,


    ich habe noch Nut-und-Feder-Bretter rumliegen und plane, die zu lasieren und für mein Teleskop direkt am Haus einen Holzverschlag zu bauen. Einfach wie ne Mini-Gartenhütte oder so ein Geräteschrank. Tür dran, Teerpappe aufs Dach und fertig. Der Untergrund ist Pflasterstein und am vorgesehenen Platz gäbe es keine direkte Sonneneinstrahlung, auch nicht im Hochsommer. Zusätzlich würde ich das Teleskop natürlich mit Schutzfolie abdecken.


    Habe schon irgendwie ein komisches Gefühl bei der Vorstellung, ein optisches Gerät dauerhaft draußen zu lagern. Aber das würde Platz sparen und insbesondere bräuchte ich keine Zeit zum Auskühlen mehr.


    Spricht etwas dagegen? Wie lagert ihr eure Teleskope?


    cs
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    auch ich habe aus Platzgründen meinen Dobson außerhalb des beheizten Hauses gelagert. Er befindet sich unter Dach in einem rundum geschlossenen Raum, der zur Belüftung unterhalb des Dachs eine Öffnung aufweist. In dem Raum herrscht fast die gleiche Temperatur wie außen.


    Der Dobson ist zudem mit einer Schutzfolie abgedeckt. Der Raum ist verschließbar, worauf du ebenfalls Wert legen solltest. Die dauerhafte Lagerung an der frischen Luft hat dem Gerät bislang nicht geschadet.


    Viele Grüße
    Heinz

  • Ich habe auch immer wieder Dobson-Teleskope draußen gelagert.
    Das Problem ist ein bisschen der Witterungsschutz (Hütte, dicke Plane, usw. reichen aber).


    Vor allem ist es aber die Feuchtigekeit die dir mit der Zeit Optik und Mechanik kaputt macht. Und damit meine ich nicht den Regen (dagegen sollte es natürlich geschützt sein), sondern die Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser.
    Das erste Gerät ist mir praktisch unter den Fingern weggerostet!


    Mein Fazit und meine Erfahrung: Draußen lagern geht - sogar nur mit dicker Plane.
    Aber man muss immer einen guten Luftentfeuchter zum Teleskop packen, der die Luftfeuchtigkeit unter 60% hält. Oder es ist ein Raum der sowieso keine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Sonst wird das Nichts!


    Für kleinere Teleskope kann man diese nachfüllbaren Luftentfeuchter mit dem Säckchen nehmen, die für feuchte Räume gedacht sind - man muss nur recht oft das Granulat nachfüllen.
    Alternativ einen elektrisch betriebenen Luftentfeuchter - die gibt es auch recht klein und auch frostsichere Varianten.


    Zumindest ist das meine Erfahrung.
    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Jörg,


    und mein Sky Watcher ist in der Garage (unbeheizt). sie ist zwar gelüftet aber manchmal muss ich doch mit dem nassen Auto rein. Das Gerät ist in einem Kleiderschutz Beutel (Plastik) drin. Das war nicht so perfekt, weil nahezu luftdicht. So haben einige Schräubchen leichten Flugrost angesetzt, die ich übertüncht habe. Sonst scheint bisher (Spiegel!) alles OK zu sein - seit nun 4 Jahren. Ich habe jetzt den Kleiderschutz (Reißverschluss) doch leicht geöffnet wegen der Belüftung.


    Eine Hütte die nix Nasses zu beherbergen hat, sollte deutlich besser sein. Achte auf Durchlüftung und ich würde wohl einen schweren Stoffsack mit Reißverschluss nehmen, weil gute Atmung, trotzdem Staub- und Insekten-dicht.


    Viel Spass beim Bau,
    Walter

  • Mein komplette Ausrüstung steht Jahr und Tag in meiner Sternwarte. Als Abdeckung gegen Staub benutze ich ein altes Spannbettlaken das ganz locker darüberliegt und wenig Kontakt zu Teleskop und Montierung hat. Ich hatte noch nie Probleme mit Korrosion.

  • Hallo Jörg,


    nach einem Umzug musste ich meine alte 16" Meade-Lightbridge mal in einem ungeheizten Keller zwischenlagern. Nebenan war ein Wäschetrockenraum, dessen Kippfenster immer offen stand. Obwohl ich die Teile alle schön mit Nylonfolie eingepackt hatte, bildete sich nach nur ca. einem Monat schon Rost an der Innenseite des Huts. Die Luftfeuchtigkeit war wohl zu hoch. Nee, das würde ich nicht mehr machen...


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,


    ich habe meine NEQ-6 auf Betonsäule jetzt knapp ein Jahr draußen stehen.


    Meine diversen Tuben werden vor/nach Gebrauch in der Garage gelagert, die nicht gerade trocken ist. Dafür aber auch recht luftig. Also quasi Temperatur wie im Freien.


    Ich habe noch keinerlei Korrosion festgestellt.....es müssen aber auf jeden Fall immer Deckel drauf, weil sich sonst Staub auf den Spiegeln sammelt.


    Ich habe seit einigen Wochen einen einfachen Schnellspechtel-Achromaten auf der Montierung, abgedeckt mit einer KFZ-Halbgarage. Da ist gerade quasi ein "Schneemann" draus geworden. Wenn es mal abgetaut ist, bin ich gespannt, wie der Refraktor das weggesteckt hat.


    Gruss Andi

  • Guten Tag Jörg!
    Ich habe meinen Dobson im alten Schweinestall stehen. Im Stallgebäude gibt es sonst keine Viehhaltung mehr, nur z.T. trockne ich mein Brennholz in dem dazugehörigen Kuhstall. Bisher hält sich der Rost nach 2 Jahren sehr in Grenzen nur die Spanplattenmontierung geht aus dem Leim, so daß ich die Bodenplatte schon mit Winkeln befestigen mußte.

  • Hallo,


    dazu möchte ich auch einigen Erfahrungen mit meinem 12" teilbarem Aludobson und den 10" GSO - Dobson einen Freundes schildern.


    Der Eine stand 7 Jahre in der ungeheizten Garage, der Andere 5 Jahre unter dem Überdachten Teil einer Balkonterrasse.


    Beide Dobson waren an beiden Turbusenden, unten mit Stoffmützen und oben vergrößerten Stoffsäcken die auch über den Okularauszug reichten mit Gummiband oder Zuziehschnüren verschlossen.


    Dann steckten Beide, in einem aus grüner Gartenplane genähten Sack, der von der Hälfte nach unten mit Klettverschluss verschließbar, Unten aber offen ist.


    So können keine Krabbelte dort eindringen und die Spiegel versauen!


    Das würde für den Holzverschlag oder Garagen / Schuppen - Lagerung reichen.


    Für die halbüberdachte Balkonterrasse wurde der Sack aus Gartenplane noch mit einem Spritzvorhang, aus einer Motorradplane geschnitten, 3/4 um den Tubus - Sack und schräg darüber hängend montiert.
    Damit auch Spritzwasser vom Regen abgehalten wird, aber dennoch schnell feuchte Luft nach hinten und oben abtrocknen kann!


    Besonders bewehrt haben sich die 1 - 2Kg Säcke Trockenmittel, die wir uns preiswert bei Speditionen besorgt hatten, die unter dem Tubussack hängend die Feuchtigkeit ausnehmen.
    Die während der Beobachtung, im Backofen fürs nächste Lagern wieder getrocknet werden!


    In der ganzen Zeit mussten die Spiegel so gelagert nur einmal gereinigt werden.


    Da die GSO Rockerbox - Platten die ( anderes als die von Skywatcher ) nicht an allen Seiten versiegelt sind, sowie alle Bohrungen mit klaren Bootslack vor Feuchtigkeitsaufnahme geschützt hatten.
    Auch die beiden runden Platten, wurden dann noch mit dem Lack getränkt, der in die Ritzen zum Kunststoff - Kantenschutz eindringt und sie dort versiegelt!


    So quellt auch von den Spanplatten nichts mehr auf, so wie noch bei dem ersten 5" GSO - Dobson meines Freundes!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Günter,


    die Problematik mit ungenügend vor Feuchtigkeit geschützten Spanplatten-Rockerboxen halte ich auch für wichtig. Die gehen bei Feuchtigkeit u.U. auf wie Hefeteig. Wichtig ist aber auch, dass die Feuchtigkeit im Holz wieder nach draußen gelangen kann. Ich habe bei meinen Birke-Multiplex-Boxen deshalb statt Bootslack eine Holzlasur verwendet (innen/außen, farblos, seidenmatt). Den unfreiwilligen Extremtest im über Nacht überfluteten Keller haben die damit völlig unbeschadet überstanden.


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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