Montierung muss im Wasser stehen?

  • Hallo Astro-Fans,


    eine ganz simple Frage: Muss die Montierung im Wasser stehen oder kann man das Stativ drehen und bewegen, und muss man dann nicht neu korrigieren mit einer Wasserwaage? Also macht es einen Unterschied, ob die Montierung nun senkrecht oder leicht schräg auf den Polarstern ausgerichtet ist?


    clear skies,
    Sven

  • Hallo Sven,
    ich hab die Frage nicht ganz verstanden. Im Wasser möglichst gar nicht.[:D]
    Aber du meinst wohl im waagerechten/wasserwaagenausgerichteten Zustand.
    Ja das sollte sie bei einer parallaktischen Montierung, da es sonst Abweichungen beim Nachführen gibt.


    Gruß Armin

  • Hallo Sven,


    die Montierung braucht nicht genau waagerecht zu stehen, Hauptsache das Teleskop hat einen festen Stand.
    Wichtig ist allein, dass die Stundenachse (Polachse) der Montierung genau zum Himmelspols zeigt.


    Gruß & CS Franjo

  • Also ich möchte halt wissen, wenn ich das Stativ etwas drehen muss, ob ich dann die Montierung genau wieder ins Wasser bringen muss, da die Stativbeine verschieden ausgefahren sind, oder ob es irgendeinen Einfluss auf die Genauigkeit hat.

  • Hi!


    Nein, bei einer parallaktischen Montierung muss das Stativ *nicht* waagrecht stehen. Das erleichtert dir nur das Arbeiten mit den Stellschrauben für den Polblock und den Skalen für den Polsucher. Theoretisch kannst du sie aber sogar an die Wand nageln.


    Wichtig ist nur, dass du die Rektaszensionsachse auf den Himmelspol ausrichtest; dann kannst du die Montierung im Prinzip frei um die R.A.-Achse drehen:-) Die Achse muss aber auf den Himmelspol zeigen; das ist auch bei leicht schiefem Stativ mit den Stellschrauben möglich. Wenn es zu schief steht, reicht halt der Verstellbereich der Schrauben nicht mehr aus.


    Eine azimutale GoTo-Montierung sollte genauer waagrecht ausgerichtet werden, sonst streikt irgendwann evtl. die Elektronik beim Nachführen. Bei einer rein manuellen Montierung ist das auch wieder egal, ein bisschen schief ist da egal.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hi Sven,
    Franjo hat die Kernfrage ja schon beantwortet. Die Stundenachse muss auf die Erddrehachse (Pol-zu-Pol) ausgerichtet sein. Was die Stativbeine machen ist dabei egal ... ok, nicht ganz egal, denn der Schwerpunkt (sprich die Linie über der Montierungsmitte) sollte irgend zwischen den Stativbeinchen bleiben, sonst kippt das ganze Ding noch um.


    Daraus ergibt sich auch die zweite Antwort: Eine parallaktische Montierung, sollte nicht mehr als Ganzes mit Stativ durch die Gegend getragen werden, nachdem man einmal eingenordet hat.


    Aber keine Panik: Manchmal will man ja einfach nur schnell mal was visuell beobachten. Dazu muss man seine Montierung nicht einnorden, wenn man auch so - ohne Goto - weiß, wo was am Himmel ist. Und der eine oder andere sagt sich dann, egal wo die Achsen hinschauen, ich löse die Kupplung und schwenke frei dort hin, basta ...


    Peilen tut man dann via Red-Dot-Finder/Sucher/Telrad und nachgeführt wird dann halt über beide Achsen gleichzeitig. Dann ist es sogar von Vorteil, wenn man die Achsen einfach (halbwegs) waagrecht und senkrecht hat und nicht passend zur geografischen Breite des Standords windschief mit z.B. 51,57° zum Polarstern. Mit etwas Gefühl lässt man an den Kupplungsklemmen etwas Schlupf, so dass man von Hand direkt noch schieben kann, aber das Teleskop beim Loslassen nicht gleich abhaut. (Geht nicht mit allen Montierungen ... z.B. Bei iOptron gibt es die Kupplung nicht mehr.)


    Kleiner Tipp am Rande ... Man drehe das Fadenkreuz im Sucher (sprich den Sucher als Ganzes in seiner Halterung) passend zur Achslage.

  • Hallo Sven,


    alle Montierungen, die ich bisher hatte, funktionieren im Trockenen besser als im Wasser [:D].<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrokuuh</i>
    <br />Also ich möchte halt wissen, wenn ich das Stativ etwas drehen muss, ob ich dann die Montierung genau wieder ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Warum musst du das Stativ etwas drehen? Wenn das Ding erst mal richtig ausgerichtet ist, muss da nichts mehr gedreht werden!
    Siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=233474


    Gruss Heinz


    PS: Von was für einer Montierung reden wir hier eigentlich?

  • Alternativ könnte man auch die Bäume in die Waagerechte bringen oder warten, bis sich das Beobachtungsobjekt an eine freie Himmelsstelle bewegt hat.

  • Bei meiner Vixen Superpolarismontierung hab ich die Polhöhe auf 54 Grad eingestellt und es ist einfacher das Stativ waagerecht zu stellen, als irgendwie den Polarstern zu suchen. Da brauch ich nur bei gelöstem Haltebolzen die Montierung drehen bis ich ihn im Polsucher hab.


    Gruß Armin

  • Hallo im neuen Jahr,
    ich verstehe die Begriffe nicht. Was ist das für eine verdrehte Sprache?
    Meine Montierung stelle ich waagerecht bzw. in Waage und nicht ins Wasser. Das Stativ dagegen stelle ich möglichst senkrecht und nicht waagerecht.
    Fragende Gruesse
    Andreas

  • Hi!


    Ins Wasser stellen ist das selbe wie waagrecht stellen und bezieht sich hier auf den Stativkopf.
    Wenn ich ein Stativ waagrecht aufstelle, bezieht sich das auf eine Wasserwaage, die ich auf das Stativ lege. Senkrecht steht mein Stativ, wenn es zusammengeklappt senkrecht an der Wand steht – ich stelle es möglichst breitbeinig und aufrecht hin.


    Für regionale Begriffe hilft https://www.openthesaurus.de/synonyme/edit/39463 , auch wenn der leider die Regionen nicht angibt. Ist immer wieder interessant, welche Begriffe regional sind... Kennt jemand eine Seite, die die regionale Verwendung von Worten und Begriffen anzeigt?


    Aber wenn es dir ein Trost ist: Dieses "spechteln", das hier so oft verwendet ist, kenne ich aus meiner Gegend auch überhaupt nicht. Das heißt wohl beobachten und ist laut Wiktionary österreichisch.


    Beste Grüße aus dem Unterland (Nord-Württemberg),
    Alex

  • Servus Sven,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">eine ganz simple Frage: Muss die Montierung im Wasser stehen oder kann man das Stativ drehen und bewegen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie weiter oben schon geschrieben, musst du deine Montierung nicht
    genau waagerecht einrichten, es reicht wenn die Polachse richtig
    eingestellt ist.


    Zu schräg sollte die Montierung aber auch nicht aufgestellt werden,
    damit du kein einseitiges Übergewicht auf das Stativ bekommst und das
    Ganze kippelig wird.


    Kleine Teleskope kannst du sicher noch aufgebaut inklusive Montierung
    und Stativ umhertragen, bei größeren Teleskopen wird das schon
    schwieriger.


    Ich würde mir gleich zu Anfang der Beobachtungsnacht einen Platz
    suchen, an dem ich rundherum eine ausreichende Sicht habe und die
    Montierung nach den einnorden auch stehen lassen kann.


    Viele Grüße
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrokuuh</i>
    <br />Hallo Armin,


    54 Grad also? Da habe ich mit meinen 48° ziemlich Glück :D.


    cs Sven
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wieso Glück? 54 Grad ist der Breitengrad meines Wohnortes.
    Oder was meinst du?

  • Ich kann das schon nachvollziehen. Die Objekte im Süden stehen 6° höher am Himmel, man bekommt mehr Objekte der südlichen Hemisphäre zu sehen, das Polsucherjoga ist etwas lascher und die Spechtelplätze liegen höher.
    Wenn es nur um das Beobachten geht, würde ich mir einen hohen Berg am Äquator aussuchen [8D].

  • 48° das ist ungefähr der Breitengrad von München wenn mich nicht alles täuscht [:D]
    Also ich stelle mein Stativ immer ins Wasser. Tschuldigung ich meinte natürlich dass ich den Stativteller waagrecht einstelle.
    Dadurch erreiche ich das Polaris eigentlich so gut wie immer im Polsucher oder Polemaster sichtbar ist wenn der Montierungskopf nach Norden zeigt. Das spart Zeit für jemanden der mobil unterwegs ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Ich kann das schon nachvollziehen. Die Objekte im Süden stehen 6° höher am Himmel, man bekommt mehr Objekte der südlichen Hemisphäre zu sehen, das Polsucherjoga ist etwas lascher und die Spechtelplätze liegen höher.
    Wenn es nur um das Beobachten geht, würde ich mir einen hohen Berg am Äquator aussuchen [8D].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hierhin?...


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kilimandscharo


    ...ich komm mit [;)][:D]

  • Ich kann halt 80% der interessantesten Objekte 6 Grad höher sehen :D. Die Norddeutschen sehen 6° weniger vom Zentrum der Milchstraße. Da habe ich wohl Glück gehabt, hier geboren zu sein.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrokuuh</i>
    <br />Ich kann halt 80% der interessantesten Objekte 6 Grad höher sehen :D. Die Norddeutschen sehen 6° weniger vom Zentrum der Milchstraße. Da habe ich wohl Glück gehabt, hier geboren zu sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Alles klar. Aber hier in Mecklenburg/Vorpommern gibts auch noch Gegenden mit sehr dunklem Himmel, auch bis zum Südhorizont! Da sehen wir evtl. manchmal mehr als in tieferen Breiten...[;)]
    Astronomisch gesehen habe ich auch echt Glück in MV zu wohnen![8D]

  • Wasser kann extrem hilfreich sein. Zum Perihel des Kometen ISON, der sich dann als Rohrkrepierer erwiesen hatte, war ich auf 3200m Höhe in den Alpen. Im Sinne der Stabilität hatte ich einen Eimer Wasser über die Stativbeine gekippt und bei Temperaturen zwischen -15 und -20°C mehrere Tage gut einwirken lassen.
    Eine Nacht brachte einen Föhnstorm, der abends mit 130 km/h begann und sich dann im Laufe der ersten Nachthälfte bis 240 km/h steigerte. Am nächsten morgen habe ich dann etwas besorgt nach der Montierung geschaut und die G11 stand wie festbetoniert an Ort und Stelle bereit für die nächste Nacht. Sogar die Einnordung stimmte noch.


    Gruß,
    Thomas

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