Newtontubus Wartungsöffnung einbauen?

  • Hallo,
    ich bin gerade dabei meinen 410mm Newtonspiegel in ein Carbonrohr einzubauen. Dabei kam mir der Gedanke, dass der Spiegel nicht mehr zugänglich ist, zumindest nicht von vorn. Der Tubus hat eine Länge von rund 2m und 450mm Öffnung. Da ich hier im Forum noch kein Tubus mit seitlicher Öffnung gesehen habe frage ich mich, ob diese Öffnung sinnvoll ist. Vielleicht hat jemand dazu eine Meinung.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    wozu die Öffnung? Reinigen des Spiegels im Tubus würde damit lediglich Staub abpusten ermöglichen- und der wirbelt dann im Tubus herum und legt sich wieder ab. Nass reinigen im eingebauten Zustand wird eher wenig zielführend sein. Daher macht das für mich weniger Sinn.


    Zwangskühlung wie bei dem lässt sich Link von Heiko lässt sich auch anders umsetzen.


    Gruß
    Stefan

  • Servus Harald,


    Das einzige was ich mir vor Jahren angelesen habe, ist seitlich, in der Höhe
    des Hauptspiegels, Lüfter einzubauen, um die dünne Luftschicht die über dem
    Hauptspiegel lagert abzusaugen.


    Als reine Wartungsöffnung halte ich eine seitliche Öffnung als wenig zielführend.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hi Harald,



    ich habe das bei meinen Selbstbaunewtons getan, und wuerde es auch wieder tun. Die Vorteile der Oeffnung:


    - Inspektion und Reinigung im eingebauten Zustand ohne Verlust der Justage.


    - Abdecken des Hauptspiegels, sodass sich der Staub im Tubus bei vertikaler Lagerung nicht auf dem Spiegel niederschlaegt.


    - Schneller Luftaustausch, wenn man die Klappe am Beginn der Beobachtung oeffnet und die Frontseite in den Wind dreht.


    Aus Stabilitaetsgruenden habe ich der Oeffnung einen Rahmen aus Metallprofilen verpasst, an dem dann auch die kleinen Scharniere angeschraubt werden koennen.

  • Hallo Harald,
    die Öffnung ( Klappe ) kurz vor dem Hauptspiegel wird erst dann
    sinnvoll wenn man sie mal braucht. ( Feuerlöscher Prinzip ) Seit mir
    mal ein Filter ins Rohr gefallen ist baue ich grundsätzlich neben Hauptspiegel und Fangspiegel eine Service Klappe ein. Kost ja nix.
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo,


    besten Dank für eure Meinungen. Ich denke, dass eine entsprechende Klappe nicht verkehrt sein kann und den Tubus nicht so sehr schwächt. Der hat immerhin eine Wanddicke von 1cm Carbon. Da wird es nicht drauf ankommen an bestimmten Stellen eine Öfnung reinzuschneiden an der man auch noch vorbeischauen kann, wenn die Hand drin steckt! Da ich mit dem Bearbeiten von Carbon absolut noch keine Erfahrung gesammelt habe, hoffe ich, dass die Prozedur mit meiner Stichsäge und einem scharfen Metallstichsägeblatt sich realisieren lässt. Eine P2 Maske werde ich mir noch kaufen, weil ja auch gebohrt werden muss.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    kenne Carbon-Gewebe aus dem Modellflug. Die Carbon-Faser-Matrix wird mit quasi mit Epoxid-Harz durchtränkt.


    Das Material lässt sich sehr gut sägen, bohren und schleifen. Beim Sägen können Fasern an der Sägekante ausreisen.


    Allerdings erwarte ich bei 1 cm Stärke jede Menge hochallergenen (Epoxit-Harz) und vermutlich auch krebserregenden Feinstaub.
    An Atemschutz hast Du ja schon gedacht; ich würde noch PU-Handschuhe (kein Latex...) verwenden und den seeehr feinen Staub regelmäßig "wegduschen"/abspülen und keinen in einen noch kontaminierten Arbeitsraum lassen.

  • Hallo Peter,


    die Säge-und Bohrarbeiten werde ich im Freien vor der Garage durchführen.
    Wenn ich vor dem Tubus stehe, sieht alles "mächtig gewaltig" aus (Zitat: Benny von der Olsenbande - ). Der ganze Tubus wird etwa 25kg wiegen, bei einer Länge von rund 2m. Mal sehen wie die SW240 damit zurechtkommt. Zukünftig wird das Instrument in einem Schutzbau stehen und dem Wind keine Angriffsfläche bieten. Es soll auch zur Weißlichtsonnenbeobachtung eingesetzt werden. Beobachtungen hatte ich damals schon gemacht und waren vielversprechend (Baaderfolie bei voller Öffnung). Das ganze Projekt wird allerding sich längerfristig hinziehen, denn PC usw. muss auch noch angeschafft werden. Es sind so instrumentelle Projekte für meinen Ruhestand in ein paar Jahren (man soll es nicht glauben wie die Zeit verfliegt). Anbei ein Bild vom Tubus.



    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich mit dem Bearbeiten von Carbon absolut noch keine Erfahrung gesammelt habe, hoffe ich, dass die Prozedur mit meiner Stichsäge und einem scharfen Metallstichsägeblatt sich realisieren lässt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn der Tubus qualitativ hochwertig gefertigt ist, also hohen Faseranteil und das Harz gut ausgehärtet wurde, dann wirst du der der Wanddicke beim Sägen mit einem einfachen Stichsägeblatt nicht weit kommen.


    Ich habe die runden Seitenblatten an meinem Dobson aus CFK-Vollmaterial geschnitten, Dicke 4mm, 50cm Umfang und nach dem Schnitt war von den Zähnen auf dem vorher nagelneuen HSS-Sägeblatt kaum noch was zu sehen, sanfte Wellen statt spitze Zähne im Bereich, in dem das Blatt Kontakt mit dem CFK hatte. [}:)]


    Was besser geht sind HM-Sägeblätter für Hartmetall oder diamantbeschichtete. Und selbst da geht das an die Lebensdauer des Sägblatts. Bei einem längeren Zuschnitt des gleichen CFK-Materials habe ich mir auch ein original Sägeblatt meiner Fest Handkreissäge ruiniert. War kein einfaches für nur Holz, war eines mit Hartmetallplättchen belegten Zähnen.


    Mit dem "günstigen" Sägeblättern aus dem Baumarkt kommt ma da jedenfalls nicht besonders weit.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Harald,


    ich schneide meine Carbonteile meistens mit einer Flex mir 1mm Trennscheibe... im Freien mit Wind von hinten.
    Atemmaske ist trotzdem nötig!
    Da habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die Ecken würde ich mit der Stichsäge machen.


    Noch etwas: bitte keine so riesigen Bilder reinstellen! Das macht keinen Spaß beim Lesen.


    cs
    Timm

  • Hallo Harald,
    für was willst Du die Wartungsöffnung verwenden?
    Zwei mögliche Gründe wären Zwangsbelüftung und Staub abblasen.
    Wie der Stefan anmerkt, muss man schauen, wo der Staub dann hingeht. und ob der sich nur im Tubus sammelt um dann bei der nächste Beobachtungsnacht sich wieder auf den Spiegel gleichmäßig zu verteilen.
    Zwangsbelüftung ist möglich. Ich hab eine Absaugung am Tubusende nach unten weg (also keine Wartungsöffnung). Beim Beobachten mit verschieden warmer Luft im Tubus sind laminare Strömungen weniger schlecht wie turbulente Strömungen.


    Wenn eine Wartungsöffnung eingebaut werden sollte, dann würd ich sie möglichst klein machen, damit der Tubus so stabil wie möglich bleibt. Brechen wird der Tubus nicht, aber eine leichte Verbiegung je nach Tubusneigung wäre auch ärgerlich ...


    Ich habe es bei keinem Tubus gemacht und momentan sehe ich da auch keinen echten Nutzen es zu tun. Ich persönlich würde es nicht tun und würd auch keinen gebrauchten Newton mit "Wartungsöffnung" kaufen wollen. Von der Arbeit, Gesundheitsaspekte bei der Arbeit ganz zu schweigen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Harald,


    ich würde das auch sein lassen. Für die Wartung würde ich eher darauf achten den HS-Träger so einzubauen, dass er sich problemlos nach unten herausziehen lässt. Bei meinem Selbstbau (Helmi-Tubus, so wie mir das Bild aussieht also gleiche Quelle wie bei Dir) brauche ich 2 Minuten dafür. Drei Schrauben von außen herausgedreht, Spiegel mitsamt Träger nach unten herausziehen, fertig.


    Gruß,
    Werner

  • Hallo,
    danke für eure Antworten.


    Machen wir einen Kompromiss! Ich werde die Wartungsöffnung erst einmal sein lassen. Wenn sich dann im Verlaufe der Zeit Handlungsbedarf ergibt, werde ich nachträglich eine einbauen.


    Bleibt also nur noch das größere Loch für den OKZ. Da wollte ich mit einen Kreissägeblatt vom Baumarkt ran. Ich glaube aber das ich dies vergessen kann. Das ist nämlich für Holz ausgelegt.
    Also werde ich den Vorschlag von Timm aufgreifen meine Flex einzusetzen. Dann wird das Loch eben nicht rund. Mal sehen, was ich da so für einen Spielraum habe. Der OKZ ist ein Feather Touch für Newtons.


    Die Bildgröße habe ich korrigiert. Hatte nicht dran gedacht.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hi Harald,


    mit Kreissägeblatt meinst du sowas in der Art?.


    Mit solch einem Baumarktset habe ich die Stecklöcher für Okulare in der dünnen Sandwichplatte an meinem Dobson geschnitten (Mieze verdeckt diese teilweise)



    Das waren nur 2 dünne Lagen CFK, so je 0,8mm. Es ging, aber das Kreissägeblatt war danach hinüber. Drehzahl dabei nicht zu hoch wählen, zu schnell laufend glüht das Blatt schnell aus und die Kohlefasern im Schnittbereich verbrennen auch. Wobei die Nutzung eines solchen Kreisbohrers schwierig ist, wenn bereits eine Öffnung für einen OAZ vorhanden ist. Die Führung für das Sägeblatt übernimmt ja bei diesem Tool der zentrale Bohrer.


    Wenn du also schon ein rundes OAZ-Loch im Tubus hast und dieses vergrößern willst, wäre ein Dremel oder Bohrmaschiene mit Schleifeinsatz wie z.B. in dieser Art oder ähnlich besser geeignet als der Einsatz einer Flex.


    Schleifen lässt sich CFK durchaus gut. Je größer der Durchmesser des Schleifkörpers desto besser bzw. genauer dürfte das Ergebnis ausfallen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Harald,


    das Loch für meinen OAZ habe ich seinerzeit mit einer Diamantbohrkrone des richtigen Durchmessers gemacht (und so macht es, das weiß ich durch Zufall, auch der Profi). Das wird sauber, das wird rund, das reißt nicht aus, und es minimiert die Zeit die Du mit diesem Staub zu tun hast.


    Gruß und CS!
    Werner

  • Guten Abend allerseits!
    Beim Lesen Eurer Beiträge hier ist mir ein Gedanke gekommen:
    Kann man den gefährlichen Feinstaub, der beim Bearbeiten von GFK bzw. KFK entsteht, nicht vermeiden, wenn beim Bohren oder Sägen mit einem Wasserstrahl vom Brauseschlauch die Arbeitsstelle besprüht wird?


    Roland Schneider

  • Hallo,


    ja, an so ein rundes Kreissägeteil dachte ich. Man könnte die Sache auch eckig machen. Die OKZ Adapterplatte (habe ich gerade vermessen) hat noch genug "Fleisch". Professioneller wäre allerding ein rundes Loch.


    Werner: Was meinst du denn für eine "Diamantbohrkrone".


    Roland: Genau das wollte ich auch machen allerding mit einer einfachen Sprühpistole für Blumen. Dazu bräuchte ich einen zweiten Mann. Ich hatte da so an meinen Schwiegersohn gedacht.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    ein genaues Fabrikat kenne ich nicht, "meine" Bohrkrone hatte ich mir damals vom Tubushersteller geliehen. Die Sache war in 2 Minuten erledigt. Wenn Du den Tubus selbst beim Hersteller erworben hast (oder weißt wer das war) würde ich ihm eine Mail schreiben und um Rat fragen.


    Gruß und CS!
    Werner

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